Neues Preismodell bei Jobrad: Fahrradhandel beklagt Angriff

Wenn man das Rad erstmal hat, ist die Rechnung ja einfach.
Wie viel weniger Netto hast Du monatlich im Gegensatz zu davor, mal 36 plus zurzeit 18% vom UVP (Versteuerung hiervon übernimmt der Leasinggeber).
Dann brauchst Du nur noch schauen, was Du je nach Vertrag an Verschleiß, Unfallreparaturen etc. ersetzt bekommst.
Rentenminderung mal außen vorgelassen. Das bekomme ich ohne Excel hin :D :bier:
Ganz so einfach ist das natürlich nicht ;)
Falls du eine Steuererklärung machst (und hoffentlich viel Geld raus bekommst) kannst du nicht nach dem Netto gehen das du mit dem Leasing monatlich weniger rausbekommst. Du musst dann einmal die Steuererklärung mit / und einmal ohne dem Abzug der Leasingrate berechnen. Wenn du viel Absetzten kannst und sich damit deine Steuerbelastung reduziert, dann reduziert sich eben auch die Steuereinsparung beim Leasing.

Und die 18% (bei Jobrad) für die Bikeübernahme bezieht sich auf den tatsächlichen Kaufpreis und nicht UVP ;)
 
Und die 18% (bei Jobrad) für die Bikeübernahme bezieht sich auf den tatsächlichen Kaufpreis und nicht UVP ;)
Das ist auch wichtig! War mir lange auch nicht klar. Leasingrate und geldwerter Vorteil auf UVP und Übernahme dann auf ausgehandelter Kaufpreis.

Bei meinem ersten Jobrad, hat mir der Dealer einen guten Preis für den Verzicht auf Jobrad geboten. Habe ich so angenommen, da ich wg. Probezeit ohne Verhandlung sowieso nicht Jobrad-berechtigt war.

Für Leute mit nur einem ordentlichen Fahrrad lohnt sich Jobrad wegen der Mobilitätsgarantie: man bekommt den notwendigen fahrbaren Untersatz (für den Arbeitsweg) zur Verfügung gestellt.
Ich habe für 8 Wochen doppelte Kompensation bekommen: 1x dafür, dass mir der Service-Dealer kein Ersatz hinstellen konnte (middle of Corona) und dafür, dass ich das Fahrrad selbst hingebracht habe.
Hat aber wiederum die Reparaturkosten nicht gedeckt, die ich wegen des aufwendigen Angebot-Bestätigung-Verfahren, dann nicht geltend machen konnte. Hier war das Problem aber Canyon, bzw die schlechte Erreichbarkeit (während Corona).
Auf dem Papier ist alles geil, in der Realität bei bestimmten Kombinationen dann nicht mehr.
 
Und die 18% (bei Jobrad) für die Bikeübernahme bezieht sich auf den tatsächlichen Kaufpreis und nicht UVP ;)
Sorry, das stimmt natürlich. Da hatte ich mich verschrieben und wird korrigiert :bier: .


Bzgl. Steuerklärung:
Die macht zum Glück meine Frau und die hat sich bislang nicht beklagt...
Aber wird die Steuererklärung nicht eh immer nach dem Brutto gemacht? Das bleibt ja gleich, egal ob mit oder ohne Dienstrad?


Bzgl. Geldwerter Vorteil bei Übernahme und der Versteuerung: Das übernimmt i.d.R. pauschal der Leasinggeber.
 
Tatsächlicher Kaufpreise 👉 Leasingrate und Übernahmeangebot
UVP 👉 geldwerter Vorteil
Jetzt, wo ich länger darüber nachdenke, hast du wohl recht.
Bzgl. Geldwerter Vorteil bei Übernahme und der Versteuerung: Das übernimmt i.d.R. pauschal der Leasinggeber.
Wie funktioniert das?
Ich habe den geldwerten Vorteil immer schön in der monatlichen Abrechnung gesehen, aber nie eine Kompensation dafür.
 
Jetzt, wo ich länger darüber nachdenke, hast du wohl recht.

Wie funktioniert das?
Ich habe den geldwerten Vorteil immer schön in der monatlichen Abrechnung gesehen, aber nie eine Kompensation dafür.
Bezieht sich nur auf die Versteuerung bei Übernahme. (Die monatliche Versteuerung trägst Du.)

Meines Wissens veranlagt das Finanzamt zurzeit 30% Restwert. Du zahlst aber nur ??? 18% oder was auch immer.
Die Differenz wird als zu versteuernder Geldwerter Vorteil veranlagt. Aus lauter Nächstenliebe übernehmen nun die meisten Leasinggeber für Dich die anfallende Steuer und führen diese ans Finanzamt ab, oder so ähnlich.
Ich meine, dass ich dafür beim letzten Mal auch irgendeine Bestätigung von der Leasingfirma bekommen hätte.... :ka:
 
Aber wird die Steuererklärung nicht eh immer nach dem Brutto gemacht? Das bleibt ja gleich, egal ob mit oder ohne Dienstrad?
Die Höhe der Steuern die du zahlst wird ja aus deinem zu versteuernden Brutto errechnet.
Die mtl. Steuerberechung auf deinem Gehaltszettel (und damit dein mtl. überwiesenes Netto) ist aber nur eine Momentanaufnahme unter Berücksichtigung deiner Steuerklassen und allgemeiner bzw. individueller Steuerfreibeträge.
Die Leasingrate reduziert nun das mtl. zu versteuernden Brutto und du zahlst auf diesen Betrag somit keine Steuern (was eben ein teil der Ersparnis ist), Beispiel bei einem Steuersatz von 30% sparst du dir 30% Steuern vom Leasing-Bruttobetrag ein.
Die endgültige Betrachtung des zu versteuernden Einkommens erfolgt aber erst mit der Steuererklärung.
Die absetzbaren Kosten reduzieren ebenfalls das zu versteuernde Brutto. Wenn angenommen du soviel Absetzen kannst, das sich der Steuersatz (wegen Progression) von 30% auf 20% reduziert, würdest du rückblickend betrachtet auch keine 30%, sondern nur 20% mtl an Steuern vom Leasingbetrag sparen.

👉 d.h. die ganzen Rechner von JobRad und Co. sind halt nur eine pauschale Schätzung
 
Kaufe ich ein Rad mit Einmalzahlung und zahle dafür mehr als ein Rad auf 36 Monate verteilt (inkl. einer Versicherung) dann wäre ich doch schön doof, aufs Leasing zu verzichten, nur um hier im Forum weiter Finanzierungen haten zu können


Bei Autos müssen ja heute schon 2-3 auf einander folgende Besitzer zusammenlegen um den Listenpreis inkl. Margenwunsch der Hersteller zusammen zu bekommen.

Hier möchte man mit dem Fahrrad hin.

Liste 9k Bike leasen, dann zurückgeben, der nächste zahlt Leasing für ein 7k Rad, und der nächste 5...

Je absurder die Listenpreise, desto höher die gefühlte Ersparnis wenn man nur "Nutzungsgebühr" zahlt.

Und das schnäppchen wenn man ein "wie neu" 9k Bike für 7k finanziert.


Für mich ist das irgendwie eher "Human Centipede" und wer das nicht kennt, sollte das nicht googlen.

Argumentieren könnte man, dass ein 9000€ Bike nicht nächstes Jahr im Schrott landet, so wie ein 150€ Baumarktfahrrad. Das wäre ja nachhaltiger.

Da aber immer mehr Autos und Fahrräder verkauft werden...hat sich das Argument irgendwie erledigt.
 
Aber der Staat nimmt ja auch in Kauf, dass sich Unternehmer 911er als Firmenautos subventionieren lassen. Komisches Deutschland. Da ist ja sogar Österreich noch zielsicherer.

Nach meiner letzten Information liegt Stuttgart in Deutschland, nicht in Österreich.

Und München auch. Und Wolfsburg.

Herr Lindner weiß das!

Generell muss man aber sagen, die Firmenwagen sind in DE effektiv nicht Steuersubventioniert.

Denn die Firmen kaufen die als "Betriebsausgaben" wie vieles andere ja auch Mehrwertsteuerfrei und überlassen die den AN.

Der AN kann mit "seinem" Brutto und dem Firmenrabatt für Versicherung und Wartung Viel mehr Auto in Form des Geldwerten Vorteils fahren, als müsste er es wie andere vom Netto bezahlen.

Hier ist der Knackpunkt, würde ein Mensch privat für 900€ vom Netto einen 5er BMW Leasen...oder würde er höchstens aufwenden was er Netto vom Mehrgehalt (statt Dienstwagen) rausbekommt?

Ich gehe eher davon aus, dass dann mehr Seats und VWs geleast/gekauft werden.

Die Leute die vorrechnen, dass hier Subventioniert würde, die gehen davon aus, dass Firmenwagenfahrer ihren Firmenwagen auch Privat kaufen würden. Also erstmal mehr Einkommensteuer zahlen, und dann noch mehr Mehrwertsteuer.

Das stimmt nicht pauschal, denke ich.

Das "Dienstwagenprivileg" bleibt ein Privileg, aber vor allem gehts darum das Straßenbild im Sinne der deutschen Hersteller zu prägen.

Beim Firmenwagen darfs "ein bisschen Mehr sein", im Gerbrauchtmarkt wird kräftig auf Pump gekauft.. und daher müsste man sich als aufrechter Deutscher doch für einen Mazda schämen... wenn man zum gleichen Kurs doch einen BMW Jahreswagen kaufen könnte...




Das alles passt halt bei Leasingrad überhaupt nicht.

Ich finds auch "dünn".

Für mich hat schon ein gebrauchtes Carbon-Rad den Restwert einer dreckigen Unterhose.
Der Rahmen ist nicht reparierbar, aber die Garantie auf Replacement hat bei den allermeisten Herstellern nur der Originale Käufer.

D.h. ohne eine Versicherung die mir bei Rahmenbruch den Preis eines Neuen Rahmens erstattet.. habe ich ggF. finanziellen Totalschaden.

Beim Auto macht das die Volkasko... so lange bis reparaturen den Restwert übersteigen.
 
Jetzt driftet es allmählich ab...

Nebenbei:
In dem Interview mit dem Chef von Jobrad wird erwähnt, dass die seit Firmengründung 2008 insgesamt gerade mal 1. Mio. Dienstradverträge abgeschlossen haben. Und die sind Marktführer.
Also dürfte der Dienstradmarkt zwar boomen, aber noch nicht wirklich den Gesamtmarkt beherrschen.
(Zur Erinnerung: In 2022 wurden 4,6 Mio. Fahrräder verkauft).
 
Eigentlich driftet es nicht ab, weil E-Bikes als Dienstfahrzeuge doch genauso subventioniert werden. Sonst würd's ja keiner machen. Fettes Dienst-E-Enduro leasen, mit dem man dann am Wochenende am Gardasee herum glüht. ;)
 
Eigentlich driftet es nicht ab, weil E-Bikes als Dienstfahrzeuge doch genauso subventioniert werden. Sonst würd's ja keiner machen. Fettes Dienst-E-Enduro leasen, mit dem man dann am Wochenende am Gardasee herum glüht. ;)
Subventionen hin oder her: Es sind schon sehr deutliche Unterschiede.

Beim Dienstwagen hat man einen höheren Wert, mehr Einsatzmöglichkeiten, bekommt mehr vom Arbeitgeber (Benzin, Werkstatt, Versicherung, Verschleiß...) bezahlt, kann ggfs. auf ein eigenes Auto verzichten.... und hat selbst nur die Versteuerung des Geldwerten Vorteils.

Beim Dienstrad (dessen Preis meist gedeckelt ist, also kein 13.000 Euro Speci möglich) zahlt der AG in den seltensten Fällen mehr als einen symbolischen Zuschuss (bei mir sind es 10 Euro im Monat) oder gar das ganze Rad. Der AN bezahlt folglich das Rad selbst mit seinem Einkommen und versteuert noch den Geldwerten Vorteil. Je nach Leasinggeber muss der AN auch Reparaturen, Verschleiß... selbst übernehmen. Ggfs. benötigt er auch weiterhin zusätzlich ein eigenes Auto.

Das sind schon sehr unterschiedliche Dimensionen, um die es hier geht.
 
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