Mein erster Gedanke:
Was ist denn das?
Das ist ne SRAM Bremse?
Über Optik und Geschmack lässt Dich bekanntermaßen streiten. Ich finde den Sattel, Stand heute, furchtbar hässlich und hätte mir ausgerechnet von einem Hersteller wie SRAM mehr erwartet, gewünscht oder erhofft.
Da stimmen die Proportionen nicht. Es befindet sich mehr Bremse außerhalb der Bremsscheibe als über der Bremsscheibe.
Wie hat ein anderer hier irgendwo weiter vorne geschrieben…
…sieht aus wie eine Nissin Bremse an einem asiatischen Roller…
Sei‘s drum! Lassen wir die Optik außen vor.
50% mehr Bremskraft als eine Code? Ok, kann schon sein. Die Code war zwar immer schon ein Musterschüler hinsichtlich Dosierbarkeit, aber bei der Bremskraft hat sie unter den Gravity Bremsen eher die untere Grenze markiert. Die Maven dürfte jetzt bei der Bremskraft mit den besten mithalten können.
Die deutlich höhere Kraft, um den Leerweg zu überbrücken, schockiert mich. Wird dann später mit zunehmender Hand-, bzw. Bremskraft zwar gegenkompensiert, ist aber trotzdem nervig. Mag ich gar nicht, sowas.
Auf die Standfestigkeit bin ich jetzt schon gespannt. So ein schwerer Sattel sollte eigentlich prädestiniert sein für gute Standfestigkeit. Funktioniert allerdings auch nur mit großen Scheiben gut. Wenn jetzt alle wieder keine Scheiben fahren, weil die Bremskraft mit großen Scheiben zu groß ist, dann rauchen die Bremsen trotz schweren Sattel ab. Fading entsteht in erster Linie zwischen Belag und Scheibe und weil die Temperatur dort zu hoch wird. Ein schwerer Sattel kühlt zwar den Belag, jedoch nicht die Scheibe…
Bin auf die ersten seriösen Tests gespannt.
Ein weiterer Punkt ist das hohe Übersetzungsverhältnis. Erzeugt zwar hohe Bremskräfte, ist aber auch furchtbar empfindlich für Schwankungen im System. Mal angenommen es wird wirklich heiß in der Bremse, weil der Fahrer aufgrund der hohen Bremskraft von Anlieger zu Anlieger ständig auf der letzten Rille bremst und dabei auch noch die kleineren Scheiben gewählt hat, weil ja genug Bremskraft da ist, dann könnten schon mal kleine Dampfbläschen im Mineralöl entstehen. Ein kleiner Geberkolben liefert dann möglicherweise nicht mehr genug frisches Öl und die Bremse fällt durch. Ist zwar nicht irreparabel. Aber oft reicht die Zeit zum Pumpen vor der nächsten Kurve dann nicht mehr aus. Was dann demzufolge doch zu irreparablen Schäden führen kann.

Allerdings nicht primär an der Bremse.
Beläge nur nach unten zu entnehmen? Echt jetzt? Was habt Ihr Euch bei SRAM dabei gedacht?
Dass sich die Bremse bei schnellem Betätigen aufpumpen lässt (Druckpunkt wandert nach außen), halte ich im Fahrbetrieb für nicht relevant. Besser als ein durchfallender Bremshebel.
Aber da lasse ich auch andere Meinungen gelten.
Bin auf Langzeiterfahrungen sehr gespannt…