Neue Serie „Frag den Förster“: Stellt eure Fragen rund ums Mountainbiken im Wald!

Neue Serie „Frag den Förster“: Stellt eure Fragen rund ums Mountainbiken im Wald!

Wenn jemand Ahnung vom Geschehen im Wald hat, sind es Förster: In dieser neuen Artikelserie habt ihr die Chance, alles zu erfahren, was ihr schon immer über den Wald und das Mountainbiken wissen wolltet. Stellt eure Fragen, diskutiert mit und lernt von zwei Experten, die den Wald und den Mountainbike-Sport im Herzen tragen.

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Neue Serie „Frag den Förster“: Stellt eure Fragen rund ums Mountainbiken im Wald!

Stellt jetzt eure Frage an unsere Experten!
 
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Hallo Michael, Hallo Lorenz.

Ich möchte mich bei euch bedanken, dass ihr Lust habt, euch den vielen Fragen hier zu stellen und finde es toll, dass ihr euch die Mühe macht, in den Austausch zu gehen.

Ich würde gerne wissen, was die "Geeignetheit" eines Weges im Sinne des Gesetzes bzw. Förstersprechs bedeutet.
Gerade rund um die Diskussionen bzgl. des neuen Bundeswaldgesetzes (aber auch schon in vielen aktuell bestehenden Waldgesetzen) wird gesagt: Radfahren (oder MTB Fahren) ist auf geeigneten Wegen erlaubt.

Welcher Weg gilt denn als geeignet?
-sobald ich persönlich die Skills habe, ihn zu befahren?
-wenn eine (Forst-)Maschine ihn befahren kann?
-sobald er gewidmet oder markiert ist?
-ist das Auslegungssache, je nachdem wie es gerade passt?

Freue mich sehr über eure Antwort :)

LG aus Hamburg
 
Coole Idee, folgende Fragen fallen mir spontan ein:

Im Taunus, der großenteils stark Nadelwald geprägt ist, sind in den letzten Jahren viele Bäume vertrocknet und abgeholzt worden. Der komplette Kahlschlag und Abtransport hat vermutlich den Grund, dass das Holz zu Geld gemacht werden soll/muss? Anschließend werden neue Arten gepflanzt, die mit dem Klima bzw. den trockenen Böden besser zurecht kommen und man hört auch immer wieder, dass es mehr Vielfältigkeit geben soll und weniger anfällige Monokulturen. Wäre es nicht besser, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen, sie findet sicher die richtige Kombination (wie im Nationalpark Harz, wo die abgestorbenen Bäume stehen bleiben und sich von unten neuer Bewuchs bildet)? Oder geht es hier vorrangig darum, den Wald als Wirtschaftsraum nach kapitalistischer Optimierung maximal zu nutzen? Warum werden solche Baumpflanzaktionen dann oft von Freiwilligen gemacht (und nicht von den Waldbetreibern), denen man offensichtlich verkauft, dass sie etwas „Gutes“ tun?
Lässt man der "Natur" (dem Wirtschaftswald) ihren Lauf, folgt auf Fichte - Fichte. Die Samenbank des Bodens des ehemaligen Fichtenstandortes ist stark vom Fichtensaatgut dominiert.
Sicher fliegen auch andere Baumarten bei Vorhandensein ein (Birke, Eberesche oder auch Bergahorn), werden aber m.E. nach selten Bestandesbildend. Die Fichte ist und bleibt auf den meisten Flächen weiterhin standortfremd - auch im Nationalpark (Harz). Hier liegt der Focus allerdings auf dem Prozessschutz...
 
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Ich sehe selbst auch immer wieder das Forstmaschinen bei feuchtem Wetter kilometer lange Strecken im Wald zurücklegen um an Holz zu kommen. Dabei entstehen extreme Wegschädigungen. Das hinterlassene Reifenprofil lässt sich locker bis zum Folgejahr Nachverfolgen.

Ein ganzer Trupp Radfahrer schaft das nicht mal in 10 Jahren. Wie kann es also sein das die Forstwirtschaft so zwanglos machen darf aber wir Biker werden als Buh-Männer ausgesperrt?!
 
Das mit der Finanzierung der Wegpflege würde mich auch interessieren. Durch unsere Gemeinde führt beispielsweise auch ein Europawanderweg. Werden für dessen Pflege besondere Gelder zur Verfügung gestellt?

Wie steht der Forst zu Pferden im Wald? Aus meiner Beobachtung sorgen die Tiere für große Schäden. Die Wege versanden und sind für andere Erholungssuchende nur noch eingeschränkt nutzbar. Solche Schäden habe ich selbst an stark frequentierten MTB-Spots noch nicht beobachtet. Nur Motocross Maschinen reißen ähnlich stark den Boden auf.

Weiterhin würde mich die Meinung der Beiden zum Thema Nightride interessieren.
 
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Schöne Sache. Bin gespannt was bei rumkommt.

Nach über 8 Jahren legalem Trailbau und dem dahinter steckenden Planen und Konzeptionieren und gefühlt endlosen Diskutieren mit Stadt, Naturschutz, Jägerschaft und Forstamt, habe ich schlichtweg keinen Bock mehr. Keine Geduld. Da is mir meine Zeit zu schade.

Letztendlich habe ich auch keine Frage, da ich aufgrund der langen Zeit viele Einblicke bekommen habe. Bin trotzdem nicht allwissend - will ich auch nicht sein.

Aus Neugierde interessiert mich nur folgendes:
Der Forst ist Vertreter der Stadt im Wald. Somit auch der Experte. Runtergebrochen fragt doch die Stadt/Bürgermeister (Gesicht der Stadt) seinen Forstamtsleiter:
„Du hör mal, ich hab hier so viele Emails und Briefe von Anwohnern bekommen, die sich dermaßen über diese Mountainbiker im Wald aufregen. Kümmer dich mal drum!“
(Frei erfunden auf Grundlage dessen was ich gehört habe)

Zur Frage:
Kann der Förster als Experte (und hier sogar als Mountainbiker) nicht mal sagen:
„Das ist nicht so einfach. Die Leute brauchen die Möglichkeit trails zu fahren, genauso wie es schon 4 Fußballplätze gibt. Wenn wir jetzt die trails schließen, dann entstehen nur wieder neue. Wir brauchen ein legales Trailnetz! Und zwar schnell und nicht nur ein Trail in den nächsten 5 Jahren.“
 
Ich sehe selbst auch immer wieder das Forstmaschinen bei feuchtem Wetter kilometer lange Strecken im Wald zurücklegen um an Holz zu kommen. Dabei entstehen extreme Wegschädigungen. Das hinterlassene Reifenprofil lässt sich locker bis zum Folgejahr Nachverfolgen.

Ein ganzer Trupp Radfahrer schaft das nicht mal in 10 Jahren. Wie kann es also sein das die Forstwirtschaft so zwanglos machen darf aber wir Biker werden als Buh-Männer ausgesperrt?!
Problem ist, dass die Behörden und Förster unehrlich argumentieren: Um die Biker zu vertreiben, wird gern der Schutz von Flora und Fauna herangezogen, denn die Biker machen ja alles kaputt und tot… Nur ist dieses Argument einfach komplett fadenscheinig, wenn man die Nutzung und Bewirtschaftung der Wälder insgesamt anschaut in unserem stark besiedelten Europa: Die «Natur» ist für den Förster auf der Liste zuhinterst, ihm geht es primär um den Profit aus dem Wald. Alles andere wird dem untergeordnet.
  • Warum sind unsere Wälder alle paar hundert Meter mit breiten Kiesstrassen durchzogen? Für die Bewirtschaftung mit grossen Maschinen. Wie viele Bäume wurden dafür gefällt bzw. sind gar nie gewachsen?
  • Wie viele Bäume werden für einen MTB-Trail gefällt: eine Handvoll, wenn überhaupt.
  • Warum werden beschädigte Bäume und Totholz sofort entfernt? Das ist den Maschinen im Weg, stört die anderen Bäume am Wachstum und schmälert den Profit. Schutz der Waldbesucher ist hier auch ein falsches Argument; siehe z.B. die stark Freizeit-genutzten Wälder in North Vancouver, da liegt sehr viel Totholz. Wer zeigt mir die vielen Verletzten und Toten, die es dort durch krankes oder totes Holz gegeben hat? Die gibt es nicht.
Wenn es um Naturschutz ginge, könnte man das regelmässige Abholzen und somit die Zerstörung riesiger Schleppstrecken weglassen, das Totholz liegenlassen (das wäre sehr gut für die Biodiversität!), die Mehrheit der Forststrassen in Singletrails (für Wanderer und Biker) zurückbauen und dabei noch einige neue Bäume pflanzen. Am Schluss würde es dem Wild und den Pflanzen viel besser gehen als jetzt.
Dies sollte man in allen Wäldern machen, die in der Nähe von Städten liegen, wo der Nutzen für Hunderttausende Erholungssuchender dem Profit einiger weniger Holzverarbeiter gegenüberstehen. Holz abbauen kann man in abgelegenen Wäldern, wo kaum jemand Erholung sucht.
 
Kann dir generell zustimmen. Aber hier
Die «Natur» ist für den Förster auf der Liste zuhinterst, ihm geht es primär um den Profit aus dem Wald. Alles andere wird dem untergeordnet.
Muss ich dir widersprechen.
Ein Förster hat auch andere Aufgaben wie nur den Profit. Manche habe auch Leidenschaft.
Einer der revierförster mit dem ich eng zusammengearbeitet habe hat es so gesagt: „wissen sie - ich will in 30 Jahren meinen Kindern noch einen Wald hinterlassen und sagen können - für diesen Wald habe ich mich eingesetzt!“


Ein anderes Revier wo ein zukünftiger Trail verlaufen soll hieß es: „wir forsten da nochmal vorher durch bevor sie anfangen. Aber nicht mehr dieses Jahr. Das maximale was wir aus diesen Buchen rausbekommen ist Holz für die Papierindustrie. Klopapier vielleicht.“
 
Lässt man der "Natur" (dem Wirtschaftswald) ihren Lauf, folgt auf Fichte - Fichte. Die Samenbank des Bodens des ehemaligen Fichtenstandortes ist stark vom Fichtensaatgut dominiert.
Sicher fliegen auch andere Baumarten bei Vorhandensein ein (Birke, Eberesche oder auch Bergahorn), werden aber m.E. nach selten Bestandesbildend. Die Fichte ist und bleibt auf den meisten Flächen weiterhin standortfremd - auch im Nationalpark (Harz). Hier liegt der Focus allerdings auf dem Prozessschutz...
Da würde ich die beiden gerne zu fragen wie sich das verhält und ob es auch Standort abhängig ist.
So wie ich es als Laie beobachte und mit dem Halbwissen das mir angelesen habe ist der Boden in den Fichtenbeständen übersäuert, wenn dann noch mit dicken Maschinen gearbeitet wird dazu noch hoch verdichtet ist das eine Wüste. Was da erstmal an Fichten nachkommt überlebt meist nicht lange. Eine kurze, trockene Hitzeperiode reicht ,auch wegen der fehlenden Beschattung.
Birke, Eberesche und Co als Pioniergehölze bilden dann nach und nach die Basis für einen zukünftigen Wald. Durch Laub, absterbende Bäume usw. bildet sich die nötige Humusschicht die Kleintieren, Mikroorganismen und Pilzen einen Lebensraum bietet. Dann erst ist die Möglichkeit für einen gesunden, artenreichen Wald mit großen Bäumen gegeben. Passiert von selbst, kann sich am besten anpassen, dauert aber ewig und ist wahrscheinlich der Albtraum aller die einen Wald bewirtschaften wollen.
 
„Du hör mal, ich hab hier so viele Emails und Briefe von Anwohnern bekommen, die sich dermaßen über diese Mountainbiker im Wald aufregen. Kümmer dich mal drum!“
„Das ist nicht so einfach. Die Leute brauchen die Möglichkeit trails zu fahren, genauso wie es schon 4 Fußballplätze gibt. Wenn wir jetzt die trails schließen, dann entstehen nur wieder neue. Wir brauchen ein legales Trailnetz! Und zwar schnell und nicht nur ein Trail in den nächsten 5 Jahren.“
Ich bin dagegen, dass wir biker nur auf offiziell ausgewiesene Trails verbannt werden sollen. Im Umkreis von Touri hotspots zur Entflechtung natürlich. Aber generell- keinesfalls.
Da ist mir "sharing the trails" wie in der Pfalz deutlich sympathischer und ich sehe keinen Grund, warum wir dies in Gegenden aufgeben sollten, wo das Miteinander klappt und man eh kaum andere Nutzer trifft.
Ist natürlich von der Region abhängig, in der man sich bewegt.
Zur Schnelligkeit von Trailbauprojekten: in einem Land wo viele Interessengruppen mitsprechen dürfen, muss man sich darauf einstellen, dass so was Zeit in Anspruch nimmt. Sofern es nicht dazu dient, Projekte abzuwiegeln, muss man halt auf die normalen Wege ausweichen. Wenn ich so die Historie betrachte, sind in unserem Raum in den letzten Jahren sehr sehr viele Trailprojekte realisiert worden. Wir sind halt nicht die einzige Nutzergruppe in der Natur. Sollte man schon etwas realistisch bleiben. Aber kann mir schon vorstellen, dass es nervt, das ständige Gelaber von Bedenkenträgern.
 
Birke, Eberesche und Co als Pioniergehölze bilden dann nach und nach die Basis für einen zukünftigen Wald. Durch Laub, absterbende Bäume usw. bildet sich die nötige Humusschicht die Kleintieren, Mikroorganismen und Pilzen einen Lebensraum bietet. Dann erst ist die Möglichkeit für einen gesunden, artenreichen Wald mit großen Bäumen gegeben. Passiert von selbst, kann sich am besten anpassen, dauert aber ewig und ist wahrscheinlich der Albtraum aller die einen Wald bewirtschaften wollen.
So haben sie es auf großen Flächen im Nordschwarzwald nach einem großen Sturm um die Jahrtausenwende (Kyrill...?) gemacht- schlicht aus dem Grunde, weil man die Flächen sonst nicht mehr bedecken konnte. Besser ein Vorwald aus Pioniergehölzen als wieder Fichte oder kahler Boden, der dann erodiert. Könnten die Nordschwarzwald locals was dazu sagen, wie das jetzt aussieht. Sicher gut. Keine Ahnung, ob man da jetzt noch durchfahren darf (Nationalpark....?)
Man kann auch aus gut gewachsenen Birken z.B. Holzfurniere herstellen... nur so am Rande.
Wie heisst es so schön: sinnvoll forstlich arbeiten kann man nur mit der Natur, nie gegen sie....! Irgendwann geht Letzteres immer in die Hose!
 
Mich würde interessieren, ob jemand berechnet hat welche Waldflächen durch Harvestergassen verloren gegangen sind. In manchen Gegenden gibt es ja alle 50 bis 100m eine solche Harvestergasse, die mindestens 2 Meter breit sind und teilweise hunderte Meter lang und auf denen kein Baum wachsen kann/darf.
 
Ein weitere Frage wäre, ob Förster eine Verpflichtung haben Wanderwege, die in Karten verzeichnet sind, bei der Holzernte frei zu halten. Hier im Göttinger Wald werden regelmässig Baumkronen beim Fällen auf Wegen (nicht auf Forststraßen) "entsorgt".
 
Hier im Göttinger Wald sind die Einfahrten zu den Harvesterschneisen an den Bäumen farblich markiert und die Gassen bleiben erhalten, werden teilweise alle zwei Jahre wieder genutzt. Klar wachsen in den Schneisen kleine Büsche und auch mal ein Baumsetzling aber es können sich keine Bäume entwickeln - mal ganz abgesehen von den stark verdichteten beiden Radspuren, die noch nach Jahren sichtbar sind.
 
Hier im Göttinger Wald sind die Einfahrten zu den Harvesterschneisen an den Bäumen farblich markiert und die Gassen bleiben erhalten, werden teilweise alle zwei Jahre wieder genutzt. Klar wachsen in den Schneisen kleine Büsche und auch mal ein Baumsetzling aber es können sich keine Bäume entwickeln - mal ganz abgesehen von den stark verdichteten beiden Radspuren, die noch nach Jahren sichtbar sind.
Exakt so.

  • = Doppelter Strich: Gasse
  • / Einfacher Strich: bereit zur Baumernte/Fällung
  • ~ Wellenlinie: Habitatsbaumgruppe, (möglicher) Wohnort für Tiere, stirbt eines natürlichen Todes und wird nicht gefällt - daher Abstand halten!

Übrigens SEHR seltsam, dass neben inoffiziellen Trails oft die Bäume markiert sind um sie zu fällen… warum nur?! 🤷🏻‍♂️
 
Hier wurde ein uralter Trail auf 500hm vernichtet. Der Trail war so alt das er sogar in der alpenvereinsapp kartiert war. Gab dort nie Probleme oder Konflikte weil total ab vom Schuss. Warum macht man das?

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Hier wurde ein uralter Trail auf 500hm vernichtet. Der Trail war so alt das er sogar in der alpenvereinsapp kartiert war. Gab dort nie Probleme oder Konflikte weil total ab vom Schuss. Warum macht man das?
das ist die Frage für " Frag den örtlichen Förster..." .
Insofern finde ich es wichtig, mit den lokalen Leuten ein entspanntes Verhältnis zu haben und normal reden zu können (möglichst wenig emotional).
Bei uns ist es z.B. üblich geworden, dass zumindest im Staatswald die offiziellen Wanderwege und dann auch die Biketrails (genehmigte) nicht in das Netz der Rückegassen einbezogen werden- außer das Gelände ist so extrem steil, dass es keine andere Möglichkeit gibt. Die Rückegassen verlaufen ja sozus. schematisch im Abstand 30-50 m von Berg zu Tal. Beim Holzeinschlag kann es natürlich sein, dass die Gasse den Wanderweg schneidet. Aber das ist weniger schlimm als wenn der ganze Wanderweg vom Rücker zerfahren wird. Die jüngeren Förster bei uns schreiben das auch in die Arbeitsaufträge rein, den der Holzrücker vor Beginn der Arbeit schriftlich bekommt. Da steht z.B. auch drin, dass er Kronen von den Bäumen nach Beendigung der Arbeit von den Wanderwegen runterziehen muss.
Ist das Bild bei euch im Allgäu? Bayrische Staatsforsten oder Gemeindewald?
 
Einerseits eine coole Idee. Andererseits finde ich es auch schade, dass es dazu ein anonymes Forum braucht und das nicht direkt vor Ort besprochen werden kann. Wenn man regelmäßig im Wald ist, trifft man immer wieder mal Förster oder Waldarbeiter, die man fragen könnte. Jeder hockt heutzutage in seinem Internetforum/"sozialem" Netzwerk und beschwert sich in polemischen Kommentaren über die bösen Anderen - die Wanderer, die Mountainbiker, die E-Biker, die Reiter, die Rentner, die Jungen, die Alten, die Politik, die <hier die persönlich verhasste Gruppe eintragen>..... Wir sollten wieder mehr miteinander reden, statt nur übereinander. Mit gegenseitiger Rücksicht, Offenheit für andere Perspektiven, ein bisschen Menschenverstand und etwas Toleranz kann man die meisten Probleme direkt lösen und es muss am Ende nicht alles überreguliert werden (Stichwort: Waldgesetz).

Aber noch eine ernsthafte Frage: Wie verhält es sich eigentlich mit der Verkehrssicherungspflicht für Waldbesitzer? Welche Haftungsrisiken gibt es für Waldbesitzer, wenn ein Radfahrer, Reiter oder Wanderer verunfallt und beeinflusst das den Blick auf sportliche Aktivitäten im Wald?
 
Mann darf nicht vergessen das in den Zeiten wo gerade heftiger Holzeinschlag betrieben wird, die Mensch und Maschinen-Kapazitäten wahrscheinlich stark ausgereizt sind.
Wenn ich sehe mit welchen Kennzeichen die Arbeiter anrücken, stelle ich mal in Frage was von einer Arbeitsvorgabe so alles hängenbleibt und wenn die schweren ausgebuchten Maschinen am nächsten Ort sind ist auch kein Gerät mehr da um die Wege schön zu pinseln.
Und die Zeiten wo man mit dem Rückepferd schonend die vom Holzfäller gefällten Bäume aus dem Wald zerrt sind auch vorbei.
Das ist an einigen Ecken in den Wäldern einfach Chaos und die Verbotsschilder und Anschuldigungen die an uns Biker herangetragen wurden und werden wirken in dem Kontext nur noch als Slapstik oder Realsatire.

Es bleibt spannend.

Edit:
Ich hoffe nur das Chaos entwickelt sich irgendwie in der Zukunft wieder zu einem funktionierenden Wald, am besten ohne menschliches Zutun. Die kommenden Generationen werden die Wasserpumpen, Klimamacher und CO2-Speicher dringend brauchen können, um so perverser ist der Einschlag von gesunden Wäldern, gar Urwäldern und das nicht nur am Amazonas sondern wie schon erwähnt, auf unserem Kontinent.
 
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Einerseits eine coole Idee. Andererseits finde ich es auch schade, dass es dazu ein anonymes Forum braucht und das nicht direkt vor Ort besprochen werden kann. Wenn man regelmäßig im Wald ist, trifft man immer wieder mal Förster oder Waldarbeiter, die man fragen könnte. Jeder hockt heutzutage in seinem Internetforum/"sozialem" Netzwerk und beschwert sich in polemischen Kommentaren über die bösen Anderen - die Wanderer, die Mountainbiker, die E-Biker, die Reiter, die Rentner, die Jungen, die Alten, die Politik, die <hier die persönlich verhasste Gruppe eintragen>..... Wir sollten wieder mehr miteinander reden, statt nur übereinander. Mit gegenseitiger Rücksicht, Offenheit für andere Perspektiven, ein bisschen Menschenverstand und etwas Toleranz kann man die meisten Probleme direkt lösen und es muss am Ende nicht alles überreguliert werden (Stichwort: Waldgesetz).

Aber noch eine ernsthafte Frage: Wie verhält es sich eigentlich mit der Verkehrssicherungspflicht für Waldbesitzer? Welche Haftungsrisiken gibt es für Waldbesitzer, wenn ein Radfahrer, Reiter oder Wanderer verunfallt und beeinflusst das den Blick auf sportliche Aktivitäten im Wald?
Ich habe bei uns im Wald dreimal versucht mit Waldarbeitern ins Gespräch zu kommen. Jedes mal mit dem Ergebnis das ich als Antwort sinngemäß "Nix verstehen" bekam. Und bei genaueren Hinsehen dann auch erkannt das die klapprigen Bullys etc die da im Wald standen alle tschechische Kennzeichen hatten. Also anzunehmen das hier zur Gewinnmaximierung auch Billigarbeiter engagiert wurden. Das es die natürlich nicht interessiert hat das ihr Harvester massenhaft Hydrauliköl aus einer leckenden Leitung verloren hat ist logisch, ist ja nicht ihre Natur.

Ein anderes Mal hab ich es gewagt in den Bergen Forstarbeiter anzusprechen. In dem Fall war ein Wanderweg gesperrt wegen Forstarbeiten. Aber der Hinweis war natürlich nicht am Anfang das Weges oder na einer Stelle wo man noch eine Umleitung nehmen könnte, sondern kurz vor der Arbeitsstelle.
Auf meine Frage wie sie sich das vorstellen ob Wanderer jetzt 10km wieder zurück latschen sollen, ähnliche Antwort "Ich nix wissen, nix von da"
Die Sache beim Tourismusbüro vorgetragen, Antwort ungefähr "Ja, die Beschwerden hören wir oft, aber wir können da auch nix machen. Da im Wald bei uns kann jeder Besitzer machen was er will"
 
Mega coole Idee von euch. Danke an die beiden Förster! Bin selbst schon mit Lorenz Rad gefahren. Ich finde es super, dass eine „neue“ Generation Förster kommt. Freue mich sehr auf die Beantwortung der Fragen.
 
Jo, es wäre halt schön, wenn die Themen nicht immer von Leuten die eh nur ihre Meinung irgendwo verewigt wissen wollen zerlabert würden. :rolleyes:
Hier, wo es drum geht mal konkrete Fragen zu stellen die einen interessieren, ist eine Diskussion doch völlig kontraproduktiv.

Es gibt drölfzig Fäden in denen man seine Einzelerfahrung abladen kann oder wo auch interessante Diskussionen zum Thema geführt werden können.
 
Meine Frage:

Gibt es bekannte Beispiele, dass bei Vorhaben der gegenwärtigen Umstellung vom klassischen Hochwaldbetrieb auf naturverjüngenden Mischwald, Potenzialzonen (also ausgewiesene Bereiche, in denen auch neue Trails gebaut werden können) für das Mountainbikefahren eingeplant werden?

Das Bundesnaturschutzgesetz erwähnt ja neben der Nutz- und Schutzfunktion des Waldes auch eine dritte Komponente, die Erholungsfunktion.
 
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