Hallo zusammen,
ich hänge mich auch mal direkt an diesen Thread.
Ich bin auf der Suche nach einem 2./3. Fahrrad. Ich fahre aktuell zwei 26" MTBs (Specialized Hardrock und Focus Fire
Edge (Fully) mit je 100 mm Federweg. Während das Hardrock mein Arbeits- und Feierabend-Straßenrad ist, nehme ich das Focus für Touren bis 35 km auf losem Untergrund. Festgestellt hab ich nun aber, dass mir etwas für schnellere Bergab-Ausflüge (rauf nur, wenn der Lift fehlt) fehlt.
Kurz zu mir: Ich bin ca. 1,79 m groß, wiege etwa 68 kg. Als ich vor über zehn Jahren mein Specialized bekommen habe (mit 14 Jahren), bin ich viel auf kleineren Trails unterwegs gewesen, konnte aber an den anderen Jungs in meinem Alter mit Specialized Enduro, Felt Compulsion 2 und Kona Stinky nicht dranbleiben. Es war eben ein günstiges Rad und größere Sachen waren einfach nicht drin.
Seitdem ist eine Menge passiert, aber die Fahrräder von damals finde ich heute noch cool. Da hängt ein stückweit auch was emotionales dran. Ohne Frage sind die Bikes damals gefahren worden und sollten das sicher auch heute noch tun, wenn man keine Race-Absichten hat.
Ein Trailbike mit ca. 140 mm wäre mir wahrscheinlich zu wenig, wenn ich mal im Urlaub im Bikepark bin. Dort sollte es dann auch mal mit, damit ich nicht auf eventuelle Leihfahrräder angewiesen bin. Daher schaue ich eher in Richtung Enduro 160 - 180 mm. Ein reiner Downhiller macht für mich keinen Sinn, weil einfach kein ordentlich großer Bikepark im Süden Brandenburgs zu finden ist (und Urlaub + Bikepark habe ich nicht ständig). Schöne, knackige Trails gibts in Sachsen und Tschechien aber dann doch, wo man sicher auch mal den ein oder anderen größeren Sprung oder Drop mitnehmen kann. Das kann ich meinem Focus aktuell einfach nicht zumuten.
Ich werde sicher kein Rennfahrer mehr. Daher brauche ich auch keine ausgefeilte Rennmaschine, sondern ein robustes, solides Rad mit geringen laufenden Kosten. Denn eins ist sicher: Es wird nicht jede Woche bewegt werden. Es kann auch mal 4-6 Wochen stehen, wenns zeitlich bei mir einfach nicht geht.
Bisher fahre ich 26" und habe auch nicht das Bedürfnis nach mehr. D.h. ich würde sicher auch auf ein 26" steigen, wenn es mir zusagt. Ja, der Trend ist 29" o. 27,5", aber vor 10 Jahren fuhren die Räder auch und die Geschwindigkeiten und Skills von damals erreiche ich sicher nie - egal ob 29", 27,5" oder 26".
Also es darf auch gern etwas älter sein. Ob ich 30 sek länger für den Trail brauche oder nicht, merkt eher nur die Uhr. Für mich geht es um den Spaß auf dem Rad.
Gleiches gilt für das Gewicht. Solange das Rad nicht 20kg wiegt und 4-eckige Räder hat, bekomme ich es auch bewegt. 400g Gewichtsersparnis sind mir daher keine 100te Euro mehr wert.
Nun zu meiner Frage: Lohnt es sich, bei meinen Anforderungen auf ein älteres Rad zu setzen oder ist es absolut vergebene Mühe, ein Rad aus dieser Zeit am Leben zu halten? Besonders interessant fand und finde ich die alten Specialized Enduros, aber das ist nun erstmal ein persönliches Empfinden.
Worauf sollte man bei den alten Rädern am meisten achten (Allgemeinzustand ist klar)? Welche Komponenten bereiten richtige Probleme, da nicht mehr verfügbar? Welche Standards sollten vorhanden sein, um auch in den nächsten 5-7 Jahren noch Reparaturen durchführen zu können? Wo lohnt es sich auf vermeintlich günstigere Komponenten zu setzen, weil diese heute noch verfügbar sind?
Was mir persönlich wichtig wäre: absenkbare Sattelstütze, gute Federelemente (Fox/
RockShox wegen Ersatzteilversorgung)
Was ich nicht brauche: Tausende Verstellmöglichkeiten, ich passe zwar gern Dinge auf mich an, verzettle mich aber auch zu schnell darin und bin dann nur noch am testen. Wenn ich nichts ändern kann, finde ich mich damit ab und dann passe ich mich darauf an.
Und nun die wichtigste Frage: Was darf ein Enduro BJ 2010 - 2013 heute noch kosten? Mir ist klar, dass sowas nicht pauschal zu beantworten ist, aber aktuell sind die Bikepreise ja doch ziemlich im Keller und meine Kleinanzeigenliste zeigt mir, dass einige Modelle trotz (gefühlt) geringem Preis in den Kellern verstauben, weil es scheinbar null Nachfrage gibt.
Meine Philosophie lautet: Wo wenig Wert, da wenig Wertverlust. Ein Sturz ist zwar ärgerlich, aber an einen älteren Fahrrad eher zu verkraften, als wenn es den neuen Rahmen kaputt macht. Auch vor Diebstählen bin ich nicht geschützt. Ich suche eben ein treues Rad, was ich immer dann hernehmen kann, wenn mir richtig danach ist, denn Mountainbiken ist bei mir eher ein Zweithobby und dient vor allem meiner persönlichen Fitness.
Ich hoffe, ihr könnt so ungefähr nachvollziehen, was ich vorhab und habt einen Tipp, in welche Richtung ich etwa schauen sollte.
VG
Pascal