Louise FR 210 vs. 180 an älterer Gabel

Onkel_D

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Hallo zusammen,

ich fahre an meinem 2001er Rotwild RFR 0.3 eine 2001er Psylo XC (Steckachse) und die 2001er Louise mit 160mm Scheiben (die mit 1 beweglichen Kolben, den man noch selber nachstellt). Da ich in letzter Zeit auch gerne mal in den Bike Park gehe, reicht mir die Bremsleistung nicht mehr. Außerdem kriege ich die alte Louise nach dem Entlüften nicht mehr richtig dicht, so dass ich heute bereits nach 1 Abfahrt in Hindelang die Segel streichen musste. :heul:

Jedenfalls habe ich beschlossen, mir nun eine 2005er Louise FR zuzulegen. :cool: Deshalb 2 Fragen, deren Antwort ich bisher nicht im Forum gefunden habe:

1. Ich wollte eigentlich die 210er für's VR, aber mein Händler rät mir zu der Standard 180er-Scheibe. Er sagt: Adapter und größere Scheibe machen das "System Bremse" instabiler und anfälliger für Schleifen durch Verbiegen etc. Was haltet Ihr davon? Ich wiege 87kg und fahre mit meinem Rad alles von Alpentouren bis eben gelegentlich Downhill im Bikepark (natürlich nicht auf Renn-Niveau mit dem zierlichen Rädchen...). Würdet Ihr die 210er nehmen (mehr Bremskraft, bessere Wärmeaustragung) oder hat mein Händler recht (einfacheres System, kompakter, weniger stör- und verbiegeanfällig)?

2. Kann ich auf meiner 2001er Psylo XC überhaupt 210er Scheiben montieren? Oder sind evtl. schon die 180er zu groß? Damals (2001) gab's ja noch nicht so die Riesenrotoren...

Vielen Dank schon mal für Eure Hinweise! :love:

Gruß
Dominikus

P.S.: Hinten würde ich, je nach Scheibe vorne, die 190er oder die 180er nehmen. Das sollte ja wohl unproblematisch sein, oder?
 
hui ne louise mit 210er scheiben geht so in etwa ab wie ne Gustav M, also für deine bedürfnisse völlig überdimensioniert, ich bin mit meinen 160/160 Scheiben mehr als zufrieden
 
Naja, also wenn ich einen Tag in Bischofsmais fahre, sind die 160er Scheiben danach angelaufen. Mag an meinem Gewicht und/oder an meiner schlechten Bremstechnik liegen, aber jedenfalls reicht mir persönlich die 160er nicht. Außerdem würde ich gerne, wenn ich schon knapp 400 € in mein Radl stecke, mit der Lösung dann auch ein wenig Potenzial nach oben haben (leistungsmäßig).

Gruß Dominikus
 
Sonst kann keiner was sagen, ob die 210er stör-, schleif-, quietschanfalliger sind als die 180er und ob der Bremskraftunterschied sich lohnt?

Bitte, bitte helft mir :anbet: ich brauch so schnell wie möglich die neuen Bremsen... :(
 
Hab die Louise mit 210er Scheiben, Schleifen tun sie nicht, quietschen nicht mehr und sonst auch keine Probleme. Wie die Psylo damit umgeht weiss ich nicht, und zum Thema Scheibenbremsenfreigabe - Sinn oder Unsinn kannst du dich totdiskutieren.

Bremspower ist super, für Bikepark auf jedenfall die großen Scheiben, macht einfach mehr Spass wenn die Unterarme nicht so brennen.

hinten hab ich die 180er Shceibe von vorne drauf, um Geld zu sparen - passt auch, ich glaub den Unterschied 180 auf 190 würde man eh nicht merken.
 
Ist doch völlig egal, ob die Scheibe anläuft - macht doch nix! Solange die Beläge ner verglasen oder die Bremse ausfällt?

210 ist imho viel zu viel ... vor allem an der Gabel.

Klar wird die Sache schleifanfälliger, wenn die Scheibe wegen mir um nen Grad verdreht ist, hat se oben an ner 210er nen heftigeren Schlag als an ner 180-er. Desweiteren verbiegt sich die schneller, ist immer so, dass sich nen längeres Blech leichter verbiegt :)
 
Hallo, ich fahre seit zwei Jahren eine Clara 2002 mit 210er Scheibe und möchte nichts anderes mehr !
Weniger Wärmeentwicklung, weniger Belagverschleiß und weniger Handkraft beim Betätigen(1Finger).
Wenn der Bremssattel genau justiert wird, schleift gar nichts an der Einheit Bremsscheibe-Adapter-Bremssattel.
Ich wiege 90kg und fahre ab und an mit Kinderhänger bergab (+45kg)- etwas besseres gibt es nicht.

Gruß Roman :)
 
Is denn die Psylo XC überhaupt für 210mm Scheiben zugelassen ? Wenn nicht geht Dir Deine Garantie flöten ...
 
aemkei77 schrieb:
Hab die Louise mit 210er Scheiben, Schleifen tun sie nicht, quietschen nicht mehr und sonst auch keine Probleme. Wie die Psylo damit umgeht weiss ich nicht, und zum Thema Scheibenbremsenfreigabe - Sinn oder Unsinn kannst du dich totdiskutieren.

Bremspower ist super, für Bikepark auf jedenfall die großen Scheiben, macht einfach mehr Spass wenn die Unterarme nicht so brennen.

hinten hab ich die 180er Shceibe von vorne drauf, um Geld zu sparen - passt auch, ich glaub den Unterschied 180 auf 190 würde man eh nicht merken.
Da muss ich aemkei77 zustimmen!
Bei Deinem Gewicht rate ich Dir in jedem Fall zur großen 210mm Scheibe vorne.
Wir haben im Laden und auch im Gebrauch seit Herbst nur Top Erfahrungen mit der Louise FR 210 gemacht! Und Bremspower ist durch nix zu ersetzen als durch noch mehr Bremspower... ;) (grins, ich hör schon den Aufschrei der anders denkenden Kollegen"Blasphemie", "Dosierbarkeit"... Nein, im Ernst, auch auf längeren Alpentouren fährst Du viel entspannter, weil Du nicht so derbe und verkrampft am Bremshebel zerren musst, und kannst Dich dadurch viel eher auf andere, schönere Dinge auf den Abfahrten konzentrieren. Z. B Deine Fahrtechnik... ;) :D
Was Deine Gabel betrifft, würde ich mal bei Sportimport nachfragen (Kontakt unter www.sportimport.de) ob die für die großen Scheiben freigegeben ist. Und Garantie kannst Du nach 4 Jahren wohl auch vergessen.
btw, wie wärs gleichzeitig mit ner neuen Pike? Da hast Du aktuelles Gabelmaterial und keine Probleme mit der Scheibe. U-Turn und Poplock gibts gleich auch noch dazu. Und für ein Ründchen Bischofsmais reicht die auch noch locker aus.
 
strahlenfürst schrieb:
Was Deine Gabel betrifft, würde ich mal bei Sportimport nachfragen (Kontakt unter www.sportimport.de) ob die für die großen Scheiben freigegeben ist. Und Garantie kannst Du nach 4 Jahren wohl auch vergessen.
btw, wie wärs gleichzeitig mit ner neuen Pike? Da hast Du aktuelles Gabelmaterial und keine Probleme mit der Scheibe. U-Turn und Poplock gibts gleich auch noch dazu. Und für ein Ründchen Bischofsmais reicht die auch noch locker aus.

Vielen Dank für die Einschätzung und den Link. Habe gerade 'ne Mail an den Support geschickt. Wenn die nicht freigegeben ist - heißt das dann, dass ich sie nicht fahren sollte (aus technischer Sicht)? Oder heißt das bloß, dass die mir keinen Segen dafür geben. :confused: Mit der Garantie sehe ich das ähnlich. Aber Danke an Zerg10 für den Hinweis.

Ja ja, die Pike... :love: steht wohl als nächstes auf meiner Liste. Ist halt immer eine Frage des verfügbaren Budgets, gell...

Auf jeden Fall erst mal Danke an alle. Werde wohl die "grosse Lösung" anstreben... Weitere Kommentare sind natürlich herzlich willkommen! Ich klappere jetzt die Händler in M und Umgebung ab. Mal schauen, wer mir das Radl bis Ende der Woche zum fairen Preis umrüstet....

Schönen Gruß
Dominikus
 
Hallo,

ich habe meine 2004er Louise FR mit einem 210er SL Rotor vorne aufgerüstet.
Der Rotor von Magura hat einen kleinen Seitenschlag, welcher jedoch nur in Ausnahmefällen zum Schleifen oder Pfeiffen neigt, jedoch nach einem kurzen Zug an der Bremse ist wieder Ruhe. Leider habe ich das ganze noch nicht bei Nässe testen können.
Den "alten" 180er Rotor von Vorne habe ich dann auf das Hinterrad montiert.

Die Bremsen werden merklich standfester. Mit den Magura Original Bremsbelägen habe ich kein Fading mehr, auch nicht bei längeren Downhills im Nordschwarzwald mit meinen 95 kg Körpergewicht.

Anderst sieht es bei den Bremsbelägen aus. Mit den Belägen von Aztec habe ich erhebliche Temperaturprobleme feststellen müssen. Nach einer thermischen Überbelastung kann man auch zuschauen wie schnell diese verschleissen. Durch die größere Scheibe wurde das Temperaturverhalten deutlich besser, jedoch war die kombination Aztec + 210er Rotor immer noch wendiger standfest als der 180er Rotor mit den Magrua Belägen und Überlastungen immer noch nicht vermeidbar.

Ich würde dir empfehlen mit den Standard Magrua Setup 180er Vorne und 160er Hinten zu beginnen. Diese waren mit den Original-Bremsbelägen fast schon ausreichend. Falls dir die Performance nicht reicht, kannst du dir ein 210er Rotor mit den passenden Adaptern zulegen.
Die Kosten für das Nachrüsten lagen bei mir (2x Adapter + 1x 210er SL-Rotor) bei ca. 85 EUR (10% Rabatt meines Bikehändlers).
Wenn die Bremsaufnahmen ordentlich bearbeitet sind kann man die Umbauaktion selbst in einer halben Stunde erledigen.

Gruß Stefan
 
Onkel_D schrieb:
Vielen Dank für die Einschätzung und den Link. Habe gerade 'ne Mail an den Support geschickt. Wenn die nicht freigegeben ist - heißt das dann, dass ich sie nicht fahren sollte (aus technischer Sicht)? Oder heißt das bloß, dass die mir keinen Segen dafür geben. :confused: Mit der Garantie sehe ich das ähnlich. Aber Danke an Zerg10 für den Hinweis.
Das heißt in allererster Linie, das Du keinen Segen dafür bekommst, da angeblich die Drehmomente an der Gabel größer werden sollen.
Das sehe ich allerdings nicht ganz so, (für irgendwas muss das Maschbaustudium ja gut gewesen sein ;) ) da man das Gesamtsystem Gabel, Bremse, Laufrad und Reifen betrachten muss. Die Kräfte bleiben weitestgehend gleich. Du benötigst nur weniger Handkraft. Und ab einem bestimmten Punkt blockeirt das Vorderrad. Und der ist bei gleichem Reifen und gleichem Untergrund (Reibpaarung) ebenfall immer gleich.
Meine Meinung: Hält die Gabel eine 180er Scheibe aus, hält sie auch eine 210er aus!
 
zu dem Thema kannst du dich im Forum totdiskutieren, geänderte Winkel der Krafteinleitung usw., ich denke aber das es damit erstens um Haftungsauschluss von Seitens des Herstellers geht (noch ein Trick mehr die Garantie auszuhöhlen) und zweitens gabs damals (2001) so große Scheiben wenn überhaupt nur an mindestens ner Junior T

halten tuts IMHO eh.

und Strhlenfürst hat recht
Bremspower ist durch nix zu ersetzen als durch noch mehr Bremspower

es macht einfach mehr Spass, und darum gehts beim biken ja
 
Hi,

also ich hatte früher ne 2003er Psylo SL mit ner Louise FR 210 gefahren u. das war kein Prob (war stabiler u. mit weniger Flex als an ner MinuteI). Meiner Info nach ist die Psylo ab 03 für große Discs freigegeben, wie es mit früheren Versionen aussieht kann ich dir leider nicht sagen. Ich hab keine Ahnung ob RS im Lauf der Zeit am Casting der Tauchrohre was geändert hat...
Bei deinem Gewicht u. Einsatzzweck mit Park uns solche Sachen würde ich dir auch zur großen Disc raten, wobei die 180iger schon gut Power hat.

@aemkei77: mit der Garantie u. Haftungsausschluss hast du wohl Recht... man sollte aber alles mit Maß u. Ziel angehen, weil Bremse ist nunmal ein Sicherheitsbauteil... (keine 210er an Sid o. solche Sachen :D )

Greetz,

MB-Locke
 
Also, ich hab' jetzt die 210/180 Kombi bei alpha-bikes in München bestellt. Leider elendig lange Wartezeit für Werkstatt-Termin (12.7.!!!) aber bis zu diesem WE konnte es eh keiner mehr und nächstes WE habe ich Besuch von der lieben Verwandschaft, also kein Biken. :heul:

Dass ich zwei Wochen auf das Feierabendbiken verzichten muss, tut allerdings weh... :wut: Manchmal wären zwei Bikes eben doch besser als "eins für alles"... Vielleicht nehm ich mir am Sonntag ein Testbike...

Auf jeden Fall Danke :daumen: an alle und schönen Gruß :winken:
Dominikus

P.S.: Nur mal interessehalber: das mit den gleichen Kräften (also zumindest mal gleiche Drehmomente) unabhängig von der Scheibengröße kann ich nachvollziehen, aber die Details mit den Winkeln der Krafteinleitunng würden mich ja doch mal interessieren... gibt es dazu einen Fred? Oder muss ich mir Fotos von den Bremsen besorgen und selber Kraftdreiecke basteln? :D
 
Kleiner Nachtrag für die interessierten Leser: habe gerade vom Rock Shox Service die folgende Antwort auf meine Mail bekommen:

>Hallo,
>die Psylo oder Duke mit 30mm Standrohren ist für maximal 180mm
>Rotordurchmesser zugelassen!
>
>--
>Gruß
>...

Also: keine Zulassung. Aber da auch ich Maschbauergene in mir trage, sage ich mal: Des passt scho' ! :daumen:

Gruß
Dominikus
 
Zum Thema Krafteinleitung etc.
Wie Aemkei schon sagt, darüber kannst Du dich totdiskutieren!
2 Stühle, 10 Meinungen
Und wenn sich einer bei den Übergangsradien um ein zehntel "vermisst" bekommst Du wieder komplett andere Ergebnisse... Das ist so ein weites Feld, das kann bei der Diskussion nur in die Hose gehen ;)
Viel Spaß mit der Bremspower!!!
 
Hi,

Scheibendurchmesser und so;

Am GESAMTSYSTEM, also an der Wirkung auf den Rahmen, ändert sich nichts, wenn Du den Scheibendurchmesser grösser machst. Nur die Betätigungskraft am Bremshebel wird geringer, die Standfestigkeit der Bremse steigt.

aber INNERHALB des systems ändern sich die Kräfte. Wie, wo, was, warum? Zur einfachen Verdeutlichung kannst Du mal folgendes ausprobieren:

Bei der montierten Bremse peilst Du der einfachheit halber die Mitte der Reibfläche an der Scheibe aus. Das ist bei einer 160er Scheibe bei 150mm Durchmesser/75mm Radius, bei der 180er sind es 170mm Durchmesser, bei der 210er 200mm Durchmesser. Du Legst eine Tangente an den Kreis, die dort den Kreis berührt, wo die Mitte des Belages sitzt.

Dann legst Du eine Gerade durch die beiden Aufnahmepunkte an der Gabel. Also dort, wo ohne Adapter und Schnickschnack die 160er Zange fest ist, einfach durch die Mittelpunkte der beiden Schrauben.

Dann ermittelst Du de Schnittpunkt dieser Geraden mit der Tangente von eben.

Bei einer 160er Scheibe liegt der Schnittpunkt normalerweise zwischen den beiden Befestigungsschrauben. Beide Haltepunkte der Gabel bekommen beim Bremsen Druckkräfte.

bei einer 180er/185/190er Scheibe ist der Schnittpunkt der beiden Linien normalerweise auf oder dicht bei der oberen Schraube. Diese bekommt die Druckkräfte nun alle alleine ab, die untere Schraube ist nahezu kraftfrei.

Bei einer 210er Scheibe ist der Schnittpunkt der beiden Geraden deutlich oberhalb der oberen Schraube. Die untere Befestigung bekommt nun Zugkräfte (!), die obere bekommt deutlich mehr Druckkräfte als durch die reine Bremsung verursacht, denn die Zugkräfte der unteren Befestigung müssen ja auch irgendwo abgestützt werden.

Der geneigte Maschbauer möge die Unterlagen aus dem Grundlagenstudium ausgraben und das Problem mitels des Kräftediagramms zeichnerisch lösen... ;-)

Wenn man es korrekt macht, muss man -wenn ich es recht verstanden habe und richtig erinnere- nicht den mittleren Durchmesser des Bremsringes nehmen, sondern den wirksamen Durchmesser, welcher das logarithmische Mittel aus innerem und äusserem Durchmesser des Bremsringes ist.


Manche Hersteller geben ihre Gabeln nicht für große Scheibendurchmesser frei, weil es schlicht und einfach nicht getestet wurde und daher auch keine Haftung übernommen werden kann.

Andere wollen nicht, dass ihre Gabeln zum Downhill genommen werden. Die könnten den Scheibendurchmesser wohl verkraften, aber nicht das Downhillfahren, wenn sie für XC ausgelegt sind.

Wieder andere sind eher filigran und leicht gestaltet, bei denen und würden die Aufnahmen aus den Holmen gerissen.

Für mich sieht es so aus:
Wenn beide Arme der Scheibenbremsaufnahme an der Gabel mindestens 8mm dick sind, und das Teil auch nicht im Verdacht steht, dem Leichtbau unterworfen zu sein, dann riskier ich das mit der 210er Scheibe, aber halt auf eigene Verantwortung.

Bei einer Zangenaufnahme in Form einer zarten, halbmondförmigen Sichel von 4mm Stärke, die nur an einer Stelle an das Tauchrohr hartgelötet ist, hätte ich schon bei 'ner 160er Scheibe Bedenken und würde auf keinen Fall eine 180er nehmen, denn die gelötete Stelle ist wahrscheinlich genau dort, wo bei einer 160er Scheibe eine reine Druckkraft an das Tauchrohr übertragen wird, und bei einer 180er bekommt die Lotnaht dann schon Querkräfte.

So, ich hoffe, ich habe bei der Entscheidungsfindung ein bisschen geholfen.



Grüsse
"hans-albert", begeisterter und mittlerweile dazugelernt habender Gabel-und-Bremsenbastler...
 
Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen, echt super! :daumen: :daumen: :daumen:

Habe mir tatsächlich mal eine kleine Skizze gemacht und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass der Effekt nicht so riesig sein sollte. Es hängt natürlich alles sehr stark von der Geometrie (unter anderem des Adapters 180->210) ab. Im Magura-Katalog sieht es so aus, als ob der Adapter die Bremse parallel zum Boden "verschiebt". Das heißt, dass sich die Tangente auch im Wesentlichen parallel verschiebt. Der Schnittpunkt wandert dann zwar, aber eben nicht übermäßig.

Da meine Psylo kein Leichtbau ist und die Ösen robust aussehen, sollte es gehen. Wenn ich Rock Shox wäre, würde ich die 2001er-Gabeln jetzt auch nicht mehr testen, bloß um irgendwelchen Spinnern zu erlauben, die Dinger noch weitere Jahre lang mit Riesenbremsen zu fahren anstatt sich die neuen Gabeln zu kaufen. :D

Aber wo ich gerade mal die Experten hier beisammen habe...

Ich würde ja gerne bis die neue Bremse dran ist noch fahren können, habt Ihr vielleicht eine Idee? Folgendes Problem:

Ich entlüfte die VR-Bremse (sorgfältig, mit ausreichend Blood und mit vor und zurück etc.) dann schraube ich (auch sehr sorgfältig) den Deckel auf den Ausgleichsbehälter (das ist der alte aus schwarzem Plastik, der nur mit einer kleinen Imbusschraube fixiert wird. Ich achte auch drauf, dass die Membran ordentlich sitzt. Dann Schlauch unten rausdrehen, madenschraube rein, Belagsschraube wieder rein und fertig. Dabei kommt etwas Öl aus dem Sattel, aber nicht mehr als man denken würde.

Die Bremse hat einen Superdruckpunkt (also verhältnismäßig jedenfalls) und alles bleibt trocken. Ich fahre eine Abfahrt (holprig) und der Druckpunkt ist komplett weg (Hebel bis zum Anschlag ohne Bremswirkung). :heul: Es läuft weder oben noch unten Öl aus. :ka: Ich öffne den Ausgleichsbehälter und schiebe unten Öl nach und es kommen mir 1000 kleine Bläschen entgegen. :aufreg:

Irgendeine Idee, woran das liegen kann (zur Erinnerung: das ist die 2001er Louise mit einem Kolben zum Selberverstellen)?

:anbet:
Dominikus
 
Hallo,

zu den Scheiben;

Der Adapter #15 verschiebt und kippt den Sattel. Die Tangente geht also nach rechts, wodurch der Schnittpunkt nach oben wandert, und wird dann nochmal gekippt. Da passiert ganz schön was. Nur, ich kenne Die Psylo nicht und kann daher nicht beurteilen, was da geht und was nicht.

Der Sattel ist dann wohl identisch mit dem der Louise 2000. Der ist jedenfalls massiver als der der Louise FR. Allerdings scheint er gegossen zu sein, und wenn der der FR geschmiedet ist, dann ist er trotzdem stabiler. Magura gibt die alte Louise nicht in Verbindung mit den Adaptern 15 und 16 frei, weil nicht getestet.

Dennoch fahre ich einen hinteren 2000er Louise Sattel, um 1mm abgefräst am Vorderrad eines meiner "Testaufbauten". Und dann noch den 15er Adapter und 'ne 210er Scheibe. Allerdings kein Downhill, sondern nur Waldwege, und das bisher ohne Probleme. Aber; @urownrisk! Beim Downhill kommen zu den Bremskräften noch die Schläge von der Federung hinzu, da sieht alles schon ganz anders aus!


Deine Bremse:

Ich habe wie gesagt auch noch eine 2000er Louise im Einsatz, also die selbe Zange. Und auch 'ne 2002er Gustl, also den selben Griff, und bin die Kombi auch schon mal kurz gefahren. Das ging bei mir problemlos.

Der Griff ist der silberne mit dem ovalen Deckel, ja? Bei dem gibt es meiner Meinung nach ein Problem. Die Bohrung, mit der das Öl an den Kolben kommt, ist relativ dicht am Lenker. Wenn Du die Griffe stark geneigt hast und dann noch bergab fährst und dann noch Erschütterungen hinzu kommen, ist es möglich, dass hier Luft ins System kommt, weil einfach an der Bohrung das Blood "wegschwappt". Daher meine Empfehlungen:

Nach dem Entlüften wie beschrieben nochmal den Ausgleichbehälter (der steht ja noch gerade, gelle?) öffnen und voll bis zum Überlaufen machen. Das bringt evtl. schon den erforderlichen zusätzlichen Tropfen. Nicht vergessen, die Griffweiteneinstellung vorher ganz zurück zu nehmen (Druckpunkt dicht am Lenker). Bei der Montage die Schraube nicht im Loch stecken haben, damit beim Aufstecken von Dichtung und Deckel die Luft in der Membran durch das Schraubenloch entweichen kann. Sonst drückst Du hier Luft in den Ausgleichsbehälter wie mit einer Taucherglocke.

Wenigstens zum Austesten mal die Griffe beim Fahren so waagerecht wie möglich stellen.

Wenn das alles nicht reicht, dann unter Beachtung der eigenen Sicherheit beim Befüllen die Belagsverstellung nicht ganz zurückdrehen, sondern nur zum Teil. Wenn Du fünf Umdrehungen zurückstellen musst, dann stell mal vor dem Befüllen eine Umdrehung wieder weg. Wenn Deine Beläge schon verschlissen sind könnte das helfen. Aber bedenke, zur Ausdehnung der Flüssigkeit beim Erwärmen brauchst Du noch ein bisschen Platz im Ausgleichsbehälter, sonst geht die Bremse nicht mehr auf... Wenn es an zu sehr verschlissenen Belägen (Verschleißgrenze) liegt, musst Du die natürlich wechseln, klar.

Schau mal seitlich unterm Hebel in den Griff rein. Dann siehst Du den Geberkolben. Es gibt meines Wissens nach weisse, schwarze und "metallfarbene". Die Weissen waren defektverdächtig, wenn ich mich recht erinnere.

So, ich hoffe, geholfen zu haben. Bedenke, dass das mit dem nicht ganz zurückdrehen aus der Bastelkiste ist und unter Beachtung der Umstände getan werden muß. Spätestens beim Wechsel auf neue Beläge musst Du evtl. wieder Öl aus dem System nehmen. Aber für die kurze Zeit, bis die neue Bremse da ist, kann man sowas mal austesten. Dann aber immer mit Reserve fahren, gelle ;-).

Grüsse
"hans-albert"
 
hans-albert schrieb:
Der Griff ist der silberne mit dem ovalen Deckel, ja?
Genau der.

hans-albert schrieb:
Bei dem gibt es meiner Meinung nach ein Problem. Die Bohrung, mit der das Öl an den Kolben kommt, ist relativ dicht am Lenker. Wenn Du die Griffe stark geneigt hast und dann noch bergab fährst und dann noch Erschütterungen hinzu kommen, ist es möglich, dass hier Luft ins System kommt, weil einfach an der Bohrung das Blood "wegschwappt".
Yep, ich habe die Bremsen ziemlich stark geneigt, damit meine zarten Handgelenke nicht geknickt und belastet werden.

hans-albert schrieb:
Nach dem Entlüften wie beschrieben nochmal den Ausgleichbehälter (der steht ja noch gerade, gelle?) öffnen und voll bis zum Überlaufen machen. Das bringt evtl. schon den erforderlichen zusätzlichen Tropfen. Nicht vergessen, die Griffweiteneinstellung vorher ganz zurück zu nehmen (Druckpunkt dicht am Lenker).
Klingt gut, werde ich probieren.

Deinen Belagschraube-zurückstell-Trick find ich gut, probier' ich aber nur, wenn nix anderes hilft.

hans-albert schrieb:
Schau mal seitlich unterm Hebel in den Griff rein. Dann siehst Du den Geberkolben. Es gibt meines Wissens nach weisse, schwarze und "metallfarbene". Die Weissen waren defektverdächtig, wenn ich mich recht erinnere.
Na und jetzt rate mal, welche Farbe meiner hat? Richtig :daumen: weiß.

hans-albert schrieb:
Dann aber immer mit Reserve fahren, gelle ;-).
Na sowieso!

Ich bin gespannt, ob's klappt. Melde mich dann nach erfolgtem Versuch (wahrscheinlich nach dem WE).

Danke :daumen: und Gruß
Dominikus

P.S.; Das Blöde an München ist, dass man nicht einfach mal eben losfahren und ein paar HM rauf und runterhecheln kann... Die Isartrails sind für's Bremse-Testen kaum ausreichend und für alles andere muss man das Radl in's Auto/den Zug packen. :(
 
Hi,

ich wünsche viel Erfolg! Und vergiss nicht, bei der Montage die Schraube aus dem Deckel nehmen! Denn eigentlich ist auch der 2001er Hebel "ordentlich" zu befüllen. Nur meiner Erfahrung nach macht hier ein kleiner Luftrest im Ausgleichsbehälter leider mehr Schwierigkeiten als z.B. im 2000er Hebel (der auch optisch gut zur aktuellen Gustl passt...). Bei sorgfältiger Befüllung sllte sowas zwar nicht vorkommen, aber der Teufel steckt halt im Detail.

Grüsse
"hans-albert"
 
BassBooster schrieb:
Irgendwie kannste da auch ne 225er Hope Scheibe ranbaun fährt Aggro_Corn mit GustavM!

Theoretisch geht jede Scheibe mit 'nem entsprechenden Adapter an eine Gabel, nur erlischt ab 'ner bestimmten Grösse die Garantie (s. Mail von RS weiter oben). :wut:
 
Also, was soll ich sagen, das Wochenende ist gekommen und gegangen und ich hab's nicht geschafft, das Rad richtig auszufahren. Habe den "Tropfen" nachgegeossen. Der Druckpunkt ist super und hält, aber ich bin eben auch nur leichte Trails gefahren - und von Winzer zu Winzer auf dem "Komm und See" (Weinfest) in Lindau - aber das war eher eine Herausforderung an den Fahrer und nicht an das Rad... :D

Am Dienstag krieg ich jetzt die große Bremse dran und dann wollen wir mal sehen, ob ich die Gabel kaputt krieg oder nicht! :lol: Jedenfalls geht's dann bei nächster Gelegenheit nach Hindelang.

Schönen Gruß
Dominikus
 
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