Light-Trail / Downcountry Reifen

Puh, jetzt muss ich auch mal in dieses Wespennest stoßen, da ich mich seit Wochen schon einem - sorry - aggressiven down-country-Projekt verschrieben habe. Das neue Rocky Element wirds und ich habe eigentlich auch schon fast alle Teile zusammen; Ziel: voll trailtauglich, laaange Touren machen Freude, ~11,5kg.
Am schwierigsten finde ich die Reifenentscheidung, da man sich hier (scheinbar) eben grundlegend in Richtung "down" oder in Richtung "country" entscheiden muss - ich glaube nirgendwo sonst in der Bikewelt prallen die Kategorien 'Kontrolle' und 'Effizienz' so deutlich aufeinander. Da ich natürlich keine Komprisse akzeptieren will, suche ich das ultimative Mittelding. Mein background ist übrigens XC-, Enduro- und gravel-racing; das heißt ich lasse es meistens krachen und glaube die relevanten Pfade, über die man sich da annähern kann, zu kennen. ;)

Meine bisherigen lessons, alles komplett theoretisch:
  • fährt man dickere Reifen (da reicht schon sowas wie DHF/DHR Exo, jedenfalls Reifen mit Kontrolle >> Effizienz), "braucht" man schnell auch noch andere dickere parts und läuft in einen faulen Kompromiss bzw. hat dann das falsche Rad unter sich. Alles über 950g würde ich pauschal da einordnen.
  • ich werde das Rad auch auf trails fahren, die ich sonst mit dem Enduro fahre -> Reifen unter 800g werde ich wohl auch mit inserts kaputt machen, blödestenfalls auch die (Carbon)Felge. Zudem haben solche Reifen in Kurven nicht den nötigen support -> fauler Kompromiss. Echte XC-Reifen fallen damit aus.
  • also lande ich bei einem Vorderreifen mit 800-850g und weichen, schon relativ aggressiven Seitenstollen. Am Hinterrad könnte ich mit 900-950g leben, da liegt der Fokus klar auf Stabilität und Rollwiderstand, ein HR an so einer Spaßmaschine darf für mich auch gerne mal kontrolliert ausbrechen.

Problem: Solche Reifen gibt es nicht oder ich habe sie nicht gefunden (von den Anforderungen her sollten sie aber technisch möglich sein!). Am VR gibt es schon Sachen in die Richtung aber am HR siehts nicht gut aus: Die typische schnell rollende "race" Version diverser Reifen hat im Allgemeinen die leichtere Karkasse und da sind wir dann wieder bei den <800g.

Bisher habe ich 2 Favoriten, die meinen Anforderungen nahe kommen sollten:
1) Specialized Ground Control Grid T7 - bias in Richtung "country".
2) Onza Ibex v/Porcupine h, beide TRC - bias in Richtung "down".

Beides würde ich mit leichten inserts fahren. 1) hat sicher gerade an der Front begrenzten grip und begrenzte Stabilität, 2) hat für die Klasse sehr viel grip, VR klingt auf dem Papier ziemlich perfekt, am HR dafür vielleicht zu viel grip und wiederum begrenzte Stabilität.
Mein derzeitiger Plan wäre beide Varianten einfach mal zu testen.


So, klingt das für Praxiserfahrene nachvollziehbar? Rede ich Mist? Sind mir irgendwelche Modelle entgangen?
HR wäre einfach: Dissector maxxterra
Rollt sehr gut usw.

Vorne echt schwierig dazu. Würde ich nicht am Gewicht festmachen. Richtig stabile Seitenstollen nicht so einfach, ein WP Enduro ist aber durchaus tauglich gerade für den Herbst usw.
Ich fand den neuen Forekaster auch erstaunlich gut
Ibex auch, porcupine konnte mMn nix
 
Ich glaube auch, dass du mit deinen Vorschlägen oder denen der Vorredner gut bereift bist für den Einsatzzweck. Ein DC-Bike lebt nun mal auch von der Agilität, sonst könnte man ja gleich zum Trail/Allmountain was auch immer greifen.

Einen Vorschlag, der mehr in deine gewünscht Richtung gehen könnte, habe ich dennoch: IBEX vorne und hinten. Kommt dem von dir gesuchten Kompromiss vielleicht am nächsten, ist für mich aber schon zu viel Reifen an einem DC.
 
Einen Vorschlag, der mehr in deine gewünscht Richtung gehen könnte, habe ich dennoch: IBEX vorne und hinten.
...oder, wenns doch lieber in Richtung schnell und agil gehen soll:
Crossking 2,3 Protection vorne und hinten. Hinten mit Insert.
Wär so die schnellste und leichteste Variante die ich mir persönlich vorstellen könnte. Mit entsprechendem Fahrkönnen und guter Linienwahl kann man mit der Kombi bergab immer noch verdammt schnell unterwegs sein.
 
Crossking 2,3 Protection
Der baut eh nicht so breit und würde ich da eher nicht so sehen. Kommt momentan auch häufig mit so 650g.

Was ganz verrücktes wäre ein Aspen 2,4 WT am HR(sind so um 780g die neuen) mit einem FK vorne.
Finde der Aspen fährt sich schöner und kann mehr als ein CK.

Den Aspen hat selbst das Schnitzel noch nicht kaputt bekommen.

Und wenn mehr Stollen und gut rollen, dann Will oder Nick in blau ans HR.
 
Der baut eh nicht so breit und würde ich da eher nicht so sehen. Kommt momentan auch häufig mit so 650g.

Was ganz verrücktes wäre ein Aspen 2,4 WT am HR(sind so um 780g die neuen) mit einem FK vorne.
Finde der Aspen fährt sich schöner und kann mehr als ein CK.

Den Aspen hat selbst das Schnitzel noch nicht kaputt bekommen.

Und wenn mehr Stollen und gut rollen, dann Will oder Nick in blau ans HR.
Der CK 2.3 baut auf einer 27mm Felge, egal wo man zum Messen ansetzt immer über 58mm bei mir. Das stimmt mit den "2.3 inch" exakt überein. Gibt eigentlich wenig Reifen die das schaffen... (Schwalbe 2.35 bauen da maximal gleich groß)

Würde aber als Allround Setup wohl aktuell NN/WW oder WW/WW fahren wenn ich mehr ins grobe will. Alleine schon wegen der stärkeren karkasse.
 
Wenn man den Tests von Pinkbike glauben schenken will, ist die Reihenfolge von Trail Richtung XC wie folgt:
Maxxis Forekaster - Specialized Ground Control - Wicked Will
Ich hab aktuell alle da, bin aber bis jetzt erst den GC gefahren.
 
Ibex + Canis fahr ich an einem Rad und find ich gut
Svelt hinten hat mich nicht überzeugt im Vergleich

Kann man sicher fahren
 
Der CK 2.3 hat laut Conti 690g.
Mein letzter von Ende 2023 hatte 692g. Der zeitgleich gekaufte grobstolligere MK 2.3 lustigerweise nur 674g (laut Conti auch 690g).
hast recht, hatte nur hier geschaut:
https://r2-bike.com/CONTINENTAL-Reifen-Cross-King-29-x-230-BlackChili-ProTection
und da steht 745g, was wohl ein Fehler ist...
von meinem letzten hab ich mir leider das Gewicht nicht notiert.
Und klar, bei unter 700g wirds halt schon eher dünnhäutig.
 
@Col. Kurtz ich glaube es bleibt immer ein Kompromiss, aber stimmt schon - bei DC besonders schwierig.

Ich selbst als Durchschnittsfahrer würde aufs DC Fully eher sowas Richtung Onza Vorschläge aufziehen. Vorne vielleicht Hellkat Pro ATC für extra Grip, der höllische Herstellermix… Sprich relativ guter Grip, trotzdem leicht und relativ wenig Rollwiderstand, dafür wenig Pannenschutz und Seitenwandstabilität. Bzw. beim Hellkat noch mehr Grip mit mehr Rollwiderstand.

Ich bin vermutlich konditionell, wie auch vom Fahrkönnen her deutlich schwächer. Also vielleicht fühle ich Unterschiede auch weniger. Vor allem belaste ich die Seitenwände weniger, was bei so leichten Reifen zu weniger Walken und Pannen führt.

Also ich würde an deiner Stelle (besonders wenn feucht/allwetter) was aufziehen, was ich am Trail Hardtail fahre - Nobby Nic ST speedgrip hinten, MM SGround soft vorne. Oder wenn weniger grip ok ist, vorne NN SG soft. Oder für alles außer Winter Rekon Exo+ hinten, Forekaster 2 Exo Maxxterra vorne.

@ Schwalbefahrer:

NN ist fast so schnell wie WW bei gleichem Gummi, laut Bike Test im Labor zumindest. WW hinten wird auf klebrigen/tiefen Trails wenig Traktion bergauf haben, oder liege ich da falsch? Also eher Sommerreifen? Da bestimmt sehr gut, solange der Sommer nicht wieder zu verregnet wird.

Man sollte eh alle 6 Monate Tubeless Milch erneuern (und Ventil Kerne neu/säubern). Da könnte man durchaus im Sommerhalbjahr hinten WW fahren und den Rest NN (evtl. mit MM/Hellkat vorne).
 
Ibex Canis, why not. Gibt ja auch genug die MM in Soft und WW in Speedgrip fahren. Ibex rollt auch ziemlich gleich zum Porc.
Wobei ich den Ibex nicht mit ner MM vergleichen würde. Tasächlich Spiele ich selbst aber auch immer mal wieder mit dem gedanken ne MM vorne zu fahren zum WW hinten einfach weil mir der WW hinten sehr gut gefällt, Der NN vorne aber nicht so richtig Sicherheit vermittelt.
Irgendwie fehlt mir im schwalbe Lineup noch ein guter Vorderrreifen unterhalb der Mary.


- Wer ein ideales setup will, sollte nicht scheuen Hersteller zu mischen. (DIE HÖLLE!)
Ja das ist irgendwie so.
Ich bin wie oben geschreiben recht angetan vom WW. Er rollt gut er hat fürs hinterrad ausreichend grip und er ist in einer robusteren karkasse verfügbar als die konkurenz (supertrail)

Vorne war ich recht angetan vom Ibex, dieser vermittelte mir vorne deutlich mehr Sicherheit als ein Nobby Nic.

Vlt muss ich auch mal mit mischen anfangen.
 
Wo passt da der neue Albert rein?

Ist halt recht schwer, aber müsste der nicht dazwischen sein?
theoretisch ja, das Profil sollte besser rollen als bei der marry, aber die Radialkarkasse sollte wiederum den rollwiderstand verschlechtern und treibt das gewicht nach oben.

So oder so, das sind Enduro/DH reifen. ist schon so das man dann ne Kategorie überspringt von hinten nach vorne.
 
Ich bin wie oben geschreiben recht angetan vom WW. Er rollt gut er hat fürs hinterrad ausreichend grip und er ist in einer robusteren karkasse verfügbar als die konkurenz (supertrail)

Vorne war ich recht angetan vom Ibex, dieser vermittelte mir vorne deutlich mehr Sicherheit als ein Nobby Nic.

Vlt muss ich auch mal mit mischen anfangen.
Ja, genau die Mischung - Ibex+WW - kommt meinem (theoretischen) Anforderungsprofil glaube ich sehr nahe! Werd ich probieren!

Und dann vielleicht noch sowas wie Ground Control - Fast Trak als mehr XC-orientierte Version. (wenn ich dann mal das BC bike race fahre, wie der Kollege hier: https://www.singletracks.com/mtb-gear/santa-cruz-tallboy-the-perfect-bike-for-my-bc-bike-race/ ;) )


Wie/wo würdet ihr eigentlich die Wolfpack-Reifen einordnen?
 
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