Letzten Sonntag auf einem ruhigen Asphaltstück!

Schweißfehler können aber immer vorkommen. In der besten Produktion mit den besten Konstruktionen. Deswegen muß man entweder jede Schweißnaht prüfen (Röntgen od. Ultraschall) oder man macht Stichproben und rechnet dann die vorgekommenen Schweißfehler auf die Produktionsmenge hoch. Kommt dabei ein zu vertretender Wert raus, kann man sich die Prüferei sparen. Bei diesen Rechnereien wird natürlich nicht eingerechnet wie Personen schaden nehmen können sondern wieviele Rahmen im schlimmsten Fall auf Garantie ersetzt werden müssen. Es zählt dabei also nur Geld. Tja Leute das ist Buissness.

Hast Du auch "Fight Club" gesehen?
 
Moin Leute.....

hier muß ich dann mal die Antwort der Trekkies einstellen. Zunächst einmal das Anschreiben meines Freundes an die Weltfirma:

Sehr geehrte Damen und Herren,



vor rund einem Monat ist mir bei einer gemächlichen sonntäglichen Ausfahrt ohne Ankündigung der Rahmen meines Trek Liquid 30 gebrochen. In Höhe des Umwerfers am Sattelstützrohr ist das Rohr komplett abgerissen, das Oberrohr direkt neben der Schweißnaht zum Sattelstützrohr stark angerissen.

Mit der Abwicklung der Reklamation über den Trek-Händler (Fun-Corner in Hameln) bin ich sehr zufrieden gewesen, allerdings konnte mir dort auch der Geschäftsführer keine Hinweise geben, wie es überhaupt zu diesem Schaden kommen konnte. Am Wochenende bin ich nun die erste größere Tour mit dem Ersatz-Rahmen, Modell Remedy 66, gefahren. Auch dieser Rahmen hat eine Verjüngung in Höhe des Umwerfers, und ich musste für mich feststellen, dass das "alte" Vertrauen in die Haltbarkeit eines Trek-Rahmens, den ich ja nicht umsonst aus der Spitzengruppe der All-Mountain-Klasse und nicht aus dem filigranen CC-Bereich ausgewählt hatte, angeknackst ist. Gerade die Vorstellung, dass der Rahmen bei einer Abfahrt mit höherer Geschwindigkeit als beim letzten Mal brechen könnte, trübt den Spaß am Mountainbiken. Da ich im kommenden Jahr eine Alpenüberquerung mit dem Bike plane und gerne zum alten Vertrauen in Trek-Produkte zurückfinden würde, wäre es hilfreich zu erfahren, was Ihre Techniker zu den Ursachen des Bruchs am Liquid 30 sagen und wie die Remedy-Modelle kontrolliert werden, damit ähnliches nicht auftritt.



Mit freundlichen Grüßen



Jetzt kommt die Antwort der Trekkies:

Sehr geehrter Herr ,



leider gibt es bei geschweissten Alurahmen keine 100%ige Sicherheit: durch Abkühlen nach dem Schweissen entstehen (selten, aber eben doch ab und zu) Spannungsprobleme, die man dem Material nicht ansieht, und so können im Bereich der Schweissnähte, aber auch an verjüngten Rohrpartien dazwischen, Brüche auftreten. Dieses Problem existiert seitdem man Rahmen auf diese Weise herstellt, und es beschränkt sich nicht auf einzelne Hersteller, sondern betrifft alle. Das kommt auch bei anderen Fahrzeugen vor, sogar in der Luft- und Raumfahrt. Die Vorteile des Materials und diese Verarbeitungsmethode aber überwiegen dieses minimale Bruchrisiko!

Es wird natürlich auch ständig an Verbesserungen im Abkühlungs- und Weiterverarbeitungsprozess gearbeitet, die das Risiko weiter verringern!

Außerdem liegen uns keine Fälle von Brüchen an sicherheits- und gesundheitsrelevanten Stellen des Rahmens vor, also im Steuerrohrbereich, vielleicht beruhigt das zusätzlich?!



Ihr TREK Deutschland Team


Hier das Fazit meines Freundes:

Moin

die Trekkies haben eine recht merkwürdige Auffassung von der Normalität von Rahmenbrüchen. Alles kein Problem, kommt schließlich auch in der Raumfahrtechnik vor. Endlich wissen wir, warum die Columbia zerbröselt und verglüht istJ

Schön ist der Satz: „Außerdem liegen uns keine Fälle von Brüchen an sicherheits- und gesundheitsrelevanten Stellen des Rahmens vor, also im Steuerrohrbereich, vielleicht beruhigt das zusätzlich?!“ Nein. Beruhigt mich nicht, wenn ich damit rechnen muss, dass mir bei irgendwas um die 60 bis 70 Sachen das Oberrohr bricht. Ist ja scheinbar keine „gesundheitsrelevante Stelle“. Man hält halt an, steigt ab und bestellt sich ein Taxi. Kein Problem.

Abgesehen davon haben die Jungs natürlich recht: No risk, no fun. Ist wie beim Skifahren.



Da kommentiere ich nix mehr :D
 
Es ist nunmal so: wenn man einen Rahmen will, der nie kaputtgeht, wiegt er fünf kilo oder ist nur für Fahrer bis 30 kilo freigegeben. Und selbst deren einer kann und wird irgendwann bei irgendwem brechen.
Das ist der Preis des Leichtbaus, und Leichtbau wird auch an einem Enduro betrieben.
Auch die Natur akzeptiert eine gewisse Schadensrate beim Individuum, um das Überleben des Kollektivs zu sichern.

Es gibt jedoch zwei Strategien, ein Bauteil zu konzipieren:
Safe Life: das Produkt darf und wird nicht versagen. Punkt. Beispiel Plastikgartenstuhl. entweder isser ganz oder kaputt.
Fail Safe: das Produkt soll nicht versagen, aber wenn, dann mit Ankündigung und Reserven bzw. Notlaufeigenschaften. Beispiel Korbstuhl: wenn Teile des Geflechts kaputtgehen, wird der Stuhl zwar weich, aber man kann liegt nicht sofort aufm Hosenboden.

Stahlrahmen versagen wohl eher nach zweitem Prinzip (ich weiß es nicht), während Alu eher spontan und total ausfällt.

Selbstverständlich gibt es gute (hier wurde C'dale erwähnt) und schlechte (Trek?) Konstruktionen, aber auch die besten versagen.
Die einzige Möglichkeit, die der sicherheitsbewusste Biker hat, ist Material zu wählen, das nicht spontan versagt (Stahl, Carbon?) und es auf jeden Fall regelmäßig auf Risse, Knacken oder andere Anzeichen zu untersuchen.


Hier im Beispiel würde ich auf jeden Fall kein Trek mehr fahren wollen, besonders nicht wenn ich schon von mehreren anderen gehört hätte, die das gleiche Problem haben, sondern umsteigen auf eine Marke, die ein (begründet) gutes Image diesbezüglich hat.

So long,
Phil
 
... Letztendlich ist das ein ENDURO-Bike...

Und ein schlecht konstruiertes noch dazu. Welcher halbwegs glaubwürdige Rahmenhersteller schwächt das stark beanspruchte Sitzrohr mit unnötigen Schweißnähten? Man beachte auch den Grund dafür... Sitzrohrdurchmesser wird für den Umwerfer "angepasst".

Die Jungs von Trek scheinen den E-Type-Umwerfer von Shimano nicht zu kennen :confused:

Der Rahmen gehört ins Kuriosenkabinett :lol:
 
Sehr aufmerksam von 'no saint'....... tja es kommt dann noch fetter....
also das neu Rad wurde dann ausgiebig probegefahren mit den schönen Laufrädern von Bontrager. Race-Lite heißen die und tubless sind sie! Und platt wars hinten....
Also Decke runtergefurstelt mit Macht..... und jede Menge blöde Gesichter, weil der SCHLAUCH defekt war. Neuen rein und weiter gings.

Zum Händler wg......ich hab doch schlauchlos und so :rolleyes:

Händler sagt: Das machen die bei TREK immer so, dass sie bei der Erstbestückung einen Schlauch reinziehen.....

DAS IST ORIGINALTON UND DIESER FRED IST NICHT GEFAKT!!!!!!!

Eigenartigerweise hat mein Freund sein Rad zwischenzeitlich lieb gewonnen. Ich hätte es dem Händler nebst neuem Rahmen das Rad über den Kopf gestülpt... von den Trekkies wird das hier keiner lesen.... ist die Nase einfach zu weit oben!!!

Jo...das wars.

---- tja... fahre allerdings selber TREK beim Renner------
 
Die einzige Möglichkeit, die der sicherheitsbewusste Biker hat, ist Material zu wählen, das nicht spontan versagt (Stahl, Carbon?) und es auf jeden Fall regelmäßig auf Risse, Knacken oder andere Anzeichen zu untersuchen.

Right ... ich erinnere mich an die Worte meines Fahrradmechanikers, der sagte, dass sich Stahl zwar unter derbster Belastung verformen kann, aber eher nicht brechen wird im Gegensatz zu Aluminium (ist halt eine der "merkwürdigen" Eigenschaften von Alu).
Bei Carbon meinte er etwas anderes interessantes (Anmerkung : ich besitze ein altes Giant Cadex Carbon) : wenn ich während der Fahrt HOLZ SÄGEN HÖRE, soll ich absteigen und den Rahmen himmeln - das sei wohl das Anzeichen für einen (meist unheilbaren) Defekt an einem Carbon Rahmen.

Seit dem habe ich auch kaum mehr Angst mit dem Cadex zu fahren :D

Wenn die Preise für Carbonrahmen auch irgendwann mal menschlich sein sollten, werde ich mir einen solchen kaufen (zzgl. einem Nm-Schlüssel)
 
ALU ist NICHT gleich ALU!!!
genauso ist
Stahl NICHT gleich STAHL!!!

das liegt an den legierungen und härtungen usw.
stahl der sofort bricht den gibts genauso wie jenen mit 'notlaufeigenschaften'.

woher kommen die beim stahl?
bei normalen durch das verhalten: er fließt und verformt sich dauerhaft aber DANN wird er wieder härter, also eine reserve die auch bei statischen berechnungen berücksichtigt wird in einer kleineren rechenreserve, weil das material ja eine zusätzliche bietet. und bietet einfach eine hohe maßhaltigkeit.

bei gehärteten stählen gibt es ab einem bestimmten grad kein fließen mehr -> dieser stahl bricht sofort und durchaus OHNE ankündigung.


mit alu ists ähnlich. je nach legierung ändert sich das verhaltenh.
ABER wenn soetwas passiert ist es offensichtlich, dass da keine ausreichenden reserven vorhanden waren. in jedem fall!
denn anders als bei stahl gibt es diese ja nur in der berechnung und da ist leicht was wegzulassen. bei stahl ist eine mindestdicke nötig die kaum unerschritten werden kann. wenn der rahmen nun bricht weil er eine fehlkonstruktion ist (was ich mir bei ~jedem zweiten dieser art vorstellen kann) dann waren die reseven dennoch zu gering. wären sie höher wäre er halt schwerer gewesen hätte aber gehalten.

wenn alurahmen schwerer sind werden sie ja auch stabiler, aber es soll ja alles so doll leicht sein und genau aus diesem grund ist mein rennrad nicht das leichteste.

weil die paar gramm (kg) mehr muß mir mein leben wert sein.

diesen gedanken richte ich besonders an alle grammsparer.


(mit teilweise nicht vorhandenen materialkenntnissen -äußert sich dann zb im anbohren on kurbeln)

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zum schweissen
kenne mich nicht so aus, aber warum ist das material nicht dicker bei den schweißnähten? dachte sowieso, dass das der fall ist.
und warum wird der rahmen dann nicht zb in muffen geklebt wenn schweissen solche nachteile bietet? ist vlt. ja sogar leichter.
 
Das hab ich mich auch schon oft gefragt: warum werden Rahmen nicht in Muffen geklebt? Frage wär dann halt: wie werden die Muffen gemacht? Geschweißt? ;) Aus dem Vollen gefräst? Geschmiedet? Beides?
 
bei den paar muffen wäre das glaub ich vertretbar. bzw. die rohre könnten ja auch anders verschweißt werden, nehme ich an.
 
Das hab ich mich auch schon oft gefragt: warum werden Rahmen nicht in Muffen geklebt?
Rahmenrohre in Muffen verklebt, das habe ich früher schon mal gehört. Da hat sich dann während der Fahrt auf Asphalt der ganze gemuffte Rahmen aufgelöst, weil sich die einzelnen Rahmenrohre aus den Muffen gelöst haben. War ne lustige Geschichte.

Ich denke mal, schweissen ist schon gut. Es muss eben die Rahmenkonstruktion in sich stimmig sein. Und die Hersteller müssen aus ihren Fehlern was gelernt haben. Also nicht: 'Immer weiter so bis uns die Kacke um die Ohren fliegt'. Da scheint bei einigen Herstellern durchaus Nachholbedarf zu sein.
 
ich frage mich nur, wo der untschied zwischen (hart)gelöteten stahlrahmen und verklebten alurahmen sein soll?

beide wurden nicht geschweißt und wer hat bisher etwas von aufgelösten stahlrahmen gehört?
 
Ein Bekannter von mir sagt immer in schoenstem Denglisch: "If it looks ********, it is ********."

Wenn ich sehe, dass ohne Not zwei Schweissnaehte rund um's Rohr gezogen werden (sollten nach Moeglichkeit immer laengs zum Rohr verlaufen), bei gleichzeitigem abruptem Wechsel des Querschnitts, weil einem offenbar erst nach Fertigstellung des Prototypen aufgefallen ist, dass man doch gerne einen Schellenumwerfer haette... dann entscheide ich mich nach einem kurzen Blick darauf einfach dafuer, einen solchen Rahmen nicht zu kaufen.

Das soll jetzt nicht gegen Trek gehen, solche Bastelloesungen sieht man an Fullies immernoch bei zahlreichen Herstellern immer wieder mal (raymund mag Recht haben, dass es da vor allem um die Vermeidung von Patentverletzungen geht), aber eine gruendliche Betrachtung des Rahmens mit gesundem Menschenverstand bringt einen dann eben immer zu dem Ergebnis, dass das nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann.
 
ALU ist NICHT gleich ALU!!!
genauso ist
Stahl NICHT gleich STAHL!!!

das liegt an den legierungen und härtungen usw.
stahl der sofort bricht den gibts genauso wie jenen mit 'notlaufeigenschaften'.
Aber nicht im Fahrradbau, die Legierungen haben mindestens eine Bruchdehnung von 10%, auch bei Legierungen mit hoher Zugfestigkeit (1200N/mm2).
Eine Legierung ist zwar nicht wie die andere, aber die grundlegenden Materialeigenschaften eines Werkstoffes sind durch eine neue Legierung nur geringfügig veränderbar.
Die "Notlaufeigenschaften" von Stahl hängen mit der wesentlich höheren Dauerschwingfestigkeit ggü. Alu zusammen, also dem Widerstehen ggü. Zerrüttung durch wechselnde Belastungen.
 
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