Leichtbauwahn der 90er, wie war das damals ?

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Re: Leichtbauwahn der 90er, wie war das damals ?
Smoliks Arbeiten waren über viele Jahre konstant zweifelhaft. Ich kann mich an seinen Artikel in der "Sportrad" erinnern, wo er mehrere, von den Importeuren und Herstellern auf leicht getunte Räder testete. Müsste 1989 oder 1990 gewesen sein... Mit im Test war auch sein selbst gebautes "Wallaby", das tatsächlich mehr als ein Kilo leichter war als das leichteste Serienrad. Entsprechend lobte der Autor sein Werk auch über den Klee. Dass der Rahmen nur halb so steif war und es als einziges im Test mit einer Einfach-Kurbel kam und damit viel Gewicht sparte, wurde gnädig übersehen...

Muss mal gucken, irgendwo sollte ich die Ausgabe noch haben. Neben dem Wallaby zeigt es gut, was es in den frühen Tagen schon an Gewichtstuning gab. Marchiso-Kassetten aus Alu gehörten dazu, Alu-Schrauben für die Sattelstützenklemmung (jaja, das hat tatsächlich eine italienische Tuningfirma angeboten :eek:) und ähnliches...
 

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Stark !!! Genau solche Konstruktionen gehören hier hin.
Alukette :D , gibts sowas noch ???
Einseitige Bremse (hab ich so noch nie gesehen)

Das ist echter Leichtbau PUNK !
Ich finde diese 20 Jahre alten Sachen als interessanten Kontrapunkt zu einem heutzutage manchmal übetrieben sicherheitsbewussten Verhalten.

Aber sorry an all jene, die sich an solchen Konstruktionen verletzt haben.
 
Stark !!! Genau solche Konstruktionen gehören hier hin.
Alukette :D , gibts sowas noch ???
Einseitige Bremse (hab ich so noch nie gesehen)

Das ist echter Leichtbau PUNK !
Ich finde diese 20 Jahre alten Sachen als interessanten Kontrapunkt zu einem heutzutage manchmal übetrieben sicherheitsbewussten Verhalten.

Aber sorry an all jene, die sich an solchen Konstruktionen verletzt haben.

richtig - denn mal hand aufs herz: wieviele teile gehen schon im gelände kaputt. ich hatte erst letzten monat einen standschade, indem mir der flansch der ringle nabe rausgerissen ist, einfach so im keller.

spinner wie die ölhand smolik braucht die landschaft. der hatte tolle ideen - in den gabelscheiden integrierte bremsen, innenverlegte züge von vorne bis hinten diese 5kilo wette aus den 80er jahren. und was kann der smolik dafür, dass marchisio und campa alu schraubkränze angeboten haben (der machisio hält übrigens wirklich gut).
 
richtig - denn mal hand aufs herz: wieviele teile gehen schon im gelände kaputt. ich hatte erst letzten monat einen standschade, indem mir der flansch der ringle nabe rausgerissen ist, einfach so im keller.

spinner wie die ölhand smolik braucht die landschaft. der hatte tolle ideen - in den gabelscheiden integrierte bremsen, innenverlegte züge von vorne bis hinten diese 5kilo wette aus den 80er jahren. und was kann der smolik dafür, dass marchisio und campa alu schraubkränze angeboten haben (der machisio hält übrigens wirklich gut).

Ja, da werden Erinnerungen wach. Ist mir bei beiden Ringle Naben innerhalb von zwei Wochen passiert....die Dinger waren/sind schön, mehr leider nicht. Das Paul-Schaltwerk war genau so eine Fehlkonstruktion, aber optisch der Hammer.

Zum Glück weiß man heute ziemlich gut, was sich über die Jahre bewährt hat, denn so schön manche Sachen waren, sie wurden ohne Sinn und Verstand mal eben schnell auf der CNC-Fräse erdacht.
 
Alukassette, nicht Alukette.

Die Dinger waren leicht und einigermassen haltbar, aber schalteten so was von Schei$$e, das willst Du gar nicht mehr wissen...

Smoliks selbst gebaute Hinterradbremse sagt eigentlich alles über den Herrn aus: Einseitig Fix am RAhmen, das Rad wird einfach mit dem zweiten, beweglichen Bremsarm rüber an de Klotz gedrückt. Brachialtechnik :wut:
 
Ich kann mich noch gut erinnern.. In den Magazinen standen ja immer wieder Meldungen über gebrochene CNC Teile, das war ja ein regelrechter Hype.. Und niemand wusste das viele Hersteller gar keine Ahnung hatten was sie da taten... gefräste Kurbeln... geschmiedete Kurbeln und dann gefrässt (Riesenhumbuk) gebrochene Vorbauten und Lenker...r

Selber konnte ich mir die Grundlagen (Teile) für diese gefährlichen Optimierungsmaßnahmen gar nicht leisten, war noch Schüler/Lehrling. Mitte der 90er war es dann soweit und und konnte endlich die guten Sachen wie Syncros, RaceFace, Shimano XT, King, Judy SL usw. ans Rad schrauben (Bergamont Stahlrahmen). Aber zum rumbohren waren die Teile viel zu wertvoll für mich... 1,9er Michelin Wildgripper hatte ich auch... heute würde ich die als unfahrbar einstufen.. Einen Tune Würger Sattelspanner, und hat auch gehalten.. aber besonders schön oder robust hat er nicht ausgesehen. Eine Schlammfahrt und der Dreck zwischen Titanhebel und Aluklemme hat Material abgeschmirgelt beim öffnen/schliessen. :eek:

In schöner Erinnerung bleibt mir die beste XT Gruppe aller Zeiten in Erinnerung, die 739 Serie. Als dann noch die XT V-Brake erschien.. eine Offenbarung! Das wichtigste Highlight meiner Bike Historie...Das war für mich damals der sinnvollste Leichtbau überhaupt. :daumen:

Einen RaceFace Carbon Lenker hatte ich zuletzt mal, aber ganz vertraut hab ich dem nicht, der wurde dann auch bald getauscht gegen ein Alumodell :D
 
@kingmoe...kannste mir den artikel mal als email schicken? das wär genial.

das rad ist auch schon speziel und vom gewicht ne echte wucht. interessant mit der kette....heutzutage mit hohlnieten und gebohrten laschen bei den topgruppen standart.die sattelkombi war damals schon leicht. heutzutage gehts nochmal 100gr leichter aber dann zusammen laminiert. auf jedenfall interessant.
 
So, hab mir den Leichtbau-Artikel von Smolik mal rausgesucht. Zuerst muss ich mich mal korrigieren - Der Beitrag erschien in der Tour und nicht in der Sportrad, und auch einiges später, als mich meine Erinnerung glauben liess, nämlich in der Ausgabe April 92.

Unter dem Titel "Neun unter Zehn" prüfte Smolik 8 kaufbare Bikes uns verglich diese mit seinem Wallaby.

Die getesteten Räder:
Nöll M5: 9,667 Kg (Ja, da nahm er es genau der Christian S.)
Rocky Mountain Summit Max Custom: 9.965 kg (inkl. Magura-Bremse!)
Heavy Tools Equipe ECS: 9,928 Kg
Specialized Duralcan (? - keine Ahnung, woher Smolik den Namen für diesen roten Boliden mit Alurahmen hat, aber damit nahm er es ohnehin nicht so genau): 9.994 kg
K-Bike (Kona) Titanium: 8.985 Kg
Muddy Fox Titanium Dream: 9.986 kg
Nishiki/Rose Titanium: 9,792 kg
Kestrel: 9.517 kg
Smolik Wallaby: 7.970 kg

Von den getesteten Bike hatte eins einen Rahmen aus Carbon (Kestrel) und je zwei einen aus Alu (Heavy Tools, Specialized) und je drei aus Titan (Nishiki, Muddy Fox, K-Bike) und Stahl (Nöll, Rocky, Smolik)

Kein Bike hatte eine Federgabel, und alle Bikes hatten noch einen klassischen Vorbau mit Schaft in Kombi mit einem Schraubsteuersatz. Exotische Kultteile waren eigentlich erstaunlich rar an den Rädern, das Meiste war Stangenware von Shimano, Suntour, Ritchey und Tioga. Beachtlich also, was die Tuner dazumals schon auf die Räder stellten!

Schaue, dass ich den Artikel im Büro mal auf den Scanner werfen kann :)
 
auch wenn's ein wenig schmerzt: Merlin #211 von 1988. unter 18pound (8kg). irgendwo hab ich noch die liste mit den teilen und gewichten. so wie auf den fotos wurde es 1989 aufgebaut, nur der flite kam 91 dazu.

233423merlin1.jpg


233423merlinbullseye.jpg


233423merlinfork1.jpg


233423merlinrearder.jpg


233423merlinseatpost.jpg


mit richtigen reifen knapp unter 9kg

IMG_2100a.jpg
 
das steinbach ist schon heftig.6,2 kilo fürn hardtail onkl federung ist ne ansage. das macht mir ja hoffnung für mein leichtbau ssp unter 6 kilo. lustig aber der satz " die grenze ist noch nicht erreicht, dank berrylium, lithium und magnesium usw...."

würde nur heute keiner mehr verbauen. aber in anbetracht dessen was derzeit auf dem carbonleichtbausektor abgeht:eek:

ich meine die neuen ax lightness rr lrs mit 785gr oder mtb disc lrs mit knapp unter 1000gr bei voller haltbarkeit, ebenso der neue cervelo rahmen mit 680gr das ist schon heftig.
 
so ein Rad muss immer auch mal ein Rennen aushalten oder einen ganzen Tag Schinderei ohne gleich an den Tropf zu müssen.
Oder wie ein Flugzeug bzw. Formel1-Technik: 1 Stunde Flug/Rennen und 8 Stunden Wartung oder so ähnlich.

Was habe ich von einem Schaltwerk welches befeilt oder selbst laminiert wird wenn es mit am nächstbesten Baumstumpf abreist?

Es muss bezahlbare Ware aus einer haltbaren (Achtung Neudeutsch) Premiumgruppe sein und gut iss.
Etwas teurer als Normalkram, aber zu bekommen: Dann kaufen - dranschauben - fertig.

Klar das damaliges CC-Zeug filigraner war/ist als DH-Komponenten.
Beim Steinbach-Bike ist für mich die Sattelklemmung, einseitige Pedale, dünne Bremsärmchen und die Kurbel einfach nicht akzeptabel.
Leichtbauwahn stimmt da ausnahmslos.
Für Bergrennen ok, da stürzt man nicht so heftig wenn ewas bricht :lol:

Damals wie heutzutage gehen eher um 9kg in Ordnung - ähnliche Gewichte aber heute mit etwas leistungsfähigerer-schwerer Technik (wegen Scheibenbremsen/Federgabel).

z.B. ein heutiges CC-Race-Bike mit unter 9kg für Fahrergewichte bis 75 kg (da bin ich leider auch raus - ich würde es trotzdem fahren)
Rahmen mit 1050 Gramm.
 
Weiß nicht ob das hier schon erwähnt wurde.

Der-absolute-ober-Wahn war meiner Meinung das sog. "Heli-tuning" da gab es ne Firma die Rahmen abgedichtet und mit Helium befüllt hat - mit glaube ich relativ fragwürdigen Erfolgen.

Ebenfalls in dieser Zeit zu erschwinglichen Preisen sollte (leider) auch "Shogun" genannt werden. Die Teile waren für den Preis Gewichtsmäßig durchaus konkurrenzfähig.
Coolnessfaktor allerdings = 0,
Haltbarkeit bzw. Steifigkeit = bedenklich
 
Ich habe seinerzeit über meinen Händler Titanspeicher aus Italien bekommen, das Stück inkl. Alunippel für 5,- DM. Leider war niemand der italienischen Sprache wirklich mächtig, so wurden die Speichen halt ohne Rücksicht auf den italienischen "Beipackzettel" 3fach gekreuzt eingespeicht. Das hatte zu Folge, das die meisten Speichen während der ersten Ausritte wegknackten wie ein morscher Ast.
Im Nachhinein haben wir herausgefunden das wir sie max. 2fach hätten kreuzen dürfen, leider zu spät.

Die hintere Gabelbrücke an meinem damaligen Marin Team F.R.S. wurde natürlich ebenfalls mit Bohrer und Nagelfeile so bearbeitet das sie aussah wie beim Original Manitou Rahmen. Gehalten hat´s ewig.
 
Weiß nicht ob das hier schon erwähnt wurde.

Der-absolute-ober-Wahn war meiner Meinung das sog. "Heli-tuning" da gab es ne Firma die Rahmen abgedichtet und mit Helium befüllt hat - mit glaube ich relativ fragwürdigen Erfolgen.

da hab ich doch neulich nen video bei youtube gesehn, wo einer helium in seinem alten bmx hat.
das sollte aber eher das abknicken der rohre verhindern, als das ganze leichter zu machen, würd ich meinen.

voilà
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=dlTM-4ycO4c"]YouTube- Vintage old school BMX on the Collectors TV show ABC Aust[/ame]
 
Jaaa, langsam kommt alles wieder,

der COOLNESSFAKTOR durfte natürlich bei keiner nochsokleinen Tuningmaßnahme außer Acht gelassen werden.
Und die Discbrake von Corratec.. da gabs noch nichtmal einen Standard für Aufnahmen, geschweige denn Gabeln, die eine Aufnahme hatten..
Vorne wurde eine schwere Schelle montiert und hinten eine Halterung auf der Achse mit Drehmomentstütze zum Cantisockel..

Das war echt noch ne Zeit...
heute sind die meisten großen Innovationen gemacht und patentiert.
Aber irgendwie glaube ich im Rückblick, dass alles etwas verspielter und bunter war. Die meisten neuen Parts kommen so bierernst, Schwarz weiss einfarbig daher. Irgenwie kühl und technisch...
Ich glaube, dass ein Schaltwerk mit einem PAUL Poweglide Design, guter Funktion und Haltbarkeit heutzutage ein echter Hit wäre...
 
Jaaa, langsam kommt alles wieder,

der COOLNESSFAKTOR durfte natürlich bei keiner nochsokleinen Tuningmaßnahme außer Acht gelassen werden.
Und die Discbrake von Corratec.. da gabs noch nichtmal einen Standard für Aufnahmen, geschweige denn Gabeln, die eine Aufnahme hatten..
Vorne wurde eine schwere Schelle montiert und hinten eine Halterung auf der Achse mit Drehmomentstütze zum Cantisockel..

Das war echt noch ne Zeit...
heute sind die meisten großen Innovationen gemacht und patentiert.
Aber irgendwie glaube ich im Rückblick, dass alles etwas verspielter und bunter war. Die meisten neuen Parts kommen so bierernst, Schwarz weiss einfarbig daher. Irgenwie kühl und technisch...
Ich glaube, dass ein Schaltwerk mit einem PAUL Poweglide Design, guter Funktion und Haltbarkeit heutzutage ein echter Hit wäre...


da stimme ich dir zu. aber zum glück hibts ja uns die beides kombinieren. langweilige aktuelle teile mit alten coolen teilen.

tata:



aber so ein buntes bow...das wär schon geil. so wie dieses hier:



muss jemanden ausm forum gehören...da bin ich echt neidisch drauf:eek:
 
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