Kraftverlust MTB vs. RR

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N'Abend allerseits!

Ich hätte mal eine physikalische (vielleicht aber auch philosophische) Frage:

Wo geht beim Mountainbike (bei einer Straßenfahrt) die meiste Kraft verloren (gegenüber einem Rennrad) ???

hier ein paar Punkte:
-> Lenker (Luftwiderstand)?
-> dickere Reifen?
-> Profil der Reifen?
-> Federgabel (Kraft in die Gabel beim Wiegetritt?)?
-> Gewicht des Bikes?
-> ...

Natürlich spielen all diese Punkte eine Rolle, und noch weitere. Aber ich hätte gern ein paar Meinungen dazu, was wieviel ausmacht! Welche Faktoren sind ganz wichtig, welche eher nebensächlich? Was gibts sonst noch?

Danke schonmal...
 
Kommt drauf an wie man fährt.

Bei schneller Fahrt ist definitv der Luftwiderstand am größten (geht dafür die meiste Power drauf).

Bei geringerer Geschwindigkiet merkt man schon, dass das RR einfach leichter rollt (geringerer Rollwiderstand durch Profil sowie weniger Walkarbeit der Reifen, die verformen sich ja wenn se sich drehen)

Das Gewicht kommt meines Wissens erst später...

Also ich würde von daher lieber nen RR mit guter Aerodynmik und dünnen prall aufgepumten Reifen nehmen als nen MTB dass so viel wiegt wie das RR um nen Rekord aufzustellen was die Vmax anbelangt.
 
Paß' auf, jetzt kommen gleich wieder die ganzen Hobby-Ingenieure, und erzählen, dass möglichst dicke Reifen mit möglichst wenig Luft am besten Rollen.
Vergiß den Thread, hatten wir schon oft genug (SuFu).
 
Wo geht beim Mountainbike (bei einer Straßenfahrt) die meiste Kraft verloren (gegenüber einem Rennrad) ???
Hauptsächlich ist die Rahmengeometrie dafür verantwortlich. Auf dem MTB sitzt man sehr viel aufrechter, während man auf dem Rennrad in Unterlenkerposition mit dem Oberkörper nahezu parallel zur Straße auf dem Rad sitzt/liegt. Reifen, Laufräder, Rahmenform spielen alle bei Thema Luftwiderstand eine Rolle.

Ein MTB ist fürs Gelände gemacht und Rennrad fürs Fahren auf der Straße.
 
abgesehen davon, dass dieses Thema wirklich schon recht oft erörtet wurde, liegt es IMHO am höheren Rollwiderstand. Zum einen rollen die breiten, profilierten Reifen um welten schlechter als ein prall aufgepumpter Slick, und zweitens rollen 28" Räder nochmal ein ganzes Stück besser als 26". Erst danach kommt der höhere Luftwiderstand, bedingt durch die in der Regel aufrechtere Sitzposition auf dem MTB (aufrechter und breitere Lenker).
Wie komme ich darauf?
Ich fahre hauptsächlich mit drei verschiedenen Rädern: Rennrad, MTB (Hardtail), MTB komplett starr mit 25mm breiten Slicks. Dabei fällt mir immer wieder auf, dass das "Straßenhardtail" trotz recht ähnlicher Sitzposition im Vergleich zum Rennrad und trotz der schmalen Reifen deutlich schlechter rollt. Ich sitze in einer ähnlichen aerodynamischen Sitzposition wie auf dem RR. Das Rad ist lediglich um ca.2,5kg schwerer, aber das sollte auf einer relativ flachen Strecke keine große Rolle spielen.
 
gewicht ist wurscht, spielt ja nur beim beschleunigen eine rolle.

subjektiv und gemessen am mtb spüre ich auf meinem rennrad überhaupt keinen rollwiderstand (natürlicht ist da einer). und die leistung die durchs abrollen verloren geht bleibt mit der geschwindigkeit gleich.
das heißt, das der vorteil durch die aerodynamisch günstigere position (vorallem unterlenker) sich sehr viel stärker auswirkt (luftwiderstand get mit der geschwindigkeit ins quadrat).
die frage ist natürlich wo die grenze ist, aber es gibt da diverse rechner im netz zu. ich denke der interessnte punkt liegt da, wo der luftwiderstand deutlich größer wird, als der rollwiderstand.
der rollwiderstand vom mtb ist wenn ich mich recht entsinne bei 20-50 Watt pro reifen anzusiedeln (bikebravo vor 1000 jahren oder so). beim rennrad weiß ichs nicht, aber wahrscheinlich sinds keine 5 watt je reifen....

ich hol jedenfalls schonmal mein popcorn raus...
 
@MadCyborg:
du hast recht. Wir sollten unterscheiden in welchem Geschwindigkeitsbereich sich das ganze abspielt. Meine Beobachtung bezieht sich eher auf den ("Roll-")Bereich unter 30km/h. Darüber ist ganz klar der Luftwiderstand entscheidend. Aber da meine Straßenräder wie oben erwähnt eine ähnliche Sitposition aufweisen, bilde ich mir auch bei höherem Tempo ein, einen Unterschied zu spüren. Kann natürlich auch der berühmte Placebo-Effekt sein. :ka:
 
und zweitens rollen 28" Räder nochmal ein ganzes Stück besser als 26".

Durch ständige Wiederholung wirds nicht richtiger.
Beim Abrollen über größere Hindernisse mag das zutreffen, aber nicht auf der Straße. Hier wird beim kleineren Rad nur ein minimal größerer Rollwiderstand durch walken auftreten, der aber durch den geringeren Luftwiderstand des kleineren Rades überkompensiert wird.
Daher auch der frühere Trend zu kleinen Laufrädern im Radsport (Triathlon, Zeitfahren) der durch die UCi heute unterbunden wird.

Davon abgesehen, weisen MTB-Räder und Rennräder fast identische Abrollumfänge auf.

Gruß, Uwe
 
OHHHHHHh MAAAAAAANNNNNNNNNNNNNNN!!!!!!! Bei unseren guten Rädern ist ab ca. 12km/h (im Baumarkt ab 20km/h) der Luftwiderstand die alles entscheidende Größe!!! Verluste am Reifen und Lagern sind zu vernachlässigen!!! Du fährst 30 km/h. Wie lange dauert es bei ebener Strecke bis du nur durch rollen auf 25 km/h gebremst wurdest? Richtig, nicht lange! Den gleichen Versuch machen wir jetzt mit nur 10 km/h Startgeschwindigkeit. Um diesmal das Rad um 5km/h zu bremsen vergeht duetlich mehr Zeit!!! Umso aerodynamsicher Du bist, desto weniger Verluste durch "Wind".
Anschaulich:
luftg.jpg


MfG
 
Daher auch der frühere Trend zu kleinen Laufrädern im Radsport (Triathlon, Zeitfahren) der durch die UCi heute unterbunden wird.

Der Trend zu kleineren Laufrädern war bedingt durch die Sitzpostion ("american position"). Dabei wird der Fahrer sozusagen um die Tretlagerachse nach vorne gekippt. Man benötigt steileren Sitzwinkel und längere Sitzlänge. Die Sitzlänge lässt sich durch längeren Vorbau erzeugen, dabei steigt das Gewicht auf das Vorderad, ergibt ungünstige Lastverteilung. Also hat man das Oberrohr verlängert(und den Sitzwinkel steiler gemacht), und den Radstand durch kürzeren Hinterbau wieder korigiert. Das hat dann ein kleineres LAufrad nötig gemacht.

Die Rollwiderstände sind nicht vernachlässigbar gering. Lt. Rollenprüfstand benötigen die besten Reifen bei 2,5bar, 25km/h und 50KG Belastung um 20Watt.
Sehr schlechte Reifen kommen über 40 Watt. Das ganze mal ~ 1,5.

Ist zwar klein gegenüber Luftwiderstand, der nimmt aber bei kleinen Geschwindigkeiten viel stärker ab. Der Rollwiderstand im Gelände ist viel höher als auf glatten Strassen. Hier egal, es geht um Rollwiderstand auf der Strasse.
 
Beim Abrollen über größere Hindernisse mag das zutreffen, aber nicht auf der Straße. Hier wird beim kleineren Rad nur ein minimal größerer Rollwiderstand durch walken auftreten, der aber durch den geringeren Luftwiderstand des kleineren Rades überkompensiert wird.
Das mag nur auf das Laufrad bezogen richtig sein, aber für das komplettes Rad?
Wie gesagt, ich sitze auf RR und Strassen-HT in einer aerodynamisch ähnlichen Position. Nach deiner Theorie müsste ich mit dem HT schneller sein. Das HT rollt aber definitiv schlechter - und nein, die Naben sind durchaus leichtgängig! ;)

Davon abgesehen, weisen MTB-Räder und Rennräder fast identische Abrollumfänge auf.
Hättest du meinen Beitrag weiter oben ganz gelesen, wüsstst du, dass ich zwischen Rennradreifen und 26"-Slicks mit 25mm Breite vergleiche. Der Abrollumfang unterscheidet sich um ca.9cm.

Vielleicht gründet die ganze Diskussion mal wieder auf dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
 
PS: bei den ganzen Berechnungen die man so findet fallen die Rollwiderstände und irgendwelche Walkarbeiten immer weg...sind halt vernachlässigbar gering!
Hast du zufällig schonmal von einem schlecht rollenden Reifen auf einen gut rollenden (bzw. anders herum) gewechselt? Den Unterschied finde ich ganz und garnicht vernachlässigbar.
 
Jetzt fehlt nur noch eine Berechnung unserer Möchtegern-Ingenieure, dass Schlabberhosen erheblich weniger "Kraftverlust" bedingen als die verhaßten Lycrahosen, und das Rennradler auf ihren eigentlich viel langsameren Rädern auf der Straße ja nur schneller als MTBler sind, weil sie natürlich alle dopen.

(in Rennradforen werden schon lange Witze gemacht, über MTBler, die es mit hochrotem Kopf schaffen, einen RRler, der gerade GA1 trainiert, zu überholen, und es danach prahlerisch all seinen Kumpels und natürlich im Forum erzählt)
 
Vielen Dank schonmal an alle, die hier etwas sinnvolles beigetragen haben.

Scheinbar gibts bei diesen Thema recht viele Meinungsverschiedenheiten. Sorry, aber da war mir nicht bewusst!

Studien, die sich mit dem Thema beschäftigen, dürfen trotzdem gern gepostet/verlinkt werden. Ehe ich diese alle im Netz finde, haben die Spezies unter euch die längst parat!
 
Auf der Strasse macht es defacto keinen Unterschied welchen Reifen man fährt!!! Pump ordentlich Luft rauf und such die geneigte glatte Ebene. Dann miss die Zeit die Du für eine bestimmte Strecke brauchst. Mal mit den einen, dann mit den anderen Reifen. Das machst Du pro Reifen dann ca. 30 mal um vernüftige Werte zu bekommen. Sollten da signifikante Unterschiede auftauchen, werde ich den Test selbst wiederholen. Zur Krönung des Experiments wechselst Du nicht nur die Reifen, sondern begibst Dich in eine aerodynamisch günstige Position. Man könnte das Experiment auch mit gleichen Reifen auf einem MTB und einem RR machen.

Und des Menschen größten Feind dürft ihr nicht vergessen: die subjektive Objektivität...
Auf meinem neuen Rahmen komm ich mir auch viel geiler und schneller vor!!!
 
wenn der reifen so einen hippen namen wie "nobby nic" hat, dann MUSS das ding gut rollen. würde auf dem gleichen reifen specialized stehen hieße es:
langsam! heinz, ich komm gar nicht vorwärts!
 
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