Das stimmt ja so auch nicht. Es gibt genug Händler die fette Rabatte bieten und Jobrad nicht zum UVP anbieten. Wenn du dir den aktuellen Preisdruck anschaust, sind viele Räder in dem Bereich, wo der stationäre Händler um mitzugehen, fast keine Marge mehr hat. Wenn dann noch Jobrad ein Teil davon nimmt ist nix mehr übrig.
Ich verstehe nicht, warum man nicht einfach Jobrad mit einem Aufpreis belegt.
UVP 4000€
Sale 3000€
Jobrad Preis 3000€ + Provision
Der Händler der auf den UVP besteht hat natürlich wirklich nicht über Jobrad zu meckern, aber er wird bei der derzeitigen Preisschlacht auch sicher kaum Fahrräder verkaufen...
Die ganze Branche ist halt kaputt, hausgemachtes Problem…
Vor Corona: quasi permanente Überproduktion, dadurch massive Rabatte um die Lager leer zu bekommen.
Corona-Fahrradboom: kaum Lagerware, massive Teuerung bei gleichzeitiger Verschlechterung der Ausstattung, Räder wurden den Händlern trotzdem ohne Rabatt „aus den Händen gerissen“ (Ersparnis brachte ja das Leasing, bis zu 45% blablabla
bitte beliebiges Verkäufergesülze einsetzen)
Jetzt: augenscheinliche Überversorgung des Marktes durch den Corona-Boom, sowie Normalisierung der Lieferketten - ergo sind wieder Räder lieferbar. Da inzwischen jedoch auch Leute mit Rädern versorgt sind, die eigentlich gar kein Rad fahren, sinkt die Nachfrage - dem wird entsprechend versucht mit Rabatten entgegenzuwirken.
In einem Punkt muss ich Dir wiedersprechen: Leasing und auch Finanzierung bringen immer Kosten mit sich, mal für den Händler, mal für den Kunden. Kein Händler kalkuliert so, dass er am Ende Geld drauflegt. Beim stationären Handel werde ich in den meisten Fällen auch auf bereits rabattierte Ware noch ein kleinen weiteren Rabatt oder gratis Zubehör erhalten wenn ich bar zahle, oder ich erhalte nicht den vollen Rabatt wenn ich leasen will. Der Händler der mir den rabattierten Preis trotz Leasing gewährt, wird noch immer etwas daran verdienen.
Anderes Beispiel: 0% Finanzierung, auch hier zahlt ja der Händler die Kosten der Finanzierung, da der Kunde eben keine Zinsen zahlt. Bei Bike-Discount war es zB schon immer so, dass rabattierte Räder zwar finanziert werden konnten, aber eben nicht mit 0%.
Mein Mitleid für die Händler hält sich leider extrem in Grenzen: Beim „großen Boom“ konnten die extrem hohen Preise zum Teil nur durch Jobrad und Konsorten durchgesetzt werden (kein Rabatt, aber kleine Raten, da sparen sie ja schon bis zu 45% 1!!elf11!). Hier wurden sich schön auf allen Seiten die Taschen vollgemacht. Jetzt hat halt jeder 3-8 (e)Bikes auf Leasing an den Hacken, damit die jetzt verfügbare Ware verkauft werden kann geht man halt wieder zum „Vor-Corona-Konzept“ über: Rabatte bis der Arzt kommt…
Ich bin mir sicher: Geld drauf legen wird (so gut wie) kein Händler, womöglich weniger Marge je Rad verdienen. Zur Kompensation kann er aber ja Leasing anbieten, damit auch der „1500€ Netto-Knecht“ ein 6000€ Specialized
kauft least, der sich bar maximal ein 600€ Cube kaufen würde.
tl,dr: der Kunde ist schuld
