Interessante Diskussion, hier fühlen sich anscheinend Einige getriggert. Ich für mich, freue mich über mehr Angebot, wobei CFK nicht mehr meine erste Wahl bei MTB-Kurbel ist.
Ich denke nicht, dass man den Menschlichen Organismus wie eine Maschine betrachten darf und nur Momente und Drehzahlen vergleichen sollte.
Wenn ich die Brücke zum Laufen schlage, ergibt sich aus Geschwindigkeit (bzw. Leistung), Anatomie, Koordination/Lauftechnik und Trainingszustand (und natürlich die neuen „Bounceschuhe“) eine optimale Schrittlänge (bei mir ca. 1,4-2,0m) und Frequenz (bei mir 150-200 Schritte/min). Je nach Geschwindigkeit (Kraft und Schnelligkeit) werden unterschiedliche Muskelfasern angesprochen (ST-/FTa- und FTb-Fasern) welche aufsteigende Energiebedürfnisse haben. Um bei hohen Geschwindigkeit die gewünschte Schrittlänge erreichen zu können, muss man erst mal die Gelenke mit Schwunggymnastig "öffnen" und vorbereiten. Die max. Laufgeschwindigkeit ist dann auch durch die Muskelzusammensetzung (FT-Fasern), Hebelverhältnisse und Koordination begrenzt. Zurück zum Fahrrad. Die "Schrittlänge" also die Kurbellänge ist fix. Hat aber auch keinen direkten Einfluss auf die Geschwindigkeit. Die Kurbellänge müsste man also auf den Bewegungsapparat optimiert wählen. Also möglichst viele unterschiedliche Muskelgruppen mit langen Muskelfasern (also ST-Fasern) im optimalen Hebelbereich ansprechen. Das kann nur individuell sein. Ich kann lediglich Frequenz und Kraft mit Hilfe des Getriebes variieren und damit Einfluss auf das Ansprechen der unterschiedlichen Muskelfasern nehmen. Ich finde die Bereiche zwischen IAS und IANS hierbei am interessantesten, die meisten von uns werden sich in diesen Stoffwechselbereichen bewegen. Aber das ist eigentlich egal, dass kann jeder selber testen, wenn man zB. 50Hm mit "Zug" fährt, dann merkt man schnell welcher Gang optimal ist, wer es genau wissen möchte, kann das natürlich mit einem Herzfrequenzmesser Monitoren. Wenn einem das Thema wirklich interessiert, kommt man wohl um eine Leistungsdiagnostik mit variierender Kurbellänge nicht rum. Die machen bestimmt Augen wenn man so etwas will. Ansonsten bleibt nur noch der Bikefitter oder die Faustformeln. Für mich spielt es aber eine größere Rolle in steilen Anstiegen, wie zB. In den Alpen immer noch Gänge mit niedriger Übersetzung, also hoher Frequenz und wenig Krafteinsatz zu haben, um möglichst wenig FT-Fasern anzusprechen. Das ganze Thema erscheint mir recht komplex und nicht einfach zu beantworten. Mir reicht im ersten Schritt die 20,5% Regel, bei der ich bei ca. 165mm Kurbellänge komme. Ich wollte nur einen anderen Blickwinkel in die Diskussion bringen.
Noch viel Spaß beim Diskutieren!