Erwiesenermaßen hat man keine geringere oder höhere Trittfrequenz, genauso wenig macht sich der längere Hebel bei der Kraftübertragung bemerkbar. Wenn es aber anatomische Einschränkungen gibt, dann ist ein Leistungsverlust aufgrund der eingeschränkten Mobilität im Gelenk durchaus möglich.
Ergo, wenn jemand dazu neigt mit einem langen Hebel langsamer zu treten, dann liegt es am anatomischen Limit und weniger an der Hebellänge. Der Platz in einem Gelenk ist bei uns Menschen fest vor definiert.
Es gibt natürlich Ausnahmen bei Menschen mit einer gewissen Hypermobilität, die haben dann aber ganz andere Probleme.
Man kann mit einer langen Kurbel auch schnelle Cadance treten, dass ist dann allerdings eher erzwungen.
Mit einem offeneren Hüftbeuger geht sowas besser und ist schonender für Knochen und Knurbel.
1) man braucht keine "Studien", um grundlegende Dinge der (Bio)mechanik zu verstehen, oder eben auch nicht zu verstehen.
2) es ist trivial, daß ein längerer Hebel höheres Drehmoment bedeutet - ich kann also bei gleicher (Tritt)frequenz mehr Leistung übertragen, oder gleiche Leistung bei niedrigerer Drehzahl. Es ist also "erwiesenermaßen" genau anders, als Du ausführst. Wirklich, ist so, da brauche ich keine "Studie", sondern nur basics der Mechanik.
3) "Der Platz in einem Gelenk ist..."?!? Könntest Du das bitte näher erklären? Selbst eine 180er Kurbel reizt beiweitem nicht den physiologischen Bewegungsumfang eines gesunden Hüft- oder Kniegelenks aus...
4) Hypermobilität ist bei der Schulter relevant; bei der Hüfte nur wenig, da ein extrem "straff" knöchern wie bindegewebig geführtes (näherungsweise) Kugelgelenk. Das Kniegelenk kann am besten als Roll-Gleitgelenk mit unendlichem Radius beschrieben werden - hier führt Hypermobilität/Ehlers-Danlos etc. zu erhöhter Verletzungsanfälligkeit, aber beim Radfahren, v.a. mit cleats, wird das Bein ja in der Bewegungskurve durch die Bewegungskette zwischen Sitz und Pedal zwangsgeführt, so daß das keine Rolle spielt
5) eine schnelle Kadenz mit langer Kurbel ist nicht "erzwungen" - es kommt halt auf die Beine an! Für mich mit 94.5 cm Innenbeinlänge (~0.205, also weit über 180mm!!!) sind auch "lange" Kurbeln mit hoher Frequenz gut möglich - alles eine Frage des Trainings! Und aus 5) + 2) folgert, daß die jeweils für einen längstmögliche Kurbel die "breiteste" Entfaltung erlaubt
6) die hier gerne zitierten "Studien" haben nur Extremata untersucht, also z.B. 170mm vs. 195 vs. 220. Daß selbst für Langbeiner 220mm suboptimal sind, ist trivial!