Höenschlag? oder doch "lieber" Seitenschlag?

Wanderradler

Berglandquäler
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Hallo Leute,

jetzt habe ich momentan die Gelegenheit, eine richtige Zentrierung (eigentlich eine Zentriermaschiene mit eingebauten "Zentriermanometer") zu üben.

Habe nun festgestellt, ist das LR richtig zentriert (kein Seitenschlag) gibt es immer noch den Höhenschlag zu regulieren.

ABER: Ist erst einmal der Höhenschlag ausgeglichen, ist die Seitenschlagzentrierung wieder im Eimer.:mad:

Ist es denn überhaubt möglich, beides zu beheben UND zusätzlich die "korrekte" Speichenspannung einzustellen?

Oder ist es unmöglich, alle 3 "Wünsche" auf einmal zu bekommen?

Worauf sollte ich meine Priorität setzen, für ein gutes zentriertes LR allgemein?
 
Jap, bei korrekter speichernlänge, sollten alle 3 wünsche realisierbar sein.

Erstmal höhenschlag zentrieren, dann den seitenschlag mit hinblick darauf, den höhenschlag nicht wieder reinzuzentrieren.
Danach gegebenenfalls mut tensio spannung messen und unebenheiten dieser ausgleichen


Gruss, flo
 
Hi

ja, es geht definitiv alle drei Punkte unter einen Hut zu bringen, wenn das Material in Orndung ist.
Alles eine Frage der Arbeitsweise. Da gibts aber keinen ultimativen Pfad zum perfekten Laufrad, das ist Erfahrungssache.

Gruss, Felix
 
Das hängt aber auch davon ab, was man als "zentriert" bzw. "kein Höhenschlag" versteht. Perfekt auf 0.00mm und 0% Speichenspannungsabweichung ist nicht mal mit Neumaterial möglich, dessen Toleranzen sind zu groß.

Aber +-0.1mm bei Seiten/Höhenschlag und +-5% bei Speichenspannung geht mit hochwertigem Neumaterial schon. Beim nachzentrieren von "gerocktem" Material muss man meist größere Kompromisse eingehen. Sobald die Felge z.B. Beulen hat, kann man an der Stelle z.B. keinen Seiten/Höhenschlag mehr sinnvoll messen: man misst die Beule mit +-0.5-1mm als Seiten/Höhenschlag.
 
Meiner Erfahrung nach lässt sich der Höhenschlag bei geschweissten und am Felgenstoss
geschliffenen Felgen nicht 100%ig einstellen.
Hier ist an der bearbeiteten Stelle der Rundlauf einfach nicht optimal.
Dies ist m.M. nach aber hinsichtlich eines stabilen Laufades vernachlässigbar.

Besonders auffällig war dies bei Alexrims- und Sun-Felgen, weniger bei Mavic
und am besten noch bei der ZTR Flow.
 
Meiner Erfahrung nach,
erst Speichenspannung insgesamt checken, dann penibel den Höhenschalg
ausgleichen,
dann Seitenschlag und Mittigkeit einstellen,
führt bei unbeschädigtem Material, mehr oder weniger automatisch zu
gleichmässiger Speichenspannung und holt keinen neuen Höhenschlag rein.

Da gebe ich mich dann mit 2/10 mm zufrieden.


Was mich aber zur Weissglut bringt sind mitdrehende Speichen.
Da kann man das zentrieren eigentlich vergessen.
Gerade bei maschinell gefertigten Neurädern werden die Nippel meist
trocken aufgeschraubt und die Speichen verbogen weil die Nippel nicht
im Speichenwinkel verschraubt werden. Oder eben ältere Räder mit
festgefressenen Nippeln.

Wenn dann beim ersten Abdrücken nahezu alls Speichen klingeln ist
mein Tag schon gelaufen. ;)

In dem Fall kommt auf jeden Nippel erst mal ein guter Tropfen Kettenöl,
das ist zäh aber, kriecht schön. das Rad wird im Ständer gedreht damit es
das Öl ins Gewinde treibt, und mindestens einen Tag abgehangen bevor
ich wieder einen Versuch starte.


Dann geht es eigentlich wieder wie es sein sollte und beim Abdrücken
herscht wieder Ruhe.
 
Vielen Dank für eure Tipps.

Glaube, werde es so machen: Erstmal alle Speichen die Spannung genug erhöhen (Einspeichmaschiene sei Dank), dannach werde ich den Höhenschlag betrachten bei der Zentrierung, wenn bei einem Höhenschlag die Felge z.B. nach Links abdriftet, werde ich die Nippel dort rechts etwas fester anziehen und die linken etwas lösen usw.

Mein Chef hat mir jetzt Dank Zentrier- und Einspeichmaschiene erlaubt, eigene komplett leere Felgen (mit und ohne Motor) zu Testzwecken und Erfahrung sammeln, neu einzuspeichen, erste mal mit Anleitung, 3-fach-Kreuzung, und später 2-fach-Kreuzung.

Muss sagen, macht richtig Spaß und ein sehr schönes Gefühl, ein eigenes eingespeichtes Laufrad in den Händen zu halten.

Möchte dies endlich mal alles ohne Anleitung bringen. Dannach Nippel mit Einspeichmachiene anbringen und zum gewissen Grad festziehen.

Dannach geht es auf die Zentriermaschiene (sogar mit Zentriermanometer), so kann ich das Thema Laufradbau und Zentrierung endlich mal richtig lernen.:)

Ach ja, was für mich immer noch "kompliziert" ist, die richtige Speichenlänge zu berrechnen. Gibt ja ne sehr lange Formel bzw. Onlinerechner, aber ist dennoch ne große Herrausforderung für mich, hatte schon mit dem Gedanke gespielt, z.B. von einem eingespeichten Laufrad eine Speiche herrauszunehmen, mit dem Hammer gerade zu kloppen und dannach nur ein Maßband ran halten.

Müsste ja auch gehen, bei gleicher Felgengröße und selber Hinter-bzw. Vorderradnabe oder?

Gibt es denn keine "einfachere" Formel um die richtige Speichenlänge zu ermitteln?

PS: Speichen mit Hand spannen ist mir auch lieber, aber muss zugeben, da ich die Maschiene schonmal antesten durfte, ist es auch ein schönes Gefühl, eine "fest" angezogene Speiche schon dadurch zu erhalten.
 
Wenn du richtig vorgehst, driftet dir durch rauszentrieren des Höhenschlags die Felge nicht wesentlich weg. Auch beim Höhenschlag ändert man normal IMMER die Spannung einer geraden Anzahl Speichen. Dur ziehst also zwei / vier / sechs Speichen des "Buckels" fester oder löst 2 / 4 / 6 Speichen des "Tals" stehts halt rechte und linke Speichen.

Zum Messen der Speichenlänge gibts "Speichenlehren" nen Stahllineal tuts freilich auch, die fangen bei 0mm an, und du legst den Anschlag innen an den Speichenbogen. Und kosten nicht viel. Ob man dann allerdings noch ca. 1mm addieren muss (halbe Speichendicke) für korrekte gemessene Länge bin ich jetzt überfragt.

Massband, Zollstock oder herkömmliches Lineal macht sich alles nicht so gut.
 
Hi Leute,

jetzt hatte ich ne lange Zeit, Höhen- und Seitenschlag auszentrieren zu üben. Macht riesen Spaß.:)

Aber ist gar nicht soo einfach, aber ein wertvoller Hinweis habe ich von meinem Chef erhalten: Seitenschlag sollte schon sehr wenig sein, aber die Tolernz vom Höhenschlag kann etwas "größer" sein, da der Höhenschlag trotzdem nicht "zu spüren" ist, weil eh die Reifen (auch sehr stark aufgepumpte) durh ihre Flexibilität das "ausgleichen".

Was denkt ihr über diesen Tipp?

Und überlege mir, ob ich mir ein Zentrierständer besorgen soll oder nicht, frage mich, ob es sich lohnt, einen zu besorgen?

Liegt einfach darin, wenn einmal zentriert, hält es ne Weile, den Rest kann ich ja mit Kabelbinder und anderen "Basteleien" zentrieren.

Und 2. Ich tue nur meine LR zentrieren, habe also keinen der auch mal zentrierte Räder haben will.

Bräuchte also eigentlich kein Zentrierständer oder? Was bringt es vom "Kosten-Nutzen-Aufwand"?

Gar nicht soo einfach.:(
 
Wenn es Dir wirklich Spass macht - dann lohnt es sich ... ;)

Durfte dann doch mal zwei Fremdlaufradsätze zentrieren.
Ansonsten wird dann eben bei jedem Reifenwechsel oder Tausch,
herbeigeredetem Bedarf, mal wieder zentriert - ein gutes Gefühl ! ;)
 
Zentrieren ist auch meine Lieblingsarbeit beim Radelbasteln. Dieses iterative Herantasten an das Optimum - beruhigend und "meditativ".
Aber ohne Ständer mag ich nicht mehr.
 
Wieso wird der Smilie durch Kleinschreibung verunstaltet ? Da geht ja der ganze Gag flöten....
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Leute,

habe jetzt versucht, durch "Bastelarbeiten mit Pappe und Papier" einen art "Zentrierständer zu bauen, aber habe festgestellt, wenn ich das hintere LR drehen will, bewegt es sich durch den Rahmenbau leicht hin und her, was aber ja normal ist. So kann ich unmöglich zentrieren (Seitenschlag ist kein Problem, aber wenn ich mit Höhenschlag noch auszentrieren will, sollte sich das LR drehen, ohne, dass der Rahmen, Halterung usw. wackelt)

Da ich aber mehr und mehr interesse habe, einen echten Zentrierständer zuzulegen würde ich gerne wissen, was für ein Zentrierständer da gut währe.

Meine Vorstellungen sind:

Ein Zentrierständer, wo ich Höhen- und Seitenschlag auszentrieren kann. Der Zentrierständer sollte sehr stabil sein, so, dass ich das LR drehen kann, aber dass der Rest nicht wackelt o.ä.

Und bräuchte ein Zentrierständer, der nicht zum verschrauben da ist, sondern mehr oder weniger "nur" zum hinstellen ist evtl. zusammenklappbar.

Max. Preis 100 bis 150 €

Ja, habe schon viele in der Preisklasse gesehen, aber brauche eben einen zuverläsigen Zentrierständer, der nicht wacklig ist, und dennoch für meine Ansprüche (meine Zentrierfähigkeiten empfinde ich durch die lange Übungszeiten für "Hausgebrauch" als Gut) genug ist, wo ich mich dennoch verbessern kann.
 
Tue dir den Gefallen und kauf gleich was vernünftiges, den Park Tool TS-2.2 gibts bereits für knapp 240€ inkl Versand:
http://www.google.de/#q=Park+Tool+TS-2.2+zentrierst%C3%A4nder&hl=de&prmd=imvns&source=univ&tbm=shop&tbo=u&sa=X&ei=YpzcTs_lL8GdOsfr0a4H&sqi=2&ved=0CGYQrQQ&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.,cf.osb&fp=10dc92abff5154a3&biw=1536&bih=791
Da Wackelt nichts, und er ist auch kompakt, wenn man den unteren Drehknopf weit rausdreht, verschwindet der vordere Ausleger praktisch zwischen den Nabenspannholmen. Ich hab den einfach so auf meiner Werkbank stehn - ohne festschrauben, er stützt sich dann "Dreipunkt"-Stand artig auf dem unteren Drehknopf als drittem Punkt. Und er ist ruckzuck zur Seite geräumt, falls mal mehr Platz auf der Werkbank für anderes nötig.
 
Habe diesen hier,http://www.roseversand.de/artikel/xtreme-zentrierstaender-2-zenta/aid:23120
und finde den als Hobby-Schrauber völlig ausreichend.
Günstig, zusammenfaltbar, standsicher, kein Spiel in den Gelenken. Einzig die Aufgedruckte Mitten-Skala kann man vergessen, braucht aber auch kein Mensch oder man macht sich selber eine. Wenn man den später noch vererben will, täglich oder fürs Ego braucht sollte man lieber mehr investieren.
 
Hi Leute,

denke auch so ähnlich Richtung Parktool usw.

Aber momentan kann/muss ich eh mein Geld zusammenhalten, da leider mir an der HR-Felge einige Haarrisse an den Speichenösen aufgefallen sind und wenn ich mir jetzt ein Parktool hole, muss ich noch dazu eine neue Felge besorgen.

Kostet ja alles ein bissl. viel.:( Und außerdem müsste ich sowieso zum Händler eine "Großdurchsicht" machen lassen, wegen Federgabel, neue Bremsflüssigkeiten usw.

Am Ende währe ich total Pleite, aber ohne "Generalüberholung" meines Bikes.

Denke mal, wenn ich gleich zur Durchsicht gehe ohne gleich einen Parktool zu bestellen, habe ich am Ende noch etwas Geld übrig, und zusätzlich ein komplett durchgesichtetes Rad.

Alles nicht soo einfach.:( Dabei ist LR zentrieren und neu einspeichen (mit neuer Felge, ca. 22€) jetzt ideal zum üben für mich.

MMhh...vielleicht nächstes Jahresende, mal schauen.
 
Hallo Leute,

wünsche euch allen ein neues gesundes und frohes (Radler)Jahr sowie viele schöne Tage auf dem
Rad´l.

Bin wieder in Dtl, und habe sehr viel in Österreich über Fahrräder aber besonders LR-Bau gelernt.:cool:

ABER,

ich habe die ganze Zeit auch gemerkt, dass das benutzen von Speichensicherungsmittel (Spoken Freeze) ziemlich effektiv sein kann, war mit dem Nippelspanner "schwieriger" an den Speichennippel zu drehen, da kam ich ins Grübeln:

Wenn ich für sage mal 200 Euro mir einen Zentrierständer hole, kann ich alle 100 Km oder mehr meine zentrierfähigkeiten schön weiter ausüben und kann so jedes LR schön zentrieren, aber auf der anderen Seite, wenn ich im Laden LR zentrieren lasse und selber für nur 25€ Spoken Freeze in jedes Nippelloch gebe, müsste doch theoretisch ein Nachzentrieren überflüssig machen oder?

Und gespart hätte ich ja auch noch, da ich statt 200 € nur 25€ für Nippelsicherungsflüssigkeit benutzt hätte.

Bin jetzt wieder am Punkt wie am Anfang meines Postes zum zentrieren:(: Was währe den für mich besser? Nippelfixierung oder Zentrierständer?

Meine Fahrweise ist ja, dass ich gerne alle 2 Tage mind. 50 Km radel (aber keine Sprünge o.ä., sondern nur Radwege, Waldwege usw.) radle, aber zügig, berg runder auch mal mit 50 bis 60 Kmh und geradeaus mit 20 bis 25 Kmh und ab Frühjahr will ich wieder über 100 Km radeln. Immer in Richtung Erzgebirge hoch, auch wieder rauf zum Fichtelberg usw.

Ich möchte ja sehr gerne LR weiter zentrieren üben (jetzt kann ich es noch gut, dank Praktikum in Fahrradfirma), aber auf der anderen Seite reizt mich schon die Nippelsicherung, einmal Neuzentriert (vom Fachhändler), paar tropfen rein und erst wieder zentrieren notwendig, wenn mal ne Speiche kaputt geht, oder eimal im Jahr zur Durchsicht ansteht.


Gar nicht soo einfach, vor allem weis ich nicht, ob Speichen bei intensivem Rad fahren wie bei mir, mit Spoken Freeze (oder anderen Fixiermittelchen) auch soo lange halten können oder brechen.

Ich habe nähmlich auch Angst, dass mein Leben mal sich so sehr ändert, dass ich nicht mehr zentrieren will (Hoffe, dass sowas niemals mit mir passiert) und für 200 € der Ständer "sinnlos" herrumsteht.
 
Bin jetzt wieder am Punkt wie am Anfang meines Postes zum zentrieren:(: Was währe den für mich besser? Nippelfixierung oder Zentrierständer?

Deine Theorie ist aber falsch. Seiten/Höhenschläge bekommt das Rad normalerweise nicht, weil die Nippel sich losschrauben, sondern weil sich das Material verändert. Z.B. dehnen sich die Speichen, die Felgen bekommen einen Schlag (=plastische Verformung). Dann hilft dir auch der Nippelkleber nicht.
 
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