11.05. 20:00 Preveli, Strand
Alle Touristen sind lange abgezogen, bin alleine in der wunderschönen Preveli-Bucht und sehe das Meer langsam dunkel werden. Hinten am Horizont die Felseninsel Aghios Georgios hat noch ein wenig Sonne, aber auch die wird bald verschwunden sein. Vögel zwitschern, leise plätschert die Brandung, jetzt ist wirklich Robinson-Feeling angesagt. Der gute Mann hatte zwar kein Internet und keinen Live-Blog, aber was solls
.
Zum Thema Karten von Kreta kann ich eigentlich nur gutes berichten. Der Anavasi-Verlag hat die komplette Insel in 1:100000, hier ein Beispiel:
Ruwas-Schlucht, 1:100k, Anavasi
Bestimmte "wanderintensive" Gegenden gibts dann nochmal einen Maßstab besser:
Ruwas-Schlucht, 1:50k, Anavasi
Im Vergleich dazu hier ein Ausschnitt aus der von Hand digitalisierten und eher mäßig kalibrierten Harms-Karte (geht aber evtl auch nicht viel besser):
Ruwas-Schlucht, 1:50k, Harms
Die Harms-Karte ist zwar optisch hübscher, aber topografisch leider wenig exakt. Dafür sind ein paar touristisch interessante Ziele (Ruinen, Viewpoints, etc) eindeutiger gekennzeichnet.
Die Anavasi-Karten sind topografisch absolut exakt, auch auf die Farbgebung kann man sich immer verlassen (gelb=piste, orange=teer). Wenn Anavasi was anzeigt, dann ist die Piste auch dort, auf den Meter genau. Allerdings passiert es schon mal, dass eine (neue und breite) Piste auf den Anavasi-Karten überhaupt nicht eingezeichnet ist (so etwa heute am Meer entlang nach Preveli). Auf der Harms-Karte sieht man dann an der Stelle wenigstens einen gestrichelten Wanderweg, bei Anavasi wüsste man überhaupt nicht, dass es da eine Verbindung gibt.
Idealerweise hat man natürlich beide Werke auf seinem rasterkartenfähigen GPS dabei, dann kann gar nix schief gehen. Anavasi verkauft die Blätter fertig digitalisiert für TTQV und/oder PathAway, ob die Garminversion genau so aussieht, weiss ich nicht. Bei Harms muss man wohl zur Handarbeit greifen und bekommt ziemlich viel Blödsinn, aber eben auch ein paar Sachen die's bei Anavasi nicht gibt.
Wie auch immer, ohne GPS ist man auf Kreta aufgeschmissen. Es gibt überall hunderte von Pisten die sich immer wieder kreuzen, Hauptwege sind meist nicht auszumachen, Wegweiser fehlen größtenteils. Klar kommt man vielleicht auch mit Trial&Error irgendwann zum Ziel, aber Spaß macht das keinen...