Heraklix - von Kreta zum Gardasee

09.08. 10:00 Rifugio Da Plenta, Val Visdende, 1300m


Vom Rifugio Calvi führt ein kurzer aber netter Trail hinab zum Rifugio Sorgenti del Piave.


Den Zutritt muss man sich jedoch zunächst erkämpfen. Wer gibt nach?


An den Quellen der Piave versorge ich mich mit frischem Kaltgetränk für die nächste Etappe.


Dreihundert Höhenmeter auf flowigstem Waldtrail hinab ins Tal des Flusses Oregone.

Hier unten suche ich einen Pfad, der mich hinauf zur Traversata Carnica bringen würde. Auf alten Tabacco-Karten ist er noch vorhanden, neuerdings wohl nicht mehr.


Und in der Realität finde ich auch nichts mehr, ausser hübsche Canyons und viel Gestrüpp.


Also weiter bergab im Tal entlang. Eine Viertelstunde wird die Geschichte etwas "verhaut", mit vielen nassen Flussquerungen und einigen Schiebestücken.


Bald jedoch wird der Weg wieder gut zu fahren und ich erreiche schliesslich eine Forstpiste hinab zum Rifugio da Plenta im Val Visdende.

Von hier entweder auf Teer bergab ins Tal oder wieder bergauf zum Trail auf der Strada della Malghe. Eigentlich keine Frage, aber ich guck mir erst mal ein bisserl das Wetter an.
 

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Re: Heraklix - von Kreta zum Gardasee
hi stuntzi,
weiss nicht, ob's was hilft:
wenn du die via delle malge faehrst, auf einer der letzten almen war letztes jahr eine
offene unterstandshuette der alpini (so aehnlich wie ein winterraum). ob's auf der alm
was zu essen gibt weiss ich aber nicht. die war im juni noch zu.
wenn ich mich recht erinner war's die malga campobon N46° 38.699 E012° 36.145

servus,
franz
 
stuntzi ist die strada delle malghe wegen schlechten wetters nicht gefahren, deshalb für alle die den tollen weg nicht kennen hier ein paar buidls aus 2006
 

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111, 112, 113... das war eine Menge Lesearbeit, aber die hat sich gelohnt!

Und ich werde das große Finale sogar noch live erleben! coooool!

Stuntzi, irgendwer hat's irgendwo schon einmal geschrieben, aber ich wiederhole es gerne: DU HAST EINFACH MAL ALLES RICHTIG GEMACHT!:daumen:
 
09.08. 12:00 Rifugio Forcella Zovo, 1604m

Ich steige in den Uphill zur Strada della Malghe für etwa zweihundert Höhenmeter ein, dann mache ich kehrt. Am karnischen Grenzkamm ist heute kein Blumentopf zu gewinnen. Der gesamte Grat steckt bis runter auf etwa 1500m in dicken schwarzen Wolken und sobald man sich ihm nähert, wird's nass von oben. Wahrscheinlich ist in Kärnten mal wieder Land unter.


Statt dessen wähle ich die Schlechtwettervariante durchs Tal und teile die Strasse zunächst mit einem haufen Sonntags-Picknitaliern.


Dann wieder hinauf auf den Passo Zovo mit gleichnamigem, urigem Rifugio.


Blick über den Monte Zovo nach Norden. Schwarz und nass.

Hier unten etwas weiter im Süden erwische ich dagegen sogar ab und zu noch ein paar Sonnenstrahlen, dafür entgehen mir der schöne ebene Hangtrail auf der Strada della Malghe und der Flowtrail am Passo Palombino. Ich kann's verschmerzen, war ich doch 2006 schon auf eben dieser Etappe unterwegs. Hier ein paar Konserven (danke an biketiger fürs uploaden):

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Zorro als er noch kein Zorro war. Da wusste ich noch nicht so recht, wie man mit einem Fahrrad umgeht.

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Schafe fliessen den Berg hinunter. War wohl ein Biker zu schnell auf dem Trail unterwegs...

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Biketiger in Action am Passo Palombino. Zu sehen hier auch ein Vorvorvorstufe von Zorrocarry, heute wesentlich weiterentwickelt, viel stabiler und ohne Gefrickel zu benutzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
09.08. 13:30 Passo San Antonio bei Danta di Cadore, 1450m

Vom Passo Zovo gäbe es auch wieder ein paar Experimente über den Berg nach Norden zum Passo Palombino, aber das Wetter treibt mich in die andere Richtung. So rolle ich auf Teer hinunter nach Costalta und weiter auf halber Höhe am Hang entlang die malerischen Dörfer des Cadore querend.


Bald schon hinab ins Tal und drüben wieder hinauf nach Danta di Cadore, aussichtsreich gelegen auf einem grünen Hügel zwischen steilen Dolomitenbergen, denen heute leider meist die Spitze fehlt.


Am nahen Passo San Antonio gibts darum ausser ein paar fleissigen Bienchen auch nichts weiter zu sehen.

Aber vielleicht zu fahren? Irgendwo hier muss es einen Singletrail nach Auronzo geben. Ich mach mich besser schnell auf die Suche, der Regen ist nahe...
 
09.08. 15:00 Gelateria in Auronzo di Cadore, 880m


Trail gefunden! Er beginnt als Traktorspur über nasse Wiesen...


.. und wird später schmal, flowig, cool!

Leider ist das Weglein viel zu schnell wieder vorbei, die zweite Hälfte der Abfahrt findet auf steiler Schotterpiste statt. Dann noch kurz einen Hang auf nettem Waldweg queren...


.. und schon erreiche ich Auronzo.

Bis hierhin habe ich dem Regen ein Schnippchen schlagen können und heute immerhin schon an die tausend Höhenmeter besten Singletrail im Trocknen absolviert. Jetzt fängst allerdings zu tropfen an, ich flüchte in das nächste Eiscafe und warte den Schauer ab.

Das Wetter ist im Moment ein bißchen schwierig, aber so richtig beschweren kann ich mich noch nicht. Immerhin liegt die Regenjacke seit Montenegro ungenutzt im Rucksack, das kann meinetwegen auch bis zum Ende der Tour so bleiben. Besserung ist bereits in Sicht, spätestens übermorgen sollte die Sonne wieder lachen.
 
Ach schön, Du bist ja immer noch unterwegs. Und nur 34 Seiten zum Nachlesen nach einem Monat?! War so wenig los? Na, werd's bald lesen.

Sag mal, sitzt Du denn so viel höher wie ich 1,92er Lulatsch oder kannst Du den Hinterbau völlig blockieren? Zorrocarry war ein Traum :daumen: auf meiner Tour (hat sie erst ermöglicht?), aber gscheit funktioniert hat er nur auf recht glattem Untergrund - auf ruppigen Schotterstraßen federt der volle Rucksack durch bis aufs Hinterrad. Das Schleifen nervt a weng, auch wenn ers überlebt hat, der Rucksack. Da muß ich für solche Strecken (evtl im Herbst in Marokko) wohl eine einschiebbare Trägerverlängerung basteln, damit der Sack net so durchhängt.

ciao Christian,

der wo nur einen durchwachsenen Tag hatte, :)
aber mit'm Losa wurde es doch nix wegen gut 300Hm geschlossener Schneedecke. :(
 
09.08. 19:30 Pizzeria in Auronzo, 880m

Bin schlussendlich in Auronzo hängen geblieben. Das Wetter wurde nach dem Schauer zwar wieder trocken, aber das nächste Hütterl wär nochmal einen guten Tausender entfernt gewesen. Außerdem hab ich hier einen Campingplatz gefunden, der mir eine heiße Dusche und vor allem eine Waschmaschine gesponsort hat. Schlafen will ich da allerdings ganz sicher nicht, das Ding ist voll bis Oberkante Unterkiefer mit italienischen Wohnmmobilen. Dichter gepackt sind Ölsardinen in einer Büchse auch nicht.

Unten im Tal am Fluss gibt's den Radweg und einige lauschige Fleckchen wo ich mal wieder die Reisekasse schonen und draussen schlafen kann. Wär allerdings gut, wenn's die Nacht über nicht regnen wurde. Und meine Klamotten sollte ich vorher auch noch trocken tragen, ein paar davon muss ich ganz sicher im Schlafsack anziehen. Die Nächte sind kühl in den Alpen.

Noch ein bisserl Windowshopping in Auronzo, dann fordert der Magen auch schon bald den Besuch in einer Pizzeria. Die Diavola kommt grad daher, also Schluss mit Schreiben und Mahlzeit. Wet-T-Shirt-Zorro.
 
@spargel, welcome home... und wo war der livebericht??

mein rucksack setzt mit zorrocarry nie hinten auf wenn der sattel oben ist, da müsste schon viel passieren. ich hab den dämpfer beim treten aber auch immer zu (der geht dann nur ca 1cm rein).

das aufsetz-problem ist mir von versionen für kleinere leute aber durchaus bekannt. man kann es glaub ich recht einfach mit einem dünnen halben expander erschlagen. der wird fest am ende von zorrocarry angebracht und einfach hinten über den rucksack nach oben gespannt. das ding muss ja nicht viel tragen, sondern soll nur verhindern, dass der rucksack nach unten runterhängt. wenig aufwand und kaum gewicht, trägerverlängerung wär glaub ich overkill.

oder man findet halt einen träger, der drei zentimeter länger ist.

@punkrockhamburg, hast du alles gelesen, auch die kommentare? wie lang liest man denn da jetzt so, würd mich einfach mal interessieren.

@fatz, ich kann zwar koordinaten im dezimal-format verarbeiten und auch den obsoleten grad-minuten-sekunden-schrott aus babylonischen urzeiten, aber dein übler mix aus beiden sachen geht schon mal gar nicht :).

@goldfisch, nette wortschöpfung!

@wildsauwilli, aber ein abschluss muss sein, ich kann ja nicht einfach immer weiter radeln. das würde sich irgendwie planlos ziellos anfühlen.

@virtualsky, mille grazie, aber das ist immer noch keine himalaya-expedition. ich sag dir dann schon, wenn's eine wird :). bis dahin genügt erfreulicherweise ein blick in den himmel oder ein Mausklick.

@fckoelle, stumm bist du ja nun nicht mehr. besser ist das :).

@dede, giftschleim... hmm... aber wenn man die salamander vorher putzt und dann brät, ging's dann vielleicht?

@bikerhiker, klar, zum klettersteig gehören immer auch helm und handschuhe, aber die hat man als biker ja sowieso. ohne sicherung ist das wichtigste vor allem gutes timing, dh der steig muss mehr oder weniger leer sein. andre leute sind immer eine unberechenbare gefahr und wenn dir jemand einen stein (oder sich selbst) auf die pfote schmeisst, gehts übel aus.
 
@ stuntzi
das Format von fatz ist GG°MM.MMM, und wird glaube ich nur von uns Geocachern verwendet. Umrechnung geht ganz einfach: multipliziert bzw. dividiert durch 60 kommt man auf die Dezimalschreibweise bzw. von Dezimal auf Minuten/Dezimalminuten.

N46° 38.699 E012° 36.145

entspricht

N46°6449833 E012°6024166

also einfach 38.699 / 60.

Viel Spaß weiterhin und gutes Wetter!
 
Tipp zum Zorrocarry: ich habe unten im Rucksack (da wo der Regenüberzug drin ist) eine kleine Holzleiste reingelegt. Die verhindert, dass der Boden des Rucksacks so durchsackt.
Dennoch finde ich Holperauffahrten damit extrem kraftraubend, weil das zusätzliche Gewicht des Rucksacks das Bike in jedem kleinen Loch versenkt. Stuntzis Lockout könnte da helfen, habe ich aber nicht.

@stuntzi: da waren ja bereits ein paar Bilder ohne Rucksackstativ. Oder hat die einer vom Begleitteam gemacht?
 
Ich sehe du hast "rivalunga" und auch den Anschluß nach Auronzo gefunden ;) Was hältst du denn von dieser (Post Cortina)Variante: Am Rif Citta di Fiune hoch zur Forcella Forada und den Trail runter durchs Val Forada bis du auf die FS zum Rif. Venezia triffst. Die ist aufwärts leider für gut 200 Hm sausteil und wird erst ab etwa 1.700m Höhe angenehmer zu fahren. Hättesthalt en Vorteil, daß du dann die Pelmotraverse noch dranhängen kannst und die Barbara (Hüttenweirtin im Venezia) von mir grüßt. P.S. kleiner Appetiter: sie ist heuer im Sommer mit 4 weiteren (ganz ansehnlichen :D Hühnern) allein dort oben weil ihr Mann im KKH liegt (gute Besserung an dieser Stelle....)
 
@fubbes, flacher felsen, zaunpfahl, boden, breiter wegweiser, hast du deine kamera noch nie irgendwo hingelegt?

lockout hilft in der tat für zorrocarry auf holprigen auffahrten, aber irgendwann hat auch das seine grenzen. vielleicht hasse ich ja darum uphill-singletrails, da muss der rucksack halt auf den rücken und man muss ein shirt anziehen und schwitzt sich nass wie ottonormalbiker. die beste auffahrt ist darum immer noch eine verkehrlolse teerstrasse oder eine gute piste, da geht nix drüber!

@dede, mit der Forca Forada wird die Pelmotraverse zum Pelmokringel, das hab ich nicht so gern. Ausserdem bin ich exakt diesen Kringel vor einigen Jahren bereits gefahren. Klar ist der Pelmo toll, aber in die "Linie" passt er halt jetzt wegen Cortina nicht mehr so richtig. Allenfalls wegen der vier Spioninnen könnte man sich's überlegen :).

@dave, es geht doch nicht darum, ob man irgendwas irgendwie umrechnen kann. natürlich kann man. ich will einfach nur die welt (oder zumindest meine threads) von babylonischem unfug freihalten. der ist unnötig wie ein kropf, seit ein kluger kopf vor geraumer zeit die kommazahl erfunden hat. und er bereitet mir beim übernehmen der tips einiges an mühe, ein kurzes cut&paste wird zur zeitraubenden aktion mit taschenrechner. aber egal wie viel postings ich dazu auch schreibe, hier macht ja formattechnisch gesehen doch jeder was er will :).
 
Wow Stuntzi,

Erster Morgenpost um 6:11 Uhr.
Das nenn ich wirklich eine vorbildliche Motivation, nach über 3 Monaten Livebericht.
Ich wünsche Dir noch eine gute Weiterreise, aber lass Dir ruhig noch ein wenig Zeit und fahr nicht zu direkt zum Gardasee.
 
Einen schönen guten Morgen,

also ich hab etwa eine Woche an dem Thread gelesen, jeden Tag so zwischen 1-3 Stunden würde ich sagen. Dabei habe ich schätzungsweise die Hälfte der Kommentare mitgelesen.

Schönen Gruß,
Josch
 
Sooo,
Wenn mann etwas zu spaet auf ein party ankomt ist man "fashionably late"..aber 3 jahre zu spaet.....ich suche nach uber PDA+Navi+Mtb und finde diese thread, drie tagen furs ende ??? Super project Stunzi.

Ich war schoen einmal auf den Toubkal (Marocco), hatte alles erzahlen koennen....zu spaet. Ich war 3 monaten in West Kreta (Geology), hatte alles erzahlen koennen uber die schoenen schluchten und in den umgebung Chania, ueber das strand van Elefonisi...zu spaet..:)

Super project, super gemacht mit den semi-realtime-online. Grosse klasse. Man braucht 2-3 Tagen um alles zu lesen.

Ich hab's mit Oziexplorer und 25k karten von Frankreich versucht dieser Sommer in den Dordogne. Alle klapt, nur weigert der Oxiexplorer ein GPX ein zu laden und als referenz route aus zu zeichnen. Oziexplorer will nur routen zeichten, kein tracks....vielicht ist Pathaway besser.

Willem
(Hollaender, so mein deutsch ist Rudi Carrell / Sylvie v.d. Vaart kwalitaet.)
 
Zuletzt bearbeitet:
10.08. 10:00 Rifugio Ciareido, 1969m

Die Nacht in Auronzo war gemütlich und wider Erwarten recht warm auf der Holzterasse eines kleinen Schuppens am Fluss. Dann kurz in den Ort für Croissant und Cappucino und ich bin auch schon unterwegs.

Ein paar Minuten gehts nach Westen zu den drei Zinnen hin, dann zeige ich ihnen die kalte Schulter und drehe ab nach links, ...


.. hinein in's Val da Rin und die mir völlig unbekannte Marmarolegruppe.

Apropos Drei Zinnen: Mein gestriger Weg vom karnischen Grenzkamm über Danta di Cadore nach Auronzo ist von der Linie zum Gardasee her natürlich bestens geeignet und bietet zudem einen netten, wenn auch waldigen Singletrail.

Viel abenteuerlicher und fotogener wäre dagegen folgende Variante: Noch eine Etappe weiter auf dem karnischen Kamm bleiben, dann hinab nach Sexten und hinter zur Talschlusshütte im Fischleintal. Ab hier Bikeverbot, macht aber nix, den S4-Weg durchs Altensteiner Tal hinauf zur Dreizinnenhütte ist sowieso Tragestrecke. Also das Bike gut auf den Rucksack verschnüren und schlappe tausend Hömes bergauf traben, das Panorama wird euch belohnen! Ab der Dreizinnenhütte darf man auf dem Kinderwagentrail zur Auronzohütte wieder aufs Bike (stimmt das noch?). Von dort führt dann der 1104 hart und ruppig bergab durchs Vallon de Lavaredo und weiter nach Auronzo.

Jetzt wo ich's schreibe, find ich's doch irgendwie schade, nicht diese Variante gewählt zu haben. Naja, bei dem Wetter bringts nicht viel. Außerdem kenn ich die drei Zinnen schon von vielen Besuchen im Sommer wie im Winter, mit Bike, zu Fuß, mit Skiern, mit Klettersteigset. Trotzdem... dort ist's immer wieder schön.

Egal, weiter im Kontext der aktuellen Tour durch unbekannte Dolomitenberge:


Aus dem Val da Rin links hinauf: Steilste und mittelprächtig scheußliche Piste in langweiligstem Wald.

Anders gesagt: Der Uphill zum Col dei Buoi (1800m) ist dolomitenunwürdig. Erst hier oben verschwinden die öden Monokulturbäume und machen grünen Wiesen, Latschen, Lärchen und Felsen Platz. Besser ist das!

Leider senken sich gleichzeitig die Wolken hinab und es beginnt zu nieseln. Von den imposanten Felsspitzen des Monte Ciarido und Monte Ciastelin im Marmarole-Massiv bleibt nicht viel übrig.


Anstatt die Querung des Massivs bei diesem Wetter fortzusetzen, quäle ich mich noch einen übersteilen 200hm-Stich hinauf zum Rifugio Ciareido und schlürfe dort erst mal einen Cappucino.


Specki hat ein bisserl an Gewicht zugelegt, vielleicht fällt mir das radeln deswegen heute so schwer.

Die Aussicht vom Adlerhorst hier oben wäre phänomenal, wenn jemand mal die Wolken beiseite pusten würde. Vielleicht wart ich einfach so lange... wozu hetzen :).
 
Zuletzt bearbeitet:
10.08. 11:45 Rifugio Ciareido, 1969m

Inzwischen sieht man etwas mehr von den umliegenden Bergen, dafür ist das Nieseln zum starken Regen mutiert.


Ist mir völlig wurscht... :)
 
Hat dich "Pudel-Specki" auch halb angefallen als du dort oben aufgetaucht bist ? Mich hat er vor 3 Wochen fast aus dem Sattel gebellt, ist angesichts der Steilheit des Anstiegweges wohl nicht auf Biker eingestellt :( P.S. grüß die Wirtsleute von Gitta und mir, die sind megafreundlich und ich sehe, du hast auch schon das urgemütliche Eck hinter dem offenen Kamin entdeckt => Kleiner kulinarischer Tip: unbedingt die gegrillte Polenta probieren, bist ja schließlich jetzt im klassischen "Polentaland"
 
10.08. 16:30 Forcola Lorenzo, 2240m

Gegen halb vier beruhigt sich das Wetter so weit, dass ich mein gemütliches Platzerl am Kamin aufgeben und vor die Hütte trete.


Links der Torre Buoi zieht mich magisch an. Keine Frage, da muss ich rauf!

Keine Via Ferrata dieses mal sondern laut Hüttenwirt leichte Kletterei im zweiten Grad. Also schnell die Bikeschuhe umgebaut und 250hm durch ein steiles Kar in die Forcola Lorenzo raufgerannt.


Torre del Buoi, Südwand.

Diese Wand gilt es, zu überwinden. Sieht machbar aus. Aber gerade als ich diese Zeilen schreibe, zieht wieder dichter Nebel auf und ich sehe die Hand vor Augen nicht. Zefix.

Wo war denn jetzt die leichte Route? Nicht dass ich aus Versehen in die Talseite rausquere, mir dreihundert Meter Luft unterm Hintern und einer überhängenden VII über mir. Naja, ich probiers mal. Wird schon schief gehen...
 
10.08. 17:00 Torre Buoi, Gipfel, 2320m

Bei Nebel in eine unbekannte Wand einsteigen? Auch wenn sie angeblich leicht ist? Bin ja nicht verrückt. Ich warte natürlich, bis die Sonne wieder da ist. Erst dann gehts los.


Das hier ist trotzdem eine Sackgasse: hübscher Tiefblick, aber es geht nicht weiter.


Der richtige Weg ist hier: immer himmelwärts!


Nach wenigen Minuten leichter aber sehr luftiger Kletterei...


.. sitze ich auch schon am Gipfel des Torre Buoi. Traumblicke in alle Richtungen, nur leicht von Wolken gestört. Die Knubbelchen über meinem Kopf sind übrigens die drei Zinnen und den Steinmann hab ich extra für mtb-news gebaut, damit ich nicht so alleine da sitze :).


Winke winke...
 
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