Kennt ihr das? Auf einmal ist sie da: Die Deadline.
Eigentlich wollte ich voll locker durch die Hose atmen, hatte ja auch Zeit. Zur Not bin ich mit dem HT hinterhergeirrt, nich schön, aber dank 26 Zoll mit 2x9 sehr selten.
Nun ist das Wort Brückentage im Wortschatz meines Arbeitgebers nicht existent. So sollte der Tag nach Happy Kadaver Day natürlich rangeklotzt werden. Neidisch war ich auf unsere Bekannten und selbst meine Beste vermeldete einen gewissen Unmut, da die werten Herrschaften ohne uns in die Vogesen zum Bergauf und Bergabradeln fahren wollten.
Grillen, Biken, Bier und Benzingespräche, ohne mich? scheisse! Doch auf einmal: Urlaub, voll unverhofft. Jemand wollte sich mit Arbeitswut hervortun, also bitte, davon war ich eh geheilt.
Der Blick unter die Treppe offenbarte jedoch, dass 23 Kartons noch leider kein Fahrrad ergeben. Was war zu tun?
Der Rahmen war nur halb entlackt, neues Dekor nicht in Sicht. Keine Laufräder, keine Bremse und SW (Beides bei Mad Line), Hinterbau beim Pulverer und ca 7 Sendungen noch im Netz der Dhl und leider auch Hermes.
Egal, erstmal jemanden rund machen für diese unbefriedigende Gesamtsituation.
Die
Felgen * kamen ja schon, VR Nabe am Freitag und die Speichen aus dem Schwarzwald am Samstag. Fein, aber wer speicht den Schwachsinn ein?
Diesmal ich selbst. Mit Hilfe um fair zu sein. Zum Ersten mal, da das für mich normal zwischen Böhmische Dörfer und Bahnhof einzuordnen ist. In der Theorie natürlich Doktorand des Einspeichens, dem selbst Karl Lagerfeld des Laufradbaus das Wasser nicht reichen kann, aber in der Praxis das allgemeine Motto: Erst voll, dann alles. Also erst voll die Fresse aufreißen und am Ende alles bereuen. Beim Rennrad hab ich mich ja gekonnt aus der Verantwortung gestohlen, was Speichen, Nippel und Zentrieren anbelangt. Aber hier musste ich leider ran.
Erstmal Inventur und Material zurecht legen:
Dann Zielwasser trinken und mal die ersten Speichen reinfummeln. Dank des Zielwassers konnte Zittermann auch noch ein kurzes 3D Bild schießen, soll ja Leute geben, die zahlen da Geld für.
dann musste noch ein Freiwilliger gefunden werden, der dran rumdreht, also ich
Nach einem Stündchen war der Käs dann gess und da ich mit meinem Sammelsorium an Rädern da war und mein Einspeicher in einer Art Multikulti Hof lebt (Sehr nett übrigens) häuften sich binnen weniger Minuten aller Hand Leute an, die dann erstmal die Rennsemmel ungläubig beäugten und alle samt in schallendes Gelächter ausbrachen, als Mein Einspeicher die Herrschaften einlud dieses schwere Ungetüm mal anzuheben. Das sind natürlich die Sternstunden eines jeden Leichtbauers.
Am Ende bleiben
ziemlich runde, 1445 Gramm schwere/leichte Laufräder, viele ungläubig dreinblickende Gesichter und ein Zeitgenosse, der das Addict für eine Probefahrt entführte und seiner Frau glaube ich immer noch berichtet was für ein Spinner da im Hof war.
Alles in Allem, voller Erfolg und der Bikeurlaub in die Vogesen rückt ein Schritt näher
Nun geht es, wenn auch provisorisch, sehr schnell, hoffe ich.