
So wie versprochen, ein kurzer Bericht über meine Finaleerfahrung. Nach knapp 11 Stunden sind wir in unserem Quartier in Pietra Ligure eingeschlagen. Zunächst mal ist es heiß, schweineheiß, so um die 35 Grad, zum Glück habe ich ein Apartment mit Klimaanlage gebucht. Naja bikemäßig sieht es relativ schlecht aus, deshalb mache ich mich erstmal auf den Weg über Borgio Verezzi nach Finale um die Lage zu checken. Es gibt schon mal weniger Bikeläden wie am Gardasee u. in dem einzigen Laden, den ich finde, haben sie das Blue Bike Buch nicht, shit. Naja ein Anruf bei Freeride Finale bringt etwas Klarheit, sie haben das Buch, allerdings auch schlechte Nachrichten, die nächsten Tage gibt es keine Tour, da nicht genug Biker für eine Gruppe das sind. Shit, aber kann man nichts machen, Silvia vom Freeride Team verspricht mir ne SMS zu schicken sobald sich was ergibt.
Allgemein ist die ganze Gegend touristisch voll erschlossen, nur eben nicht für Biker, viele Strandtouris u. dementsprechend teuer ist auch alles. Bikemäßig versuche ich am nächsten Tag mal eine Tour aus dem Blue Bike Buch, FR 16 Caprazoppa, das Buch hat nur drei Schwierigkeitsgrade, der Freeride gehört zu Grad 3, u. kann über die Strada Panomarica von Borgio Verezzi angefahren werden, perfekt. Leck mich am Arsch, ich könnte im Sechseck kotzen, ich habe ja nur mein Tourenbike (Danke für den Tip

) dabei u. lege mich direkt an der ersten Schlüsselstelle monster aufs Maul, Ellenbogen komplett offen, herzlichen Glückwunsch. Der FR hat es echt in sich, selbst mit meinem Dh Bock wäre ich zumindest mal zwei Stellen nicht gefahren, ein echter Horrortrip. Hätte ich das gewusst, hätte ich die Wildsau mitgenommen.
Die gute Nachricht ist, am nächsten Tag ist shutteln angesagt. Ich kann nur hoffen, dass FR16 eine Ausnahme ist u. der Rest der Trails einigermaßen human ist. Morgens dann bei Freeride Finale, super, alle außer mir sind mit schwerem Kaliber am Start, Doppelbrücken u. 20kg Bikes soweit das Auge reicht. Nur ein Irrer mit nem Jekyll kämpft in meiner Klasse.
Als ersten Ride steht Toboga di Canova auf dem Programm, geilomat absolut spitze, aber ich könnte kotzen, dass ich nur das Canyon dabeihabe. Es wird noch besser, Isallo Extasi ist noch geiler, allerdings muss ich auch hier Blutzoll zahlen u. verweigere an einer Kante, Resultat, Knie verdreht (vermutlich habe ich mir den Innenminiskus angerissen) heftige Schmerzen, aber egal. Danach geht es hoch zur alten Nato Basis u den Sentiero delle Neviere runter, einfach nur geil, allerdings crasht hier der andere Typ mit dem Tourenbike in einem Tunnelweg u. rammt sich den Lenker in den Oberschenkel. Da er nach 10 Sekunden dort eine Riesenbeule hat, vermutet unser Guide, dass er sich die Arterie dort verletzt u. ruft die Ambulanz. Wir haben also 20 Minuten unfreiwillige Pause
Danach geht es noch zweimal zur Base hoch u. über Base Nato u. Sentiero di Cravarezza runter.
Mein Fazit absolut empfehlenswert, die Trails sind wirklich geil, mit kleinen Anliegern, einigen, wenigen Jumps
Das Shutteln ist problemlos die Guides kennen alle Wege sehr gut. Ursprünglich wollte ich noch zwei Tage mit den Jungs fahren, allerdings fanden sich nur noch einmal genug Biker u. da musste ich aufgrund meines Knies nach einem halben Tag abrechen.
Mein Fazit, die Shuttletouren von Freeride Finale sind ein echter Traum, billig für nur 25 am Tag, sehr abwechslungsreich u. fahrtechnisch eine Herausforderung. Ein bisschen schade ist, dass man halt auf mind. fünf Mitfahrer angewiesen ist, also eher als Gruppe anreisen. Außerdem gibt es Guides die kein Wort Englisch sprechen, das ist im Prinzip ja kein Problem, aber man verpasst halt, den einen o. anderen Jump o. Anlieger, weil man nicht weiß, dass er kommt.
Mein Frau hat mich noch einmal zum Toboga hochgeshuttelt, ansonsten bin ich nur noch ein paar Mal den FR 16 gefahren, da ich mein Knie schonen wollte.
Ergo, ich fahre auf jedenfall noch mal nach Finale, aber dann mit schwerem Gerät u. nur zum Shutteln.
Gruß Jobal