Tach zusammen,
als genetisch bedingter Besseressen, äh, -wisser muss ich jetzt mal meinen Senf zu magicmaps. Schließlich sind die wesentlichen Verbesserungsvorschläge von mir. (Protz, Prahl, Heuchel)
Hier ein Auszug aus einem Posting aus dem
www.gps-forum.de:
Original erstellt von Matula:
[QB]Hallo,
wer kann mir erklären wie unterschiedlichen Ergebnisse bei der Höhenmessung zwischen HAC 4 (Radcomputer mit bar. Höhenmessung) &
Garmin Geko 201 zustande kommen.
Anlass ist der Halbmarathon bei Rad am Ring 65 km und 1400 hm laut Veranstalter.
Der HAC4 hat 1440 Höhenmeter gemessen, der Geko um die 2200.
Alle Werte beim Geko sind zurückgesetzt gewesen.
Die selben Werte tauchten auch bei einem zweiten Geko 201 auf.
Gruß Dirk[/QB]
Darauf habe ich unter meinem Nickname DJ-SAM wie folgt geantwortet:
Original erstellt von DJ-SAM:
[QB]Hallo,
kleine Verständnisfrage zu Anfang.
Da der Geko 201 interne keine Höhenneterauswertung besitzt, muss Du also die Trackdaten ausgelesen haben und mit einem Programm ausgewertet haben.
Mit welchem Programm hast Du das gemacht?
1. Magicmaps: Menüpunkt EINSTELLUNGEN, Unterpunkt EINSTELLUNGEN, Reiter PFAD, nun Schwankungsausgleich auf 100 setzen, speichern. In 2D-Karte gehen und Tour erneut auswerten.
2. FUGAWI, leider m.W. kein Schwankungsausgleichmöglich
Der Unterschied zwischen Luftdruckmessung und Höhendaten aus Digitalkarte (magicmaps; Schwankungsausgleich auf 0)) oder Höhendaten aus GEKO 201 (FUGAWI) liegt darin begründet, dass die Luftdruckhöhenmesser 'gedämpfter' an die Sache herangehen.Z.B. bei dem Bewältigen von einem Uphill fährst Du auf ein Zwischenplateau (kurze Strecke 10-20m) auf dem sich eine Senke mit 1-2 hm Differenz befindet. Während Luftdruckhöhenmesser diese kurze Schwankung herausfiltern wg. Messträgheit, erhält der Geko (je nach Einstellung) mehrere Positionspunkte mit unterschiedlichen Höhenangaben (guter SAT-Empfang vorausgesetzt). Bei der Auswertung liegen also sowohl bei Magicmaps als auch FUGAWI vielmehr Messpunkte vor. Daher muss die Höhenmeterangabe viel größer sein als bei Luftdruckhöhenmesser. Was ist nun richtig? Beispiel Alpen: Bei der Überquerung eines Gipfel mit einer Höhe z.B. 2.600m ab 1.000 m über NN müssten alle Systeme bei maximalen Schwankungsausgleich 1.600 hm Ausstieg anzeigen. Tatsächlich wird der Weg aber nicht konstant mit einer Steigung größer Null (Differenzial bilden !-))) zum Gipfel führen. Ich fahre also in 'Schleifen' den Berg hoch, d.h. ggf. vernichtet ich auch unterwegs wieder hm. Also wird der Gesamtaufstieg größer als 1.600 hm.
Bei entsprechender Kalibrierung und konstantem Lufdruck ist die absoluten Höhenmessung mit einer Luftdruckmesser besser als die CONSUMER-GPS-Messung. Werden die Trackpunkte allerdings auf eine mit Höhendaten unterlegte Digitalkarte gelegt, so sind die absoluten Höhenangaben innerhalb der Rasterung genauer als alle anderen CONSUMER-Massverfahren, da die Erfassung dieser höhendaten auf Radarmesstechnik beruht.
VG Martin[/QB]
Die Längenunterschiede ergeben sich durch systembedingte Messfehler.
- Tachomessung: die Angabe des Laufradumfanges entspricht nicht dem wahren Wert. Abhängig von Luftdruck, konkrekten Reifentyp und Profilierung. Weil 26" nicht gleich 26" sind.

- Routenverlauf in Digitalkarten werden mit zu wenigen Polygonpunkten gesetzt. Sehr schön zu sehen mit GPS-Empfänger und Recordingfunktion mit sehr hoher Trackpunktauflösung (z.B. pro 1 sec. ein TP oder alle 10m Wegstrecke ein TP). Legt man diese aufgezeichnete Strecken über die geplante Route, sieht man z.B. zwischen zwei gesetzten Polygonpunkten sehr schön die tatsächlich gefahrene Abweichung, obwohl man auf 'dem Weg' geblieben ist.
Fazit: Bei magicmaps und
100% Schwankungsausgleich entspricht die Höhenmeterangabe in etwa der einer barometrischen Höhenmessung. Die tatsächliche Höhenmeterleistung ergibt sich eher durch die Einstellung 0%.
Bei Planung und Routenverlauf auf Digitalkarten sollten jeweils 10% bei dem Streckenprofil zugeschlagen werden. Im übrigen sollte man hinsichtlich der Angaben einer Digitalkarte (wie auch bei Papierkarten) die nötige Vorsicht walten lassen. Bei meiner Anfahrt aus Moitzfeld in die Wahner Heide wollte ich eine mir bekannte Autobahnunterführung nutzen. Allerdings hätte ich Kenntnisse und Erfahrungen im Bike-Diving haben sollen, da die Jungs 'zwischenzeitlich' ein Speicherüberlaufbecken an der Stelle gebaut hatten.
Auch kann ich bei meiner Ringwalltour-Explorer-Touren von vielen Wanderwegen berichten, die im Rahmen von Zusammenlegung landwirtschaftlicher Flächen 'wegrationalisiert' wurden. Spricht: Der zuständige Landwirt ist mal kurz drübergepflügt, und weg war der Weg.
Deswegen neue Streckenabschnitte als Explorertouren ausschreiben (Mist, der Wildpark ist ja geschlossen, übrigens von der Seite aus nur durch ein bikeunfreundliches über 2m hohes Stahldrehkreuz zu erreichen. Wie wäre'S mit Bikehochwurf?), oder die Tour vorabfahren.
So, genug von genetisch bedingten Besseresser, äh, -wisser.
VG Martin
PS:
Liebevoll auch 'ERKLÄRBÄR' genannt.
PPS:
Einen hab' ich noch. Wer in hochauflösende Wanderkarten (1:25.000 oder größer) sucht, wird sogenannte Trigonometrische Messpunkte finden, meist in der Nähe von Hügel oder Bergspitzen. Sie sind mit einem gleichschenkligen Dreieck gekennzeichnet, in dessen Mitte sich ein Punkt befindet. Daneben befindet sich die absolute Höhenangabe mit Dezimetergenauigkeit (0,1 m für die Nichtphysiker). Dies sind, wenn durch Markierung im Geklände auffindbar, sehr schöne Spots, um die Punktgenauigkeit der Systeme zu überprüfen, ggf. auch danach zu kalibrieren.