Exklusiv: Bionicon E-Ram – Erster Test des nachrüstbaren E-Motor [Kickstarter]

Exklusiv: Bionicon E-Ram – Erster Test des nachrüstbaren E-Motor [Kickstarter]

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Nach insgesamt sieben Jahren Entwicklungsarbeit präsentiert Bionicon den E-Ram, einen nachrüstbaren Elektromotor. Er soll das Mountainbike Mountainbike lassen, sodass dieses nach Bedarf mit und ohne Unterstützung gefahren werden kann. Die Fahreigenschaften des nur 16,3 kg leichten Bikes sollen mit denen eines modernen Enduros identisch sein. 

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Exklusiv: Bionicon E-Ram – Erster Test des nachrüstbaren E-Motor [Kickstarter]
 
Sollte nun die Zahl dieser Touristen massiv zunehmen, denke ich, dass alle MTBler, die auch gerne abseits der genannten Schotterpisten unterwegs sind, profitieren werde.
Das ist schon eine kühne These. Wenn ich die einem Grundbesitzer oder Jäger bei uns verklickere, dann lässt er mich einweisen. Mag aber sein, dass das in manchen, durch den Massentourismus schon verwüsteten Gebieten stimmen wird.

MTB kommt in der Mitte der Gesellschaft an ...
Ja. Mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen. Ich verstehe nach wie vor nicht, was daran so erstrebenswert sein sollte. Es gibt genügend andere "Boom-Sportarten" die so eine Entwicklung bereits ähnlich durchlaufen haben, aber am Ende steht immer ein verschärfter Naturnutzungskonflikt ohne wirklichen Ausweg. Dass es im Interesse der Bikeindustrie ist, die Mitte der Gesellschaft auf die Trails zu holen, um ihnen die farblich dazupassenden Krücken und Fetzen anzudrehen, ist eine Sache. Im Interesse von uns Bikern ist es garantiert nicht.

Das E-Bike öffnet den Sport für die breite Masse, wodurch sicher auch etwas von der "Exklusivität" wegfällt...
Die Idee, "Exklusivität" wäre etwas schlechtes, finde ich sowieso ziemlich daneben. Noch dazu, wenn sie wie beim Biken nicht durch Geld, sondern im besten Fall durch Schweiß, Mut und Können erlangt wurde. Ich als Bike-Proletarier werde also nie verstehen, wie man sich das Nivellement nach unten so schönreden kann.
 
Ich habe eine andere Theorie. Die E-MTBler , denen ich bisher begegnet bin, sind Leute die - meiner Meinung nach - bisher recht wenig mit MTB zu tun hatten. Typischerweise sind sie auf Touren unterwegs, die landschaftlich schön, fahrtechnisch sehr einfach sind, aber trotzdem aufgrund der Länge/Höhenmeter eine gewisse Kondition voraussetzen - Schotterpisten & Wirtschaftswege. Ohne E-MTB könnten sie die Touren aufgrund der mangelnden Kondition nicht fahren...

Sollte nun die Zahl dieser Touristen massiv zunehmen, denke ich, dass alle MTBler, die auch gerne abseits der genannten Schotterpisten unterwegs sind, profitieren werde. MTB kommt in der Mitte der Gesellschaft an und etabliert u.a. als weiteres Standbein für den Tourismus. Ich denke auch, dass sich auch mal ein "typischer Wanderer" auf ein e-Bike setzen wird und durch den Perspektivwechsel mehr Verständnis/Toleranz gegenüber MTBlern aufbaut.

Aus welchem Grund auch immer wird bei e-MTBs sofort unterstellt, dass die Trails kommt überlaufen sind. Ich glaube, dass die benötigte Kondition, um den jeweiligen Traileinstieg zu erreichen, dass geringste Hemmnis ist. Üblicherweise fehlt's den Leuten einfach an der nötigen Fahrtechnik! Ansonsten müssten ja auch sämtliche per Seilbahn erschlossenen Trails, mit "Otto-Normal-Bikern" überlaufen sein...

Das Argument mit der menschlichen Leistung ist für mich auch wirr. Es wird immer Sportler geben, die mit möglichst wenig Hilfsmitteln ein Ziel erreichen wollen. Kaum ein Rennvelofahrer kommt auf die Idee, sich ein E-Bike anzuschaffen. Ich sehe das "Problem" eher beim Ego einiger Biker - Bei Uphill von einem untrainierten Biker auf einem E-MTB degradiert zu werden, ist für manche Leute scheinbar sehr schmerzhaft. Das E-Bike öffnet den Sport für die breite Masse, wodurch sicher auch etwas von der "Exklusivität" wegfällt...

Sehr treffend glaube ich. Vor allem der letzte Satz.

Grundsätzlich denke ich auch das vor allem die Tourismusindustrie bei einer höheren Anzahl an Leuten gar nicht anders kann als die Biker mehr zu hofieren. Die Auswirkungen auf eher anspruchsvolle Trails werden wohl gering sein, weil bei vielen gar nicht das Interesse da ist so etwas fahren zu wollen. Das gilt ja auch jetzt schon für viele Biker die fitter sind als ich.
 
Und ein Komplettbike mit duchwegs guter Ausstattung für 5800€ inklusive Elektromotor ist jetzt nicht unbedingt viel.
doch. das ist unbedingt viel. Aber was viel Geld ist und was nicht sieht jeder Mensch anders, mein nachbar fährt auch einen 911 im Alltag weil er so schön billig im Unterhalt ist..
Jedoch gehts bei dem Produkt ja wirklich nur darum, ein paar Höhenmeter mehr fahren zu können. Ich meine ja immernoch, dass es ganz gut ist, wenn nicht jeder überall hin kommt.
vielleicht wollen es aber einige auch noch nicht wahrhaben, dass nächstes Jahr die Preise anderswo gehörig steigen werden.
Nun, da geht Bionicon also schon dieses Jahr mit gutem Beispiel voran? Wenn ihr 6 Jahre lang braucht, einen Motor(prototypen mit vielen Krankheiten) zu entwickeln, dann ist klar, dass das Teil teuer ist. Da ists dann wohl auch nicht sonderlich relevant wo ihr ihn Produziert.
Viel Glück mit dem Produkt.
 
Das ist schon eine kühne These. Wenn ich die einem Grundbesitzer oder Jäger bei uns verklickere, dann lässt er mich einweisen. Mag aber sein, dass das in manchen, durch den Massentourismus schon verwüsteten Gebieten stimmen wird.

Graubünden würde ich jetzt unbedingt als ein "durch den Massentourismus verwüstetes Gebiet" bezeichnen ;) Es mag aber durchaus stimmen, dass a) das MTB in der Bevölkerung stärker verankert ist und b) aufgrund der vielen Trails weniger Konfliktpotenzial besteht...

Ja. Mit allen unangenehmen Begleiterscheinungen. Ich verstehe nach wie vor nicht, was daran so erstrebenswert sein sollte. Es gibt genügend andere "Boom-Sportarten" die so eine Entwicklung bereits ähnlich durchlaufen haben, aber am Ende steht immer ein verschärfter Naturnutzungskonflikt ohne wirklichen Ausweg.

Auf meiner Argument, dass Dir ein E-Bike Dir keine bessere Fahrtechnik verleiht, gehst du leider nicht ein. Was ist mit dem Beispiel Snowboard? Anfangs auch geächtet, mittlerweile auch Alltag. Bei welchen Boom Sportarten siehst du den Naturnutzungskonflikt?

Dass es im Interesse der Bikeindustrie ist, die Mitte der Gesellschaft auf die Trails zu holen, um ihnen die farblich dazupassenden Krücken und Fetzen anzudrehen, ist eine Sache. Im Interesse von uns Bikern ist es garantiert nicht.

Schön, dass du uns als "die Biker" und Hüter des wahren MTB Sports definierst ;) Wir sind alle Gast im Wald - E-Bike hin oder her. Übrigens genau auf diese Einstellung bezieht sich mein "Exklusivität". Eine gewisse Arroganz gegenüber der Mitte der Gesellschaft hast du schon, oder?

Die Idee, "Exklusivität" wäre etwas schlechtes, finde ich sowieso ziemlich daneben. Noch dazu, wenn sie wie beim Biken nicht durch Geld, sondern im besten Fall durch Schweiß, Mut und Können erlangt wurde. Ich als Bike-Proletarier werde also nie verstehen, wie man sich das Nivellement nach unten so schönreden kann.

Aha und weil's andere jetzt auch können, verliert dein "Schweiß, Mut und Können" plötzlich an Wert für Dich? Statt Exklusivität hätte ich lieber von Ego sprechen sollen... Das scheint unter den E-Bikes echt zu leiden. Ich kann's als Biker ehrlich gesagt nicht verstehen, wie man sich so abschotten kann. Einerseits fordert man Toleranz von Wandern & Co., andererseits ist Elitär & Intolerant ;)
 
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Warum wird eigentlich bei jeder Produktvorstellung eine Grundsatzdiskussion über das für und wieder von eBikes ausgetragen?
 
doch. das ist unbedingt viel. Aber was viel Geld ist und was nicht sieht jeder Mensch anders, mein nachbar fährt auch einen 911 im Alltag weil er so schön billig im Unterhalt ist..
Jedoch gehts bei dem Produkt ja wirklich nur darum, ein paar Höhenmeter mehr fahren zu können. Ich meine ja immernoch, dass es ganz gut ist, wenn nicht jeder überall hin kommt.

Nun, da geht Bionicon also schon dieses Jahr mit gutem Beispiel voran? Wenn ihr 6 Jahre lang braucht, einen Motor(prototypen mit vielen Krankheiten) zu entwickeln, dann ist klar, dass das Teil teuer ist. Da ists dann wohl auch nicht sonderlich relevant wo ihr ihn Produziert.
Viel Glück mit dem Produkt.

Vielen Dank für deine Erfolgswünsche!
 
ZITAT
"Warum wird eigentlich bei jeder Produktvorstellung eine Grundsatzdiskussion über das für und wieder von eBikes ausgetragen?"


-->Welches "FÜR"!!??
 
Ich kann z.b. wegen wachstumsbedingter Knieprobleme keine steilen Rampen oder längere Zeit im stehen einen schweren Gang fahren. Die Konsequenz ist das ich mit 26 schon häufiger schieben muss. Mit 30+ sieht es wahrscheinlich noch schlimmer aus.

Ich möchte aber weder mit meinem Lieblingssport aufhören noch so ein 20kg+ Monster a la EgoKit fahren.
Daher finde ich dieses Konzept von Bionicon sehr interessant. Da ich es zum Glück noch nicht brauche warte ich allerdings auf Version 2-3.

Meine Wünsche:
Gewicht von Motor und Akku um 10-20% senken
Ohne Spezialkurbel. Kann man das nicht per Kraftschluss (oder so etwas) auf eine längere 83 oder 100mm Achse leiten? So könnte ich eine leichtere Next SL Kurbel fahren.
 
ich sehe die Elektrifizierung der trails auch eher kritisch.

dahingegen das ankommen in der mitte der Gesellschaft positiv. um bei naturschutz/grundbesitzern/agrarwirtschaftern "unterm Radar" fliegen zu können, ist es schon viel zu spät: "Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du." wir sind in Phase 3. wenn es ganz viele werden, wird der Naturschutz ausm tal geprügelt und der rest gekauft wie beim skifahren (unwahrscheinlich und ob das gut ist, sei dahingestellt) oder bei weniger vielen muss man zu vernünftigem miteinander finden wie z.b. hier mit klettern (kletterkonzept in franken).
 
Gibt's auch eine Kickstarter Kampagne um @nuts eine neue Sonnenbrille zu finanzieren?

Die Sonnenbrille ist das doch Beste am ganzen IBC ! :eek:
Die Klamotten hingegen dürfen durchaus auch nochmal von einem Designer überarbeitet werden...

Vielleicht wollen es aber einige auch noch nicht wahrhaben, dass nächstes Jahr die Preise anderswo gehörig steigen werden.

Keine Andeutungen bitte, raus mit der Sprache.
Um was gehts?

Voreinstellungen (wählbare Modi) und individuelle
Anpassungen werden per Smartfone durchgeführt

Ein normaler Stufenloser kleiner Hebel oder Knöpfchen am Lenker wären mir lieber, diese Smartphonefummelei ist mir persönlich zuwider und sowas nehm ich auch kaum mit in den Wald. Entwicklungsoverkill, was ist aus clever, haltbar und einfach geworden?

Alles in allem scheint mir das Konzept besser als die Meisten, relativ schön klein, bis auf die Batterie - Bionicon sollte einen extra passenden Rucksack anbieten, der das Teil schön integriert und den man auch ohne kaufen kann, da habt Ihr dann noch ein zusätzliches Teil im Programm was Ihr verkaufen könnt und bietet ein vernünftiges Paket an.
Der Rucksack sollte dann im Preis und Leiferung mit drin sein. Wenn der was kann, ich würde das als kundenfreundlich und mitgedacht ansehen.

Über die Preise lässt sich ja immer streiten, ich merke nur, ich kann diese Entwicklungen las Normaloverdiener nicht mitgehen.
Auch die Gehaltsstrukturen sind hier nicht wie in Bayern oder BW, hier ist Hungerland NRW.
Keine Penunzen für sowas und Kredite nehm ich grundsätzlich keine auf, immer nur Cash aus der Täsch.

Hätte ich aber die Kohle, ich täts vielleicht nebenbei sogar im Mittelgebirge hin und wieder nehmen, da kann man seine Touren schon mal etwas weiter ausdehnen. Und wer jetzt wieder mit "faul" und "mehr trainieren" kommt, der darf mir gern meinen Lebensunterhalt finanzieren und ich geh anstatt arbeiten dann eben radfahren. Suche eh einen Sponsor.

Schönes Konzept Bionicon.

Ach und nochwas @nuts - war denn diesmal, abgesehen von diesem Test der in die Hose ging, das Evo ne Ecke besser in seiner Leistung? Liest sich so...

"Bergab ein Gedicht - das Edison liegt auch mit E-Motor schön satt"
 
Auf meiner Argument, dass Dir ein E-Bike Dir keine bessere Fahrtechnik verleiht, gehst du leider nicht ein. Was ist mit dem Beispiel Snowboard? Anfangs auch geächtet, mittlerweile auch Alltag. Bei welchen Boom Sportarten siehst du den Naturnutzungskonflikt?
Es liegt nicht an der fehlenden Fahrtechnik, wenn die Elektrifizierten wieder auf der Autobahn runterglühen, sondern daran, dass die Meisten gar nicht wissen was ein Trail ist. Es liegt einfach außerhalb ihres Erfahrunshorizontes. Wenn sich erst mal herumgesprochen hat, dass es für's Sozialprestige besser ist einen S3-Trail zu shredden, dann werden die das auch machen, da bin ich sicher. Und die fehlende Fahrtechnik kann man immer mit Federweg, Geo, Bereifung und ein bisschen Mut (aka Dummheit) ausgleichen. (Ich weiß wovon ich rede.) :)

Ich spreche jetzt für Ostösterreich. Die Boom-Sportart mit dem gröten Potenzial für Konflikte ist natürlich das Skitourengehen. Die Zahl der Ausübenden hat sich in den letzen 20 Jahren vervielfacht, so richtig in die Mitte der Gesellschaft. Und nicht genug, jetzt stapfeln auch noch die bewegungsgehandicappeden Schneeschuhwanderer planlos durch die Gegend. Früher waren wir als "ein paar Verrückte" noch akzeptiert. Heute steht der Sport davor, großflächig reglementiert zu werden. Nicht zuletzt indem man ihn aus einem juristischen Graubereich ins Scheinwerferlicht der Haftungsfragen gezogen hat.

Ähnlich ist es beim Klettersteiggehen. Zur Erklärung: Das ist eine Turnübung, bei der Flachländer vorsätzlich in ein Gelände gelockt werden, in dem sie nichts verloren haben. Die Begehungszahlen explodieren (wie vom Tourismus gewünscht), Unfälle auch (eh klar, hier sind zum Großteil völlig Ahnungslose unterwegs). Das ist in manchen Gebieten ein Druckkochtopf, der hoffentlich bald explodieren wird.

Eine gewisse Arroganz gegenüber der Mitte der Gesellschaft hast du schon, oder?
Wir Durchschnittsmenschen brauchen alle unsere Fluchtwege aus den sumpfigen Untiefen unserer Gesellschaft. Für ein paar Augenblicke lang in wirklich anderen Sphären sein. Etwas genießen, das man sich nicht einfach erkaufen, sondern mühsam erarbeiten muss. Und das geht meiner Meinung nach nur ohne banale Hilfsmittel wie Elektromotor, Doping oder Seilbahnen. Und es ist letzlich mehr eine Frage der Selbstachtung, als der Arroganz.

Statt Exklusivität hätte ich lieber von Ego sprechen sollen... Das scheint unter den E-Bikes echt zu leiden.
Zur Klarstellung: Mir und meinem Ego ist es komplett egal, wenn mich ein blader Pensionist irgendwo im Wald auf seinem E-Bike verbläst. Mir wäre nur, aus ganz egoistischen Gründen, lieber, er wäre gar nicht hier. Nicht weil ich es ihm nicht gönne, sondern weil erfahrungsgemäß jeder Hansel mehr, der hier durch den Schotter pflügt, Probleme bringt. Eine wahrscheinlich herkunftsbedingte Paranoia von mir. :D
 
Es liegt nicht an der fehlenden Fahrtechnik, wenn die Elektrifizierten wieder auf der Autobahn runterglühen, sondern daran, dass die Meisten gar nicht wissen was ein Trail ist. Es liegt einfach außerhalb ihres Erfahrunshorizontes. Wenn sich erst mal herumgesprochen hat, dass es für's Sozialprestige besser ist einen S3-Trail zu shredden, dann werden die das auch machen, da bin ich sicher. Und die fehlende Fahrtechnik kann man immer mit Federweg, Geo, Bereifung und ein bisschen Mut (aka Dummheit) ausgleichen. (Ich weiß wovon ich rede.) :)

Ich spreche jetzt für Ostösterreich. Die Boom-Sportart mit dem gröten Potenzial für Konflikte ist natürlich das Skitourengehen. Die Zahl der Ausübenden hat sich in den letzen 20 Jahren vervielfacht, so richtig in die Mitte der Gesellschaft. Und nicht genug, jetzt stapfeln auch noch die bewegungsgehandicappeden Schneeschuhwanderer planlos durch die Gegend. Früher waren wir als "ein paar Verrückte" noch akzeptiert. Heute steht der Sport davor, großflächig reglementiert zu werden. Nicht zuletzt indem man ihn aus einem juristischen Graubereich ins Scheinwerferlicht der Haftungsfragen gezogen hat.

Ähnlich ist es beim Klettersteiggehen. Zur Erklärung: Das ist eine Turnübung, bei der Flachländer vorsätzlich in ein Gelände gelockt werden, in dem sie nichts verloren haben. Die Begehungszahlen explodieren (wie vom Tourismus gewünscht), Unfälle auch (eh klar, hier sind zum Großteil völlig Ahnungslose unterwegs). Das ist in manchen Gebieten ein Druckkochtopf, der hoffentlich bald explodieren wird.


Wir Durchschnittsmenschen brauchen alle unsere Fluchtwege aus den sumpfigen Untiefen unserer Gesellschaft. Für ein paar Augenblicke lang in wirklich anderen Sphären sein. Etwas genießen, das man sich nicht einfach erkaufen, sondern mühsam erarbeiten muss. Und das geht meiner Meinung nach nur ohne banale Hilfsmittel wie Elektromotor, Doping oder Seilbahnen. Und es ist letzlich mehr eine Frage der Selbstachtung, als der Arroganz.


Zur Klarstellung: Mir und meinem Ego ist es komplett egal, wenn mich ein blader Pensionist irgendwo im Wald auf seinem E-Bike verbläst. Mir wäre nur, aus ganz egoistischen Gründen, lieber, er wäre gar nicht hier. Nicht weil ich es ihm nicht gönne, sondern weil erfahrungsgemäß jeder Hansel mehr, der hier durch den Schotter pflügt, Probleme bringt. Eine wahrscheinlich herkunftsbedingte Paranoia von mir. :D


Kann ich für Nordostbayern eins zu eins bestätigen :daumen:


Apropo zum Thema, es scheint noch eine einfachere Konkurrenzvariante zu kommen ;)

http://ebike-mtb.com/news-nachruestbarer-steckantrieb-von-relo/


G.:)
 
Wenn sich erst mal herumgesprochen hat, dass es für's Sozialprestige besser ist einen S3-Trail zu shredden, dann werden die das auch machen, da bin ich sicher. Und die fehlende Fahrtechnik kann man immer mit Federweg, Geo, Bereifung und ein bisschen Mut (aka Dummheit) ausgleichen. (Ich weiß wovon ich rede.) :)
Vorab ein Dankeschön für den ausführlichen & differenzierten Beitrag :bier:Ich für meinen Teil bin zwar immer noch skeptisch, ob jetzt wirklich mehr Trails durch die E-Biker befahren werden, kann deine Argumente aber nachvollziehen. Man darf auch nicht vergessen, dass sicher eine gewisse Hemmschwelle da ist, mehrere Tausend Euro für ein neues "Trend Sportgerät" auf den Tisch zu legen. Vor allem, wenn man vorher noch nie MTB gefahren ist.

Ich spreche jetzt für Ostösterreich.

Ich kann nur für (Teile von...) Graubünden sprechen. Hier ist die Situation vermutlich entspannter.

Etwas genießen, das man sich nicht einfach erkaufen, sondern mühsam erarbeiten muss. Und das geht meiner Meinung nach nur ohne banale Hilfsmittel wie Elektromotor, Doping oder Seilbahnen. Und es ist letzlich mehr eine Frage der Selbstachtung, als der Arroganz.

Ich denke, dass muss jeder für sich entscheiden. Ich bin aber voll bei Dir, dass es eine andere Sache ist, sich einen Gipfel zu Fuss "zu nehmen" oder per Seilbahn raufzufahren. Andererseits kann (und muss) jeder für sich entscheiden, welchen Weg er wählt. Ich denke, dass zu viel Bequemlichkeit auf Dauer nicht die erhoffte Befriedigung bringt.

Nicht weil ich es ihm nicht gönne, sondern weil erfahrungsgemäß jeder Hansel mehr, der hier durch den Schotter pflügt, Probleme bringt. Eine wahrscheinlich herkunftsbedingte Paranoia von mir. :D

Denke ich auch. In Graubünden empfinde ich die Situation als entspannt und die E-Biker, die ich bisher getroffen habe, fahren brav die offiziellen Routen.
 
Denke ich auch. In Graubünden empfinde ich die Situation als entspannt und die E-Biker, die ich bisher getroffen habe, fahren brav die offiziellen Routen.

Das wäre doch ein fantastischer Kompromiss. Wenn zukünftig die meisten mit Hilfsmotor unterwegs sind, dann beschränkt man die auf die offiziellen Routen und die paar übriggebliebenen dürfen überall runter...
 
...Ich spreche jetzt für Ostösterreich. Die Boom-Sportart mit dem gröten Potenzial für Konflikte ist natürlich das Skitourengehen. Die Zahl der Ausübenden hat sich in den letzen 20 Jahren vervielfacht... Und nicht genug, jetzt stapfeln auch noch die bewegungsgehandicappeden Schneeschuhwanderer planlos durch die Gegend...
Für ein paar Augenblicke lang in wirklich anderen Sphären sein. Etwas genießen, das man sich nicht einfach erkaufen, sondern mühsam erarbeiten muss. Und das geht meiner Meinung nach nur ohne banale Hilfsmittel wie Elektromotor, Doping oder Seilbahnen...
Wie Skitourengehen zum Beispiel oder gar dieses Teufelszeug Schneeschuhwandern... ;)

Und egal ob nun mit 100% Muskelkraft oder E-Biken, sobald es in größeren Mengen an bestimmten Plätzen ausgeübt und auch so wahrgenommen wird, führt es zu Konflikten mit denen, die "schon immer da gewesen zu sind" - sprich ihre Interessen, Hobbies, am besten noch im kleinen Zirkel, ausgeübt haben. So ist es selbst an unseren banalen Hausbergen äh-hügeln und da hilft nur Toleranz und eine angemessenen Rücksichtnahme, ich spreche nicht von einem vorausfahrenden schlechten Gewissen ;)

Im Lokalblättle ist nun das neue Feindbild die samstäglich geführte E-Bike-MtB-Tour des örtlichen Fahrradhändlers (ich habe sie noch nie getroffen) und auf einmal sind die jahrelang verteufelten selbst strampelnden MtBler doch garnicht so schlimm, sie würden ja wenigsten anhalten wenn Wanderer kommen und mit schlechtem Gewissen freundlich grüßen und düsen nur bergab und nicht bergauf - schöne neue Scheinheiligkeit...:rolleyes:
 
Es liegt nicht an der fehlenden Fahrtechnik, wenn die Elektrifizierten wieder auf der Autobahn runterglühen, sondern daran, dass die Meisten gar nicht wissen was ein Trail ist. Es liegt einfach außerhalb ihres Erfahrunshorizontes. Wenn sich erst mal herumgesprochen hat, dass es für's Sozialprestige besser ist einen S3-Trail zu shredden, dann werden die das auch machen, da bin ich sicher. Und die fehlende Fahrtechnik kann man immer mit Federweg, Geo, Bereifung und ein bisschen Mut (aka Dummheit) ausgleichen. (Ich weiß wovon ich rede.) :)
ja, das könnte sein. für den normalo ist ein "guter" Fahrradweg glatt, ein trail also "schlecht".
Ich spreche jetzt für Ostösterreich. Die Boom-Sportart mit dem gröten Potenzial für Konflikte ist natürlich das Skitourengehen. Die Zahl der Ausübenden hat sich in den letzen 20 Jahren vervielfacht, so richtig in die Mitte der Gesellschaft. Und nicht genug, jetzt stapfeln auch noch die bewegungsgehandicappeden Schneeschuhwanderer planlos durch die Gegend. Früher waren wir als "ein paar Verrückte" noch akzeptiert. Heute steht der Sport davor, großflächig reglementiert zu werden. Nicht zuletzt indem man ihn aus einem juristischen Graubereich ins Scheinwerferlicht der Haftungsfragen gezogen hat.
auch hier sehe ich es ähnlich wie beim mtb-fahren: aus dem Scheinwerferlicht draußen ist das schon lange, zumindest an den modebergen. am alpenrand hat es verbote gehagelt. aber es wurden immer mehr tourengeher, halb münchen muss da ja am Wochenende unterwegs sein. also gab es (erfolgreiche) klagen gegen die verbote, druck auf die liftgesellschaften etc. aus meiner externen sicht bessern sich die Verhältnisse für tourengeher deshalb nun wieder, weil man eine überkritische masse erreicht hatte.
Ähnlich ist es beim Klettersteiggehen. Zur Erklärung: Das ist eine Turnübung, bei der Flachländer vorsätzlich in ein Gelände gelockt werden, in dem sie nichts verloren haben. Die Begehungszahlen explodieren (wie vom Tourismus gewünscht), Unfälle auch (eh klar, hier sind zum Großteil völlig Ahnungslose unterwegs). Das ist in manchen Gebieten ein Druckkochtopf, der hoffentlich bald explodieren wird.
hier ist die situation denke ich anders als beim skitourengehen und beim mtb-fahren. das KS-gehen wird wahnsinnig gepushed durch die touristiker, grad in Österreich, und es wird Angebot in großem umfang geschaffen (durchaus keine reinen blender wie für mtb; Skitouren werden gar nicht vermarktet in meiner wahrnehmung). hier scheinen alle an einem strang zu ziehen (fast wie beim pistenskifahren), nur gelegentlich setzt sich da jemand anders durch (z.b. Naturschutz beim sandro-bertini-steig in wolkenstein/südtirol, der abgerissen werden musste).
 
also gab es (erfolgreiche) klagen gegen die verbote, druck auf die liftgesellschaften etc. aus meiner externen sicht bessern sich die Verhältnisse für tourengeher deshalb nun wieder, weil man eine überkritische masse erreicht hatte.
Wenn man unter "guten Verhältnissen für Tourengeher" versteht, dass es momentan das Bestreben fast aller Akteure ist, die Tourengeher auf ein paar viel begangene, idiotensichere Standardtouren in der Nähe von Aufstiegshilfen (mit Funpark incl. Weißbierstandl für's Gipfelselfie) zu kanalisieren, dann ja. :D

touristiker, grad in Österreich, und es wird Angebot in großem umfang geschaffen ... hier scheinen alle an einem strang zu ziehen ...
Ja. Und das ist das Problem. Die Neuerrichtung von Klettersteigen ist aus ganz prinzipiellen Erwägungen abzulehnen, die "kritische Masse" ist hier gar nicht mehr das Hauptproblem. Klettersteige sind das alpine Äquivalent zum Nachmittagsfernsehen: niveaulos, einfach zu konsumieren und sie verblöden recht schnell. Und sie saugen wie ein Magnet Menschen in Gebiete, in denen sie schon mit einfachsten Handlungen überfordert sind.

Und jetzt schreib ich's noch einmal hin: Die "Masse" nützt der Outdoorbranche. Aber sicher nicht dem einzelnen Sportausübenden zwischen Graubünden, Scheibbs und Nebraska.
 
Ja. Und das ist das Problem. Die Neuerrichtung von Klettersteigen ist aus ganz prinzipiellen Erwägungen abzulehnen, die "kritische Masse" ist hier gar nicht mehr das Hauptproblem. Klettersteige sind das alpine Äquivalent zum Nachmittagsfernsehen: niveaulos, einfach zu konsumieren und sie verblöden recht schnell. Und sie saugen wie ein Magnet Menschen in Gebiete, in denen sie schon mit einfachsten Handlungen überfordert sind.

Ist das nicht ein Widerspruch? ;)

Und jetzt schreib ich's noch einmal hin: Die "Masse" nützt der Outdoorbranche. Aber sicher nicht dem einzelnen Sportausübenden zwischen Graubünden, Scheibbs und Nebraska.

Das stimmt so nicht. Durch die Masse kommt z.B. Infrastruktur (Postbus, der regelmässig fährt), von dem alle Sportausübenden profitieren.
 
Der Wanderer (der MTBs nicht mag bisher), der sich das erste Mal auf ein E-Bike setzt, wird vor allem eins merken - dass die Bikes jetzt berghoch auf den geliebten Schotterwegen auch noch so schnell sind, wie sie bisher nur bergab entgegenkommen. Und da das (tatsächlich) sehr gefährlich werden kann, wird er sich denken "Holla, wenn ICH hier schon so schnell fahre, wie schnell fahren die dann erst auf den schmalen Wegen?" und wird noch mehr darum kämpfen, die MTBs aus dem Wald zu halten.

Dass die schmalen Wege grundsätzlich langsamer befahren werden kommt ihm gar nicht in den Sinn, das sieht man in den Debatten über die 2m Regel ja immer wieder. Da wird einfach davon ausgegangen, dass man auf einem kurvigen 30cm Trail genauso runterbrettert wie auf einer 3m+ geraden Schotterpiste.

DAS ist mein Problem mit E-Bikes. Wenn Leute, die selber lange Zeit normal MTB gefahren sind aus gesundheitlichen oder anderen Gründen umsteigen ist das KEIN Problem, man hat ja gelernt wie man sich verhält um akzeptiert und respektiert zu werden. Das Problem ist, wenn die Leute, die nur den Kleinkrieg auf dem Radweg kennen (lustigerweise werde ich auf Fußwegen etc meist von Senioren oder Pendlern fast zusammengefahren, die eine Vollbremsung mit Klingeln gleichsetzen) und das dann 1-1 in den Wald mitnehmen. Dann kracht's. Und zwar schon bei den Bikern untereinander, von sowas wie "der langsam Bergauffahrende hat Vorfahrt, weil Anhalten und Losfahren anstrengend ist und man bergab viel effektiver ausweichen kann" hat in der Gruppe auch noch niemand was gehört z.B. - passiert mir beim Bergtraining immer wieder, dass Trekkingradgruppen bergab vollkommen unkontrolliert auf Schotter nebeneinander anrauschen und dann panisch reagieren wenn tatsächlich den gleichen Weg (3m) noch jemand hoch will. Den sie selber davor auch hoch gefahren sind.

@Sackmann : Das ist in dieser Diskussion ALLES kein Problem des E-Bikes an sich. Auch den E-Ram finde ich eine geniale Sache! Bisserl ausreifen lassen, die Smartphone Pflicht weg, Preis ca. 50% runter und ich kauf das Ding!

Aber ansonsten zu der Diskussion, ein abgewandeltes Zitat von Volker Pispers:
"Es gibt Arschlöcher die fahren ein normales Mountainbike und es gibt Arschlöcher die fahren ein E-Bike. Das hat aber mit der Motorisierung nichts zu tun. Ein Arschloch ist ein Arschloch, fertig aus!"

Leider nimmt durch das E-Bike die Gesamtzahl Arschlöcher auf den Trails zu, die sonst weit außerhalb des Wirkungskreises derselbigen liegen...
 
Es gibt keine Smartphone Pflicht beim e-ram! Anstöpseln - und der Motor ist aktiviert und funktioniert.
Mit dem Smartphone hat man nur eben während der Tour die Möglichkeit, die Unterstützungsstufe anzupassen, oder auch den Motor angestöpselt zu deaktivieren.
 
Es gibt keine Smartphone Pflicht beim e-ram! Anstöpseln - und der Motor ist aktiviert und funktioniert.
Mit dem Smartphone hat man nur eben während der Tour die Möglichkeit, die Unterstützungsstufe anzupassen, oder auch den Motor angestöpselt zu deaktivieren.

Und genau das bedeutet in meinen Augen eine Smartphone Pflicht. ;)

Kann man die Unterstützungsstufe denn außerhalb der Tour OHNE Smartphone anpassen?
 
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