Wenn du Maße abbauen willst könnte folgendes helfen (Achtung - man muss man seinen Körper kennen um das zu machen!).
Innerhalb der ersten Stunde eines Workouts werden Aminosäuren im Blut aufgespalten. Wenn diese Aminosäuren aufgebraucht sind, beginnt der Körper Muskelprotein zu verbrennen um an die Säuen zu gelangen (machen etwa 20% des Muskelproteins aus).
Wenn die Glukosevorräte aufgebraucht sind - und in weiterer Folge der Körper auch auf die Fettvorräte nicht mehr zugreifen kann (ohne zur Verfügung stehende KHs kann der Körper auch kein Fett verbrennen) - holt sich der Körper mehr und mehr seine Energie aus dem Muskelprotein - und verbrennt praktische seinen eigenen Muskeln.
Das ist auch der Grund warum man nach langen Expeditionen schwächer ist als vorher - der KH-Bedarf des Körpers kann bei mehrstündigen Belastungen nie gedeckt werden (man kann hier bis zu über 800 kcal/Stunde verbrennen, der Körper kann aber nur 400/Stunde aufnehmen und absorbieren), und früher oder später beginnt dieser Vorgang.
Daher riechen nach einer langen Tour im Hochgebirge meine Sachen oft nach Ammonia - Ammonia ist ein Nebenprodukt dieses Vorganges, der kaum vermeidbar ist.
Das selbe passiert auch bei wenig essen und Sport! Stichwort:
falsche Diäten.
Fazit: der Körper kann kein Fett verbrennen, da die KH-Speicher leer sind.
Viele Leute verlieren auf diese Art und Weise schnell Gewicht - allerdings ungewollt, denn die wollten ja eigentlich Fett verlieren.
Wenn du nun den Umfang deiner Muskeln weniger werden soll, hast zwei Möglichkeiten - langsam abtrainieren oder sie "verheizen".
ABER:
Dieser Vorgang geht einher mit einem Leistungsverlust (das KANN JA NICHT DAS ZIEL SEIN) und oft einem Mangel an wichtigen Vitaminen und Spurenelementen und Proteinen, und dadurch einer Schwächung des Immunsystems.
Als Beispiel mag ich hier dienen:
Ausgangspunkt 80 kg, 189 cm, 16 Jahre
Ein-zwei Jahre später:
74 kg, Körperfett um die 5%, Sportarten: Skibergsteigen, Klettern, Mountainbiken, Kraftsport (Ausgleich zum Klettern - trainieren der vernachlässigten wie auch kletterspezifischen Muskeln)
Ich hatte viel Fett verloren, aber auch viele Muskeln.
Ich war oft erkältet, hatte sogar Probleme mit den Zähnen (Löcher, sonst nie!).
Ich habe genau diesen Mist gemacht. Wenig essen und viel trainieren
Ich war schön leicht (toll zum Sportklettern), am Ende brachte es aber wenig, denn der Körper war geschwächt und ich hatte keine Power.
Heute (20): 87 kg (!), Körperfett 7-8%
Durch mehr Essen haben sich (bei weniger Trainingsumfang) meine Muskeln besser erholen können (und erheblich vergößert).
Meine KH-Speicher sind immer so weit gefüllt, dass ich beim normalen Training diesem Protein-Breakdown entgehen kann, ich bin nahezu nie mehr krank, und habe viel mehr Power.
Der Kalorienbedarf ist natürlich enorm angestiegen, und die Ausdauer hat vielleicht für lange aber leichte Touren zu Fuß/mit dem Bike (durch das höhere Gewicht) gelitten, aber ich mach ja auch noch andere Sachen wo Power zählt.
Dennoch:
Wenn ich gezielt Muskeln abbauen will, kann dieser Protein-Breakdown kann das in meinen Augen eine Möglichkeit sein.
Nur schön langsam und verdammt mit der Ernährung aufpassen.
Am Morgen auf nüchternen Magen laufen ist bei mir der Kraftkiller Nr. 1, und bei mir total sinnlos.
Das scheint von Mensch zu Mensch unterschiedlich zu sein, bei anderen scheint das ja zu funktionieren.
Das musst selber rausfinden, was da am besten bei dir funktioniert.
Der Körper ist ein Präzisionsinstrument, und wenn du deinen kennst, kannst du ihn gezielt für verschiedenen "Einsätze" trainieren.
Leicht, mit viel Ausdauer und vorwiegend aeroben Muskelfasern (Triathlon und so),
Leicht, mit viel Maximalkraft, anaeroben Muskelfasern mit gerigem Muskelquerschnitt (Sportklettern),
Schwer, anaerobe Muskelfasern, hoher Muskelquerschnitt (Bodybuilding),
Mittel, balanciertes Verhältniss anaerob/aerob (Allrounder, Alpinisten), etc.
Wenn man den Körper kennt, geht das ganz gut. Schön sachte probieren was bei dir funktioniert, hoffe das oben genannte hilft ein bisserl!
Beste Grüße,
Peter