So, da ich ja quasi den Thread hier mit meinem Sohn eh schon okkupiert habe, kann ich ja wieder mal ne kleine sommerliche Geschichte einstreuen... jetzt, wo die Temperaturen langsam zu sinken beginnen.
Nun, Anlass war dieses Mal der Wunsch meines Sohnes eine Kanufahrt über ein paar Tage zu absolvieren. Also inklusive draußen Zelten und Selbstverpflegung. Da ich früher auch öfter auf diesen Pfaden wande....äh ruderte, dachte ich mir, dass eine Mehrtagestour auf der Mecklenburgischen Seenplatte geeignet wäre ihm diesen Wunsch zu erfüllen.
Einstieg sollte der Schwarze See in Flecken Zechlin sein und dann in die grobe Richtung Schloss Rheinsberg weitergehen. Der Wetterbericht verhieß gutes, also packten wir unsere Sachen und fuhren los:
Vorbereitungen sind getroffen
Und damit ich nicht nur als marodierender Touri durch die Lande fahre und den dortigen Landkreis auch finanziell unterstützte, fuhr ich erst mal zu schnell und lies mich Blitzen, selbstlos wie ich so bin.
Die Rennleitung war dann auch so nett und gab mir für das eingenommene Preisgeld den einen oder anderen "Rudertipp" ("Die Rihn, ihr müsst die Rihn wasserwandern". Der war aber wegen geringen Wasserstands gesperrt.)
Nach dieser "Spende" ging es dann etwas weniger flott zum Örtchen Flecken Zechlin und dann möglichst schnell zu Wasser.
Und auffi geht's.
Damit dem Kleinen nicht irgendwann die Arme abfallen und außerdem das Wetter es noch hergab, wurde natürlich die eine oder andere Pink... äh, Badepause eingelegt.
Immer unter dem strengen Blick des Bademeisters:
Nein, ich heiße NICHT
Paul!
Wochenende stand bevor und auf den Wasserstraßen war durchaus Betrieb. Zum Glück aber recht gesittet und auch nicht so stark wie befürchtet. Lustig aber zu sehen, wie die Rettungsboote so designt sind:
MS Flamingo?
Wir versuchten trotzdem mit unserem Lautlosmobil die eher engen Läufe zu suchen und zu befahren, versprachen sie doch mehr "Abenteuer" und Beschaulichkeit:
Die Aufgabenverteilung war strikt, der Ton an Bord rauh, aber herzlich: Ich bin der Motor, Navigator, Schiffssmutje und Steuermann... er ist mein Sohn. Punkt!
Empathisch wie er aber von mir erzogen wurde
,hust, engagierte er sich dafür selbst als Tiedenprüfer:
Jo Kapitän, das würde dann graaade so noch gehn, ne?
Diese Familie wollte irgendwie uns assimilieren. Aufgrund unserer Vorurteile lehnten wir jedoch ab. Wir Unmenschen!
"Nag-Nag!" ... "Nein-nein." ... "NAG-NAG!" ... "Neiiiiiiiiin!" ... "NAAAG!!!" ... "WAS? Rüpel!"
Wir ruderten vom Schwarzen See in den Großen Zechliner See, folgten dem langen Kanal bis zum Zootzensee und blickten halt mal links und rechts in die kleinen Stichkanäle hinein:
Uhhh, da vorne liegt unser blaues Update #diabolischGrins#
Den Zootzensee überquert, ging es über einen kleinen Kanal in Richtung Tietzowsee weiter, dann hart Steuerbord in den nächsten Kanal zum Schlabornsee, von wo aus wir überlegten in den Bikowsee backbordseitig rüber zu schiffen.
Jedoch erblickte mein Bug-Mann etwas, dass wir unmöglich ignorieren konnten, kurz vor der Einmündung zum Bikowsee.
Etwas, dass einem maaagisch anzieht, seit den jungen Jahren:
YES!!
Ein Tarzanseil mit zwei verschiedenen Höhen und einer "Leiter" am Stamm. NICE!
Da mussten wir hin!
Vor Ort waren noch andere Kinder und ein Erwachsener, die anscheinend dort einen Kindergeburtstag oder ähnliches gefeiert hatten und fast fertig waren, sodass wir den Baum der Glücksseeligkeit fast für uns alleine hatten.
Stufe Eins, unterer Griff:
Stufe zwei, oberer Griff:
Schön-schön, hatte der Große eine feine Ablenkung. Die Sonne bekam jedoch langsam Schlagseite und ich wollte noch einen ruhigen Platz zum Anlegen suchen, also stachen wir wieder in die See. Östlich vom Bikowsee sollte gemäß meiner Wanderkarte ein schmaler Kanal zum Glawkesee führen, den wir aber gar nicht so schnell fanden. Aber nach einer Weile...
...fanden wir ihn doch:
Der Tiedeprüfer schlug jedoch bald Alarm, da der Wasserstand doch arg mager war. Sein Messtandsprüfgerät, oder kurz Ruder genannt, berührte schnell den Boden, ließ sich allerdings auch bis zum Griff weit in den Schlamm drücken.
Das wiederum provozierte aufsteigende Gasblasen, die für einen baldigen Streit an Bord sorgten, wer denn nun hätte einen fahren lassen.
Um es kurz zu machen (als ob mir das gelingen würde, kicher): Wir mussten umkehren, da wir bald auf "Grund" liefen, selbst an Land nicht wirklich weit kamen und der anvisierte See nicht auffindbar war.
Der Bikowsee war zwar ruhig, aber an Land gab sich ein Campingplatz nach dem anderen die Ehre oder es gab einfach keinen schönen Platz zum Campieren.
So beschloßen wir wieder zum Baum der Glückseeligkeit zurückzukehren udn dort an land zu gehen, da der Platz an sich gut ausgelegt für eine Übernachtung war.
Aber das erzähl ich gleich weiter (blöde 20-Bilder-Regelung
)