Irgendwie lebt der Thread hier nur noch durch meine Kinderaktivitäten, was?
Aber gut, dann ist dem eben so...
Heute lautet also das Motto des Tages:
Wenn der Optimismus mit einem Schlitten fährt
oder
Dekadentes Rodeln
Angestachelt durch Bilder von
@BikeTiefling und
@alles-fahrer aus dem Winterwunderland, beschloßen mein Sohn, meine Freundin und ich gestern spontan, heute in den Harz zu fahren um den ersten Schnee zu feiern.
Zünftig mit Schlitten! Klasse Idee!! (Bis auf das geplante früh aufstehen
)
Angeblich sollten auf den Pisten des Wurmberges bis zu 45 cm Schnee liegen, sonst "nur" so 15 cm!!!
Nachts um ca. drei Uhr dann die SMS von der Freundin, dass sie raus ist, wegen Würfelhusten.
Manno. -.-
Der Wetterbericht war inzwischen auch eher so: Nnnnnmmmmmjjjjjaaaaaaannnnuuunnneeeiiinnnnn, also dachte ich mir, okay, dann eben ein ander Mal.
Aber wißt ihr wie traurig kleine Kinderaugen blicken können, wenn sie sich auf etwas freuen und du das absagst???
Okayyyy, also dann doch los, dafür etwas später. Aber erst mal die Hose anbekommen!
Lange Hose unter Jeans... Ein zeitloses Drama!
Jetzt aber wirklich los, bei sogar zwischenzeitlichem Sonnenschein
Kinder langweilen sich ja auf der Reise gerne, also setzte ich ihm eine V(irtuelle) R(eality)-Brille auf, kostengünstig, um ihn abzulenken:
Kam gut an
Um das hier nicht ausufern zu lassen, nur kurz: Auf dem gesamten Hinweg sahen wir nicht eine einzige Schneeflocke!
Das Autothermometer kletterte derweilen auf bis zu 8 °C.
Ca. 300 Kilometer später kamen wir dann an der Bergbahn Wurmberg an. Fetter Betrieb und professionell gekleidete Ski- und Rodelmenschen ließen dann doch hoffen. 2°C waren auch wieder im vertretbaren Bereich.
Nur den Schnee sahen wir immer noch nicht.
Einen Schlitten hatten wir bereits und ich entschied mich dafür, einen weiteren zu mieten. 6 € am Tag konnte ich verknusern.
"Der Schnee ist aber nicht mehr der Beste." klärte mich der Verkäufer auf.
"Aha" antwortete ich dankbarerweise in meiner gesprächigen Art.
Egal!
Voller Optimismus stellten wir uns in der langen Schlange an und bezahlten die Tickets für zuerst vier Fahrten mit der Seilbahn.
Auf geht's!
Freu-freu-freu
Wart-wart-wart
Uuuuuuuuund: Schneeeeee!
Na gut, sind wir ehrlich:
15 cm Schnee trifft es ganz gut. Die 45 cm galten wohl für die reine Skipiste. So oder so war das alles schon ganz schön nass und nur auf die breiten Wege bezogen, was aber zum Rodeln gereicht hat. Dass viele unverständlicherweise der Meinung sind, in mitten der Bahnen hoch- oder runterlaufen zu müssen, machte die Bahn nicht besser, wir dafür aber das Beste daraus. Den Zweitschlitten gab ich nach der ersten Talfahrt mit dem Kommentar: "Ach DAS meinten sie." wieder ab, da wir zu zweit irgendwie besser vorankamen, als jeder für sich.
Das Wetter wurde mit der Zeit ungemütlicher, der Schnee nasser und so beschlossen wir noch die dortige Gastwirtschafstindustrie etwas anzukurbeln...
... wo Sohnemann eine heiße Schokolade und ich meinen ersten "Glasstrohalm" bekam.
Das Essen war lecker und die Bedienung trotz voller Hütte sehr nett.
Hut ab dafür.
Danach ging es die Piste, die inzwischen angenehm leer wurde, ein letztes Mal hinunter und pünktlich zum Parkscheinablauf zurück zum Auto.
Lustiges für Zwischendurch:
Ski-Abfahrt im Winter gesperrt. Wann sonst, frag ich sie, wann sonst!
Auf der Rückfahrt fuhren wir dann am Torfhaus vorbei, wo nun auch endlich die ersehnte, aber immer noch bescheidene, Schneelandschaft ihre ersten Trailer in die Harzer Welt schickte:
Wiederum 300 km später zu Hause denke ich mir, dass das schon dekadent ist, für ein paar Rodelausfahrten mal eben 600 km zu verbraten. Aber andersrum hat man in Berlin ja selten das weiße Vergnügen...
Und dann waren da ja diese Kinderaugen:
Und dem Lütten hat es gefallen. Jibt also Punkte auf dem Papa-Konto.
Feddich!