Cannondale M400 von 1995

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Hi zusammen,

ich möchte hier meine ersten Gehversuche beim Wiederherrichten meines gerade erstandenen Bikes dokumentieren. Bestimmt kommen viele viele Fragen von mir - ich bin absoluter Anfänger aber noch ist ja kein Meister vom Himmel gefallen - ich würde mich über Tipps von euch sehr freuen. Vielen Dank an dieser Stelle schonmal an @TomR. , der mich vor dem Kauf schon sehr gut beraten hat!

Der Titel sagt es bereits, es geht um ein Cannondale M400 von wahrscheinlich 1995. Hier bin ich mir nicht 100%ig sicher, im Katalog sind Lenker, Vorbau und Sattelstütze schwarz, bei diesem hier jedoch silbern. Der Besitzer hat es damals neu gekauft und beteuert, er habe nie ein Teil getauscht. 10 Jahre stand es nun im Keller, das war ja kein Zustand :)

Was habe ich damit vor: Wieder zu altem Glanz verhelfen. Funktionieren soll es und dabei noch ordentlich aussehen.

ZDF (laut http://vintagecannondale.com/year/1995/1995.pdf und dem, was ich am Bike sehen kann):

  • Cannondale M400 "Agressive Competition Edition"
  • Farbe: Diamond Black Metallic fade to Iceland Green Metallic rear
  • Rahmen aus Alu, Gabel aus Stahl
  • STX Umwerfer 3x
  • STX Schaltwerk 7x
  • STX Brems und Schalthebel "Special Edition" mit Rapidfire und mehrere Gänge überspringen geht auch
  • Kurbel von CODA
  • Sattelklemme von CODA
  • Cantilever Bremsen Acera X
  • Naben Acera X
  • Felgen Mavic 559 x 17
  • Reifen Piranhapro 2,1"
Was funktioniert nicht mehr / bedarf Erneuerung oder Einstellung:
  • Schalten auf das größte Kettenblatt, der Schalthebel läuft ins Leere
  • Bremse vorne quietscht
  • Züge sind rostig
  • Sattel hat Löcher
Hier mal ein paar Bilder:













Viele Grüße
der Steffen
 
wow...sieht ja wirklich so aus, als ob das gute Stück wirklich nur rumgestanden hat! Da musst Du ja nur ein bisschen putzen=) Und Deine Liste klingt doch schon sinnig...ich würde dem Bike einmal neue Züge und Hüllen spendieren und dann sollte eigentlich alles wieder hinhauen!?
Die quietschende Bremse ist sicher eine Frage der Einstellung...(ich bin mit meinen STX RC V-Brakes ja auch noch beschäftigt - hier gibts aber ne Menge guter Tipps! Canti brauchen da sicher nochmal andere Zuwendung)

Wie ich Dir schon schrieb...die Sattelstütze ist mir fremd, sieht aber cool aus...zu der Kurbel, falls Du da Kettenblätter suchst, auch wenn das CODA draufsteht ist die Kurbel von Sugino (so war es jedenfalls an meinem M400), müsste aber innen auf dem Arm stehen!
Sogar die Reifen scheinen noch original zu sein...das Rad ist nicht viel bewegt worden in den 20 Jahren!

Das mit dem Umwerfer der ins Leere läuft ist mir grad noch nicht so grad, muss ich nochmal drüber grübeln. Der Zug kommt bei den Cannondales ja von unten zum Umwerfer, das heißt, man muss den Zug ziehen damit der Umwerfer sich nach oben bewegt. Ausgangslage ist ja unten am kleinen Kettenblatt. Ins Leere geht ja meist nur was, wenn der Zug irgendwo hängen bleibt und nicht mit zurück kommt...naja, blabla...klingt für mich erstmal nach einem Problem mit den Zügen, oder evtl. sind die Schalthebel auch verharzt...so wie die aussehen, könnte ich mir das gut vorstellen! Falls Du das eh erstmal alles abbaust, dann flute die mal mit WD 40...schön was rein und dann löst sich hoffentlich das alte Fett.

Sattel: da gibts manchmal welche direkt noch mit CODA Label oder Du schaust nach nem Flite oder so...
 
Ja, morgen wird mal geputzt und dann versuche ich mich am Einstellen der Bremsen. Was auf den Fotos nicht so gut rüberkommt, sind kleine Lackplatzer und Schrammen an der Gabel und am Rahmen. Nichts gravierendes aber man sieht es schon, wenn man genau schaut. Aber hey, ist 20 Jahre alt :)

Edit: Klar, vor dem Putzen kommen erstmal alle überflüssigen Teile ab ;)
 
ja, nach 20 Jahre darf so ein Rad auch ein paar Macken haben...das macht dem Alu ja nix...wenns zu arg ist, kann man ja ein bissl nacharbeiten mit nem kleinen Lackpinsel...musste ich bei meinem Brit-dale auch machen, da war der Lack teilweise bis aufs Alu runtergeschrubbelt...
 
Wow, dass könnte ja noch ein Brit-dale werden!
Wie der Tom ja schon angedeutet hat, sollte dem Umwerfer nichts fehlen. Dass da der Schalter in Leere geht, ist sicherlich ein Problem des zugehörigen Schalters. Den sollte man mit WD40 oder Bremsenreiniger gut durchspülen und dabei immer mal betätigen. Wenn er wieder funktioniert, unbedingt mit feinem Öl nachschmieren.
Die Bremsgummis bitte austauschen und penibelst einstellen, Felgenflanken leicht abschleifen (300er-Papier) und mit Spiritus säubern. Dann sollte das Quietschen Vergangenheit sein.
Vorsicht mit der speziellen Kettenblattschraube hinter dem Kurbelarm: Die ist eine Erfindung von Sugino und darf nicht verloren gehen, weil's keinen Ersatz dafür gibt!
 
Die Sattelstütze könnte eine Shogun Zero sein. Der Klemm-Mechanismus war schon genial. Man kann das Ding sogar "verkehrt herum" einbauen und den Sattel weit nach vorne schieben, hatte ich für's Töchterchen gemacht, weil die noch nicht groß genug war. Hatte so eine Stütze hier dran, bis es geklaut wurde...


Der Durchmesser der Stütze war 25,4 mm, ich hatte bei dem Rahmen immer das Problem daß sich die Stützen nach hinten verbogen haben, wahrscheinlich ist 25,4 nur bei kurzem Auzug oder mit größerer Wandstärke stabil genug.
 
Hi :)

vielen Dank für euren Input!

Was stand heute auf dem Plan:
  1. Die Schaltung: Wie von euch vorgeschlagen den betroffenen Schalthebel geöffnet und mit WD40 geflutet. Geschaltet und gekurbelt - passt! Wieder schön verschlossen - passt immer noch.
  2. Der Schutzring hinter den Ritzeln: Dieser war schon gelblich vergammelt und hatte sich gelöst, hat beim Treten komische Geräusche gemacht. Also weg damit.
  3. Alle weiteren unnötigen Anbauteile entfernt: Ständer, Reflektoren vorne und hinten, Licht- und Tachohalterung.
  4. Die Felgen: Wie von @ArSt vorgeschlagen mit feinem Schmirgelpapier abgeschliffen. Zur Freude meines Arms :D Hat sich aber gelohnt. Eventuell gehe ich noch mal mit einem feineren Papier drüber.
Erkenntnisse des Tages:
  • Unglaublich, was mit Bremsenreiniger und WD40 so alles wieder sauber wird und glänzt
Offene Fragen:
  • Wie komme ich gegen den Rost am Vorbau und an der Sattelstütze an? Ich habe schon überlegt zu schmirgeln, habe noch 600er Papier hier, wird aber wahrscheinlich nicht schön aussehen. Mit dem Bremsenreiniger liesen sich noch einige Rostnippel an der Oberseite lösen, aber untenrum reichts nicht (siehe Foto)
  • Beim Lösen des Ständers kam das zum Vorschein, was ich vermutet hatte: Der Lack ist stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bringt Nachtupfen etwas? Mit was? Den Originallack bekomme ich ja wahrscheinlich nicht mehr.
  • Zu den Bremsbelägen bin ich nicht mehr gekommen: Der nette Örtliche meint, andere als diese bekomme man nicht mehr für Cantis, die seien aber auch sehr gut. Stimmt ihr hier zu? http://www.tomsbikecorner.de/produc...romax-Bremsbelag-fuer-Cantilever-schwarz.html
Die Bilder:


Der Ständer hat dem Lack böse zugesetzt.


Die Unterseite des Vorbaus - schmirgeln?


Nach der ersten Runde schleifen...
 
- Lack tupfen reicht, der Tom weiß da aber sicher mehr.
- Mit Schleifpapier würde ich an den Vorbauschaft nicht ran gehen, vielleicht feine Stahlwolle und danach mit Autowachs?
- Die Felge sieht doch schon sehr gut aus, feiner braucht's das wirklich nicht: Für die Bremswirkung ist eine gewisse Rauhigkeit von Vorteil!
- Bremsbeläge für Canti gibt es noch viele: https://www.bike-components.de/de/Bremsen/MTB-Felge-Bremsbelaege/
Vielleicht wären solche Cartridge-Bremsschuhe ganz gut: https://www.bike-components.de/de/Jagwire/Bremsschuhe-Cartridge-Mountain-Pro-fuer-Cantilever-p34795/
Da sollten dann normale V-Brake-Ersatzgummis rein passen, ohne das man die Bremse neu einstellen muss.
 
  • Wie komme ich gegen den Rost am Vorbau und an der Sattelstütze an? Ich habe schon überlegt zu schmirgeln, habe noch 600er Papier hier, wird aber wahrscheinlich nicht schön aussehen. Mit dem Bremsenreiniger liesen sich noch einige Rostnippel an der Oberseite lösen, aber untenrum reichts nicht (siehe Foto)

In solchen Fällen konnte ich mit einer Messing-Drahtbürste und Balistol ordentliche Ergebnisse erzielen. Versuch's doch mal mit Messingbürste und WD40.

Gruß,
Thomas
 
von koolstop habe ich auch nur gutes gehört. bei mir sind alle räder (und auch alle felgengebremsten räder von freunden und familie) mit grünen swissstops ausgerüstet. kein quiiiietschen, gute bremsleistung bei trocken und nass und kaum verschleiss. ich kauf nix anderes, würde höchstens aus neugier mal die blauen probieren, die bieten sie aber nur für rennräder an.
 
gern, btw. schönes erhaltenswertes projekt :daumen: flankenschleifen hätte ich auch empfohlen, aber eher mit 600er-1000er nasspapier. soll ja nicht zu dünn werden.
 
flankenschleifen hätte ich auch empfohlen, aber eher mit 600er-1000er nasspapier. soll ja nicht zu dünn werden.

Kann ich an der vorderen Felge testen, die ist noch wie gekauft, 600er Papier liegt hier auch noch.

Bzgl. der Bremsbeläge: Swissstop finde ich für dieses Vorhaben zu teuer (20€ / Paar), also in Relation zum restlichen Bike. Von Shimano gibts noch welche, die den Originalen optisch sehr nahe kommen. Aktuell sind M55/T verbaut, diese heißen M65/T: https://www.bike-components.de/de/Shimano/Bremsschuhe-M65T-p37904/ Ist von diesen abzuraten? Ansonsten schau ich mir die Koolstop mal genauer an ;)

VG Steffen
 
Gegen den Rost kannst du das hier nehmen:
33121100015.jpg

Gab es früher an jeder Tankstelle, als Autos noch echten Chrom hatten
 
Bzgl. der Bremsbeläge: Swissstop finde ich für dieses Vorhaben zu teuer (20€ / Paar), also in Relation zum restlichen Bike. Von Shimano gibts noch welche, die den Originalen optisch sehr nahe kommen.
optisch nehmen sich die alle nicht viel, vielleicht man 'ne andere farbe. aber die performance....

zum entrosten fällt mir die gute alte cola methode ein, wohl aber nicht auf lack, oder :ka:


das funktioniert aus eigener erfahrung gut siehe hier:

mission-forke-entrostet.jpg
 

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ja, mei das sind doch echt ne menge gute Tipps...=)
das mit dem Rost...tjoa...ich denk, du wolltest eh was ändern beim Vorbau!? Da gibts sicher günstigen Ersatz, wenn Dir das Teil zu rostig ist!
Zu den Lackplatzern: ich würde schon irgendwie drüber gehen...ich mein Alu rostet ja nicht weg, aber es oxidiert ja auch...und bevor es dann den noch guten Lack wegblüht...wäre ja schade. Schau dich mal um nach halbwegs passenden Lackstiften. ATU hat da meist eine Auswahl wo man auch recht gut die Farben sehen kann...allen losen Lack wegmachen und dann den Ersatzlack drüber...ist im Detail zwar meist nicht total passend, aber besser als noch mehr Stellen, die blühen. (by the way: ich habe bei meinem Brit-dale ja den kompletten Klarlack einmal angeschliffen und alles neu mit 2K Lack übersprüht...so ist die Farbe zwar nicht überall perfekt, aber es glänzt wenigstens wieder schön)
Ansonsten läufts doch=) Und schalten geht wieder nach der WD40 Spülung? Hast Du dann auch ein bissl mit feinem Öl nachgearbeitet, wie der Armin das geschrieben hat? Das WD40 hat auf Dauer nämlich keine Schmierwirkung...das verfliegt irgendwie...wie ein Mechaniker-Parfum=)
 
stimmt! COLA - mein Großvater hat schon drauf geschwört=) getrunken hat er sie allerdings nie...macht Sinn=)
 
das mit dem Rost...tjoa...ich denk, du wolltest eh was ändern beim Vorbau!? Da gibts sicher günstigen Ersatz, wenn Dir das Teil zu rostig ist!

Hatte ich tatsächlich vor, ich wollte gerne mit etwas schwarzem ersetzen. Jetzt wo es so vor mir steht, finde ich es so aber auch nicht verkehrt. Quick & Dirty in PS:


vs.



Mal schauen wie weit ich komme - ein neuer Vorbau / Sattelstütze sind schnell da, wenn es sein muss :)

Und schalten geht wieder nach der WD40 Spülung? Hast Du dann auch ein bissl mit feinem Öl nachgearbeitet, wie der Armin das geschrieben hat? Das WD40 hat auf Dauer nämlich keine Schmierwirkung...das verfliegt irgendwie...wie ein Mechaniker-Parfum=)

Schaltet wieder! Ich habe noch kein passendes Öl hier, beim Händler und im Baumarkt noch nichts passendes gefunden. Ich hätte das Kettenöl von Rohloff da? Lese mich gerade bzgl. Teflon und den Alternativen ein.

offtopic: hm...NUR mit Havanna...und NUR Zero OHNE Koffein (für das Gewissen) ;-)
Dito :bier:
 
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