Ich hatte meiner Tochter eine Handbremse ans Laufrad gefriemelt. Sie hat das Rad von knapp 2 bis knapp 3 Jahren genutzt. Die Handbremse allerdings selten und erst zum Ende hin.
Wir wohnen allerdings in Berlin, wo es auch kaum Gefälle gibt.
Jetzt hat sie (nun knapp 3 Jahre alt) seit ein paar Wochen ein rücktrittloses Fahrrad mit zwei Handbremsen.
Die benutzt sie nun auch zuverlässig und kommt auch an starken Gefällen ohne Fußbremse aus und der Bremsreflex mit der Hand funktioniert, wenn ihr etwas plötzlich in den Weg kommt. Vielleicht liegt die schnelle Gewöhnung ja auch ein wenig daran, dass sie sich auf dem Laufrad zumindest schonmal mit dem Thema Handbremse befasst hatte. Aber das weiß ich natürlich nicht.
Ich denke, dass die Antwort auf die Frage, ob Handbremsen am Laufrad nur Dekoration sind oder nicht, auch stark von der Gegend abhängt, in der das Rad benutzt wird. Im Flachland wird sich ein (kleines) Kind kaum zum Nutzen der Bremse überreden lassen. Und wenn dann mal ein selter Berg auftaucht, fehlen natürlich Reflex, Feingefühl und Übung.
Wenn andererseits die Straße vor der Haustür gleich ein starkes Gefälle hat und man in einer Gegend wohnt, wo es tendenziell immer irgendwie bergauf oder bergab geht, denke ich, dass das auch be einem 2-jährigen Kind schon ganz anders aussehen könnte, weil
Bremsen dann ja ständig zwingend nötig ist und das nunmal ab einer gewissen Geschwindigkeit besser mit einer Bremse als mit den Füßen funktioniert.
Beim Fahrrad waren es dann wohl die höheren, erreichbaren Geschwindigkeiten, die meine Tochter recht schnell von den Handbremsen überzeugt haben.
Unbedingt ist aber zu beachten, dass die meisten Bremshebel, die sich an Laufrädern finden überhaupt nicht für 2-jährige Fingerlängen zu erreichen, geschweige denn auch noch zu ziehen wären. Und dass ein nicht erreichbarer Bremshebel Dekoration bleiben muss und das man sowas nicht braucht, ist klar.
Gruß,
Chris