americo
kurze Rechtsnachhilfe für dich:
man muss unterscheiden zwischen
Garantie und
Gewährleistung. Zwei völlig verschiedene Paar Schuhe.
Garantie gewährt grds. der
Hersteller auf das Produkt oder eine bestimmte Eigenschaft (rostfrei, wasserdicht....) zu bestimmten Bedingungen (....z.B. muss man sich manchmal beim Hersteller registrieren lassen und andere Scherze).
Manche ausländische Firmen werben auch mit einer Garantie, die in Deutschland gar nicht gilt. Also: Kleingedrucktes sorgfältig lesen.
In jedem Fall ist eine Herstellergarantie
freiwillig.
Findest du nirgendwo an deinem Produkt einen Hinweis auf eine GARANTIE, dann ist der Hersteller bei Problemen definitiv nicht dein Ansprechpartner, sondern der
Verkäufer/Händler.
Denn mit dem hast du einen Vertrag geschlossen. Und aus diesem Vertrag ergibt sich u.a. der
gesetzliche Gewährleistungsanspruch von 2 Jahren. Der Verkäufer muss also gewährleisten, dass das, was er dir verkauft hat, 2 Jahre hält (üblicher Verschleiß ausgenommen. Abgefahrene
Reifen sind keine Gewährleistungsfälle
![Big Grin :D :D](/forum/styles/legacy/smilies/biggrin.gif)
). Geht doch etwas kaputt und er will nicht zahlen, muss er dir in den ersten 6 Monaten nachweisen, dass du´s kaputt gemacht hast - danach (also die letzten anderthalb Jahre) musst du beweisen, dass ein Material- oder Verarbeitungsfehler vorliegt.
Und warum der Hersteller oft wirklich der falsche Ansprechpartner ist:
Vielleicht wurden die Sachen zwischenzeitlich vom Händler falsch gelagert, unsachgemäß transportiert, der Kunde falsch beraten, vielleicht hat der Verkäufer B-Ware undeklariert verkauft - das sind Dinge, die klären Hersteller und Verkäufer dann unter sich.
Dass viele Hersteller sich aus Kulanz (=ohne Rechtspflicht) trotzdem mit Endkundenproblemen herumschlagen, ist ja nett, aber einen Anspruch darauf hat man nicht und ich find´s auch Quatsch, einem Hersteller ans Bein zu pi***, der halt eben nicht "kulant" ist, sondern an den Verkäufer verweist.
Viele Hersteller haben eigene Webshops (und sind dann Hersteller und Verkäufer zugleich, wie praktisch) - wenn dann irgendein Verkäufer in der Bucht den Kram zu Dumpingpreisen raushaut, bei der ersten Reklamation aber sagen muss, ääääh, nö, kann ich dir nicht zurückerstatten [zu knapp kalkuliert...], frag mal den Hersteller - hätt ich als Hersteller u.U. auch keinen Bock drauf.
Aber natürlich darf man kulante Hersteller positiv hervorheben, gerade weil es eben nicht selbstverständlich ist
Und ganz am Rande, die Gewährleistung gilt für ein 60 Shirt genauso wie für eins für 5.
Wenn nach einem Jahr die Nähte sich auflösen, wird das für 5 eher nicht reklamiert (...wer hebt schon wegen 5 einen Kassenzettel auf und nimmt den Aufwand auf sich?), das teure eben schon, und so wird sich die Qualität im Billigsektor auch nicht wirklich bessern.
(Hab mir gerade erst für 6 einen Kurbelabzieher gekauft, der beim zweiten Benutzen gebrochen ist, und ja, ich werde ihn reklamieren. Und danach einen anständigen kaufen.)
Zum billigen Aldi- und
Decathlon-
Merinoklamotten-Thema:
Decathlon unterstützt
Mulesing.
Mulesing ist grausam und die großen Merinowollehersteller kaufen eigentlich alle keine Qualwolle mehr.