Beratung: Rennradsattel - Dammentlastung

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Nabend zusammen.

Ich fahre mein neues Rad (Focus Paralane Factory 2017) jetzt schon eine Weile. Von Beginn an merkte ich, dass meine Füße relativ schnell (spätestens so nach 20km) taub werden. Anfangs schob ich es noch auf den Umstand, dass ich vorher noch nie auf einem Rennrad gesessen habe und ich mich noch daran gewöhnen muss. Nach den ersten 2,5 Monaten und (für meine Verhältnisse) längeren Touren (bis 50km) gehe ich aber davon aus, dass sich das nicht mehr wesentlich bessern wird. Ich habe mit der Sattelhöhe experimentiert, bin also mal aufrechter und mal gestreckter gefahren. Gestreckter gefällt mir besser, ist mir dabei aufgefallen, aber das hält sich noch in einem moderaten Rahmen. Bewirkt hat es nichts. Auch habe ich den Sattel weiter nach vorne und hinten verschoben, ohne spürbaren Unterschied. Die Sattelneigung lässt sich leider nicht verändern.

Das Taubheitsgefühl geht definitiv vom Dammbereich aus. Dort habe ich nach längeren Fahrten auch leichte Schmerzen. Der Hintern (bzw. die Sitzknochen, oder deren Haut?) tut mir gar nicht weh.

Jetzt suche ich also einen Sattel, der mir besser passt und der den Dammbereich entlastet.

Aktueller Sattel: fi'zi:k Antares (genaues Modell weiß ich gerade nicht, aber er hat keine "Entlastungsrille")
Preisbereich: Um die 50€ (ist gerade nicht mehr drin, Kurzarbeit und so)
Angepeilte Fahrdistanz: bis 100km
Bevorzugter Hersteller: Keiner
Sitzposition: moderat gestreckt
Sitzknochenabstand: ca. 11,5cm
Onlinekauf oder Händler: Lieber Online. Da kann ich ausführlicher testen (nehme ich an)
Bevorzugtes Material: keines
Bevorzugtes Gewicht: Leichter ist besser, aber für den Preis? Egal.
Neu oder gebraucht: Beides recht.

Hat da jemand einen Tipp für mich? Es juckt mich, endlich eine richtige Tour (schon geplant, 85km eine Strecke + Übernachtung) zu fahren.

Liebe Grüße :)
 
Da kann ich ausführlicher testen (nehme ich an)
Zur Info: Du kannst einen Sattel der schon einmal montiert war nicht eben mal wieder zurück schicken (14-tätiges Rückgaberecht). Montagespuren am Gestell sind z.b. eine Wertminderung. Im Normalfall nimmt ein Shop so einen Sattel nicht wieder zurück.

Die Sattelneigung lässt sich leider nicht verändern.
Was ist das denn für eine Sattelstütze bei der sich die Neigung nicht verstellen lässt? Daher kommt vermutlich auch das Taubheitsgefühl.

Ich habe mit der Sattelhöhe experimentiert, bin also mal aufrechter und mal gestreckter gefahren.
Die Sitzhöhe richtet sich nach der Länge deiner Beine bzw. der Schrittlänge. Wenn du aufrechter oder gestreckter sitzen willst musst du Vorbaulänge, Vorbauhöhe und Lenker ändern. Aber der Abstand Sattel zu Pedal ist quasi fix.
 
Zuletzt bearbeitet:
dass meine Füße relativ schnell (spätestens so nach 20km) taub werden
Was für Schuhe? Was für Pedale? Reden wir auch wirklich von den Füßen oder ist das bei Dir der bayrische Fuß, also Haxn?

Dass Dir vom Damm her die Füße, also das Ding im Schuh, taub werden, halte ich für eher unwahrscheinlich.

Eine Stütze ohne Neigungsverstellung hab ich noch nie gesehen.
Scheint mir eine relativ gewöhnliche Sattelstütze zu sein.

BBB CPX Plus, Carbon, 25,4mm, 350mm, set-back: 20mm

https://www.bikeradar.com/reviews/c...t-pin/focus-concept-cpx-plus-seatpost-review/

https://www.focus-bikes.com/int/43248-paralane-factory
 
Ich schwöre auf dem RR auf den SQlab 612 Ergowave im Dammbereich...:love:
sqlab-612-ergowave-sattel-s-tube-2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Füße einschlafen/taub werden liegt es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht (nur) am Sattel. Da kommen ganz andere Dinge infrage, korrekte Sattelhöhe und -neigung, Schuhwerk, Druck vom Pedal auf den Fuß. Auch die für den Rücken ungewohnt gebeugte Haltung kann eine Ursache sein.

Man kann jetzt selbst rum experimentieren, ohne wenigstens etwas fundiertes Grundwissen und Hilfe von jemandem der mit schauen kann sind die Versuchsmöglichkeiten nahe unendlich, die Erfolgschancen bewegen sich im Bereich von Zufall.

Da hilft erst einmal einen sehr guten Händler auf die Sitzpos.schauen lassen. Am besten mit dem Zubehör was man so nutzt (Klamotten, Schuhe).

Taube Füße entstehen oft auch durch zu weiche Sohlen und Druck vom Pedal auf den Fuß.

Grad beim Rennrad spielt auch Gewohnheit bei der Sitzposition eine große Rolle, die Rennposition wird niemandem als bequem in die Wiege gelegt.

Falscher Sattel oder falsche Neigung machen sich eigentlich zuerst durch Beschwerden im Kontaktbereich (Schmerzen im Dammbereich oder Sitzknochen) und Taubheitsgefühl im Bereich Damm/Beckenboden/beim Mann Hoden bemerkbar. Dass ein Taubheitsgefühl im Dammbereich und in den Füßen zusammenfällt kann an ungeeigneter Sitzpos.und unpassender Hardware liegen.

Dass den ts meine Hinweise vermutlich ratlos zurück lassen ist mir bewusst. Am besten mal ein Bild vom Rad seitlich und vom Fahrer auf dem Rad im Fahrposition auch von der Seite posten, dabei einmal Pedalarme waagerecht, einmal Fuß unten. Da sieht man meist schon ob die Sitzpos. passt.

Wildes Verschieben des Sattels und Variation der Höhe sind jedenfalls keine Option, das muss einfach passen, wie oben schon geschrieben wurde. Danach kann man sich an Sattel, Hose, Schuhe und Pedalen versuchen...
 
Oh, ein paar Dinge habe ich da wohl nicht bedacht, wie mir scheint. Nein, ganz ratlos lässt mich das tatsächlich nicht zurück. Musste mich zwangsläufig vor und nach dem Kauf damit auseinander setzen. Offenbar nicht ausgiebig genug.
Bin gerade am Handy, schreibe morgen mehr, dann mit allen Details zum Equipment und gehe auf alle antworten ein.
Danke derweil und gute Nacht.
 
@---
Du hast natürlich recht. Das geht nicht. Habe ich nicht bedacht. Gut, dass du es gesagt hast. Muss ich dann umso sicherer sen, dass der Sattel passt.

Bezüglich der Sattelneigung mag ich falsch liegen. Ich hatte nur spontan nicht endeckt, wo man das machen könnte. Ich schau später nochmal genau drauf. Vermutlch war ich irgendwie betriebsbind.

Na, die Sitzhöhe habe ich jetzt so eingestellt, dass die Beine beim Treten fast durchgestreckt sind. Es ging da auch eher um 2cm +/-, mit denen ich experimentiert habe um zu sehen, ob das vielleicht einen Unterschied ausmacht. Und klar sitze ich aufrechter, wenn ich den Sattel tiefer einstelle?! Kopf kratz

@Bench
Wahrscheinlich hast du recht, ja. Schaue später nochmal genau hin. Ich bin da noch etwas unbedarft.

@McDreck
Ausgelatschte, alte Laufschuhe von Nike. Nein, im Fersenbereich habe ich keine Probleme. Das Taubheitsgefühl entsteht in den Zehen und breitet sich langsam von der Seite aus.
Das sind stinknormale Standard Fahrradbedale ohne Schnickschnack für 5€ oder so. Clicks fahre ich (noch) nicht.

Ja, so eine Art Sattelstütze ist das. Mit Setback, genau.

@norman68
Ja, habe eine gepolsterte Radhose.
Ich shau später nochmal genau auf den Sattel. Ich habe da bestimmt etwas übersehen. Wäre nicht das erste Mal.

@orangerauch
Sieht gut aus, ist aber weit über meinem Budget.

@mat_x01
Nun, ich bin jetzt über 800km auf dem Rad gefahren. Wenn ich mich bis jetzt nicht dran gewöhnt habe, wird es wohl nicht so bald besser werden.

Taubheitsgefühl im Dammbereich hatte ich wohl auch, ja. Und leichte Schmerzen nach der Fahrt. Mag natürlich sein, ass das nicht it den Füßen in Verbindung steht. Ich hatte das online so gelesen und nicht großartig hinterfragt.

Ein professionelles Bikefitting ist finanziell nicht drin. Wäre natürlich perfekt. Geht aber in absehbarer Zeit nicht.

Wegen der Haltung kann ich nur sagen, dass ich viel rmprobiert habe mit Sattelhöhe/horizontaler Position und sich das durchaus sehr unterschiedlich anfühlt, ob der Sattel 2cm weiter nach hen veschoben wird. Auch die Sattelhöhe spüre ich. Die Kraftübertragung ist jetzt viel besser und ich ermüde nicht so schnell.

@alle
Tja, hm ... dann bringt mir ein neuer Sattel nichts. Wenn sich da nicht innerhalb meines Budgets eine sinnvolle Möglichkeit auftut, werde ich wohl erstmal so weiterfahren müssen. Höchstens ein paar Radschuhe wren dann drin. Aber unter vernünftig würden die hier wohl auch nicht gehandelt werden.
 
Ihr hattet natürlich recht. Der Sattel ist tatsächlich in der Neigung verstellbar. Hatte das nur nicht kapirert mit den beiden Schrauben. Ich dachte, dass beide Schrauben ediglich der Fixierung dienen würden. Ja, manchmal stelle ich mich echt etwas an.

Bei Problemen im Dammbereich, müsste ich die Nase (tendenziell) eher weiter nach unten oder oben verstellen?

Aber das Problem mit den engeschlafenen Füßen/Zehen ist ja offenbar ein separates. Bei Decathlon gäbe es RR Schuhe (van Ryel, RR 500) für ca. 50€. Falls ich bei meinem Sattel eine gute Einstellung fände, wären die zumindest ene Überlegung wert
 
Ihr hattet natürlich recht. Der Sattel ist tatsächlich in der Neigung verstellbar. Hatte das nur nicht kapirert mit den beiden Schrauben. Ich dachte, dass beide Schrauben ediglich der Fixierung dienen würden. Ja, manchmal stelle ich mich echt etwas an.

Bei Problemen im Dammbereich, müsste ich die Nase (tendenziell) eher weiter nach unten oder oben verstellen?

Aber das Problem mit den engeschlafenen Füßen/Zehen ist ja offenbar ein separates. Bei Decathlon gäbe es RR Schuhe (van Ryel, RR 500) für ca. 50€. Falls ich bei meinem Sattel eine gute Einstellung fände, wären die zumindest ene Überlegung wert

Tendenziell Sattelnase eher runter. Der Sattel sollte waagerecht stehen, es sei denn er ist stark hinten überhöht, dann minimal nach vor geneigt. Unten im Bild sieht man eine korrekte Position, mir dürfte die Nase noch minimal weiter unten sein (die vorderen 2/3 waagerecht, Heck minimal höher), ist aber "Gefühlssache".

+/- 2cm bei der Sitzposition sind Welten, in dieser Range gibt es alles von viel zu hoch bis viel zu tief. Ich merke 5mm Unterschied sofort. Minimal zu tief führt meistens nicht gleich zu Problemen (ist dauerhaft für die Knie aber nicht ideal. Minimal zu hoch führt ganz schnell zu Problemen, auch so den von Dir beschriebenen. Sattelnase am Tretlager ausrichten, es gibt ganz viele Anleitungen zur korrekten Einstellung. Die sorgfältig durch arbeiten ABER: Lass Dir helfen! Wenn nicht jemand von der Seite schaut und Du bei der Einstellung nicht sitzt wie beim Fahren, hast Du allein eigentlich keine Chance die korrekte Pos. zu finden.

Wegen Sattel: Es gibt bei ebay zahlreiche Sättel auch von Händlern, die von Fahrrädern demontiert wurden, ich bin mir sicher dass - sorgfältiger Umgang vorausgesetzt - da auch eine Rückgabe nach einer ausgiebigen Probefahrt möglich ist. Seriöse Händler bieten das an. Es muss ja kein sauteurer Carbonsattel sein. Interessanterweise bin ich selbst oft mit den recht einfachen Sätteln gut klar gekommen. Am besten passt mir der einfache Selle (siehe Bild unten), den man oft auch für 25 Euro mit Versand bei ebay bekommt, einfach mal nach Selle Italia flow suchen. Natürlich sehr individuell, Sättel kann man nur testen. Was auf dem Rennrad funktioniert kann auf einem anderen Rad totaler Mist sein (ging mir mit dem Nago Evo so).

Keinen zu schmalen Sattel nehmen! Miss Deinen Sitzknochenabstand aus (Anleitungen gibts zuhauf) und nimm einen Sattel der 2cm breiter ist. Viele Menschen landen dann nicht beim 130mm Rennsattel, sondern eher bei den 145er Versionen. Bei einem sehr schmalen Sattel sitzt man zwangsläufig stärker, also mit mehr Gewicht, auf dem Dammbereich, das ist für viele ungewohnt + unbequem, anderen ist es so lieber (mir).

s-l500.jpg


Radhose mit Einsatz ist quasi Pflicht, auch diese Einsätze haben oft einen Entlastungskanal im Dammbereich (Gore, derzeit bei Amazon als Trägerhose für unter 60 €).

Wegen Schuhen: Das wichtigste ist eine harte Sohle. Grad für Einsteiger sollten die Schuhe großzügig und an der Oberseite eher weicher sein. Die oft harten schmal geschnittenen Rennschuhe sind nicht ideal. Das schlechteste was man nehmen kann sind Laufschuhe (weiche gedämpfte Sohle). Niemals Radschuhe kaufen weil sie günstig sind, sondern die nehmen die super bequem sind und perfekt passen (meist 1-2 Nummern größer als Straßenschuhe)! Für mich ist Decathlon nicht der 1. Anlaufpunkt wenn es um "kritische" Klamotten wie Schuhe oder Radhosen geht, auch wenn mal was gutes dabei sein kann. Da muss man aber wissen worauf zu achten ist.

Fährst Du mit Clickpedalen schau Dir sorgfältig an, in welcher Position der Fuß sitzt. Eingecklickt sollte der Fuß in einer natürlichen Pos. sein, ähnlich wie im lockeren Stand. Leicht "gegen die Natur verdreht" führt zu Problemen, ebenso wie Cleats die zu weit vorn, zu weit hinten oder zu weit innen/außen sitzen. Fest geschnürte/geklettete Schuhe führen zu eingeschlafenen Füßen, da der Fuß beim Training anschwillt. Da Einsteiger ohnehin fast nie am Pedal ziehen reicht eine lockere Schnürung da vollkommen aus!

Stell doch mal ein Bild vom Rad und zwei Bilder von Dir auf dem Rad ein, so wie ich es oben beschrieben habe. Dann kann man besser helfen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ausgelatschte, alte Laufschuhe von Nike. Nein, im Fersenbereich habe ich keine Probleme. Das Taubheitsgefühl entsteht in den Zehen und breitet sich langsam von der Seite aus.
Das sind stinknormale Standard Fahrradbedale ohne Schnickschnack für 5€ oder so. Clicks fahre ich (noch) nicht.
Besorg Dir großflächige Flatpedals. Gibt auch günstige aus Kunstoff. Hauptsache Die haben viel Fläche, dass sich der Druck vom Fuß verteilen kann.

Nur zur Veranschaulichung. Kein Plan ob die was taugen:
https://www.probikeshop.com/de/de/w..._8NEw3dvUpa-2Wsmrv_M15ZC-ADhoCPd0QAvD_BwE:G:s
Wenn das nicht geht, dann mal Schuhe mit festen Sohlen versuchen.

Extra Rennradschuhe braucht man nicht. Damit hat man eher Probleme, weil man die sehr sauber einstellen muss. Außerdem brauchts da die entsprechenden Pedale dazu. Wenn dann eher MTB-Schuhe ohne Klickzeugs.

Bei Problemen im Dammbereich, müsste ich die Nase (tendenziell) eher weiter nach unten oder oben verstellen?
Sattel sind so konstruiert, dass sie komplett waagerecht sein sollen. Wichtig ist erstmal, die richtige Höhe zu finden! Dabei im Zweifel etwas niedriger gehen, weil das macht weniger Probleme. Du musst am Ende jedenfalls satt auf dem Sattel sitzen ohne beim Treten irgendwie hin und her oder vor und zurück zu rutschen. Der Sattel ist Deine Basis. Erst wenn der richtig sitzt hat man den Referenzpunkt für Anpassung an Lenker und Vorbau.
 
@mat_x01
Also waagerecht war der Sattel definitiv eingestellt.

Der Sattel ist so hoch, dass meine Beine in der unteren Position fast durchgestreckt sind. Obwohl ich beim Dauerlauf Probleme mit den Knien hatte, habe ich auf dem Rad bisher keine negativen Auswirkungen wahrnehmen können. Auch nicht bei steilen Bergaufpassagen, wo ich nur mit Ach und Krach und Blut, Schweiß und Tränen raufstrampele.

Mein Sitzknochenabstand ist 11,5cm. Habe ich gestern so gut es ging gemessen. Harter Untergrund, Wellpappe, Abdruck reingesessen, Abdruckumfang ummalt, MIttelpunkte bestimmt und Abstand ausgemessen.

Radhose habe ich eine, mit Polsterung. Mit der komme ich (so weit ich das sagen kann) ganz gut zurecht. Gore ist zu teuer. Ich kann gerade definitiv keine großen Ausgaben mehr tätigen.

Bezüglich Decathlon gebe ich dir recht. Bisher war ich da auch durch die Bank enttäuscht. Aber wenn das Budget nichts besseres hergibt, ist es müßig darüber zu diskutieren. Wenn ich das Geld noch über hätte, wäre das alles kein Problem. Da würde ich mir ein professionelles Bikefitting gönnen. Aber im Moment muss es einfach so gehen.

@McDreck
Klickpedale kommen in Zukunft vielleicht in Frage. Derzeit traue ich mir das nicht zu. Aber in ein paar bessere Flats zu investieren ist vielleicht keine schlechte Idee. Wenn das Taubheitsgefühl wirklich von einer falschen Druckverteilung kommen kann, sollten etwas breitere Pedale da auf jeden Fall etwas Linderung verschaffen.

Bei Radschuhen hätte ich an etwas in dieser Richtung gedacht. Dachte, dass man die auch ohne Klicksystem fahren kann. Also einfach bequeme Schuhe mit fester Sohle sind (im Großen und Ganzen) in Ordnung?

Wenn ich mit dem Sattel zu niedrig gehe, sitze ich aber defnitiv unkomfortabler und es ist auch wesentlich anstrengender zu fahren. So zumindest laut meinen eigenen Tests.

Mein Vorbau ist übrigens 10cm.

Ein aktuelles Foto müsste ich dann mal nachreichen.
 
Sattelhöhe muss so, dass bei Ferse auf dem Pedal das Bein annähernd gestreckt ist. Aber schau mal hier: https://www.radsport-rennrad.de/test-teile/wie-stelle-ich-mein-rennrad-richtig-ein/#:~:text=Stellen Sie Ihren Fuß auf,Stützenkopf nach vorne oder hinten.

Generell ist Radfahren ja eher kniefreundlich und belastet Gelenke viel weniger als laufen - das ist spürbar (ich mach beides bei nahezu tgl. Training). Ein zu hoher Sattel geht massiv auf den Rücken und verursacht gern Druckbeschwerden am Sattel. Minimal zu tiefer Sattel ist meist kein Problem.

Bei knapp 12 cm Sitzknochenabstand sind vermutlich 140-150mm Sattelbreite okay, vor allem wenn man Rennsattel nicht gewöhnt ist. Letztlich bleibt der Sattel aber höchst individuell: die Maße können perfekt passen und trotzdem kann der falsche Sattel massive Beschwerden verursachen. Da gibt es leider kein allgemein gültiges Rezept. Extrem schmal und hart funktioniert aber bei den wenigsten Einsteigern, lieber etwas mehr (straffe) Polsterung und im Zweifel 1-2 cm breiter.

Die Decathlon Schuhe kann man nicht gescheit auf einem flat Pedal fahren. Dann lieber normale Schuhe mit harter Sohle, notfalls eine harte Ledereinlage rein tun. Laufschuhe, erst recht stark benutzte, sind wegen der weichen Sohle ungeeignet und begünstigen taube Füße.
 
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Bei Radschuhen hätte ich an etwas in dieser Richtung gedacht. Dachte, dass man die auch ohne Klicksystem fahren kann. Also einfach bequeme Schuhe mit fester Sohle sind (im Großen und Ganzen) in Ordnung?
Die verlinkten Schuhe gehen ausschließlich mit Klickies.
Bequeme Schuhe mit fester Sohle sind grundsätzlich keine schlechte Wahl.

Wenn das Taubheitsgefühl wirklich von einer falschen Druckverteilung kommen kann, sollten etwas breitere Pedale da auf jeden Fall etwas Linderung verschaffen.
Ich hab taube Zehen bekommen von Klickpedalen mit den entsprechenden Schuhen. Meiner These nach liegt das auch an der relativ starken Punktbelastung des Fußes durch dieses System. Jetzt fahre ich in sogenannten Barfußsschuhen auf Flatpedals beschwerdefrei.

Wenn ich mit dem Sattel zu niedrig gehe, sitze ich aber defnitiv unkomfortabler und es ist auch wesentlich anstrengender zu fahren. So zumindest laut meinen eigenen Tests.

Mein Vorbau ist übrigens 10cm.
Das sagt jetzt alles nichts ohne mehr Informationen. Ich habe ein Video zur groben Einstellung der Sattelhöhe verlinkt. Ordentlich auf den Sattel sitzen, Bein mit der Ferse auf dem Pedal sollte gerade so durchgestreckt sein bei tiefster Stellung. Das ist dann zu 98,7% passend für 97,8% der Leute.

Um Vorne zu bearbeiten muss es erstmal hinten passen. Sieh also zu, dass Deinen Hintern ordentlich gepflanzt kriegst, idealerweise so, dass Du kein oder nur wenig Gewicht auf den Lenker legen musst. Die Rumpfmuskulatur sollte das Meiste tragen können. Dann haste auch in Nacken und Schultern weniger Probleme und das führt auch dazu, dass man nicht auf dem Sattel herumrutschen will.

Angaben zur Rahmengröße, Deiner Größe (und Innenbeinlänge) sowie Fotos von Dir auf dem Rad könnten nützliche Hinweise liefern für weitere Tipps.
 
Bei knapp 12 cm Sitzknochenabstand sind vermutlich 140-150mm Sattelbreite okay, vor allem wenn man Rennsattel nicht gewöhnt ist. Letztlich bleibt der Sattel aber höchst individuell: die Maße können perfekt passen und trotzdem kann der falsche Sattel massive Beschwerden verursachen. Da gibt es leider kein allgemein gültiges Rezept. Extrem schmal und hart funktioniert aber bei den wenigsten Einsteigern, lieber etwas mehr (straffe) Polsterung und im Zweifel 1-2 cm breiter.
Meiner (bescheidenen) Erfahrung nach kommt es mehr darauf an, wie man sitzt als auf was, bzw. Sitzposition muss zum Sattel passen. Flache Sitzpositionen sind tendenziell schwieriger, weil man das Becken ja in einem anderen Winkel belastet. Deswegen halte ich die Behauptung in dem Video hier für durchaus gerechtfertigt: Sattelprobleme werden nicht vom Sattel verursacht.
 
Deswegen halte ich die Behauptung in dem Video hier für durchaus gerechtfertigt: Sattelprobleme werden nicht vom Sattel verursacht.
Kann ich leider so nicht bestätigen. Vielleicht bin ich da besonders empfindlich, aber ich hatte schon Sättel mit denen ich keine 20km weit gekommen bin, hab sogar schon mal ein Training abgebrochen.

Meine Sitzposition dürfte aus >20 Jahren Radsporterfahrung passen, letztlich auch dadurch bestätigt dass jeweils Wechsel des Sattels sofortige Abhilfe brachte.

Aus meiner Sicht ist der Sattel neben korrekter Pos.durchaus entscheidend. Besonders bei Damen hängt mitunter das ganze Wohl und Wehe der Radsporterfahrung an einem passenden Sitzmöbel. Ich kenne Menschen, denen ein passender Sattel nebst Sitzhose es überhaupt erst möglich machte, längere Zeit auf einem Fahrrad oder Spinningbike zu verbringen.

Nicht zu vernachlässigen ist übrigens auch dass viele Menschen die Rennradposition erst einmal per se als unbequem empfinden. Auch da muss man sich ran tasten! Wenn bspw. ein Bäuchlein im Weg ist wird man keine sehr flache Sitzposition jemals über eine längere Zeit durchstehen.
 
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Meine Sitzposition dürfte aus >20 Jahren Radsporterfahrung passen
Was ich meine ist, dass es nicht die eine Sitzposition gibt. Ich hab schon Sättel vom MTB aufs Gravel und zurück gewechselt. Auf dem MTB war er top, auf dem Gravel so lala. Auf dem MTB sitzt man aufrechter und damit mehr hinten am Becken. Auf dem Gravel flacher und damit deutlich weiter vorne Richtung Reproduktionsbeutel. Das hat das Erlebnis des einen Sattels deutlich verändert.
 
Was ich meine ist, dass es nicht die eine Sitzposition gibt. Ich hab schon Sättel vom MTB aufs Gravel und zurück gewechselt. Auf dem MTB war er top, auf dem Gravel so lala. Auf dem MTB sitzt man aufrechter und damit mehr hinten am Becken. Auf dem Gravel flacher und damit deutlich weiter vorne Richtung Reproduktionsbeutel. Das hat das Erlebnis des einen Sattels deutlich verändert.
Das stimmt, so habe ich das auch schon erlebt. Fahre crossrace, mtb und Spinning. Die Anforderungen an die Sättel sind sehr verschieden.

Natürlich auch die Sitzpositionen auf den verschiedenen Rädern. Leider ist der Bereich in dem eine Sitzposition als passend anzusehen ist dennoch recht schmal, viel mehr Variation als +/-1cm Variation in der Höhe und etwas mehr in der Horizontale sollten es nicht sein. Halbwegs passen muss es schon. Aber der Sattel kann noch so perfekt eingestellt sein, mit unpassenden Lenkerhöhe und Reach kann es trotzdem zur Quälerei werden.
 
Zu den Sattelproblemen kann ich nichts beitragen, weil ich mit allen Sätteln zurecht komme, aber ich würde auf so einem Rad schon mit Klickpedalen und "richtigen" Schuhen fahren, gewöhnt man sich schnell dran. Ich empfehle Time Pedal, die habe eine gute Bewegungsfreiheit.

z.B. https://www.rosebikes.de/time-atac-...kJZT3wCuElJfWBSVuvpVxdDPJa8JKWKEaAsOvEALw_wcB

und MTB Schuhe, damit kann auch noch normal laufen, im Gegensatz zu Rennradschuhen.

Oder was von Decathlon https://www.decathlon.de/p/fahrrads...leats-leder/_/R-p-192017?mc=8403019&c=SCHWARZ
 
Klickpedale kommen im Moment definitiv nicht in Frage. Fasziniert mich, ja. Ist bestimmt auch toll, wenn man sich daran gewöhnt hat. Aber das ist gerade zu viel Umstellung, zu viel neuer Kram. Ich bin neu in der Welt der Rennräder und das würde mich aktuell einfach nur überfordern.

Mein Rahmen ist der in der Größe XXL. Hier findet ihr alle Angaben zur Geometrie. Ich bin 192 cm groß mit einer Schrittlänge von 92cm. Schuhgröße ist 46 bei einem Hohl-/Spreizfuß (laut Orthopäden). Ich wiege aktuell meist zwischen 73-75kg, falls das wichtig ist.

Nach was für Schuhen muss ich denn suchen? Ich stoße bei meiner Suche meist auf MTB Radschuhe. Im Grunde brauche ich ja nur einen Schuh mit stabiler Sohle, der rutschfest und bequem ist. Und ein entsprechendes Flachpedal, das mit dem entsprechenden Schuh harmoniert.

Die Sattelhöhe ist in der Tat eingestellt wie beschrieben. Das Bein ist in der unteren Pedalposition (mit aufliegender Ferse) fast durchgestreckt. Der Sattel ist so weit nach hinten gestellt wie möglich, wie in einem Bikefitting-Video empfohlen. Da ging es darum, dass ... Kopf kratz ein gewisser Teil des Beines eine Linie mit dem Pedal in einer bestimmten Position bildet.

Ich bin ja ganz neu auf dem Rennrad, habe vorher weder auf dieser Art Sattel gessen, noch in der Haltung und schon gar nicht diese Art Lenker benutzt. Aber ich habe mich sofort wohlgefühlt. Im Gegensatz zu der Annahme, dass mir diese sportliche Haltung eher unangenehm ist, bevorzuge ich dies deutlich im Vergleich zu der eher aufrechten Haltung auf z.B. einem Trekkingrad.

Nur die Details stimmen irgendwie noch nicht so ganz.

Foto liefere ich morgen nach.

Edit: Was haltet ihr von diesen Schuhen? Die gehen mit ohne ohne Klickpedal.
 
Ich überlege gerade, ob ein paar feste, ergonomische Einlagen die bessere Wahl darstellen würden. Bei einem Hohl-/Spreizfuß ist das medizinisch vllt ganz sinnvoll. Und die sollte ich dann auch in Turnschuhen fahren können, oder? Es gibt da welche von einer renommierten Marke speziell für Radfahrer. Will jetzt keine Werbung hier machen.

Ich habe jetzt 2 Fotos für euch. Wenn ich mir die so anschaue, denke ich selbst, dass ich vielleicht ein wenig arg optimistisch war bei der Sattelhöhe. Ist das schon grenzwertig? Die Sattelstütze ist bei 15cm fixiert. Der Sattel ist so weit nach hinten gestellt, wie nur möglich und - das habe ich gerade eben noch einmal exakt eingestellt - vollkommen horizontal. Der Vorbau misst 10cm.

Den Lenker hatte ich bereits einmal so eingestellt, dass die Handgelenke nicht abknicken. Da muss ich dann vllt noch einmal ran, wenn ich noch an der Satteleinstellung rumbastel.

Meine Radklamotten wollte ich jetzt nicht anziehen. Sonst trage ich eben eine enganliegende Radlerhose mit Polsterung und Fahrradhandschuhe.

Das Rad habe ich nach meiner letzten Tour noch nicht gereinigt. Normal ist das blitzeblank.

:rolleyes:
rennrad_fuesse.jpg
rennrad_ganz.jpg
 
bei einem Hohl-/Spreizfuß (laut Orthopäden).
Orthopäden sind großartig darin, einem zu erzählen was alles schon verpfuscht ist am eigenen Körper. Als Therapie fällt denen aber nur ein Unterlegkeile zu verwenden. Ich würde Dir raten Dich mal mit dem Thema Barfußlaufen und einhergehend Barfußschuhe zu befassen. Füße haben Muskeln, die man trainieren kann, was der moderne Zivilisationsmensch leider vergessen hat.
Das wäre aber eher ein langfristiges Projekt. Auf die Schnelle wären Einlagen auch beim Radfahren zu tragen vielleicht nicht falsch.

Nach was für Schuhen muss ich denn suchen? Ich stoße bei meiner Suche meist auf MTB Radschuhe. Im Grunde brauche ich ja nur einen Schuh mit stabiler Sohle, der rutschfest und bequem ist. Und ein entsprechendes Flachpedal, das mit dem entsprechenden Schuh harmoniert.
Genau. Es gibt MTB-Schuhe, die sind ähnlich wie Skateschuhe einfach nur flach, breit und daher recht bequem. Dazu eine nicht weiche Sohle und ein Flatpedal das tatsächlich ordentlich Fläche hat und das ist schon mal eine gute Basis. Dem Flatpedal ist es relativ egal, ob der Hersteller des Schuhs diesen für MTB oder sonstwas deklariert hat. Das funktioniert einfach.

Ich habe jetzt 2 Fotos für euch. Wenn ich mir die so anschaue, denke ich selbst, dass ich vielleicht ein wenig arg optimistisch war bei der Sattelhöhe. Ist das schon grenzwertig? Die Sattelstütze ist bei 15cm fixiert. Der Sattel ist so weit nach hinten gestellt, wie nur möglich und - das habe ich gerade eben noch einmal exakt eingestellt - vollkommen horizontal. Der Vorbau misst 10cm.
Es sieht nicht so verkehrt aus von der Höhe her. Am ehesten fällt mir der Buckel auf, den Du machst. Da ist noch Optimierungspotenzial vorhanden. Vielleicht drehst mal den Vorbau nach oben um die Sattelüberhöhung zu verringern. Das könnte die Sache vorne entspannen. Vielleicht musste einfach nur vorne etwas mehr hoch.
Dann versuchen den Rücken einigermaßen gerade zu halten beim Fahren und stattdessen die Rumpfmuskulatur mehr von der Haltearbeit machen zu lassen. Du solltest Deinen Oberkörper ohne Unterstützung der Arme zumindest kurzzeitig auch vorgelehnt halten können. Ohne Buckel idealerweise.

Sattel Fore und Aft (also vor und zurück) hängt in erster Linie vom Knielot ab. Das heißt, Dein Knie sollte idealerweise vorne über dem Pedal stehen wenn es den höchsten Druck vorne erzeugt. Mit Flatpedals ist das aber alles nicht so tragisch, weil man nicht fixiert ist und sich der Fuß schon seine bevorzugte Stellung suchen kann. Trotzdem schadet es nicht, das zumindest nach Augenmaß ordentlich einzustellen.

Generell ist der Teil Hüfte, Knie, Fuß quasi Dein Motor. Der muss rund laufen. Deswegen muss der Sattel gut zu den Pedalen ausgerichtet sein. Vorne ist da erstmal egal.

Wenn's Dir vorne zwickt, den Lenker höher und eventuell näher bringen. Erst höher. Standard ist eher zu niedrig und zu lang für Untrainierte. Das ändert dann auch den Winkel für den Sitzknochen ein wenig.

Ein Sattel mit Aussparung für den Damm kann ich nur empfehlen. Man muss da auch nicht an der Polsterung geizen. Rennradler neigen dazu den möglichst minimalistischen Sattel als Prestigeobjekt zu halten nur um sich dann zentimeterdicke Schaumstoffpampers als Ausgleich anzuziehen. Muss man nicht unbedingt nachahmen.
 
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