Verstehe das ganze ehrlich gesagt nicht so ganz. Natürlich müssen die ein Suspensionsetup und Design festlegen und auch für Kunden, die eine Standardgeo wollen, da was passendes.
Aber im Grunde ist der Sinn der Bikes ja, dass sie Custom-Geo einfach realisieren können und auch sonst Wünsche. Warum wird dann das Enduro auf 29" festgelegt? Warum kann man das nicht genauso als Mullet-Bike oder 27.5er haben? Ist ja mit dem Fertigungsverfahren alles kein Ding und konnte Robot Bike zuvor auch. So ganz verstehe ich nicht, was die da treiben ...
PS: Finde die Bikes schon technisch echt fein und würde ohne Berücksichtigung des Geldbeutels auch eins nehmen. Die Optik finde ich persönlich aber eher ein Übel das in Kauf genommen werden muss. Schön ist anders.
Empfinde ich auch so.
Aber ich vermute, die Strategie ist vorläufig die, sich erst einmal auf den Glanz des eigenen Namens zu verlassen. Viele Leute finden es natürlich cool, ein Bike kaufen zu können, das Rachel oder Gee noch vor wenigen Monaten 1:1 im Worldcup gefahren sind. Wie Rachel auf Pinkbike sagt, bauen sie ja erst mal die Bikes, die sie selber fahren wollen. Sie versuchen halt, erst einmal das technisch/unternehmerisch unter Kontrolle zu bekommen, was sie selber verstehen.
Auch wenn ich das zwar nachvollziehen kann, stimme ich Dir und
@nobuya voll zu: Das ist nämlich weder ein unique selling point (jede kleine Schmiede sagt das doch) noch wirklich Kunden
bedarfs-orientiert. Das Potenzial der Customization wird derzeit wohl absichtlich noch nicht voll gehoben. Für Freaks wie Euch ist das natürlich erst einmal etwas enttäuschend.
Das würde nämlich einen ganz erheblichen Aufwand auf der Seite der Softwareentwicklung, Prozessentwicklung sowie der Kundenberatung verursachen, damit tatsächlich für jeden Kunden das gewünschte erstklassige Ergebnis rauskommt. Da man als Startup nicht alles gleichzeitig lösen kann, machen sie halt "first things first". Sollten sie damit hinreichend profitabel sein, werden sie sich sicherlich bald in Richtung Customization weiterentwickeln - hoffe ich.
Auch wenn es mir bei allem Respekt fast peinlich ist, das zu sagen: Die Verarbeitungsqualität der CFK-Rohre ist entgegen der verbreiteten Meinung eigentlich nicht optimal. Ich weiß nicht genau, ob sie mit Negativwerkzeug oder mit Schrumpf-Folie auf einem Positivkern mit anschließendem Überschleifen arbeiten. Vermutlich letzteres. Außen scheint mir jedenfalls eine unidirektionale 45°-Lage zu liegen, die beim Abkühlen nach dem Härten eindeutig onduliert (wellig wird). Idealerweise wäre sie glatt, dann hätte das Schimmern der Fasern einen geradlinigen Lichtverlauf! Das bedeutet, sie haben streng genommen das zugegebenermaßen sehr komplizierte Zusammenspiel zwischen Harzgehalt, Konsolidierungsdruck, thermischen Dehnungen (Werkzeug/Fasern), Reaktionsschwindung, Temperaturführung und zeitabhängigem Steifigkeitsaufbau beim Härten nicht perfekt im Griff. Die Problematik kenne ich beruflich ziemlich gut. Das sah allerdings auf allen Fotos seit Robot Bike schon genauso aus, der Fehler ist also wenigstens reproduzierbar... Die nicht gestreckten Fasern könnten evtl. ein Grund sein, warum die in Magazinen getesteten Rahmen in meiner Erinnerung gar nicht mal so leicht waren, vielleicht müssen sie wegen des Problems etwas überdimensionieren.