Änderung Forstgesetz Hessen

Ich warne davor, bei der Geocacherei auch nur irgendwelche Sympathien seitens der Biker oder der DIMB liegen zu lassen.

Es geht nicht um die Fußgängerei, sondern es geht um etwas, was Biker eben genau nicht tun, wenn sie sich an die Trail Rules halten.

Denn einige Geocacher stöbern im Gebüsch abseits der Wege, welche zivilisierte Biker tun da schon. Damit wird brütendes Viehzeug etc. gestört, manche Schatz-Verstecke liegen auch in Naturschutzgebieten (....). Sich mal mit einer Naturschutz- oder Forstbehörde abzustimmen....oft genug Fehlanzeige.

Das Wandern abseits der Wege wird nicht verboten werden, da bin ich mir sicher. Es würde auch dem Bundesrecht (§14 BWaldG zuwiderlaufen. Auch Geocaching im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen (wozu auch Jugendorganisationen etc. gehören) wird nicht berührt.

Das Problem sind die illegalen Geocacher und es gibt keinen Grund, daß Biker sportpolitische Tränen zu vergießen, wenn diese Leute einen auf die Finger bekommen. Denn dadurch erzeugte öffentliche Skepsis gegenüber Outdoor-Freizeitgestaltung schlägt letztendlich auch wieder auf Biker durch, zumal die Öffentlichkeit hierbei reichlich undifferenziert (vor)urteilt.

Biker sollten sich auf die positiven Seiten ihres Sportes konzentrieren (im Kuratorium Sport&Natur läuft das zusammen mit Reitern u.a.) und diese positiven Gesichtspunkte unter's Volk bringen.
 
Geocaching und Orienteering sind und bleiben randständige Sparten, aber Paintball ist ein Millionending. In den USA, der Heimat des MTB, bereits auf Platz 3 der Trendsportarten. Somit dürfte es wohl kaum Akzeptanzprobleme bei weiten Teilen der Bevölkerung geben und einer taktischen Synergie steht nichts im Wege.
 
Geocaching und Orienteering sind und bleiben randständige Sparten, aber Paintball ist ein Millionending. In den USA, der Heimat des MTB, bereits auf Platz 3 der Trendsportarten. Somit dürfte es wohl kaum Akzeptanzprobleme bei weiten Teilen der Bevölkerung geben und einer taktischen Synergie steht nichts im Wege.

Geocaching ist aber immerhin gut geeignet, das Image des Outdoorsportes anzukratzen. Ob der Sport randständig oder nicht, ist uninteressant. Wichtig ist, ob er dort, wo kritische Fraktionen sitzen, beachtet wird. Und das ist bei Geocaching der Fall.

Was Synergien zwischen Biken und Paintball angeht, sehe ich das völlig anders. Ich sehe keine tauglichen Synergien und weiß aus meiner beruflichen Praxis, wie empfindlich darauf reagiert wird, wenn Paintball außerhalb übersichtlicher Areale (z.B. Festplätze am Dorfrand etc.) betrieben werden sollte. Ich wüßte insoweit nicht, daß Paintball hier auf eine besondere (erklärte) Akzeptanz der Allgemeinheit stieße.

Was die Vergleichbarkeiten angeht, sind in Amerika wesentlich großräumigere Areale betroffen. Insoweit war es auch ein Kardinalfehler der MTB-Protagonisten, v.a. in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts nicht gleichzeitig zur Einführung des MTB in Deutschland eine entsprechende Informationspolitik incl. pol. Lobbyarbeit zu machen, sondern die Biker im Grunde in die uninformierte Bürokratie laufen bzw. fahren zu lassen (Ausnahme ansatzweise GIANT). Daran, daß deshalb damals Gesetz- und Verordnungsmacher nicht auf eine kommende Sportart vorbereitet an die Arbeit gegangen sind, sondern z.T. bis heute vor allem auf Schwarze Schafe reagierend zugange sind, leidet der MTB-Sport heute noch. Ich weiß z.B., daß Ende der 80er Jahre ein Redakteur einer nicht mehr unter dem damaligen Namen erscheinenden MTB-Zeitschrift auf Einladung an einer Podiumsdiskussion des Landessportbundes Hessen zum Thema Outdoor-Sport teilnehmen wollte, dann aber von der Redaktion zurückgepfiffen wurde. Den Namen werde ich hier nicht nennen.
 
Hallo,

an Stelle den Schulterschluss mit problembehafteten Sportarten zu suchen, sollte wir uns darauf konzentrieren darzustellen, dass Mountainbiken naturverträglich ist und weder Eigentümer noch andere Erholungssuchenden Schäden von uns zu erwarten haben.

Zum Verweis auf Paintball:
Sind wir mal froh, dass wir nicht solche Sätze über unseren Sport in der Zeitung lesen müssen:

Grund für seine Entscheidung gegen Paintball ist die Haltung von Politik und Stadt. In einem Gespräch hatte die Verwaltung dem Insolvenzverwalter am Mittwoch deutlich gemacht, dass sie einer erforderlichen Nutzungsänderung der Halle für einen Paintball-Betrieb wohl aus rechtlichen Gründen einen Riegel vorschieben würde. Das bestätigte der zuständige Dezernent Peter Bornfelder auf Anfrage. „Paintball verstößt aus unserer Sicht gegen die Menschenwürde und gegen die guten Sitten“, so der städtische Beigeordnete unter Berufung auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus dem Jahre 2010. Andere Kommunen sehen das offenbar anders: So wurde im August 2010 beispielsweise am Alpincenter Bottrop eine Paintball-Anlage eröffnet.

Auch in Herne ist ein potenzieller Betreiber beim Insolvenzverwalter vorstellig geworden. Das hatte auch die Parteien auf den Plan gerufen. „Paintball ist politisch nicht gewollt“, stellte Frank Dudda, Chef der größten Ratsfraktion SPD, schnell klar.

Aus der WAZ vom 29.06.2011
 
Eine erste Antwort der Landtagsfraktion der SPD liegt mir (und der DIMB) inzwischen vor.
Ist nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, aber ich kann soviel sagen, dass die SPD eher PRO MTB eingestimmt ist, auch wenn noch ein paar Vorurteile ausgeräumt werden müssen (Stichwort "MTBler fahren 'quer' durch den Wald").
 
Hatte ich gelesen, aber fest steht es nicht. Von daher würde ich doch erst mal den Ball etwas flachhalten. Wenn nach einer großen Demo einer der Politiker sagt: "Steht ja alles noch gar nicht fest" stehen wir dumm da!
 
... Von daher würde ich doch erst mal den Ball etwas flachhalten. ...

Deswegen wartet die DIMB ja mit den großen Aktionen ab, bis der Gesetzesentwurf vorliegt. Derzeit wird u.a. bei den Politikern erst einmal die Lage sondiert. Man muss ja erst einmal herausfinden, wo Gegner und Unterstützer unseres Anliegens zu finden sind.
 
Hatte ich gelesen, aber fest steht es nicht. Von daher würde ich doch erst mal den Ball etwas flachhalten. Wenn nach einer großen Demo einer der Politiker sagt: "Steht ja alles noch gar nicht fest" stehen wir dumm da!

Auch angesichts vergleichbarer Regelungen in anderen Bundesländern und der bestehenden 2. DVO kann davon ausgegangen werden, daß eine Regelung, die hinsichtlich schmaler Wege restriktiv sein soll, kommt. Entscheidend ist aus meiner Sicht vor allem, ob das, was kommt, durchgängig begründet ist* und ob die Regelungen dann auch dem Gebot der Bestimmtheit genügten.

Auch wenn dort Bestimmtheit vorgetäuscht wird, ist z.B. (mangels Bordsteinen und anderen Meßhilfen im Walde) die 2-Meter-Regelung in B-W lt. Auskunft des Fachministeriums nur "per Augenmaß" nachvollziehbar. Sobald derlei rechtliche Unschärfen im Einzelfall zu wenigstens bis vierstellig zu beziffernden Ordnungsgeldern führen können, aber gleichzeitig nach Lesart B-W im wahrsten Sinne des Wortes vom Amtes wegen zur Ansichtssache werden, hört im Rechtsstaat jederlei Spaß auf.

Der Vorwurf "Behördenwillkür" ist in Fällen wie v.g. aber nicht den Forstbehördenmitarbeitern vor Ort, sondern ganz alleine dem Gesetzgeber, also dem Landtag, zu machen. Würde Hessen ähnlich nebulöses Regelwerk verabschieden, wäre es konkret der Hessische Landtag. Eine kontrollierende Forstverwaltung kann nur so gut sein wie die rechtlichen Instrumente, die ihr des Gesetzgeber an die Hand gibt. Und ein Bürger repektive ein Biker kann sich am besten an die Regeln halten, die man auch (be)greifen kann.

Sicher ist es daher am sinnvollsten, politisch miteinander (!) das Ziel

  • "Rücksichtnahme auf möglichst breiter Ebene" anstatt
    .
  • "Bürokratie auf unermeßlich breiten Wegen"
zu verfolgen.

Leider gibt es Leute, die selbst staatlicherseits nicht in der Lage sind, wenigstens die bestehende Rechtslage richtig 'rüberzubringen. Immer noch liest man stellenweise etwas von "befestigten Wegen" (es heißt "feste Wege") und lt. Kinzigtaler Nachrichten muß ein auf unterer Verwaltungsebene angesiedelter Landesbehördenvertreter Privatwaldbesitzern den rechtlich vernünftigen Rat, alle illegalen Bauwerke mit Flatterband und Schildern abzusperren, gegeben haben, aber gleich den schlechten, weil schlichtweg rechtswidrigen, Rat (sozusagen Unrat) draufgesetzt haben, wer Mountainbiker in seinem Wald antreffe, solle diese wegschicken.

Es bleibt zu hoffen, daß es sich vor allem bei der "Wegschick-Empfehlung" um eine redaktionell dringend zu killende Zeitungsente handelt.


*) ich habe inzwischen vernommen, daß z.B. die Unfallträchtigkeit von breiten Wegen in der Nutzungskonkurrenz sogar höher sein kann, als sie es bei schmaleren Wegen ist. Das wird kaum die Einsicht rational denkender Menschen in eine Notwendigkeit von Wegemindestbreitenregelungen fördern.
 
Zuletzt bearbeitet:
ok, verstehe ich.

aber nimm es bitte nicht persönlich, es wäre besser, du informiertest den vorstand, ohne hier ein nebulöses fass aufzumachen, welches die diskussion bezgl. interna und externa wieder anheizt. dein konspirativer wissensvorsprung (und deine vagen andeutungen) nutzt den hier fragenden nämlich 0,0.
 
@ all:

die flyerverteilung ist in vollem gang. die ersten 10.000 sind so gut wie verschickt und wir drucken die tage nach. wer noch flyer benötigt, möge sich bitte bei mir oder bei einer der igs (taunus, odenwald oder osthessen) melden. alle anfragen werden bearbeitet und in ein zentralverzeichnis eingetragen. bitte vergesst nicht, uns eure adresse und die anzahl der benötigten flyer mitzuteilen!
 
Eine erste Antwort der Landtagsfraktion der SPD liegt mir (und der DIMB) inzwischen vor.
Ist nicht für die breite Öffentlichkeit bestimmt, aber ich kann soviel sagen, dass die SPD eher PRO MTB eingestimmt ist, auch wenn noch ein paar Vorurteile ausgeräumt werden müssen (Stichwort "MTBler fahren 'quer' durch den Wald").

Mir hatte die vage Andeutung schon gereicht, um daraus entsprechende Schlüsse ziehen zu können...
 
Alles richtig und alles ungelegte Eier.

Flyer und Vorabinformation an u.U. Betroffene ist ok, um vielleicht schon mal zu zeigen "wir stehen bereit", aber die großen Maßnahmen (Demos, Kontakt Abgeordnete, Unterschriftenlisten etc.) sollten erst nach vorliegen eines konkreten Entwurfs angeleiert werden.
Sonst verschießen wir u.U. unser Pulver und können durch einfache Umformulierungen ausgehebelt werden.... nach der Devise "seht her, wir haben umgehend auf die Proteste reagiert..."

Und ansonsten wiederhole ich ausdrücklich meinen Aufruf in den DIMB einzutreten! Die Masse macht es, das bringt "Legitimation" und bringt u.U. einige Abgeordnete zum Nachdenken, wenn nicht ein paar "Spinner auf Kinderfahrrädern und in Bunten Klamotten" protestieren, sondern ein Verband/Verein etc. mit Hundertausenden Mitgliedern: Familienvätern, Familienmütter, Kindern, Rentnern, High-Potentials, Bankern, Arbeiter, Sachbearbeiter, Singles und was weis ich alles....."normale" Leute eben.
 
Also - Nichtmitglieder als potentielle "Spinner" zu bezeichnen ist ja schon ein bisschen dreist...
Warum ruft der DIMB nicht unorganisierte Radler dazu auf, sich zu organisieren (ich hatte eigentlich bis jetzt das Gefühl, dass das auch ohne Mitgliedszwang gut funktioniert)?
Ich bin sicher, dass auf diese Weise auch ohne direkte Aufforderung ein paar Leute eintreten werden.
 
Also - Nichtmitglieder als potentielle "Spinner" zu bezeichnen ist ja schon ein bisschen dreist...
Hinweis: Die hier geposteten Meinungen sind nicht immer Auffassung der DIMB!

Warum ruft der DIMB nicht unorganisierte Radler dazu auf, sich zu organisieren (ich hatte eigentlich bis jetzt das Gefühl, dass das auch ohne Mitgliedszwang gut funktioniert)?
Ich bin sicher, dass auf diese Weise auch ohne direkte Aufforderung ein paar Leute eintreten werden.

Warum sollte ein Verband nicht dazu auffordern, ihm als Mitglied beizutreten?
 
(.....) Warum sollte ein Verband nicht dazu auffordern, ihm als Mitglied beizutreten?

Genauso ist es. Und im Beitrag mit den "Spinnern" wird das ausgedrückt, was in der Allgemeinheit, nicht in der DIMB, so gesehen wird.

@micha555

Was ist dagegen zu sagen, wenn wir von Ministeriumsseite durch einfache Umformulierungen "ausgehebelt werden.... nach der Devise 'seht her, wir haben umgehend auf die Proteste reagiert...'", ....wenn etwas Gescheites dabei herauskäme. Dann hätten wir doch erreicht, was wir wollten.

Es geht ja nicht um Rechthaberei, sondern um die Sache der Biker und wenn umgehend auf DIMB-Proteste (in deren Sinne) reagiert würde, besser könnte es doch gar nicht laufen.
 
Mir geht es nicht umdie Aufforderung, Mitglied zu werden, sondern darum, dass es so dargestellt wird, als macht ein Protest von Nicht-Mitglieder keine Sinn. Das demotiviert sinnlos und ist auch nicht im Sinne einer DIMB, denn jeder, der sich einzelnen Aktionen anschliesst, die evtl. von der DIMB angeleitet werden, ist ein potentielles Mitglied.
Und - hier geht es thematisch nicht darum, der DIMB mehr Mitglieder zu verschaffen, sondern darum, einzelne Passagen in einem Gesetz zu verhindern.
 
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