Ab welchen Höhendifferenzen funktioniert ein Höhenmesser?

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Hallo Mtbler,

wollte mir demnächst einen Compi mit Höhenmesser zulegen. Da wir hier in der Heide relativ wenige Höhenunterschiede haben, wollte ich wissen, ab ca. welchen Höhenunterschiede der Höhenmesser "anspringt" und eine Steigung überhaupt gemessen wird.

Vielen Dank schon mal für die Antworten.

MfG
Oliver
 
Ob sich das wohl lohnt? Der kostet ja auch was! Egal, musst du wissen. Auf jeden Fall zeigen die Höhenmesser schon kleine Differenzen (1 m Schritte) an und wenn du Dir einen kaufst, der mit einem Tacho kombiniert ist, wird er wohl auch die Steigung anzeigen. Das wird dann aber auch in der Produktbeschreibung stehen, ob er das macht oder nicht.
 
Hallo,

der VDO MC1.0+ berechnet Höhenunterschiede ab 1 hm Differenz. Ich nutze diesen selber und bin zufrieden.

Der CM436 von Ciclo berechnet die Höhenunterschiede erst ab einer Differnz von 5 hm (der soll aber auch ganz gut sein) und hat den Vorteil nicht jeden Sandhügel als wahren hm zu berechnen.

Viele Grüße
Christoph
 
Hi

ich kann mich Bikenstoffel und seiner Meinung zum VDO MC1.0+ nur anschliessen. Dank Funkübertragung keinerlei nervige Kabel mehr vorhanden. Das Display ist relativ gross und gut ablesbar.Dauerhaft werden bei mir die aktuellen Höhenmeter, Tagestourstrecke, Steigung in %, und die Temperatur angezeigt, ach natürlich auch die Momentangeschwindigkeit. Der "Tacho", solange man so ein "Hightech"-Gerät noch so nennen darf, strotz nur so vor Funktionen, die man ehrlich gesagt garnicht alle benötigt, bzw. für mich nicht so relevant sind. Aber für Technikfreaks und aus reinem Interesse ist es immer wieder witzig nachzuschauen wie hoch man jetzt über dem Meeresspiegel biket und was für eine Steigung man sich gerade hochprügelt.
Mein einziges Manko ist die Halterung. Bei solch einem gepfefferten Preis hätte man auch etwas Stabileres konstruieren können. Beim rein und rausmachen des Tachos denkt man immer wieder "gleich reisse ich die Halterung vom Lenker" aber das ist bis jetzt zum Glück noch nicht eingetreten.
Trotzdem ein sehr zuverlässiger und informativer "Tacho"....

Alex
 
Bikenstoffel schrieb:
Der CM436 von Ciclo berechnet die Höhenunterschiede erst ab einer Differnz von 5 hm (der soll aber auch ganz gut sein) und hat den Vorteil nicht jeden Sandhügel als wahren hm zu berechnen.
nicht ganz richtig, denn berechnen "tut" der auch jeweils in abständen von 1hm.. allerdings berechnet er glaube so nicht die steigung, damit nimmt er wohl größere abstände... (kann nochmal genau in der beschreibung nachschauen, falls der wunsch besteht) -auf jedenfall lohnt sich das auch bei sehr kleinen hügeln... ist natürlich nicht so spannend, wenn man nur ~2% steigungen hat...

mfg
hn
 
Hi,

man muss unterscheiden zwischen der aktuellen Anzeige und den integrierten Nettohöhenmetern bergauf und bergab.

Alle Geräte zeigen auf 1 m genau an, das war glaube ich die Frage. Dieser Wert wird über den Umweg Luftdruck gemessen und nicht berechnet. Die Empfindlichkeit ist auch so groß, dass die 1 m Anzeige bei stabilen Luftdruckverhältnissen gerade noch Sinn macht. Unterschiede bestehen dann v.a. darin, ab welchem Intervall zum Gesamthöhengewinn aufsummiert wird. Hier sind die 5 m des HAC durchaus ein vernünftiger Kompromiss, weil sonst nicht nur jede kleine Bodenwelle (das wäre ja in Ordnung), sondern v.a. jede kleinste Luftdruckveränderung und auch statistische Schwankung der Messung mitgezählt wird.

Grüße,
Joey
 
Vielen Dank für die große Anzahl von Infos !!!! :daumen:

95% meine Touren fahre ich hier im Umland, wo die Höhenmeter nur dadurch zustande kommen, dass ich ein Hügelchen nach dem anderen rauf und runter fahre. Da kommen wirklich nicht viele zusammen, anders als bei Euch im Mittelgebirge.

Meine Befürchtung war, dass der Höhenmesser erst dann anzeigt, wenn z.B. 20 Höhenmeter bewältigt worden sind, dann wäre das Teil völlig sinnlos für mich. Denn nur für die 5% Touren im Harz im Spätsommer wäre die Investition zu teuer gewesen.

Zudem hätte ich nicht gedacht, dass wie beschrieben, der Luftdruck sich in bezug auf die Höhenmeter so schnell verändert.

Nisita, wenn du die Beschreibung zur Hand hast, wäre die Info schon ganz nett. Bloß keine großen Umstände. Bin auch an dem Ciclo interessiert, obwohl VDO ja aus technischer Sicht sehr gute Bewertungen bekommen hat.

Aber da habt ihr mir schon sehr geholfen.
 
Nur so am Rande: Gestern Abend war ich mit einem GPS-Fahrer unterwegs. Nach Ende der Tour hatte mein HAC4 ca. 410 hm addiert, der Kollege hatte ca. 465 hm im System stehen. Also kann man da ganz schön auf die Schnauze fallen, je nach dem, mit was eine Tour höhenmetermäßig bestimmt wurde.

Viele Marathons etc. werden (noch?) mit barometrischen Systemen wie HAC oder VDO abgefahren und die Höhenmeterangaben sind bei der eigenen Fahrt dann so einigermassen nachvollziehbar.

Kommen jetzt die Marathons plötzlich auf ganz andere Werte? Der Bimbacher Marathon (Rennrad) ist z.B. mit etwa 3.500 hm angegeben, das wäre dann ja viel zu wenig... :D :D :D
 
pinguin schrieb:
Nur so am Rande: Gestern Abend war ich mit einem GPS-Fahrer unterwegs. Nach Ende der Tour hatte mein HAC4 ca. 410 hm addiert, der Kollege hatte ca. 465 hm im System stehen. Also kann man da ganz schön auf die Schnauze fallen, je nach dem, mit was eine Tour höhenmetermäßig bestimmt wurde.
Nach meiner kurzen Erfahrung mit GPS und Höhenmessung würde ich eher dem HAC vertrauen, mein GPS-Empfänger damals war ziehmlich träge in der Aktualisierung der Werte.
Grundsätzlich ist die Frage nach den exakten Höhenmetern einer Route ungefähr so sinnvoll wie die Frage nach der Küstenlänge. Du musst schon definieren, wie die Addition der Höhenmeter erfolgt. Das macht halt jeder Hersteller anders, deshalb hast du andere Ergebnisse. 10% Abweichung finde ich nun nicht weiter schlimm.
 
pinguin schrieb:
Nur so am Rande: Gestern Abend war ich mit einem GPS-Fahrer unterwegs. Nach Ende der Tour hatte mein HAC4 ca. 410 hm addiert, der Kollege hatte ca. 465 hm im System stehen. Also kann man da ganz schön auf die Schnauze fallen, je nach dem, mit was eine Tour höhenmetermäßig bestimmt wurde.

Viele Marathons etc. werden (noch?) mit barometrischen Systemen wie HAC oder VDO abgefahren und die Höhenmeterangaben sind bei der eigenen Fahrt dann so einigermassen nachvollziehbar.

Kommen jetzt die Marathons plötzlich auf ganz andere Werte? Der Bimbacher Marathon (Rennrad) ist z.B. mit etwa 3.500 hm angegeben, das wäre dann ja viel zu wenig... :D :D :D

bei uns war es am wochende geau anders herum beim eisbär marathon in kitzingen wurde die strecke angeblich mit einem garmin gps vermessen -->1500hm; am ende der tour zeigte mein hac4 aber gerade mal 1100 hm an...

bin mit dem hac4 immer ganz gut gefahren in frammersbach stimmt er immer relativ genau mit der angabe überein!
 
Wer es nötig hat, viele hm zu sammeln, um prahlen zu können;)
Ich komme auch mit dem HAC auf >100hkm/Jahr:D
Und GPS liegt bei der Höhe weit mehr als 10% daneben.
Aber dessen Anzeige ist ja digital...

Aber im Flachland wirst Du mit dem Ciclo nicht auf allzuviele hm kommen:(

Der Nikolauzi
 
@ jsweet

Jepp, kann ich bestätigen. Ich bin von SW aus nach KT, dann den Eisbär und wieder zurück nach SW. hatte 1530 hm, davon 430 hm in den 75 km An-/Abradeln. Passt also zu deinem Wert wie die Faust auf's Auge...

@ nikolauzi

Komme auch auf 100.000 hm/anno, in einer Gegend, die i.d.R. ein Verhältnis von 1:10 (Strecke:hm) hat, also mittelgebirgig.

Von meiner Ausbildung her kenne ich die technischen Hintergründe von GPS und auch barometrischer Höhenmessung. Die Tour, die ich gestern Abend gefahren bin, war fast komplett ausserhalb der Wälder, Abschattungen gab es so gut wie keine. Würde annehmen, dass das GPS-Gerät im Gegensatz zum HAC vielleicht keinen Filter drin hat bezüglich der Aufsummierung.

Ja, das mit der Küstenlänge - das hat was... :D

Vergleich Polar zu HAC ist ja auch immer so eine Geschichte. Der Kollege mit'm Polar hat im Vergleich zu mir immer mehr Höhenmeter nach einer Tour.

Halt alles arg relativ...
 
Es tauchen immer wieder Kommentare auf, in denen die Höhenmessung per GPS und per Barometer (HAC, VDO etc.) verglichen werden. Tatsache ist, die Höhen kann man nicht vergleichen, da sie sich auf unterschiedliche Bezugssysteme beziehen.

Die barometrische Messung basiert auf der Tatsache, dass bei größerer Höhe der Luftdruck sinkt. Das ist bei stabiler Wetterlage und geringen Entfernungen (wie sie beim Radfahren vorliegen) eine ziemlich genaue Angelegenheit.

Beim GPS hingegen wird die Höhe bezogen auf ein festgelegtes Rotationsellipsoid ermittelt. Dieses Ellipsoid ist jetzt der Erde zwar angenähert, aber passt halt nicht exakt mit der eigentlichen Bezugsfläche für die Höhenmessung, dem sogenannten Geoid. Ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen: Durch die Differenzen von Geoid und dem Ellipsoid kann es zu lustigen "Effekten" kommen, dass z.B. Wasser bezogen auf die GPS-Höhe auch mal bergauf fließen kann...

Also langer Rede kurzer Sinn: In 99% der Fälle ist zum Radfahren die barometrische Höhenmessung die geeignetere.
 
pinguin schrieb:
@ jsweet

Jepp, kann ich bestätigen. Ich bin von SW aus nach KT, dann den Eisbär und wieder zurück nach SW. hatte 1530 hm, davon 430 hm in den 75 km An-/Abradeln. Passt also zu deinem Wert wie die Faust auf's Auge...

Da hast du dirs aber deftig gegeben!
 
Mac323 schrieb:
Es tauchen immer wieder Kommentare auf, in denen die Höhenmessung per GPS und per Barometer (HAC, VDO etc.) verglichen werden. Tatsache ist, die Höhen kann man nicht vergleichen, da sie sich auf unterschiedliche Bezugssysteme beziehen.

Die barometrische Messung basiert auf der Tatsache, dass bei größerer Höhe der Luftdruck sinkt. Das ist bei stabiler Wetterlage und geringen Entfernungen (wie sie beim Radfahren vorliegen) eine ziemlich genaue Angelegenheit.

Beim GPS hingegen wird die Höhe bezogen auf ein festgelegtes Rotationsellipsoid ermittelt. Dieses Ellipsoid ist jetzt der Erde zwar angenähert, aber passt halt nicht exakt mit der eigentlichen Bezugsfläche für die Höhenmessung, dem sogenannten Geoid. Ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen: Durch die Differenzen von Geoid und dem Ellipsoid kann es zu lustigen "Effekten" kommen, dass z.B. Wasser bezogen auf die GPS-Höhe auch mal bergauf fließen kann...

Also langer Rede kurzer Sinn: In 99% der Fälle ist zum Radfahren die barometrische Höhenmessung die geeignetere.

Einspruch, euer Ehren.

Es geht hier nicht um die absolute Höhe über normal Null. Es ist beim Aufsummieren von gefahrenen Höhenmetern bei einer Radtour wurschtegal, ob du den barometrischen Höhenmesser auf 0 m ü.NN oder 2000 m ü.NN stehen hast, deine Tour hat in beiden Fällen z.B. 585 hm (relativ zum beliebigen Ausgangspunkt, die reale absolute Höhe des Ausgangspunkts ist egal).

Das gleiche bei GPS. Es ist völlig belanglos, dass die Erde hier wegen ihrer Formgebung etwas unbequem für den Vermesser ist.

Die relative Höhe wird über Satelliten errechnet und diese relativen Höhendifferenzen werden einfach summiert. Wenn man die relative Summierung betrachtet, ist der Bezugskörper uninteressant, Herr Kollege. Wir befinden uns in einem lokalen System ohne Bezug zu m ü.NN

Die Genauigkeit der relativen GPS-Höhenmessung während einer Radtour ist abhängig von der Gerätequalität, von der Signalqualität (Verfügbarkeit Satelliten, Abschattung, sonstige Signalstörungen) und vom Auswerte-/Berechnungsverfahren.

Die Genauigkeit der barometrischen Höhenmessung ist Abhängig von der Qualität der Druckdose und dem Wetter bzw. der Luftdruckstabilität.

Eine relative GPS Höhenmessung ist auf einer Tagestour über z.B. 12 Stunden im Gebirge bei wechselnden Wetterbedingungen genauer als das, was HAC, VDO oder Polar und natürlich auch professionelle barometr. Höhenmessgeräte anbieten können.

GPS ist wetterunabhängig, dafür fährt man mit den barometrischen Systemen bei Touren, bei denen permanent Abschattungen eintreten, sicherlich besser.

Wenn das barometr. Messgerät und das GPS den gleichen Aufsummierungsfilter enthalten (z.B. Höhendifferenz erst in Summenbildung einfließen lassen, wenn Delta h > Betrag von 5 m), dann sind beide Systeme auf einer virtuellen Tour durch eine Gegend, die immer stabiles Wetter hat und keine Abschattungen aufweist, identisch.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.

Am barometr. System kann ich z.B. auf einer Alpentour erkennen, dass das Wetter schlecht wird. Sowas bietet mir ein GPS alleine nicht als Abfallprodukt an.

Optimal wäre m.E. ein GPS-System am Rad mit beiden Höhenmesssystemen, man könnte dann sehr schöne Beobachtungen damit machen...
 
Die oben angesprochene Problematik der unterschiedlichen Modelle von Erde und Mathematik und deren Auswirkung auf Höhenmessungen bzw. Korrekturen im Umfeld von Höhenmessungen kann man schön in der Diss. http://elib.tu-darmstadt.de/diss/000036/schulz.PDF ab Seite 64 mitverfolgen. Wenn man es genau nimmt, dann muss jegliche Höhenmessung (egal mit was für einem Verfahren) bezüglich der Erdschwerelinien korrigiert werden. Allerdings rentiert sich das erst ab einer relativen Messgenauigkeit von etwa 3 cm im lokalen System.

Weder ein HAC noch ein xyz-GPS für Hobbyanwendungen sind dazu in der Lage.

Alles sehr theoretisch... :D

Ich würde mir gerne mal HAC und irgendein GPS ans Fahrrad nageln und wissen wollen, ob auf MEINEN typischen Ausfahrten übers Jahr gesehen, die Voreilung des GPS in etwa konstant ist gegenüber dem HAC. Denn, ob das "immer" ca. 10% Delta sind, wage ich zu bezweifeln...

Schönes Wochenende!
 
Da hast Du ja teilweise Recht, aber:

Das Bezugssystem ist nach wie vor interessant. Es werden zwar tatsächlich nur Höhendifferenzen bei beiden Systemen gebildet (soweit stimme ich Dir zu), aber die Differenzhöhen beziehen sich bei GPS immer noch auf das Ellipsoid und nicht das Geoid. Und da Du ja Kollege zu sein scheinst, weisst Du ja auch, das da speziell im Gebirge schon mal schnell +/- 100hm Delta zusammenkommen. Wobei natürlich wechselnde Wetterbedingungen sich voll auf das Barometer auswirken (welches natürlich auch nicht auf das Geoid bezogen ist).

Nix für ungut: Beide Systeme haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile und ich stimme Dir zu: Ein kombiniertes Gerät (gibt's m.M. auch von Garmin - und von den anderen bestimmt auch) ist da die beste Lösung...

Schöne Grüße
Mac
 
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