Mac323 schrieb:
Es tauchen immer wieder Kommentare auf, in denen die Höhenmessung per GPS und per Barometer (HAC, VDO etc.) verglichen werden. Tatsache ist, die Höhen kann man nicht vergleichen, da sie sich auf unterschiedliche Bezugssysteme beziehen.
Die barometrische Messung basiert auf der Tatsache, dass bei größerer Höhe der Luftdruck sinkt. Das ist bei stabiler Wetterlage und geringen Entfernungen (wie sie beim Radfahren vorliegen) eine ziemlich genaue Angelegenheit.
Beim GPS hingegen wird die Höhe bezogen auf ein festgelegtes Rotationsellipsoid ermittelt. Dieses Ellipsoid ist jetzt der Erde zwar angenähert, aber passt halt nicht exakt mit der eigentlichen Bezugsfläche für die Höhenmessung, dem sogenannten Geoid. Ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen: Durch die Differenzen von Geoid und dem Ellipsoid kann es zu lustigen "Effekten" kommen, dass z.B. Wasser bezogen auf die GPS-Höhe auch mal bergauf fließen kann...
Also langer Rede kurzer Sinn: In 99% der Fälle ist zum Radfahren die barometrische Höhenmessung die geeignetere.
Einspruch, euer Ehren.
Es geht hier nicht um die absolute Höhe über normal Null. Es ist beim Aufsummieren von gefahrenen Höhenmetern bei einer Radtour wurschtegal, ob du den barometrischen Höhenmesser auf 0 m ü.NN oder 2000 m ü.NN stehen hast, deine Tour hat in beiden Fällen z.B. 585 hm (relativ zum beliebigen Ausgangspunkt, die reale absolute Höhe des Ausgangspunkts ist egal).
Das gleiche bei GPS. Es ist völlig belanglos, dass die Erde hier wegen ihrer Formgebung etwas unbequem für den Vermesser ist.
Die relative Höhe wird über Satelliten errechnet und diese relativen Höhendifferenzen werden einfach summiert. Wenn man die relative Summierung betrachtet, ist der Bezugskörper uninteressant, Herr Kollege. Wir befinden uns in einem lokalen System ohne Bezug zu m ü.NN
Die Genauigkeit der relativen GPS-Höhenmessung während einer Radtour ist abhängig von der Gerätequalität, von der Signalqualität (Verfügbarkeit Satelliten, Abschattung, sonstige Signalstörungen) und vom Auswerte-/Berechnungsverfahren.
Die Genauigkeit der barometrischen Höhenmessung ist Abhängig von der Qualität der Druckdose und dem Wetter bzw. der Luftdruckstabilität.
Eine relative GPS Höhenmessung ist auf einer Tagestour über z.B. 12 Stunden im Gebirge bei wechselnden Wetterbedingungen genauer als das, was HAC, VDO oder Polar und natürlich auch professionelle barometr. Höhenmessgeräte anbieten können.
GPS ist wetterunabhängig, dafür fährt man mit den barometrischen Systemen bei Touren, bei denen permanent Abschattungen eintreten, sicherlich besser.
Wenn das barometr. Messgerät und das GPS den gleichen Aufsummierungsfilter enthalten (z.B. Höhendifferenz erst in Summenbildung einfließen lassen, wenn Delta h > Betrag von 5 m), dann sind beide Systeme auf einer virtuellen Tour durch eine Gegend, die immer stabiles Wetter hat und keine Abschattungen aufweist, identisch.
Beide Systeme haben Vor- und Nachteile.
Am barometr. System kann ich z.B. auf einer Alpentour erkennen, dass das Wetter schlecht wird. Sowas bietet mir ein GPS alleine nicht als Abfallprodukt an.
Optimal wäre m.E. ein GPS-System am Rad mit beiden Höhenmesssystemen, man könnte dann sehr schöne Beobachtungen damit machen...