50% Sag um Federweg auszunutzen?

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Ich habe Probleme mit der Einstellung meiner Federelemente am Nerve XC 9.0 Größe M und bezweifle fast, dass es überhaupt richtig möglich ist.

Sowohl an der Gabel als auch am Dämpfer habe ich 30% Sag eingestellt. Druckstufe an der Gabel ganz offen, der Dämpfer ist mit mittlerer Druckstufe fest konfiguriert. Ich kann mich nun draufschmeißen auf das Rad, Bordsteinkanten und kleine Drops nehmen wie ich will, am Ende habe ich nur max. 60% des Federwegs bei Gabel UND Dämpfer ausgenutzt. Nach Abzug des Sags bleiben also gerade mal 30% wo sich was tut.

Und ich bin auch kein Federgewicht mit 82kg.

Welchen Parameter kann ich denn sonst noch beeinflussen außer Luftdruck? Die Zugstufe dürfte hier nicht relevant sein (habe aber auch damit schon gespielt ohne Erfolg). Wenn ich den Luftdruck aber weiter senke (z.Zt. 80psi vorne, 150psi hinten), lande ich bei 50% Sag.

Habt ihr Tipps?
 
Was sind denn für dich kleine Drops?

Und natürlich wirst du beim Draufschmeißen oder kleinen Bordsteinkanten nicht eine vergleichbare Kraft entwickeln wie im Wald in einer wurzelverbockten Landung.

Fahr das Ding erstmal richtig ordentlich im Wald an (deinem) Anschlag, dann würde ich beurteilen ob du den Federweg gescheit nutzt oder nicht. Du hast das gute Stück ja hoffentlich nicht gekauft um damit bequem über Bordsteinkanten zu fahren ;)
 
Natürlich und vor allem bewege ich mich im Wald. Über jede Wurzel und jeden kleinen Vorsprung.

Also mal als Gedankenexperiment: aus welcher Höhe müsste ich mich mit dem Bike fallen lassen, bis Dämpfer und Gabel durchschlagen?

Ein Nerve XC kann doch nicht für Drops aus 1m Höhe gemacht sein. Ich will den Federweg auf normalen Touren nutzen.
 
Zu deiner Frage, 3-4 Treppenstufen reichen aus, wenn man sich reinplumpsem lässt und nich selbst die Lndung abfängt.
Aber stell das Fahrwerk im Wald bzw. auf deinen Haustrails ein, das mit von der Bordsteinkante hüpfen ist alles graue Theorie und hat wenig mit der Belastung im Gelände gemeinsam.
Such dir am besten einen der fürs Fahrwerk anspruchsvollsten Wege aus in deiner Nähe (zB viele Wurzeln etc), fahr diesen ein paar mal mit unterschiedlichen Einstellungen und Luftdrücken. Dann kannst du kontrollieren, inwiefern der Federweg ausgenutzt wird und vor allem, ob es sich auch komfortabel fährt.
Das ist nämlich der Punkt, würde dein Fahrwerk schon bei einer Bordsteinkante nahezu den gesamten Hub ausnutzen, so hättest du im gröberen Gelände rein gar keine Reserven, ständiges Durchschlagen und ein hartes Fahrgefühl wären die Folge. Deshalb sind die meisten Fedderelemente progressiv ausgelegt, sprich Kraft und Einfederweg steigen nich proportional an, sondern in einer stetig steigenden Kurve.
Zweck der Sache ist eben, Durchschläge zu verhindern.
Außerdem musst du Gabel und Dämpfer erst mal richtig einfahren (das dauert bei Fox eine gewisse Zeit), nach rund 200km Gelände kannst du dann das grobe Setup mal überarbeiten und genauer abstimmen.

Schau zu dem Thema auch mal hier: http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=385588&highlight=federweg+ausnutzen
...und hier: http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=354042
Vielleicht konnte ich ja helfen ;)
Gruß
 
Die beiden genannten Threads habe ich schon gelesen. Nur wird dort auch keine wirkliche Lösung gefunden. Dort geht es nur um den Dämpfer, und mein Compression Tune ist ja bereits der mittlere.

Kabelbinder ist natürlich an der Gabel dran. Die Frage war ja auch nicht, wie man den Federweg messen, sondern wie man ihn verbessern kann.

Natürlich habe ich vor dem Post auch herumexperimentiert, mit dem Ergebnis welches mich wieder zurück zum Ursprungspost führt, nämlich dass ich 50% Negativfederweg bräuchte, um den Federweg auszunutzen.

Ich finde es schade wenn von 120mm gerade mal 40mm "aktiv" sind. Dann hätte ich ja auch ein leichteres MR kaufen können. Da ich kein extremes Körpergewicht habe, würde es mich wundern, wenn dies nur bei mir so wäre.
 
Ach so ich dachte hier im Canyon-Forum kennt man die Specs aller Modelle auswendig ;)

Gabel: Fox F120 RLC
* für mein Gewicht empfohlen 85psi, verringert auf 80psi => 30% Sag

Dämpfer: Fox RP23
* 150psi => 30% Sag

Bisher gefahrene Kilometer: 100

Ich kann mir schon vorstellen, dass längeres Einfahren das Ansprechverhalten verbessert, aber den Federweg?? Nun, fahre ich halt weiter und schauen wir mal...

Vielleicht können mal andere XC-Fahrer ihre Erfahrungen hierzu posten.
 
Es wäre schlimm wenn ein Dämpfer bei so geringer Belastung schon den ganze FW nutzen würde! Wenn Du einen Drop aus 1 Meter machen würdest und der würde nicht durchsacken, dann würde ich mir Gedanken machen. Aber bei einer Waldtour sind 60% eigentlich OK.
Wie es Dir schon geraten wurde, mach mal einen Kabelbinder an die Gabel! Und dann fahr mal richtig schnell einen Trail ( mit Wurzeln und Steinen), wenn er dann immer noch nicht 80% nutzt, dann kannst Du dich noch mal melden.
 
Wie schon gesagt, Kabelbinder ist dran. Und wie auch schon gesagt, fahre ich Trails mit groben Wurzeln und Steinen. Und ich fahre auch ziemlich schnell. Da sowohl an der Gabel als auch am Dämpfer nur 60% genutzt werden, melde ich mich hiermit also.

Irgendwie ist das mühsam, habe das Gefühl ich wiederhole mich ständig. Drücke ich mich so unverständlich aus?
 
Also ich habe zwar den extrem progressiven Pearl am Nerve ES 7 (2007) und brauche bei ihm ca. 40% Sag. Auf einer normalen Tour sind da maximal 80% ausgenutzt, wenn es ordentlich rund geht nutze ich ihn bis zum Anschlag.
Der RP23 ist weniger progressiv aber teste ihn halt einfach mal mit 40% Sag. Vielleicht federst du einfach nur gut mit den Beinen alles ab ;)
 
Hi,

ich habe auch seid Kurzem Das XC 6.0, also vorne nutze ich den Weg mit Normdruck nahezu aus, aber hinten nutze ich auch noch lange nicht den gesamten Ferderweg, allerdings fahre ich momentan mit nur 110 PSI, da ist der Sag fast bei 40% und genutzt werden gerade mal so um die 80%.

Hat sich da schon eine Lösung aufgetan oder einfach drüber weggeschaut?

Trocken 80Kg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nerve-Bikes haben eine ähnliche Kinematik wie die ehemaligen GIANT NRS-Bikes. Die haben bei "normaler" Abstimmung auch so gut wie nie ihren kpl. Dämper-Federweg ausgenutzt. Ich habe noch ein NRS und fahre entgegen den damaligen Empfehlungen ( no bobbing - no sag ) mit 3-4mm SAG und nutze den Federweg auch dann nur bei heftigem Untergrund ( schnelle Marathons mit langen Bodenwellen oder starken Kompressionen ) voll aus. Das hat aber grundsätzlich keine Auswirkungen auf das vorzügliche Verhalten der Hinterbaufunktion. Ein XC-Bike soll ja kein Schaukelstuhl sein sondern die Belastungsspitzen mildern. Und das wird durch dieses Konstruktionsprinzip wirklich sehr gut erreicht. Selbst kleinste Unebenheiten werden sensibel geschluckt, Reserven für heftigere Schläge sind genügend vorhanden.
 
Alles klar, also sehe ich die SAG einstellung jetzt mal als zweitrangig an und stelle mir das ganze so ein, dass es bequem ist, zur not gibt es da ja noch das ProPedal.

Mir kommt es nur seltsam vor, beim fahren, wenn es hinten anders federt als vorne (anders= weniger, prograssiver)

Ich muss mich eh noch etwas mit dem Fahrwerk auseinandersetzen, bin aber für jeden Tipp dankbar
 
Mir kommt es nur seltsam vor, beim fahren, wenn es hinten anders federt als vorne (anders= weniger, progressiver)

Mach Dir nicht zu viel Gedanken. Nur DU kannst entscheiden, mit welcher Einstellung Du am liebsten fahren willst - da kommt man um ein paar Versuche mit verschiedenen Einstellungen leider nicht rum. Auch wenn es während des Pedalierens etwas wippt, das stört nicht wirklich und vergeudet auch nicht sooo viel Kraft - also ich merke nichts davon. Der Komfortgewinn ist mir persönlich viel lieber. Auf längeren Marathons ermüde ich weniger und kann auch auf verblockten Geraden richtig Gas geben. Das ist mit dem Hardtail systembedingt nicht immer so einfach. Und nicht jeder hat so viel Power in den Beinen, dass er über die Wurzeln und kleinen Hindernisse "fliegt" ;)
 
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