Zum Thema Lizenz(en) mal ein ganz anderer Vorschlag:
Einfach mal das US-System anschauen. Dort braucht JEDER der fährt eine Lizenz. Jahreslizenz ist so um die 20 $, Tageslizenz meist 5 $. In den einzelnen Staaten gibt es eigene "Radsportverbände", wenn man nur lokale Rennen bestreitet langt deren Lizenz. Für überregionale Rennen braucht man eine NORBA-Lizenz. Klassen gibt es Beginner, Sport, Expert, Semi-Pro, Pro, geteilt in Altersklassen 0-14, 15-18, 19-29, 30-39, 40+. Das natürlich für beide Geschlechter. Beginner bekommen eine eigene Strecke, meist Waldwege und Singletrails mit kleinen Drops, bei Sport sind schon heftigere Sprünge drin und die Strecke ist Großteils auf Trails, Expert, Semi- und Pro bekommen eine "richtige" Strecke mit allem Schnickschnack.
Training ist Samstags den ganzen Tag und ist recht entspannt da jeder auf "seiner" Strecke trainiert. Aber man kann auch bei den anderen Klassen "reinschnuppern" und sich die Strecken ansehen. Sonntag ist dann morgens noch ein kurzes Training, dann das Rennen mit in der Regel 2 Läufen. Wenn es zuviele Starter gibt bekommen Beginner und bei noch mehr Leuten auch Sport nur einen Lauf.
VORTEILE:
Jeder kann die Schwere der Strecke wählen die er bewältigen will. Für Tageslizenzler ist das völlig frei, wer eine Jahreslizenz hat muß seine Klasse oder höher fahren.
Es gibt eine große Anzahl von Gewinnern, da es viele Klassen gibt. Das führt zu mehr Erfolgserlebnissen und zu einer höheren Rate an Leuten die dem Sport treu bleiben.
Probleme im Training gibt es nicht, da meist die Leute sich gut auf die 3 Strecken verteilen.
Es gibt KEIN Pflichttraining, d.h. wenn man will kann man Sonntags ankommen, sich schnell die Strecke in 2 Läufen ansehen und dann fahren. Ist vor allem ein Vorteil wenn es in einem Skigebiet ist (wo die meisten Rennen ausgetragen werden) wo die Strecken permanent sind und viele Leute die schon von regelmäßigen Besuchen kennen. Also für Leute die keine Zeit haben wegen Schule/Beruf um 3 Tage dranzuhängen ist das eine schöne Alternative. Auch für die "Reinschnupper"-Fahrer.
Niedrige Kosten für die Rennen, meist 30-45 $ für 2 Tage mit Liftpaß bei lokalen Rennen!
Nach den Rennen gibt es eine Tombola für alle Teilnehmer, wo meist Zeugs wie
Reifen, DVDs, Protektoren, Bier usw., was die Sponsoren zur Verfügung stellen, verlost wird. Somit hat JEDER Teilnehmer die Chance was zu bekommen, nicht nur die schnellen Jungs/Mädels. Semi- und Pros bekommen meist auch Geld, auf lokalen Rennen so 100-150 $ für den Sieg. Außerdem werden häufig die schnellsten Leute klassenunabhängig gewürdigt.
Für Jahreslizenzler gibt es einen Zwangsaufstieg wenn man deutlich bessere Zeiten fährt als der Durchschnitt in der Klasse.
NACHTEILE:
Rennorganisation, speziell auf den kleineren Rennen, ist eher vergleichbar mit illegalen Rennen. 2 Stoppuhren und Funkgeräte für die Zeitnahme, keine Streckenposten und sehr wenige Sanis!
Bei niedrigeren Teilnehmerzahlen (unter 100 Fahrern) kann es vorkommen daß man kaum/keine Gegener in seiner Klasse hat. Die Veranstalter können nach eigenem Ermessen Klassen zusammenlegen, was meist dann auf Altersbasis gemacht wird (z.B. 19-39 statt 19-29 und 30-39).
Man kann seine Zeiten nicht klassenübergreifend vergleichen.
Protektoren-/Helmpflicht wird SEHR locker gehandhabt bzw. ist nicht existent.
Helm ja, der Rest ist egal.
Will man seine Klasse nach Unten wechseln ist das schwierig wenn man eine Jahreslizenz hat. Wenn man also bei einem "einfachen" Kurs sich für eine Jahreslizenz für Expert entschieden hat und dann beim nächsten Rennen selbst der Sport-Kurs schon recht heftig ist hat man keine Wahl mehr. Deshalb wird immer geraten sich von Unten nach Oben zu arbeiten.
Startreihenfolge wird nach Anmeldung in der Klasse festgelegt. Ohne Seeding Run kann es somit sein daß man auf einen langsameren Fahrer aufläuft, und das obwohl im Abstand von 1 min gestartet wird. Aber bei einer Renndauer von 4-8 Minuten kann das schon mal passieren wenn jemand langsam ist.
Dies war NICHT als Vorschlag zum Kopieren gedacht, sondern als Anregung wie es in anderen Länder gehandhabt wird. Lokale US-Rennen sind sehr streßfrei und es ist mehr ein großes Happening mit noch nebenbei Rennen fahren. Pros sind auch immer relaxt. Positives Image für den Sponsor ist wichtig
![Wink ;) ;)](/forum/styles/legacy/smilies/wink.gif)
da schnauzt man keine langsameren Leute an.
Cheers