29er Strassenreifen

@debitor
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Die Maxxis Torch fand ich eigentlich sehr interessant, aber nach den Tests aus der RADtouren und von BicyleRollingResistance werde ich wohl auch zum Schwalbe Almotion in 2,15" greifen - man kann sicher im Detail über einige Ergebnisse streiten, aber die grundsätzlichen Relationen werden schon stimmen. Zumal die Rollwiderstandsmessungen auf den Rollen für harten Asphalt schon Sinn machen - zumindest mehr als die Tests von MTB-Reifen, die letztlich meist in deutlich anderem Terrain eingesetzt werden.

Man muß da differenzieren: Es kommt auf den Luftdruck an. Wenn bei einem Normtest auf der Rolle der Rollwiderstand nur bei 2 Bar gemessen wird, dann wird ein leichter Reifen deutlich weniger Verluste über die Karkasse haben. Denn die Verformung der Karkasse über den Latsch erzeugt Reibung, das heißt Energieverlust. Nun wird man aber auf Asphalt nicht unbedingt mit wenig Druck fahren. Bei knüppelhart gepumpten Reifen ist die Verformung und damit der Energieverlust gering. Ein dünnwandiger Reifen hat dann nicht mehr so viele Vorteile gegenüber einem schweren Reifen. Wenn ich den Hookworm mit Gelände-Luftdruck von 1,3 Bar oder weniger fahre, dann ist der Rollwiderstand auf Asphalt spürbar höher als wenn ich ihn aufpumpe. Da macht es folglich Sinn, ihn mit Autoventilen auszustatten und gegebenenfalls die Tankstelle aufzusuchen.
Natürlich ist das Profil ebenfalls entscheidend, sofern vorhanden. Im Buch "Fachkunde Fahrradtechnik" wurde z.B. der Schlammreifen Maxxis Swampthing bei verschiedenen Drücken getestet. Im Ergebnis war der Unterschied relativ gering: Das grobe Profil frißt die meiste Kraft, da macht die Ersparnis der Karkasse durch mehr Druck relativ wenig aus. Das sieht in abgeschwächter Form auch bei den Rolling Resistance Tests: Der MK2 hat bei 25 PSI 31,5 Watt, bei 55 PSI 28,8 Watt, die Ersparnis beträgt also 8,6%. Beim Speedking2 ist der Unterschied 19,1 zu 14,5 Watt, also heftige 24%! Bei einem Reifen ohne Profil, aber mit schwerer Karkasse, ist das Einsparpotential noch höher.
http://www.bicyclerollingresistance...5-vs-continental-speed-king-ii-racesport-2015
 
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Mein reden Tombrider ... ;)
Wenn man mal den Schwalbe Mondial bei 2.1 bar und brutalen 38,6 Watt ansieht, wird einem schnell klar dass diese reifen nur mit sehr hohem Druck funktionieren und dann bretthart sind.
Die Torch 2.1 rollen mit 3 bar wesentlich besser als die Schwalbe Mondial 1. 6 mit 6 bar , und dies noch mit nicht zu vergleichendem Komfort !
 
Nun habe ich den direkten Vergleich von Torch 2.1 zu Conti XKING 2.4 / Race King 2.2 Protection. Bin heute meine Hausasphalt Strecke mit 53 km und rund 650 Höhenmeter gefahren. Habe für die gleiche Strecke rund 4 Minuten länger mit den MTB Reifen gebraucht. Um Gleichheit zu wahren bin ich ebenfalls mit 3 bar gefahren. Ich bin der Meinung die Zeit am Berg verloren zu haben, denn gerade hier merkt man schon die Reifengeräusche beim intensiven treten. Für mich vom Gefühl nun ganz klar weniger Rollwiderstand bei den Torch s , Prüfstand Messung hin oder her. Was noch auffiel, die Torch s hatten trotz des gleichen Luftdruck eine bessere Dämpfung zu bieten. Denke dies liegt an der weichen Seitenwand.
 
Mein reden Tombrider ... ;)
Wenn man mal den Schwalbe Mondial bei 2.1 bar und brutalen 38,6 Watt ansieht, wird einem schnell klar dass diese reifen nur mit sehr hohem Druck funktionieren und dann bretthart sind.
Die Torch 2.1 rollen mit 3 bar wesentlich besser als die Schwalbe Mondial 1. 6 mit 6 bar , und dies noch mit nicht zu vergleichendem Komfort !

Das krasseste Beispiel dürfte wohl der Marathon Plus mit der superdicken Pannenschutzschicht sein. Meinen pumpe ich immer auf die maximalen 6 Bar und pumpe erst dann nach, wenn er spürbar schwerer läuft. Dann bin ich jedesmal bei ziemlich genau 5 Bar! Die kaugummiartige Pannenschutzschicht darf sich GAR NICHT verformen können, sonst zieht sie Energie wie Knetmasse. Eine normale MTB-Reifen-Karkasse zieht natürlich weit weniger Energie, aber das physikalische Prinzip ist das gleiche.
 
Das krasseste Beispiel dürfte wohl der Marathon Plus mit der superdicken Pannenschutzschicht sein. Meinen pumpe ich immer auf die maximalen 6 Bar und pumpe erst dann nach, wenn er spürbar schwerer läuft. Dann bin ich jedesmal bei ziemlich genau 5 Bar! Die kaugummiartige Pannenschutzschicht darf sich GAR NICHT verformen können, sonst zieht sie Energie wie Knetmasse. Eine normale MTB-Reifen-Karkasse zieht natürlich weit weniger Energie, aber das physikalische Prinzip ist das gleiche.

Perfekt beschrieben, fühlt sich bei mir genau gleich an. Sobald ich unter 6 Bar bin mit den Marathons, empfinde ich die als sehr schwergängig.

Happy trails
 
Find erstmal eine MTB-Felge, die solche Drücke mitmacht.
Druck ist Kraft pro Fläche. Verdoppelst Du die Fläche, auf die die Kraft wirken kann, dann verdoppelst Du die Kraft, mit der der Reifen an der Felge zieht und sie spreizt. Ein 2,5-Zoll-Hookworm mit 63mm Breite bei 4 Bar belastet dementsprechend die Felge mehr als ein 37mm-Reifen bei 6 Bar. Darum haben viele Hersteller nicht nur eine (sinnlose) Höchstgrenze, sondern geben tabellarisch an, bei welcher Reifenbreite welcher Maximaldruck zulässig ist. Hast Du eine solche Tabelle nicht, dann kannst Du davon ausgehen, dass der Maximaldruck für den maximal genutzten Reifen gilt, also bei 29ern für 2,5-Zoll-Reifen.
 
Ich habe auch die Marathon Plus Mtb drauf in der 57mm Breite. Ich pumpe sie auch kräftig auf, dann haben sie - klar - wenig Dämpfungskomfort. Aber dafür habe ich Sie auf nem Allmoutain/Fully drauf. Damit habe ich meinen Komfort. Diese Kombi kann ich jedem empfehlen, der täglich mit dem Rad zur Arbeit über Asphalt fährt. Ich empfinde Sie relativ schmal (subjektiv, ich weiß...), hatte aber vorher die 2,35 Hans Dampf drauf. Nur die sind für Asphalt nix - man radiert sie förmlich runter.
 
Ich verstehe offen gesagt den Sinn der Marathon Plus MTB nicht. Der Reifen kann sich auch bei wenig Druck dem Boden nicht anpassen, die Gummimischung ist hart und langlebig. Also Grip haben die eh kaum. Daran kann auch das Profil nicht all zu viel ändern. Ist da nicht der Marathon Plus Tour mit seinem gemäßigten Profil die bessere Wahl?
 
Druck ist Kraft pro Fläche. Verdoppelst Du die Fläche, auf die die Kraft wirken kann, dann verdoppelst Du die Kraft, mit der der Reifen an der Felge zieht und sie spreizt. Ein 2,5-Zoll-Hookworm mit 63mm Breite bei 4 Bar belastet dementsprechend die Felge mehr als ein 37mm-Reifen bei 6 Bar. Darum haben viele Hersteller nicht nur eine (sinnlose) Höchstgrenze, sondern geben tabellarisch an, bei welcher Reifenbreite welcher Maximaldruck zulässig ist. Hast Du eine solche Tabelle nicht, dann kannst Du davon ausgehen, dass der Maximaldruck für den maximal genutzten Reifen gilt, also bei 29ern für 2,5-Zoll-Reifen.

Und ich dachte hier gehts um MTB Bereifung :ka:
 
Hier geht es um Straßenbereifung für MTBs, das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied. Und obwohl die Mondial, Plus usw. auch in 29 Zoll - Maßen erhältlich sind, wird der Hinweis erlaubt sein, dass bei diesen Reifen 28 Zoll und dafür mit mehr Druck mehr Sinn machen. So wie überhaupt die Überlegung erlaubt sein wird, ob 29 Zoll bei reinen Asphalt-Straßen-Touren tatsächlich benötigt werden. Ob da nicht (breitere) Rennradreifen sowieso mehr Spaß machen.
 
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Hallo tombrider, m.M.n. sollte die Reifenbreite auch etwas zu MTB passen. Ich empfinde meine schon etwas dünn und optisch nicht so toll. Noch dünner, würde bei mir nicht in Frage kommen - aber eben nur aus optischen Gründen.
Wenn ich in Richtung Cross/Trekking gehe, stimme ich dir vollkommen zu
 
Ich verstehe offen gesagt den Sinn der Marathon Plus MTB nicht. Der Reifen kann sich auch bei wenig Druck dem Boden nicht anpassen, die Gummimischung ist hart und langlebig. Also Grip haben die eh kaum. Daran kann auch das Profil nicht all zu viel ändern. Ist da nicht der Marathon Plus Tour mit seinem gemäßigten Profil die bessere Wahl?

du hast recht, der Reifen ist sehr hart und langlebig, aber genau, das möchte ich bei meiner täglichen Fahrt auf Asphalt. Fürs Gelände habe Hans Dampf in 2,35 er Breite
 
Hi,

ich wollte ein Feedback zu den Schwalbe Marathon Almotion in 55x622 also der 2,15"-Breite abgeben.

Ich fahre die Reifen seit kurzem auf einem OnOne Inbred 29 mit Starrgabel, das täglich fast ausschließlich auf festem Grund in der Stadt und auf Radwegen bewegt wird - Asphalt, Kopfsteinpflaster und andere Beläge.

Erster Eindruck beim Auspacken? Sche*sse, sind die Reifen schwer... o_O ... ich war ja vorgewarnt, Bike-Components listet die 2,15"er mit 910 Gramm. Und die hatten beide bestellten Reifen auch fast auf das Gramm. Aber wenn man die vergleichsweise minimal profilierten Reifen sieht und dann das Gewicht dazu in den Händen hat, das ist dann doch nochmal was anderes. Die Karkasse ist nach dem Entfalten der Reifen recht fest, man kann den Almotion also so wie er ist in die Ecke stellen und er fällt nicht in sich zusammen. Zusammen mit dem hohen Gewicht wieder ein Punkt, der mich nicht unbedingt euphorisch gestimmt hat - denn eine geschmeidige Karkasse habe ich mir auf jeden Fall gewünscht. Fix die Reifen auf die Felgen (19mm Innenmaulweite) aufgezogen und es gab den dritten Dämpfer: Beide Almotion liefen nicht komplett rund, sondern hatten leichte Seitenschläge. Diese haben ich auch nach mehrmaligem Walken und erneutem Aufpumpen nicht beseitigt bekommen. Und: Optisch wirken die aufgezogenen Almotion mit einer Angabe von 55mm Breite deutlich schmaler, ich muss da nochmal mit dem Messschieber ran.

Okay, nun aber zur Praxis: Als Betriebsdruck haben sich mir recht fix vorn 1,9 bar und hinten 2,2 bar als sehr guter Kompromiss herausgestellt. Dann ist der Reifen noch stabil, walkt nicht und dämpft absolut hervorragend. Kopfsteinpflaster, grober Straßenbelag, Querfugen, alles egal - der Almotion gleitet super geschmeidig darüber. Ingesamt ist das Abrollgefühl seidig und völlig ruhig, ich hätte das in Anbetracht der doch sehr festen Karkasse nicht für möglich gehalten.
Und der gefühlte Rollwiderstand? Da deckt sich mein Eindruck mit der Grundaussage der Messergebnisse, einmal beschleunigt rollt der Almotion wie von selbst und braucht nur noch ein Minimum an Kurbelaufwand, um das Tempo zu halten. Wirklich sehr geil. Ich bin mit dem almotion-bereiften Inbred auch einige Strecken gefahren, die ich sonst mit dem Rennrad fahre und da hat der Almotion einen super Eindruck hinterlassen. Keine Sorge, das Inbred wird mit den Reifen nicht zum Rennradkiller, dafür merkt man beim Beschleunigen dann doch das recht hohe Gewicht und mein in diesem Alltagsrad verbauter Laufradsatz ist gewichtsmäßig auch alles andere als top. Aber zum zum kraftsparenden "Surfen" auch auf etwas schlechterem, festen Grund ist der Almotion wirklich klasse.

Der direkte Vergleich zu anderen schnellen 29er Reifen fehlt mir leider, da ich zwar von Conti z.B. auch den Speedking, den Raceking, den XKing und von Schwalbe z.B. den Marathon Supreme aus der Praxis kenne, aber diese Reifen fahre ich ggf. auf anderen Rädern mit anderen (leichteren) Laufradsätzen. Ich wüsste jetzt beispielsweise nicht, ob der 50x622er Supreme mit seinem deutlich geringeren Gewicht von 640 Gramm nicht der bessere (sportlichere) Reifen für diesen Zweck gewesen wäre. Auf jeden Fall dürfte sich der Supreme agiler fahren und besser beschleunigen lassen, beide Reifen haben das schnelle OneStar-Compound von Schwalbe aus dem Rennradbereich und vom Rollwiderstand bei konstantem Tempo nehmen sich die beiden Reifen lt. Messung nicht mehr so viel. Alles in allem gefallen mir die Almotion im Gesamturteil trotz der eingangs erwähnten Minuspunkte vor allem aufgrund des Praxiseindrucks sehr gut und sie bleiben jetzt auch die nächste Zeit auf dem Inbred drauf - teuer genug waren sie ja auch. ;)
 
Habe gestern mit den MAXXIS Torch mal eine etwas größere Tour gemacht.
Waren 63 km und 1280 HM , gemischt mit Asphalt / Schotter / Waldboden ( nass ) und sogar teilweise leichte Geröllwege.
Was soll ich sagen - bin gegeistert :)
Man glaubt nicht dass der sozusagen profillose Torch das alles mitmacht.
Durch die stabile Lauffläche und geschmeidige Karkasse war selbst die Dämpfung bei 3 bar noch völlig ok.
Als Allround Reifen absolut zu empfehlen und mit 624 Gramm zudem nicht besonders schwer.
 
Cool wären ja auch mal Foto's von den Asphaltpellen auf den Bike's.

Hat ein wenig gedauert...

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Hallo,
Ich bin sehr zufrieden. Hab nun knapp 250km damit zurück gelegt . Ich habe nun keinen direkten Vergleich zu sonstigen Straßenreifen, aber zu den vorher Montierten Ardents natürlich Welten im Bereich Rollwiederstand und Agilität. Fühlt sich insgesamt sehr schnell an, auch auf dem Garmin ;)....
 
Hallo, habe mich auch fuer die Schwalbe Almotion entschieden und habe gestern meine erste grosse Tour durch.
Habe zusammen mit Rennraedern eine Gesamtstrecke von 125 km und ca 1000 Hoehenmetern hinter mich gebracht. Im Allgemeinem bin ich sehr zufrieden.
Allein das ich die hier mithalten konnte heisst schon was. Ich habe mich zwar mit meinem MTB mehr anstrengen muessen als all die anderen, glaube aber das sich der Kauf gelohnt hat. Kann zwar keinen Vergleich zu den Maxxis ziehen koennen, aber sind auf jeden Fall besser fuer die Tour als meine Conti's MKII und XK :-D

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Moin,

ich fahre an meinem "Straßenhardtail" sonst einen Conti Race King in 50-622, der rollt schon echt gut. Für ein Event habe ich jetzt mal einen Conti Contact falt in 42-622 ausprobiert, der rollt nochmal spürbar besser und deutlich leichter. Allerdings darf die Felge nicht weniger als 40mm, ich bin also echt an der Grenze, von der Optik ganz zu schweigen. Ist auch eher ein Experiment ...

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Mit Torch oder All-Motion kann ich mich auch nicht ganz anfreunden ... immer diese Entscheidungen.
 
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