Wieviel Öl ist in einer hydr. Scheibenbremse?

Hilfreichster Beitrag geschrieben von Mr. Tr!ckstuff

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ich hatte letztens meine HS33 neu befüllt, da war von der 50 ml-Packung noch knapp die Hälfte übrig. Wird sich bei einer Scheibenbremse wohl auch so in der Region um die 20 ml bewegen.
 
Ich habe eine Frage, die hierzu passend ist: weiß jemand, wie viel Volumen Bremsmedium bei den heute üblichen Scheibenbremsen je Kolbenhub bewegt wird? Also, wieviel Milliliter bewegen sich durch das Betätigten des Bremshebels wirklich?
Ich schätze, es sind etwa 3-5ml.

Bei meiner Magura MT habe ich einen Geberkolben mit einem (geschätzten) Ø von 10-12mm und einem Hub von 4mm etwa bis zum Druckpunkt. Ergibt dann ein errechnetes Volumen von 0,31 bis 0,45ml, was mir doch sehr wenig erscheint. Hat hier jemand genauere Angaben?
 
Ergibt dann ein errechnetes Volumen von 0,31 bis 0,45ml, was mir doch sehr wenig erscheint.
viel darf bzw. kann es ja auch nicht sein. wenn du mal überlegst wie klein der innendurchmesser der bremsleitung ist. keine ahnung wie kurz ein hebelzug dauert, aber viel bekommt man da in den paar sekundenbruchteilen sicher nicht durchgedrückt.
 
Du hast schon richtig gerechnet.
Dass die Rechnung per se richtig ist, ist mir schon klar. Nur ob die Zahlen dahinter (die Werte) stimmen, war und ist mir unklar. Die Werte sind eher geschätzt gewesen. Aber dennoch danke für den Tipp - mich hat nur das doch sehr niedrige Volumen irritiert, da da rausgekommen ist. Denn das ist echt wenig, wenn man sich das vor Augen führt. Knapp ein halber Milliliter nur.
 
Passt schon, so typische Werte sind: 0,35ml pro Hub und dann verschiebt sich die Ölsäule in der Leitung etwa um 100mm und unten verschieben sich die beiden Kolben je um etwa 0,5mm. Für eine konkrete Bremse kann man es auch genauer rechnen. Wenn der Hub 0,35ml beträgt, müsste eigentlich eine Luftblase so etwa 0,1ml groß sein dürfen, bevor Bremsversagen auftritt. Das wäre bei Normaldruck eine Blase mit knapp 6mm Durchmesser, die dann bei Bremsdruck fast auf Null zusammengepresst wird. Klingt ziemlich viel, wenn man so an die Entlüftungsprobleme in gefühlt Millionen Threads denkt, wo jede stecknadelkopfgroße Blase Problem machen soll. Das ist irgendwie überraschend.
 
Ich habe hier eine zerlegte Elixir 5 (also 2-Kolben) und eine zusammengesetzte und korrekt befüllte zufällig rumliegen. Durchmesser Geberkolben 9,5mm (genauer kann ich die Innenmessung nicht machen), Nehmerkolben 20,9mm. An der befüllte Bremse ergibt sich ungefähr 4mm Hub, wenn man leicht bremst, also die Teile noch nicht deutlich elastisch nachgeben. Macht 0,284ml verschobenes DOT und das ergibt für beide Nehmerkolben zusammen 0,83mm Verschieben, also halbe-halbe für jeden (wenn sie gleich ausfahren). Und so ähnliche Zahlen haben die anderen Bremsen auch, kann man ja für jede nachrechnen, wenn man obige Daten für das Teil hat.
Der mit der Fühlerlehre meßbare Luftspalt ist sicher kleiner, weil die Beläge auch etwas elastisch sind, der Kolben auch erst fest auf die Belagplatte drücken muss, die Zange minimal aufgeht, der Luftspalt auch nicht völlig gleichmäßig ist usw. usw. aber das wissen die Bremsenkonstrukteure sicher besser. Und wahrscheinlich gibt es noch den Effekt, dass auf den ersten Millimeter Hub erst die Schnüffelbohrung überdeckt werden muss und etwas in den AGB geschoben wird, was somit unten nicht ankommt. Also mit Bremse und Scheiben nicht am Rad eingebaut: Scheibe 1,85 - 1,9mm, Bremsgriff lösen, Scheiben fällt aus Zange, Kolben fahren zurück auf ungefähr 2,35mm (Abstand der Belagflächen mit Fühlerblattlehren). Bleibt also rechnerisch 0,45 - 0,50mm für beide Luftspalte zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... aber viel bekommt man da in den paar sekundenbruchteilen sicher nicht durchgedrückt.
B7D1E30B-4017-48E6-8E4B-BC4956A9E830.gif
 
viel darf bzw. kann es ja auch nicht sein. wenn du mal überlegst wie klein der innendurchmesser der bremsleitung ist. keine ahnung wie kurz ein hebelzug dauert, aber viel bekommt man da in den paar sekundenbruchteilen sicher nicht durchgedrückt.
Der Leitungsdurchmesser ist mal völlig egal da kein Öl fließt sondern du erhöhst nur den Druck.
 
Ist nicht egal. Es wird die Ölsäule in der Leitung zwischen 50 - 100mm verschoben und das erzeugt Strömungswiderstand. Deshalb niederviskose Bremsflüssigkeit, am besten Wasser. Wobei BFO das meines Wissens genutzt hat, um die Leitungen dünner auszuführen. Umgekehrt wenn man dickes Motoröl einfüllen würde, passiert folgendes: Großer Widerstand am Hebel, unten tut sich null. Langsam sinkt der Hebel nach und die Bremsbeläge bequemen sich langsam an die Scheibe zu fahren. Gleicher Druck im System stelle sich erst bei Ruhe ein, also keine Strömung mehr. Das ist bei dickflüssiger Bremsflüssigkeit erst nach Einschlag am nächsten Baum der Fall.
 
Also eine DOT vs. Öl Diskussion braucht da nicht aufgemacht zu werden. So vom laienhaften Vergleich (Glasröhrchen) ist Magura, Shimano und DOT viskositätsmässig ziemlich ähnlich. Putoline 2,5 xyz ein bisschen geringer. Bin da old-school: Mache es genau wie der Bremsenhersteller es vorschreibt und komischerweise funktionieren alle Bremsen.
 
Zimmertemperatur, wollte nicht in den Kühlschrank umziehen. Aber stimmt, der Vergleich könnte bei -20°C anders aussehen. Also gut, ich suche die 4 Glasröhrchen (DOT4, Magura, Shimano, Putoline 2.5) wieder zusammen und lege das Zeug ins Eisfach. Schaumermal.
 
Zurück