bluemuc schrieb:
ich seh es so: wenn ich einen spinner für mein bikespezifisches training benutzen will, dann muss ich dahingehend in moderierten stunden entweder abstriche im ablauf des trainings machen, oder ich muss mir die möglichkeit schaffen/suchen, ein spinninggerät solo optimiert für meine trainingseinheiten zu nutzen. das ist natürlich am besten, wird aber leider nicht überall angeboten.
genau !
wenn jemand sein komplettes biketraining als spinning organisieren möchte soll er die 500 ausgeben und sich so ein teil in den keller stellen - 2krafteinheiten und 3-4lange ga einheiten und er ist bestens auf die neue saison vorbereitet... billiger ist da aber eine freie rolle...
übrigens wurde spinning historisch von einem race across america teilnehmer "erfunden", der ein rennen kurz vor dem erreichen des ziels aufgrund mentaler schwäche aufgeben mußte und daraufhin die vorbereitung auf das nächste race komplett auf einem stationären ergometer direkt vor einer weißen absolvierte - daraus entwickelte sich dann das erste spinning rad... (übrigens hat dieser jonny.g. im folgenden jahr das rennen gewonnen)
für normale menschen, die sich mit diversen sportmitteln und unterschiedlichen trainingsformen
über den winter einfach nur fithalten wollen , aber auch für ambitionierte biker, die sich gezielt auf die neue saison vorbereiten wollen, sollte die wöchentliche spinning stunde (oder auch 2) eher eine auflockerung und bereicherung ihres sonstigen programmes sein,(für die profis also neben ihren obligatorischen langen ga einheiten draussen ) , wobei spaß an der bewegung, der musik und der sportlichen betätigung in der gruppe im vordergrund stehen sollten - und wer das halt unbedingt als härteres training betreiben möchte macht halt die bremse mehr zu - sollte sich aber im großen und ganzen an die vorgaben des instructors halten...auch um die gruppendynamik nicht zu stören
wenn z.b ein superradfahrer am montag zu mir kommt und mir sagt, dass er völlig platt vom wochenendtraining ist und meine spinningstunde als lockeres regenerationsstunde nutzen möchte ist das für mich ok... wenn aber jemand den aufbau meiner stunde (ja ich überlege mir nämlich jedesmal was für eine stunde ich mit meinen teilnehmern fahren will und suche die passende musik dazu aus quasi als unterstützende choreografie) aber einfach ständig durch eigene übungen würzt, weil er meint er wäre der bessere spinningtrainer nehme ich das schon persönlich und spreche ihn nach der stunde darauf an, was ihm nicht gefallen hat...
wie ich schon früher erwähnte gibt es verschiedene spinning schulen (wenn ich mal davon ausgehe,dass es sich um einen ausgebildeten trainer handelt) : das jonny.g.spinning das ich unterrichte ist schon sehr rennradfahrähnlich... andere ähneln auch in meinen augen eher aerobiktanzeinlagen auf dem bike...
und wenn ich das nicht mag geh ich halt nicht mehr hin oder rede mal mit dem trainer- genauso wenn die musik zu laut ist etc...
und die handpositionen haben zum teil einfach auch sicherheitstechnische hintergründe, damit "nichtradfahrer" z.b. im Wiegetritt nicht vom rad fallen...(es hat schon todesfälle gegeben,weil teilnehmer über den lenker nach vorne auf den boden geschleudert wurden und sich das genick dabei gebrochen haben...)
die beschriebene handposition mit daumen über dem lenker kenne ich nicht, könnte aber bei breitem lenkergriff (handposition 2)den sinn haben, das der teilnehmer den gewählten wiederstand allein mit den beinen und der rumpfmuskulatur bewältigt und nicht über den helfenden armzug vereinfacht ?
apropos: viele kraftzugübungen z.b.klimmzug werden auch alternativ mit dieser daumenposition (also die stange nicht zu umklammern) ausgeführt um eine andere griffvariante = andere muskelarbeit
zu erreichen
ich sage meinen teilnehmern dann immer dass sie den lenker nicht festhalten brauchen und auch nicht abreissen können, weil der nämlich extra fest angeschraubt ist !!!
zum anderen kann man den teilnehmern mit der richtigen handhaltung auch zeigen wie sie den körperschwerpunkt über das tretlager bekommen, wichtig z.b. bei runnings und sich eben nicht (technisch falsch) als erleichterung auf den armen abstützen
... denn : liegestützen kann man auch ohne bike trainieren und außerdem stehen da genug entsprechende geräte im restlichen studio rum...
halt eine form von daumen über dem lenker kenne ich doch : das ist handposition 1, da wird mit beiden händen bzw. mit den daumen und zeigefinger, die sich berühren auch symbolisch ein energiezusammenschluß auf der lenkermitte erzeugt... anwendung findet dies bei seated flat d.h. sitzend fahren in der ebene wenig wiederstand z.b. beim einfahren/ausfahren und als erholung zwischen intervallen...
ob man das mental nachvollziehen kann und will liegt an jedem selbst...
der eine nimmt das ernster(und unterstützt dieses ziel dann auch mit geschlossenen augen ein anderer hat mit so "yoga zeugs" nix am hut und grinst halt drüber - vielleicht auch ein zeichen,daß er nicht loslassen kann ??? und was vergibt man sich wenn mans mal probiert ??? gezwungen wird aber keiner dazu...)
der andere halt weniger - und für die konzentration auf den runden tritt ist es allemal hilfreich wenn man den oberkörper durch diese technik entlastet
und zum thema jumps :klar da muß die musik, das tempo und die technik passen - schön rhytmisch muß es sein... das hat halt nicht jeder trainer drauf und da können meine teilnehmer auch ihren eigenen rhytmus einhalten...wichtiger ist mir da die einhaltung der belastung und pausenzeiten, z.b. 75 sek für kraftausdauerintervalle - angepasst an das subjektive können (reguliert über den wiederstand)- damits auch was bringt !
fazit : gewisse feste vorgaben durch den instructor müssen für einen geordneten ablauf sein - individuelle freiheiten aber genauso - damit der spaß an der sache nicht zu kurz kommt...
ja es gibt noch viel zu erzählen... kommt einfach mal in meine stunde... und ich mach euch fertig !!! (scherzle !)
joe