Hallo zusammen,
ich freue mich sehr, endlich ein Forum mit Gleichgesinnten bzw. Mitleidenden gefunden zu haben. Ich möchte mich gerne mit euch austauschen, da ich mit einigen gesundheitlichen Problemen kämpfe, die in letzter Zeit neu hinzugekommen sind. Außerdem würde ich gerne Tipps mit euch teilen, die mir persönlich geholfen haben.
Meine Geschichte:
Ich bin 27 und leide seit über 1,5 Jahren an stillem Reflux. Das bedeutet, ich habe starke Verschleimung und einen extremen Räusperzwang, der teilweise so schlimm war, dass ich nachts kaum schlafen konnte. Vor Kurzem ist zusätzlich Sodbrennen dazugekommen.
Nach nur zwei Monaten bin ich selbst auf den Reflux gestoßen, als ein HNO-Arzt meinen Kehlkopf untersucht und typische Anzeichen festgestellt hat. Durch eigene Recherchen fand ich heraus, dass meine Symptome besser zum stillen Reflux (LPR) passen. Diese Verdachtsdiagnose wurde allerdings weder durch die Einnahme von PPIs noch durch eine Magenspiegelung oder andere Tests bestätigt – wobei ich weiß, dass diese Tests bei stillem Reflux oft wenig Aussagekraft haben.
Wie viele hier, habe ich bereits eine Odyssee hinter mir:
• Zahlreiche Arztbesuche
• Einnahme von PPIs über ein halbes Jahr (leider abrupt abgesetzt, was nicht ideal war) und
• Gavicson habe ich ausprobiert, aber hat mir persönlich nicht geholfen. Ich hatte dabei eher immer das Gefühl, als würde mein Magen ausgetrocknet werden.
• Verschiedene Untersuchungen: Röntgen der Lunge, Magenspiegelung, Atemtests – alles ohne Befund
• Physiotherapie und Osteopathie
Bei mir steht demnächst eine Darmspiegelung sowie eine Impedanzmessung (24-Stunden-pH-Metrie) in einer Refluxklinik in Köln an. Glaubt ihr, das macht Sinn? Nach einem ersten Gespräch mit einem Assistenzarzt dort hatte ich das Gefühl, dass auch er den Unterschied zwischen LPR und GERD nicht wirklich kennt. Trotzdem möchte ich es versuchen – die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Ich hoffe, endlich eine klare Diagnose zu bekommen, damit ich zumindest regelmäßig an Krebsvorsorgeuntersuchungen teilnehmen kann.
Was genau der Auslöser meines stillen Refluxes ist, kann ich nicht genau sagen, aber vermutlich eine Mischung aus mehreren Faktoren:
• Leichte Hüftfehlstellung, ich arbeite mit Übungen dagegen
• Ungesunde Ernährung, sogar eine Keto-Diät (von der ich heute abraten würde!)
• Regelmäßiger Alkoholkonsum am Wochenende
• Stress: Ich bin jemand, der schnell gestresst ist und nicht gut damit umgehen kann. (Momentan arbeite ich mit Yoga und Meditation dagegen, was mir definitiv hilft.)
• Extremsituation: Im Jahr vor Ausbruch meiner Beschwerden war mein Mann im Gefängnis, was mich emotional sehr belastet hat.
• Ich habe außerdem intensiv Kraftsport betrieben, was bei Reflux ja auch problematisch sein soll. Hat jemand hier ähnliche Erfahrungen? Ich trainiere immer noch 3-4 Mal pro Woche, vermeide jedoch Übungen, bei denen ich mich stark nach vorne beugen oder meinen Bauch zu sehr anspannen muss. Das schränkt mich zwar ein, aber ich gebe nicht auf. Wie geht ihr mit diesem Problem um?
Was ich bisher ausprobiert habe:
• Magenkompass: Viele kostenlose Tipps, das kostenpflichtige Buch ist aber meiner Meinung nach überflüssig.
• Refluxgate: Spart euch das Geld, das ganze Wissen könnt ihr bei Magenkompass kostenlos bekommen. Hier wird auch zu 10 Prozent Fettanteil in der Ernährung geraten, aber für Frauen ist das viel zu wenig.
• Buch von Koufman: Sehr gut, vor allem für Einsteiger, aber nur auf Englisch erhältlich.
• IQoro: Nutze ich aktuell. Hat jemand damit Erfahrung? Es wirkt professionell, aber nach drei Monaten habe ich noch keine Besserung bemerkt.
• Keilkissen: Ich merke den Unterschied immer wieder, wenn ich mal nicht zuhause übernachte.
• Spazieren gehen / angepasstes Yoga: Das kann Wunder bewirken
Das Einzige, was WIRKLICH hilft: Eine eiweiß-, fett-, zucker- und säurearme Ernährung.
Mein aktuelles Problem: Durch diese stark eingeschränkte Ernährung habe ich nicht nur an Gewicht verloren, sondern leide inzwischen unter Mangelernährung. Ich habe meine Periode verloren und kämpfe mit Haarverlust. Sobald ich jedoch mehr Eiweiß zu mir nehme, verschlimmern sich meine Symptome. Außerdem habe ich einen Eisenmangel und vertrage die meisten Eisen-Supplements nicht. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen oder Tipps, wie man mit diesen Problemen umgehen kann?
Zusätzlich beschäftigt mich die Familienplanung. Ich frage mich, wie ich mit dieser eingeschränkten Ernährung überhaupt in der Lage sein soll, ein Kind auszutragen. Hat jemand hier Erfahrungen oder Ratschläge?