welche Verantwortung übernimmt ein Guide

landy109

willi
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Köln
Hallo Foristen,
wie ist das eigentlich, wenn ich bei einem Veranstalter einen AlpenX oder ähnliches buche - wie verantwortlich ist so ein Guide? Das es in den Bergen besondere Gefahren gibt ist mir natürlich klar. Aber eben um mich vor diesen Gefahren zu schützen will ich ja einen Guide.
Ich bin natürlich trainiert und ziemlich sicher auf dem Bike, habe aber schon Respekt vor den Bergen. Ich frage mich, ob meine Ausrüstung gescheit ist, ob meine Fahrtechnik/Kondition reicht und ob so ein Guide alle Situationen und das Wetter immer so richtig einschätzen kann? Oder entziehen sich die Guides/Veranstalter durch irgendwelche Unterschriften einer gewissen Verantwortung?
Hat da vielleicht schon jemand Erfahrung gesammelt?
Vielen Dank
Gruß
landy109
 
hallo landy 109,
der guide fährt mit dir und der gruppe quasi jeden meter mit einem gehörigen sack an verantwortung im gepäck. verantwortung für...
  • die route, die nicht nur ausgearbeitet und erlebnisreich sein sollte sondern auch adäquat an gruppe, wetter, und sonstige faktoren angepasst werden muss
  • die gruppe, die er zusammenführen sollte, die er individuell gleichermaßen betreuen sollte
  • die sicherheit, d.h. dass er alle wichtigen faktoren für die individuelle sicherheit und die der gruppe einschätzen und steuern muss, dazu gehören regeln im zusammenspiel der gruppe, im fahrverhalten, aber auch der technische zustand der bikes, der richtige sitz des helms und natürlich auch die richtige einschätzung des wetters und des bei dem aktuellen wetter sinnvoll machbaren. etc.
  • den spass... der guide ist sicherlich maßgeblich für die entwicklung einer woche, ob es den leuten spass macht oder nicht.
  • naturverträglichkeit / sozialverträglichkeit. hier gilt es die leute zu beeinflussen und auf das "richtige verhalten" zu sensibilisieren.
  • dem richtigen management im falle eines unfalls (erste hilfe, notfallmanagement etc.)

... und diverses mehr.

schau dich um und hinterfrage, ob der veranstalter deiner wahl seine guides entsprechend ausbildet. natürlich bist du am ende des tages für dich eigenverantwortich, ein guide wird dir sagen dass du eine passage sehr vorsichtig fahren sollst oder absteigen musst, wenn du dich darüber hinwegsetzt und dich oder die gruppe damit gefährdest wird der guide da nie in der veranwortung stehen, dieses wirst du im zweifelsfall auch vor antritt der tour unterschreiben. eine gruppe führen kann jeder, da gibt es keine gesetzlichen beschränkungen. die befähigung dazu, das wissen um die verantwortung und die gefahren muss man sich aber erarbeiten, daher ist eine ordentliche aus- und fortbildung aus meiner sicht unabdingbar.

beratung im vorfeld zu fahrkönnen, benötigter ausrüstung und Co. versteht sich von selber, sollten bei dir da fragen unbeantwortet bleiben dann löchere deinen veranstalter!

grüße und viele späße!

..m..
 
Mattesm hat hier ja schon das Wichtigste aufgezählt.

Jetzt möchte ich aus der Sicht eines Bikeguides noch etwas hinzufügen:

Das schwierigste für uns Bikeguides ist die einzelnen Mitfahrer/Gäste in die entprechende Könnergruppe einzuteilen. Da sollten die Daten die wir vom Gast bekommen auch stimmen, was oft leider nicht der Fall ist.

In einer Gruppe sind immer stärkere und schwächere Biker, das muss sich jeder bewußt sein.

Redet miteinander ihr seid ein Team, oft brauche ich als Guide einen halben Tag damit die Leute miteinander reden. Es gibt leider auch Guides die sich von der Gruppe abkapseln. Locker bleiben und nicht alles nach DIN Norm ernst nehmen.

Zur Verantwortung:
Wer glaubt als Bikeguide hat man ein leichtes Leben, weil man den ganzen Tag in einer schönen Gegend biken kann, der irrt gewaltig.
Der Druck bei einer geführten Tour ist schon sehr groß, besonders wenn unvorhergesehene Dinge passieren wie Unfälle, Wetterumschwung, Biker verloren usw.
Frag den Veranstalter wie erfahren der Bikeguide ist und ob er die Tour schon öfters gefahren ist. Eine Ausbildung ist natürlich auch wichtig.

Übrigens: unterschreiben kannst du was du willst, ein Bikeguide haftet bei fahrlässigem Handeln trotzdem.

Viel Spaß bei deiner Alpentour

Kurt
aus Südtirol

PS: nicht vergessen immer locker bleiben, die DIN Normen zu Hause lassen
 
Hallo Mattesm,
hallo Kurt,
vielen Dank für Eure ausführlichen Antworten. Das so eine Tour für den Guide kein "Zuckerschlecken" ist kann ich mir wohl vorstellen - aber er bekommt schließlich auch Geld dafür. Ich nehme an - viel Geld :)
Hm - mit der Verantwortung ist mir nicht ganz klar. Wenn ich die Regeln, die der Guide aufstellt befolge und mir trotzdem was passiert, ist der Guide eigentlich haftbar. Besonders wenn er grobfahrlässig gehandelt hat. Aber was ist eigentlich grobfahrlässig. Wenn ich mich auf einer glatten Holzbrücke auf die Schnautze lege und der Guide gerade hinten fährt - ist das grobfahlässig?
Wenn er mich am Anfang über alle Gefahren informiert hat ist doch eigentlich nix mehr grobfahrlässig oder?

Hab da eine interessante Diskussion gefunden: http://www.mtb-news.de/forum/showthread.php?t=114009

Beratung im Vorfeld heißt, dass ein guter Guide seine Mitfahrer vorher mal zu einer Tour mitnehmen sollte um das können einzuschätzen?

vielen Dank
Gruß
landy109
 
landy109 schrieb:
Das so eine Tour für den Guide kein "Zuckerschlecken" ist kann ich mir wohl vorstellen - aber er bekommt schließlich auch Geld dafür. Ich nehme an - viel Geld :)

"guide" íst ein job! für den, der es mag, das höchste! für andere der alptraum. insofern ganz normal.
ob ein guide ausreichend bezahlt wird? klares NEIN!
ein tag als guide beim verein bringt dir zwischen 30 - 50 euros, bei einem kommerziellen anbieter auf einem alpencross ca 80 - 100 euros.
verglichen mit einem anderen job ist das geradezu lächerlich!



zum thema "haftung" steht nahezu alles in dem von dir genannten link. bei fragen wende dich einfach an thomas/präsi


leider nimmt das thema "haftung" bei nahezu allen ausbildungen einen grossen stellenwert ein.
das zeigt, wie dominant das thema in unserer gesellschaft ist. ob die haftungssuche beim anderen (hier dem guide) immer richtig ist, sollte man sich im jeweiligen fall selbstkritisch selber stellen. häufig habe ich den eindruck, wir haben schon sehr amerikanische verhältnisse ...



Beratung im Vorfeld heißt, dass ein guter Guide seine Mitfahrer vorher mal zu einer Tour mitnehmen sollte um das können einzuschätzen?
wäre wohl gut, ist aber in den seltensten fällen realistisch!
das meiste wird v.a. bei kommerziellen anbietern über ein telefonat, mailing o.ä. funktionieren müssen. d.h.: selbstkritisch die vorgaben der tour mit seiner eigenen verfassung prüfen!
auf einem ac kann es ggf dann schon mal zu problemen kommen, wenn die selbsteinschätzung nicht korrekt war.
bei einem veranstalter an einem ort mit mehreren gruppen kann ggf. reagiert werden und die gruppen entsprechend eingeteilt werden.


eines kann der guide keinem teilnehmer abnehmen: das DENKEN!
aber da wiederhole ich nur mattesm und kurt, wobei man das MITDENKEN nicht oft genug betonen kann
 
gut organisierte und geplante touren starten nicht mit den schwierigsten pasagen. eine erste etappe dient nicht zuletzt dem einrollen, dem kennenlernen, der prüfung der eigenen form, dem warm werden. der erfahrene guide wird dabei fortwährend die gruppe im auge haben, sich überall aufhalten, mit jedem reden, und sich so schon auf den ersten kilometern ein gutes bild machen können vom können der teilnehmer. und wenn er die strecke gut kennt, die psychologie einer gruppe einschätzen kann und erfahren ist kann er die tour entsprechend gestalten. hier mal ein kleines schmankerl, dort mal eine gefahrenstelle gemieden, die pausen so geplant, dass die etwas langsameren nicht überfordert und die schnelleren nicht gelangweilt werden.

als sehr interessant haben sich routen herausgestellt, bei denen unterschiedlich "starke" gruppen parallel verschiedene tagesetappen fahren, um sich dann abends wieder zu treffen. so kann man sogar täglich wählen, ob man sich die anspruchsvollere etappe gönnt oder lieber einmal einen tag die einfachere route wählt.

und wenn alle stricke reißen: wenn ein großer veranstalter jede woche diverse gruppen in den alpen fahren hat, dann kann er sogar jemanden, der sich wirklich überschätzt hat, z.B. am abend des ersten tages zu einer passenderen gruppe shutteln. auch das hat es schon gegeben und auch hier liegt die beratungsleistung in der verantwortung des guides.

aber: solche dinge kommen sehr selten vor. mit einer guten beschreibung der tour bei der ausschreibung und einem vorabgespräch bei buchung kann man in den allermeisten fällen das eigene level und das der tour ganz gut einjustieren...

also: nur mut... ist alles nur spiel!

..m..
 
Aber was ist eigentlich grobfahrlässig. Wenn ich mich auf einer glatten Holzbrücke auf die Schnautze lege und der Guide gerade hinten fährt - ist das grobfahlässig?
Wenn er mich am Anfang über alle Gefahren informiert hat ist doch eigentlich nix mehr grobfahrlässig oder?

Und was ist wenn der Guide ganz vorne ist?

Grob fahrlässig ist wenn die Brücke nur 20cm breit ist und der Guide dich zwingt da rüber zu gehen. Wenn dann etwas passiert dann ist das grob fahrlässig.
Wenn ein steiles Schneefeld überquert wird und sich ein Biker nicht traut da rüber zu gehen, der Guide ihn aber rüber schleift, treibt oder was der Geier sonst noch möglich ist. Ein Rutscher und tschüss... ist grob fahrlässig.

Ich bin seit 13 Jahren Bikeguide, da passiert schon einiges. Meine Weste ist immer noch rein... klopf, klopf Holz...:daumen:
Wollen wir hoffen dass es auch weiterhin so bleibt.
 
ok -soweit alles Verstanden.
Werd mich dann mal an einen größeren Veranstalter wenden.
Aber vielleicht noch eine letzte Frage.
Wie sieht's denn mit der Haftung des Veranstalters selbst aus? Hat dieser auch eine gewisse Haftung oder nur seine Guides?

Vielen Dank
Gruß
landy109
 
landy109 schrieb:
... Wie sieht's denn mit der Haftung des Veranstalters selbst aus? Hat dieser auch eine gewisse Haftung oder nur seine Guides) ...

darf ich mal wissen, worauf du eigentlich raus willst???
eine SICHERE tour kann dir nur jemand in dem masse anbieten und erleben lassen, in dem masse du bzw. jeder teilnehmer bereit bist, mitzumachen. ein gewähr wird es in unserem sport nie geben!

der veranstalter und der guide stehen gemeinsam in der vreantwortung, wobei i.d.r. der guide die grössere tragen wird, da dieser einfach vor ort und somit "beteiligter" oder "entscheidungsträger" ist


als guide weiss ich nicht, ob ich bei allem verständnis für das thema, mich auf "diese kunden" freuen soll ...
sorry für diese worte, aber bei einem seriösen anbieter und einem professionell ausgebildeten und arbeitenden guide sollte es klar sein, dass als erstes ziel steht, dass der "kunde" sicher am ziel ankommt.
dass dies tw sehr schwierig ist, hat der letzte sommer gezeigt, die bike hat dies ganz gut in der letzten ausgabe geschildert.
eines kann ich dir versichern, die ausgebildeten guides sind sich ihrer verantwortung bewusst, dass es gleichzeitig aktuell viele "trittbrettfahrer" gibt, ist leider tatsache. deswegen ist es sicher nötig, den veranstalter auf die ausbildung seiner guides zu befragen. aktuell sind nach meiner kenntnis die wenigsten nach objektiven kriterien jedoch mit ausgebildeten guides am arbeiten ...
eine (nicht aktuelle!) liste kann bei carsten gefunden werden ...
 
Silent schrieb:
ach ja? ich bekomme nichts und trag auch noch die Kosten selbst :heul:

ok, deine aussage dürfte für die meisten zutreffen. ist abhängig vom verein und der tour und auch von der ausbildung. warum soll ich dem verein was schenken, wenn ich mir meine trainerlizenz selber finanziert hab' und der verein für die lizenz ja auch geld bekommt?
 
landy109 schrieb:
ok -soweit alles Verstanden.
Werd mich dann mal an einen größeren Veranstalter wenden.
Aber vielleicht noch eine letzte Frage.
Wie sieht's denn mit der Haftung des Veranstalters selbst aus? Hat dieser auch eine gewisse Haftung oder nur seine Guides?
Vielen Dank
Gruß
landy109
Auch wenn ich dertutnix' Worten eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist: am Ende haftet natürlich erstmal nicht der Guide, sondern der Veranstalter. Denn kommt es zu einer Klage, steht der Veranstalter ganz vorn. Und der haftet dann, wenn er gegen seine Sorgfaltspflicht bzw. grob fahrlässig gehandelt hat.
Ein gut ausgebildeter Guide ist in der Lage, seine Teilnehmer sicher ans Ziel zu bringen. Vor und am Beginn einer Tour muss er sich ein genaues Bild von der Gruppe machen. Er muss jeden Einzelnen einzuschätzen versuchen und dieses Bild ständig korrigieren. Während der Tour macht er deutlich auf Gefahrensituationen aufmerksam, möglicherweise verbietet er Teilnehmern sogar eine Passage. Er ist in Erster Hilfe ausgebildet, kennt die Notrufnummern und kann Wettersituationen (über die er sich spätestens am Morgen ein Bild macht) einschätzen.
Sein Handeln, seine Worte und sein Auftreten sind entscheidende Merkmale für das Gelingen der Tour. Diese Merkmale entstehen in enger Abstimmung mit dem Veranstalter, für den er fährt. Selbstdarsteller und Poser sind absolut fehl am Platz.
Nur gegen Übermut, Dummheit und Selbstüberschätzung ist kein Kraut gewachsen. Und zumindest soweit geht die Eigenverantwortung jedes einzelnen Teilnehmers.

Ride On!
Stefan
 
Liebe Guides, was regt ihr euch so auf? Ist es nicht eine Nebenerscheinung eurer Tätigkeit, dass sich auch Menschen für einen Alpencross interessieren, die von diesem Thema überhaupt keine Ahnung haben, noch nie in den Bergen waren oder vielleicht nie intensiv MTB gefahren sind? Machen nicht gerade solche Menschen ein ganz großer Teil eurer Klientel aus? Und hier kommt man als Kunde sehr schnell an den Punkt, an dem man sich denkt, dass man sich durch den Guide ganz einfach vom eigenen Unvermögen freikaufen könne. Und zu einem bestimmten Grad geht das auch. Und es ist auch nicht rechtlich ausschließbar. Immerhin werden ihr dafür, wenn auch schlecht, bezahlt.
Daher bin auch ich der Meinung, dass es das allerschwierigste ist, die Alpencross Tauglichkeit eines Kunden zu beurteilen. Und vor allem, was macht man im Zweifen? Den Kunden zu hause lassen?
Und trotzdem bin ich auch der Meinung, dass man sich über solche rechtlichen Fragen nicht zu beschweren braucht. Gehört eben zum Geschäft. Denn Experten brauchen nun mal keinen Guide.
 
:confused: Aufregung kann ich in den Antworten nicht wirklich erkennen. Ich lese auch nur sachliche Antworten und keine Beschwerden. :confused:
Aber du hast insofern Recht als dass sich die Alpencrosstauglichkeit eines Kunden, den man oft nur aus dem Schriftverkehr, vielleicht noch von der telefonischen Beratung her kennt, sehr schlecht beurteilen läßt. Das ist oftmals wirklich wie Kaffeesatzlesen, aber wir - die Veranstalter - haben auch dabei schon eine Menge Routine entwickelt. Im Zweifelsfall ist ein ehrliches Wort sicher besser als ein über- oder unterforderter Kunde.

Ride On!
Stefan
 
mir ging es eigentlich nur um ein kritisches Hinterfragen des Themas.
Vielen Dank an ALLE, dass es auch eine interessante und kritische Diskussion geworden ist. Ich lese auch nur sachliche Antworten. Genau diese ehrliche Meinung und Auseinandersetzung mit dem Thema war mein Ziel.
Gerne würd ich eine weitere Frage stellen:
Wie schaut's eigentlich, wenn ein Sportverein eine MTB-Tour anbietet. Muß da auch ein Übungsleiter bei sein und sind dann alle Vereinsmitglieder bei der Tour über den Verein versichert? Auch hier übernimmt der Übungsleiter wohl die Verantwortung - oder? Und wie schaut's wenn ich bei einem Verein mitfahre in dem ich nicht angemeldet bin?
Oder gelten bei Fahrten, die kostenlos von einem Verein ausgeschrieben werden, andere Regeln?
Vielen Dank
schöne Grüße
landy109
 
landy109 schrieb:
... Wie schaut's eigentlich, wenn ein Sportverein eine MTB-Tour anbietet ...

als vereinsmitglied bist du grundsätzlich versichert!
gleichzeitg sollte sich der guide auch noch eine haftpflichtversicherung überlegen, da meist die vereine gering versichert sind und sich versicherungen gerne dann an die "liquideren" personen halten.

solltest du kein vereinsmitglied sein, erkundige dich nach einem "schnupperangebot", damit wärst du versichert und kannst nach der tour entscheiden, ob der verein deine mitgliedschaft verdient.

übrigens: wer interesse an einer arbeit in einem verein o.ä. hat, sollte sich die dimb-scout-ausbildungen mal überlegen, da lernt man vieles! :daumen:
 
Servus Landy 109,

wenn ich als Guide unterwegs bin und es passiert was, stehe ich immer im Risiko; selbst wenn es eine private Tour ist (das verdanke wir unserer deutschen Vollkasko-Gesetzessprechung). Ich habe es mir in den letzten Jahren zur Regel gemacht, niemanden ungeprüft mit auf die Tour zu nehmen. Das bedeutet z.B. Teilnahme am Trainingscamp oder eine gemeinsame Ausfahrt, um einfach auszuschließen, dass es konditionell (daran kann man arbeiten) oder zwischenmenschlich nicht passt (da kann man im schlechten Fall nichts machen, außer den Typen nicht mitzunehmen).
Unterschriften kann ich mir geben lassen, so viel ich will; das interessiert dann keinen, weil alle (Krankenkassen, BfA etc.) angehalten sind, Regress zu nehmen, wo es geht.
Also achte einfach drauf, ob in irgendeiner Weise du gefragt wirst, inwieweit du in der Lage bist, so eine Tour durchzustehen. Wenn das gemacht wird, ist das immer ein Zeichen, dass der Anbieter sich Gedanken über seine Qualitätssicherung gemacht hat.

Gruß

Albi
 
transalbi schrieb:
wenn ich als Guide unterwegs bin und es passiert was, stehe ich immer im Risiko; selbst wenn es eine private Tour ist (das verdanke wir unserer deutschen Vollkasko-Gesetzessprechung).

Und wann bin ich Guide?

Wir sind in den letzten Jahren schon ein paar Mal über die Alpen gefahren.
Jedesmal hab ich die Tour geplant (Strecke, Übernachtung, An/Rückreise etc.). War alles ganz privat und ohne Bezahlung. Bin ich jetzt Guide und rechtlich zu belangen.

Übrigens, beim Bergsteigen, Klettern etc. gilt die Garantenstellung.
Einfach ausgedrückt, der Erfahrenste einer Gruppe kann bei einem Unfall zur Verantwortung gezogen werden. Das hängt aber natürlich von den Umständen ab.

Vielleicht gibts hier ja Juristen. Bin aber nicht so sicher ob das wirklich hilft ;)

Servus,
Roland
 
landy109 schrieb:
... Wie schaut's eigentlich, wenn ein Sportverein eine MTB-Tour anbietet. Muß da auch ein Übungsleiter bei sein und sind dann alle Vereinsmitglieder bei der Tour über den Verein versichert? Auch hier übernimmt der Übungsleiter wohl die Verantwortung - oder? Und wie schaut's wenn ich bei einem Verein mitfahre in dem ich nicht angemeldet bin?
Oder gelten bei Fahrten, die kostenlos von einem Verein ausgeschrieben werden, andere Regeln?
Vielen Dank
schöne Grüße
landy109
Auch wenn ein Veein oder Veranstalter eine Tour kostenlos anbietet, ist der damit nicht aus seiner Verantwortung/Haftung entlassen. Das Beste wird sein, du fragst einfach mal bei einem Verein danach. In deinem Fall fällt mir da u.a. die Staubwolke Refrath ein (wobei ich nicht weiß, ob die jetzt auch Alpentouren anbieten). Oder ein anderer Klub in Köln oder Umgebung. Google mal ein bisschen ...

Ride On!
Stefan
 
Baikabaer schrieb:
Und wann bin ich Guide?

...

Übrigens, beim Bergsteigen, Klettern etc. gilt die Garantenstellung.
Einfach ausgedrückt, der Erfahrenste einer Gruppe kann bei einem Unfall zur Verantwortung gezogen werden. Das hängt aber natürlich von den Umständen ab.

das "etc." gilt auch für's biken!
eine tourvorbereitung würde ich nicht zwingend darunter erkennen, solltest du es aber aufgrund deiner grössten erfahrung innert deiner gruppe machen, zählst du aufgrund der "führungsposition" wieder guide.
 
meine hochachtung vor allen, die in zeiten, in denen guides für alles was so passiert vor gericht gezerrt werden (und da auch noch gegen jeden gesunden menschenverstand zu schadenersatz verurteilt werden) immer noch in diesem job arbeiten.
begreift es doch endlich: gebirge, wüsten etc sind eben gebiete, in denen es ereignisse geben kann, die von nichts zu stoppen sind und auch von niemanden vorhersehbar sind. 100%ige sicherheit und 100%ige haftung zu verkangen ist schlicht unmöglich - auch wenn das so manche robenträger wohl anders sehen.
 
Für mich ist ein Guide jemand, der den Weg kennt und vielleicht im Falle eines Defektes sich ein bissl besser mit der Biketechnik auskennt wie ich. Und vielleicht , falls mal was passiert, einen kühlen Kopf bewahrt, und demjenigen, der in Not ist, helfen kann; sei es durch 1. Hilfe oder durch herbeiholen von Hilfe. Aber ich brauche doch bitte niemanden, von dem ich Schadenersatz fordern kann, wenn ich über meine Verhältnisse fahre und mich dabei auf die Waffel lege!!!
Was sind das hier für seltsame Fragen??!! Irgendwie klingt das so, als solle für einen abgebrochenen Fingernagel abgeklärt werden, ob man sich dadurch nicht den Urlaub vom Guide zurückholen kann!. Und die Gefahren einer Biketour kann man ja schlecht mit den Gefahren einer Skitour gleichsetzen. Aber vielleicht bin ja auch ich zu naiv, um mir vorzustellen, mit welch wenig Hirn sich manche Leute auf eine Transalp wagen, ob geführt oder nicht.
Und in jedem Fall muss man selber strampeln; die größte Gefahr ist einfach schlechte Kondition oder Imponiergehabe und daraus resultierende mangelnde Konzentration, gerade z.B. bei der letzten Abfahrt, wenn man schon das Weißbier und die Brotzeit vor sich sieht. Aber da kann doch kein Guide was dafür! Also Leute, seid verantwortlich für Euch selbst und behandelt den Guide als Fremdenführer. :)
Vielleicht zeichnet ja gerade das einen guten Guide aus, solche Leute am 1. Tag wieder nach Hause zu schicken? ;)
 
Was sind das hier für seltsame Fragen??!! Irgendwie klingt das so, als solle für einen abgebrochenen Fingernagel abgeklärt werden, ob man sich dadurch nicht den Urlaub vom Guide zurückholen kann!
Es ist ja nicht der verunglückte Mitfahrer der privat klagt, sondern dessen Versicherungen, die sich ihr Geld zurückholen wollen, egal wie. Und wenn man die Vollkasko-Mentalität ansieht, die manche Richter-Urteile an den Tag legen, muss man sich schon Sorgen machen.

Servus
 
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