Ja, ja solch einen Tempoanzeiger hatte ich auch 'mal,
Aber 'mal ehrlich: bei einer nicht abgesperrten Strecke mit einer derartigen Geschwindigkeit durch den Wald, den Berg runter oder sonstwo hinunterzuschiessen, dazu gehört nicht etwa Mut, sondern einfach eine immens grosse Portion Unverantwortlichkeit.
Nur 'mal angenommen da kommt ein MTB'ler mit 80 km/h, entspricht 22,2 m/s den Weg entlang. In fünfzig Metern Entfernung rennt ein Kind aus einem Weg auf die Fahrbahn/Falllinie des DH'ler. Erkennen des Hindernisses und Einleiten des Bremsvorgangs dauert bei ungeteilter Aufmerksamkeit ca. 1 sec. Also mithin Restweg 27,8 m. Bei einer Verzögerung von ca. 2-3 m/s2, was auf diesem Untergrund wohl eher realistisch ist, als die Herstellerangaben von 5-10 m/s2, hat das MTB im Moment des Zusammenstosses noch eine Restgeschwindigkeit von ca. 18,6 m/s (gerechnet mit 3 m/s2), ergo 66,9 km/h.
Da versucht man mit den Wanderen und anderen Fussgängern/Radfahrern klarzukommen und dann wird einem klar, dass einige sich anscheinend ein Dreck um evtl. Gefährdung von anderen Mitmenschen kümmern. Das ist alles nur solange lustig und interessant wie keinem etwas passiert. Wenn ihr gegen einen Baum fahrt, gibt's vielleicht ein paar Angehörige, die sich sorgen müssen (Vollinvalidität/Pflegefall/etc. ist nicht wirklich erstrebenswert). Wenn ihr aber einen anderen bei diesen Aktionen schädigt, im Extremfall tötet, ist Schicht im Schacht. Hierzu das Strafgesetzbuch:
§ 223 Körperverletzung
(1) Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit beschädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
Und das ist nur die strafrechtliche Seite. Die zivilrechtliche Seite, bedeutet z.B. bei einem durch die Aktion für die Zukunft querschnittsgelähmten Jugendlichen, dass sämtliche Reha-Massnahmen, sämtliche Zusatzkosten für die eigentlich geplante Berufsausbildung/Studium, sämtliche Kosten der Lebensführung, die durch die Behinderung zusätzlich entstehen, für die gesamte Lebensdauer des Geschädigten bezahlt werden müssen. Das geht sehr schnelle in die Millionen Euro. Hinzu kommen Schmerzensgelder für den Geschädigten und die Angehörigen. Wenn ihr das ganze dann noch vorsätzlich gemacht habt bzw. vorsätzlich in Kauf genommen habt, kann u.U. eure Haftpflichtversicherung, so ihr sie denn hoffentlich habt, die Leistung verweigern. Euer gesamtes weiteres Leben, wie ihr es bis dato kanntet, wird damit hinfällig sein. Spätestens dann werdet ihr euch wünschen, dass einer wie ich der Angehörige war.
Wenn das meinem Kind passieren würde, würde ich dem MTB'ler noch an Ort und Stelle das Genick brechen, falls nicht schon geschehen und dann erst um mein Kind heulen. Verdammt, bin ich sauer
Also nochmals in aller Klarheit:
Wenn ihr schon schnell fahren wollt, dann macht's dort, wo ihr keinen anderen gefährdet und nicht gerade im nächstgelegenen Wald oder 30er-Zone im Wohngebiet. Überprüft das vorher und sichert das ganze während eurer Aktion ab.