Was muss eine Scheibenbremse können, Bremskrafteinschätzung

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Hallo,

ich schraube reltiv oft an meiner Bremse rum weil ich mit der Bremskraft nicht zufrieden bin. Nach meinem Verständniss sollte mit einer gut funktionierenden Scheibenbremse aus jedem Tempo mit einem Finger ein Stoppie hinzubekommen zu sein. Wenn meine Bremsbeläge und -scheibe aber nicht gaanz ideal sind (organische Beläge neu, Scheibe abgeschliffen und beides gut eingefahren), dann bin ich meistens davon weit entfernt. Einige meiner Bekannten sind anscheinend auch nicht viel Besseres gewöhnt, da weiß man aber halt auch nie, was die Beläge schon so alles gesehen haben.

Deswegen hier die Frage, was man von einer gut eingestellten Scheibenbremse erwarten können sollte (natürlich in abhängigkeit von Typ und Scheibendurchemsser).


Was können eure Bremsen so?


Meine:
Shimano XT (M775), 180mm, organische Beläge von trickstuff, trainierte Fingerkraft, Finger ganz außen am Bremshebel :
Stoppie auf ebener Fläche aus 30km/h mit leicht nach hinten verlagertem Gewicht mit einem Finger mit voller Kraftanstrengung meistens nicht zu erreichen, manchmal aber relativ knapp dran. Bei neuen und perfekt eingefahren Belägen gerade eben so. Bei leicht ermüdeten Fingern weit entfernt vom Stoppie aus 20km/h.

Zu wenig oder normal?
 
Bei mir ist es bunt gemischt.

Die meistgehasste Formula RX ist recht schwer zu dosieren, bietet aber ganz ordentliche Bremskraft. Bei unvorsichtigem Umgang gibts in verbindung mit 203er Scheiben schnell ungewollte Stoppies.
Dafür das sie so niedergemacht wird, ist es ein ziemlicher Wurfanker.

Die XT (775) bremst zwar auch ganz ordentlich, schafft aber gerade noch so genügend Bremskraft zu übertragen. Bei >0.1t aber völlig in Ordnung.

Die MT2 ist so mein Sorgenkind.
Die angebliche Bremspower hab ich nochnicht gefunden. Versteckt sich wohl ziemlich gut.

Die RX und XT sind für manche Bekannte fast nicht fahrbar.
Die waren allesamt ziemlich verwundert über die Power. Selbst die MT war da Leistungsstark.
Es ist halt immer so eine Sache was für Bremsen die bisher gefahren sind oder fahren. Wenn man nur billig Felgenbremsen gewohnt ist, wird selbst eine Julie zum Wurfanker.
 
Avid Juicy 7, 203 mm, mit einem Finger immer Stoppie
Avid mechanical, 165 mm, damals noch mit 2 Fingern Stoppie.
in beiden Fällen mit Swissstop, Fastop, EBC grün, Jagwire.
Mit Sinterbelägen mit beiden keine Chance

Wartungszustand, "einbrems"zustand :rolleyes:, Reinigungszustand ...
... jeweils völlig irrelevant

PS: imho pflegst Du eventuell zu viel, bzw. mit den falschen Mitteln ...
und/oder hast einfach Pech mit den Belägen, probier mal andere.
Jedenfalls sollte ein geplanter, kontrollierter Stoppie auf ebenem, griffigem Grund, noch dazu mit mehreren Fingern, schonmal gar kein Problem sein.
 
Also ich kann auch bestätigen, dass die Scheibenbremsen wohl das Teil am Rad sind, an dem ich am meisten rumschraube und bei dem mich doch ein gewisser Perfektionismus treibt ;)

Ich habe auch schon mehrere unterschiedliche Bremsen durch und bin inzwischen bei der alten 4-Kolben XT in Kombination mit neuen SLX Hebeln angelangt (nach Juicy 3, Elixir 5 und XTR 965). Mit der Bremse bin ich bisher am besten zufrieden.

Bremsbeläge hab ich bisher Koolstop, Shimano organisch und gesintert probiert und finde die gesinterten bieten den besten Kompromiss.

Von der Power her ist ein Stoppie mit einem Finger (auch 180mm Scheibe) eigentlich jederzeit möglich - auch wenn ich fest im Sattel sitze. Ziehe ich ab 25km/h richtig fest am Hebel, wirfts nen Anker und ich steige ab.

Kann natürlich nicht einschätzen, was die 775er so können muss, ich bin sie nie gefahren. Bei der Juicy war ein Stoppie mit einem Finger fast nicht drin, die XTR hats bei perfektem Setting gepackt und für die Elixir war das ein Klacks (allerdings haben mich an dem Teil andere Dinge in den Wahnsinn getrieben...).
 
Antworten mit "gute Bremsleistung" bringen leider nicht so wirklich was, da weiß niemand was mit gemeint ist.

Das Kriterium 1-Finger-Stoppie-aus-30km/h-möglich-oder-nicht ist evtl. ganz brauchbar als ungefähre objektive Angabe, oder hat da jemand ne bessere Idee?
 
Seit wann ist ein Eisdielenmanöver ein Kriterium zur Bewertung der Bremskraft?

Btw. wenn man es darauf anlegt, dann bekommt man mit jeder Bremse einen Stoppie hin.
 
Bei 30km/h im Flachen mit “leicht nach hinten verlagertem Gewicht“ bricht auch eher die Gabel ab bzw blockiert das Vorderrad als dass ein Stoppie “geschieht“ - den muss man schon aktiv auslösen.
 
Es ist doch im prinzip ganz einfach.
Wenn die Bremsleistung nicht ausreicht, muss man auf was größeres Upgraden.

Einen Stoppie mit Schwerpunkt hinten wird selbst mit Saint, Code oder Gustl nicht machbar sein.
Die Ultimative Verzögerung erreicht man eh nur mit einem Bremsrohr.
Da ist der Stoppie selbst mit schwerpunkt Hinten problemlos machbar.
 
Hayes ( Baujahr 2000) mit 200er Scheibe, der Wurfanker und nix für Weicheibremser, so muss es sei!

Bin zwar nicht sicher welches Baujahr, aber ich bin ne Zeitlang ne Hayes Nine am Scott Genius 20 gefahren: so ne Bremse hab ich nie wieder erlebt!

Mit meiner Avid Elixir CR SL 203/180 bin ich ehrlich gesagt nur mäßig zufrieden. Im Winter will ich neue Scheiben/Beläge montieren. Vorschläge?

:daumen:
 
so ne Bremse hab ich nie wieder erlebt!
hihi, das kenn ich ähnlich:
weiß nicht welches Modell, aber ungefähr aus dem Zeitraum stammten die Hayes an Rädern von 2 Kumpel von mir.
Edeldreck!
Die "Performance" dürfte der Grund gewesen sein, dass die seither nicht mehr Erstausttattung an Rädern sind
 
Bei meiner MT4 muss ich vorne aufpassen, das ich nicht zu heftig bei geringen Geschwindigkeiten bremse. Wurfanker.
War bei meiner HFX 9 auch mal so. Aber seitdem ich die nicht mehr so richtig beanspruche, hat sie deutlich nachgelassen.
Scheinbar braucht eine Scheibenbremse richtig Beanspruchung. Sie muss heiß gebremst werden, braucht die Verzögerung aus hohen Geschwindigkeiten.
Wenn das ncicht mehr gegeben ist, macht sie "schlapp".
 
Scheinbar braucht eine Scheibenbremse richtig Beanspruchung. Sie muss heiß gebremst werden, braucht die Verzögerung aus hohen Geschwindigkeiten.
Wenn das ncicht mehr gegeben ist, macht sie "schlapp".

Richtig, kalte Bremsen sind für die Tonne, zu heiße verursachen Fading. Scheibenbremsen mögen es generell eher kurz und heftig als lang und schleifend.

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Mit all meinen Bremsen, die ich in den letzten paar Jahren hatte gehen Stoppies (Marta, X7, Code, Code R). Brauche mit 95kg fahrbereit eh schon ein bisschen kräftigere Bremsen und wenn ich mein Gewicht nach hinten und in die Pedale lege, dann hebt mich keine der genannten Bremsen mehr regelmäßig ab, wobei ich sagen muß, daß es mir bei der X7 und der Code R schon mal passiert ist. Hatte mal die Ehre eine nicht-Endkunden Saint zu fahren, die hats mich bei vollem Zug jedes Mal hinten rausgehoben, trotz Gewicht über dem HR.
 
Stoppie passiv ist - meiner Meinung nach - ein sinnfreies Kriterium. Mit leicht zurückverlagertem Schwerpunkt hab ich (100 kg inkl. Bike) das mit der GustavM, 210er Scheibe und weichen DH-Reifen passiv quasi nicht geschafft. Kleiner Impuls mim Körper musste immer gegeben werden, sonst macht der Reifen vorne einfach zu.
Die Bremse muss:

- bei deinem Einsatzzweck dir immer ausreichendes Vertrauen geben (= mit Bremskraft, Bremsleistung, Fadingstabilität und Dosierbarkeit zufrieden) und
- bei deinem Einsatzzweck stabil sein (das Verhalten sollte möglichst wenig schwanken).

So, was Du jetzt erwartest ist von deinem Einsatzzweck abhängig. Wer krampfhaft Probleme bei ner Bremse sucht, oder allgemein beim Bike von absolutem "Perfektionismus" (nichts darf knacken, nie darf was schleifen, alles muss immer perfekt rund laufen => fährt man ein Mountainbike viel und Artgerecht wird das nie funktionieren.) getrieben ist wird nie zufrieden sein und sollte meiner Meinung nach einfach mehr fahren und sich entspannen ;).

Ich hab mit meiner Bremse (MartaSL mit 203/180 Storm SL Scheiben und orginal Belägen) in jeder Fahrsituation ein gutes Gefühl, praktisch nehm ich die Bremse beim Biken einfach nicht war (Gelegentliches quietschen im Schlamm ist normal), die funktioniert immer problemlos. Ich bin mir relativ sicher, dass es mir mit allen aktuellen Magura und Shimano Bremsen genauso gehen würde, den Rest kenne ich nicht wirklich, habe auch kein Verlangen danach zu testen.
Die meisten Probleme kommen meiner Erfahrung nach davon, dass sich bei der Montage, Entlüften, Pflege und beim Wechsel von Belägen/Scheiben nicht an die Herstellvorgaben gehalten wird.

grüße,
Jan
 
Stoppie passiv ist - meiner Meinung nach - ein sinnfreies Kriterium. Mit leicht zurückverlagertem Schwerpunkt hab ich (100 kg inkl. Bike) das mit der GustavM, 210er Scheibe und weichen DH-Reifen passiv quasi nicht geschafft. Kleiner Impuls mim Körper musste immer gegeben werden, sonst macht der Reifen vorne einfach zu.
Die Bremse muss:

- bei deinem Einsatzzweck dir immer ausreichendes Vertrauen geben (= mit Bremskraft, Bremsleistung, Fadingstabilität und Dosierbarkeit zufrieden) und
- bei deinem Einsatzzweck stabil sein (das Verhalten sollte möglichst wenig schwanken).

So, was Du jetzt erwartest ist von deinem Einsatzzweck abhängig. Wer krampfhaft Probleme bei ner Bremse sucht, oder allgemein beim Bike von absolutem "Perfektionismus" (nichts darf knacken, nie darf was schleifen, alles muss immer perfekt rund laufen => fährt man ein Mountainbike viel und Artgerecht wird das nie funktionieren.) getrieben ist wird nie zufrieden sein und sollte meiner Meinung nach einfach mehr fahren und sich entspannen ;).

Ich hab mit meiner Bremse (MartaSL mit 203/180 Storm SL Scheiben und orginal Belägen) in jeder Fahrsituation ein gutes Gefühl, praktisch nehm ich die Bremse beim Biken einfach nicht war (Gelegentliches quietschen im Schlamm ist normal), die funktioniert immer problemlos. Ich bin mir relativ sicher, dass es mir mit allen aktuellen Magura und Shimano Bremsen genauso gehen würde, den Rest kenne ich nicht wirklich, habe auch kein Verlangen danach zu testen.
Die meisten Probleme kommen meiner Erfahrung nach davon, dass sich bei der Montage, Entlüften, Pflege und beim Wechsel von Belägen/Scheiben nicht an die Herstellvorgaben gehalten wird.

grüße,
Jan
Iss schon richtig.
Die Geräusche richtig einordnen kann aber schon wichtig sein. Wenn ich z.B. in einem Steilstück heftig am Carbonlenker ziehe und es knistert verdächtig...
Unsicher habe ich mich nur mit Felgenbremsen gefühlt, da habe ich auch einige unangenehme Überraschungen erlebt.
Wenn ich mir den Sprung von der HFX 9 zur MT4 anschaue, ist es aber schon eine große Detailverbesserung. Da sind Ausrichtung des Bremssattels zu nennen- und auch die Geräusche sind weniger geworden :D
Grüße Thomas
 
Die Bremskraft, bei der das Hinterrad abhebt ist geschwindigkeitabhängig. Bei 5km/h braucht man dafür wesentlich weniger Bremskraft, als bei 50km/h...
 
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