§ 2 Zweck und Aufgaben
(1) Zweck des Verbandes ist die Wahrung und Förderung der berufsständischen und wirtschaftlichen Interessen des nicht-staatlichen Waldbesitzes in Hessen
Ist mir schon klar!
Und genau diese Leute haben genau ein Ziel:
(2) Mit dem Ziele einer Leistungssteigerung der forstlichen Betriebe bekennt sich der Gesamtverband im Rahmen der Gesetze zu dem Grundsatz
a) der Unantastbarkeit des Waldeigentums,
b) der Freiheit seiner Bewirtschaftung,
c) des Rechtes auf Selbstverwaltung.
Den Gesetzesrahmen gestalten die großen Waldbesitzer im Wesentlichen mit. Die "Kleinen" haben da faktisch nix zu melden. Und dabei dürfte die Umwelt bzw. der gesamtgesellschaftliche Nutzen des Waldes nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Worte wie "Unantastbarkeit, Freiheit und Selbsverwaltung" haben für viele Waldbesitzer nur den Zweck der kurzfistigen Gewinnmaximierung. Bei den Privaten erwarte ich ehrlich gesagt auch nichts Anderes.
Das eigentlich Schlimme ist, dass die öffentlichen Waldbesitzer dem mittlerweile in Nichts mehr nachstehen und ohne echte Kontrolle alles machen können. Selbst die Umweltverbände versagen hier - meiner Meinung nach -kläglich. Entweder stehen sie den Waldbesitzern verdächtig nah (SDW) oder lassen sich von den Forstleuten hinter die Fichte führen.
Es gilt in Deutschland der Grundsatz, "Eigentum verpflichtet". Leider wird der Wald - trotz seiner enormen Bedeutung für Klima, Wasser und auch Erholung - nur noch als eine Wirtschaftsgröße gesehen, die man möglichst effizient ausbeuten muss. Am Besten noch in Konkurrenz zur Dritten Welt. Wald ist nicht kein Rohstoff, den man nach Verbrauch wieder neu irgendwo kaufen kann.
Statt hier in Deutschland, wo die Politik das durchsetzen könnte mit gutem Beispiel vorran zu gehen, ermahnen wir die Schwellenländer ihren Wald zu schonen. Das ist sowas von lächerlich!!!
Aber hier bei uns wird jeder Meter Wald intensiv bewirtschaftet. Da helfen auch keine (Alibi-)Hochglanzprojekte für Artenvielfalt oder Totholzinseln. In meiner Region sind das jedenfalls nur kosmetische Maßnahmen an Stellen, die für die Holzwirtschaft unrentabel sind (Steilhänge oder Feuchtgebiete).
Ich würde mal behaupten, dass gesamtgesellschaftlich ein Konsens besteht den Wald in Deutschland zu schützen, ähnlich wie man das auch für historisch bedeutsame Bauwerke vereinbart hat (die noch nicht mal für unser Klima wichtig sind). Wenn morgen ein Investor auf die Idee käme ein altes Schloß abzureißen, um eine Fabrik dort zu bauen, hätte er - Denkmalschutz sei Dank - keine Chance das umzusetzen. Beim Wald ist das kein Problem. Da freut sich die Gemeinde ja noch, da sie das Holz noch verarbeiten kann.
Damit ist aus meiner Sicht alles gesagt.