Die Kette glänzt nicht nach dem Spülen in Waschbenzin (Ich spreche aus Erfahrung !). "Auswaschen" ist schon richtig und bezieht sich auf das durch Abrieb kontaminierte Schmiermittel.
Wenn Du den Abrieb nicht entfernen willst, der mit jedem "Fett" eine wunderbare Schmirgelpaste bildet, dann ist Dir nicht zu helfen.
Und eine gereinigte Kette muß sorgfältig neu geschmiert werden. Und was Dein Kumpel gemacht hat, ist eine lustige Anekdote. Und wie oder ob er überhaupt neu gefettet hat, ist zweifelhaft. Bei mir habe ich so etwas noch nie (niemals nicht !) erlebt, deshalb bestell Deinem Kumpel "er soll sich bitte mal auf Fehlersuche begeben, was er falsch gemacht hat" und evtl. hier berichten.
Und der Blödsinn "Das heißt, dass das original versiegelnde Fett, dass sich in den Laschen über die ganze Lebenszeit der Kette befindet und erfolgreich dort vor Dreck schützt und schmiert" wird nicht richtiger, auch wenn ihn eine Vielzahl von Radlern glaubt und immer Gebetsmühlen-artig wiederholt. Und "in den Laschen einer Kette" befindet sich gar nichts, außer Metall. Evtl. meinst Du, daß bei einer Lagerkragen-Kette sich wegen der Trompeten-artigen Ausformung dieses Kragens ein Reservoir bildet, aus dem das Schmiermittel in den Schmierspalt nachfließen kann (Stichwort Kapillar-Effekt bei Flüssigkeiten, den es bei steifem Wachs aber nicht gibt !). Ob eine Kette nach dem Spülen in Waschbenzin sauber ist oder nicht, kann man an dem Spülicht gut erkennen. Mit jedem Spülgang wird die Zahl der enthaltenen Abrieb-Partikel immer weniger.
Mehr als 4-mal muß man nicht Spülen. Der Abrieb durch Flächenpressung und Relativ-Bewegung der betreffenden Oberflächen (Definition eines Gleitlagers) scheint in den Köpfen der MtB-Radler wegen deren Fixierung auf Schlamm und Dreck von außen nicht present zu sein.
Die Lebensdauer einer Kette ist wegen der Randbedingungen schwer zu definieren. Bei Kettenschaltung und guter Pflege ist 10 000 [km] ein erreichbarer Wert und für Getriebenaben gilt 25 000 [km]. Das sind Orientierungs-Werte !
Da ich zwei Chainglider gekapselte Ketten fahre (Beide jetzt 18 000 [km] mit der ersten Kette) kann ich beurteilen, ob es diese sagenhafte "Blutsuppe der Spartaner" gibt oder nicht. Da diese Chainglider-Räder 97 % auf der Straße bewegt werden, muß man wegen der Kapselung von einem Reinraum ausgehen (Nicht mit Schmutz-Anhaftung von außen, Nicht mit Dreckwasser). Abrieb = Schmirgelpaste = Längung ist vorhanden, bei 18 000 [km] etwa Delta-L = 2,0 [mm] über 10 Gelenke. Ich habe da (mit dem Blick auf im Maschinenbau erprobte Grenzwerte) ein Limit von 0,25 [mm]/ Gelenk definiert, also 10 Gelenke = 2,5 [mm]. Extrapoliert ist das eine Lebensdauer von ca. 25 000 [km]. Nun sind 10 Gelenke 127 [mm], also 2,5/127 = 0,0197 oder ca. 2 %. Der Maschinenbau rechnet mit einer max. Verschleißgrenze von 3 % für einen nicht geschalteten Kettentrieb. Für die, die sich mit einer Getriebenabe nicht auskennen : Standardritzel sind zwischen 18 Zähnen und 20 Zähnen, weil dann der Polygon-Effekt kaum bemerkbar ist. Die Zähne von Getriebenaben-Ritzeln sind höher als bei einer Kettenschaltung. Daher kann der Kettentrieb problemlos länger gefahren werden als bei einer Kettenschaltung. Der Dödel benutzt trotzdem den sogenannten Ketten-Kaliber und wechselt die Kette weit vor der Zeit.
Wenn es diese "Blutsuppen"-Schmierung gäbe, müßte ich wohl meine Chainglider Ketten überhaupt nie mehr fetten. Aber jedes Schmiermittel verbraucht sich und im Hinblick auf den Wirkungsgrad muß jeder Kettentrieb nach einer bestimmten Zeit nachgefettet werden (Nach zu lesen z B. bei Niemann-Winter Maschinenelemente). Diese "Blutsuppe" natürlich nicht !.
Schön, daß man bestimmten Radler-Mythen immer wieder begegnet und es Freude macht, diese mit einer Fülle von Argumenten zu widerlegen.
Dem TE zolle ich durchaus Respekt für die viele Mühe, die er sich mit seiner Wachs-Kocherei gemacht. Für mich und die Mehrzahl aller Radler mit einer Wartungs-Phobie sind solche Zeit-raubenden Spielereien nicht zu leisten. Trotzdem ist dem TE der Ratschlag zu geben, sich mit mehr Systematik auf die Suche nach dem "idealen" Kettenschmiermittel zu begeben. Engagement und Enthusiasmus sind schon wichtig für technischen Fortschritt, die meisten Menschen haben aber nicht die Zeit (auch nicht in ihrem ganzen Leben !) übrig, daß jede noch so kleinste Spur verfolgt werden kann. Mehr Systematik bekommt man auch, wenn man einen bestimmten Überblick hat, welche Schmier-Systeme existieren. Die Beschränkung auf ein Schmiermittel "Wachs" scheint mir da eine Sackgasse zu sein. Vielleicht ist es sogar eine fixe Idee ?
Gerade meine 9 Zent !
MfG EmilEmil
Wenn Du den Abrieb nicht entfernen willst, der mit jedem "Fett" eine wunderbare Schmirgelpaste bildet, dann ist Dir nicht zu helfen.
Und eine gereinigte Kette muß sorgfältig neu geschmiert werden. Und was Dein Kumpel gemacht hat, ist eine lustige Anekdote. Und wie oder ob er überhaupt neu gefettet hat, ist zweifelhaft. Bei mir habe ich so etwas noch nie (niemals nicht !) erlebt, deshalb bestell Deinem Kumpel "er soll sich bitte mal auf Fehlersuche begeben, was er falsch gemacht hat" und evtl. hier berichten.
Und der Blödsinn "Das heißt, dass das original versiegelnde Fett, dass sich in den Laschen über die ganze Lebenszeit der Kette befindet und erfolgreich dort vor Dreck schützt und schmiert" wird nicht richtiger, auch wenn ihn eine Vielzahl von Radlern glaubt und immer Gebetsmühlen-artig wiederholt. Und "in den Laschen einer Kette" befindet sich gar nichts, außer Metall. Evtl. meinst Du, daß bei einer Lagerkragen-Kette sich wegen der Trompeten-artigen Ausformung dieses Kragens ein Reservoir bildet, aus dem das Schmiermittel in den Schmierspalt nachfließen kann (Stichwort Kapillar-Effekt bei Flüssigkeiten, den es bei steifem Wachs aber nicht gibt !). Ob eine Kette nach dem Spülen in Waschbenzin sauber ist oder nicht, kann man an dem Spülicht gut erkennen. Mit jedem Spülgang wird die Zahl der enthaltenen Abrieb-Partikel immer weniger.
Mehr als 4-mal muß man nicht Spülen. Der Abrieb durch Flächenpressung und Relativ-Bewegung der betreffenden Oberflächen (Definition eines Gleitlagers) scheint in den Köpfen der MtB-Radler wegen deren Fixierung auf Schlamm und Dreck von außen nicht present zu sein.
Die Lebensdauer einer Kette ist wegen der Randbedingungen schwer zu definieren. Bei Kettenschaltung und guter Pflege ist 10 000 [km] ein erreichbarer Wert und für Getriebenaben gilt 25 000 [km]. Das sind Orientierungs-Werte !
Da ich zwei Chainglider gekapselte Ketten fahre (Beide jetzt 18 000 [km] mit der ersten Kette) kann ich beurteilen, ob es diese sagenhafte "Blutsuppe der Spartaner" gibt oder nicht. Da diese Chainglider-Räder 97 % auf der Straße bewegt werden, muß man wegen der Kapselung von einem Reinraum ausgehen (Nicht mit Schmutz-Anhaftung von außen, Nicht mit Dreckwasser). Abrieb = Schmirgelpaste = Längung ist vorhanden, bei 18 000 [km] etwa Delta-L = 2,0 [mm] über 10 Gelenke. Ich habe da (mit dem Blick auf im Maschinenbau erprobte Grenzwerte) ein Limit von 0,25 [mm]/ Gelenk definiert, also 10 Gelenke = 2,5 [mm]. Extrapoliert ist das eine Lebensdauer von ca. 25 000 [km]. Nun sind 10 Gelenke 127 [mm], also 2,5/127 = 0,0197 oder ca. 2 %. Der Maschinenbau rechnet mit einer max. Verschleißgrenze von 3 % für einen nicht geschalteten Kettentrieb. Für die, die sich mit einer Getriebenabe nicht auskennen : Standardritzel sind zwischen 18 Zähnen und 20 Zähnen, weil dann der Polygon-Effekt kaum bemerkbar ist. Die Zähne von Getriebenaben-Ritzeln sind höher als bei einer Kettenschaltung. Daher kann der Kettentrieb problemlos länger gefahren werden als bei einer Kettenschaltung. Der Dödel benutzt trotzdem den sogenannten Ketten-Kaliber und wechselt die Kette weit vor der Zeit.
Wenn es diese "Blutsuppen"-Schmierung gäbe, müßte ich wohl meine Chainglider Ketten überhaupt nie mehr fetten. Aber jedes Schmiermittel verbraucht sich und im Hinblick auf den Wirkungsgrad muß jeder Kettentrieb nach einer bestimmten Zeit nachgefettet werden (Nach zu lesen z B. bei Niemann-Winter Maschinenelemente). Diese "Blutsuppe" natürlich nicht !.
Schön, daß man bestimmten Radler-Mythen immer wieder begegnet und es Freude macht, diese mit einer Fülle von Argumenten zu widerlegen.
Dem TE zolle ich durchaus Respekt für die viele Mühe, die er sich mit seiner Wachs-Kocherei gemacht. Für mich und die Mehrzahl aller Radler mit einer Wartungs-Phobie sind solche Zeit-raubenden Spielereien nicht zu leisten. Trotzdem ist dem TE der Ratschlag zu geben, sich mit mehr Systematik auf die Suche nach dem "idealen" Kettenschmiermittel zu begeben. Engagement und Enthusiasmus sind schon wichtig für technischen Fortschritt, die meisten Menschen haben aber nicht die Zeit (auch nicht in ihrem ganzen Leben !) übrig, daß jede noch so kleinste Spur verfolgt werden kann. Mehr Systematik bekommt man auch, wenn man einen bestimmten Überblick hat, welche Schmier-Systeme existieren. Die Beschränkung auf ein Schmiermittel "Wachs" scheint mir da eine Sackgasse zu sein. Vielleicht ist es sogar eine fixe Idee ?
Gerade meine 9 Zent !
MfG EmilEmil