Ich würde, wenn überhaupt, das Tyee in 27,5" nehmen. Dann relativiert sich die Länge etwas, aber gegenüber meinem jetzigen 2016er M wäre es erheblich länger. Ich bin auch viel im technischen Gelände unterwegs, Spitzkehren, enge Wege. Da wäre jeder cm länger schnell im Weg.
Warum ich trotzdem auf das L gehen würde, ist die Sitzposition beim pedalieren (Ebene und Bergauf). Ich bin langhaxert, und entsprechend weit schaut die Sattelstütze raus. Dadurch, dass das 2016er Tyee einen Sitzwinkel von nur 65° hat (oberer Teil), geht der
Sattel sehr weit nach hinten. Ich habe beim Bergauffahren probiert, dass ich mit 35 mm mehr Reach (entspricht grob einen Griffdurchmesser weiter vorne) erheblich besser sitzen würde. Mein altes Tyee hat einen Reach von 425 mm, wenn da 35 mm dazu kommen, wäre ich bei 460 mm. Zusätzlich sitze ich, trotz ganz nach vorne geschobenen
Sattel, eher zu weit hinten, ich rutsche regelmäßig etwas nach vorne auf dem
Sattel. Beim 2020er Tyee wäre das kein Thema mehr, weil der Sitzwinkel (virtuell und effektiv) erheblich steiler sein wird, da komme ich ganz locker 1 cm weiter nach vorne, um gut pedalieren zu können. Den cm (evtl. auch mehr) muss ich ja zum Reach dazuzählen bzw. ausgleichen, und dann wäre ich bei 470 mm Reach. Und das ist halt ein 2020er Tyee in L.
Der Radstand würde aber nicht 1:1 mit dem längeren Reach vergleichbar sein, weil das 2020er Tyee 15 mm kürzere Kettenstreben hat als das 2016er.
Während ich mir ganz sicher bin, dass ich beim pedalieren Vorteile durch den langen Rahmen hätte, habe ich keine Ahnung, wie das bergab ist, besonders im technischen Gelände. Das wäre echt ein Risiko, ohne das vorher getestet zu haben. Ich würde es aber trotzdem riskieren. Am Ende ist es alles graue Theorie, die nur durch Versuche in der Praxis verifiziert oder falsifiziert werden kann.