Original geschrieben von Yvoxl
Wer weiß, vielleicht steckt ihr mich noch an und ich mache im Frühjahr bei einer Veranstaltung mit. Wenn ich bis dahin lerne, doch gelassener zu werden, denn ich habe etwas Muffe, wenn ich mir vorstelle als Letzte einzulaufen
, diese Vorstellung hemmt mich richtig...Vielleicht machen welche im Februar hier in Freudenstadt mit und ich lasse mich von so einer Stimmung gerne anstecken. Fans muß es doch auch geben, die euch unterstützen, oder
???
Liebe Grüße
Yvonne
Hallo Yvonne,
lass Dich bitte nicht zu falschem Ehrgeiz verleiten! Du MUSST Dir nicht das Ziel setzen, unbedingt bei solchen Veranstaltungen mit zu fahren, um als Gleiche unter Gleichen zu gelten. Ich finde es viel besser und sinnvoller, den Sport unverkrampft und ohne Leistungsdruck anzugehen, um sich selber immer wieder zu spüren und zu entdecken.
Ich bin mehrere Jahre sehr viele solcher Veranstaltungen mitgefahren und habe die Erfahrung gemacht, dass ich persönlich eben nicht so leicht mit der Erfahrung klar komme, von Anderen überholt und beinahe schon eingestampft zu werden. Man hat immer bestimmte Erwartungen an sich - ob man sich die nun eingesteht oder nicht! Ich persönlich kann da keinen Kult draus machen, immer unter den letzen 50 einzulaufen und das auch noch toll zu finden!
Wie Du ja mittlerweile weisst, bin ich eh ein Typ, der nicht so gut mit Stress und Druck klarkommt. Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen hat mich da nicht abgehärtet, sondern eher noch mehr gestresst, so dass ich mich dann gefragt habe: wofür tue ich mir das eigentlich an, dass ich die Nacht vorher nicht schlafen kann, dass ich am Morgen nichts runterkriege und mir beim Start so schlecht ist, dass ich in den ersten 10 Minuten beinahe vom Rad kippe?
Und man sollte nicht vergessen: die meisten Marathons sind mittlerweile sehr teuer geworden.
Wie Cook schon sagte: "das ist alles zu sehr "mainstream", bei dem irgendso ein Gemeinschaftsgeist beschworen wird, den es eigentlich nicht gibt. Du solltest mal sehen, wie auch in der hinteren Hälfte des Feldes gedrängelt, geschubst und rumgebrüllt wird. Alle halten sich wenigstens für Halbprofis, viele bekämpfen auf dem bike ihre Alltagsfrustrationen und einige sind einfach nur ***********, die es nicht aushalten können, von einer Frau überholt zu werden. Meine Frau, die extrem erfolgreich fährt, könnte Dir ein Lied von solchen Gestalten singen!!! (Und ich auch)
Ich finde, man braucht so etwas wie einen Marathon nicht. Erst recht nicht, wenn einem der Wettkampf angeblich völlig egal ist! Das kann ich sowieso nicht verstehen: die Leute sagen, Platzierungen wären ihnen egal, aber als Letzte/r wollen sie alle nicht durchs Ziel. Obwohl die Letzten angeblich den meisten Applaus bekommen. Wieso startet man dann bei einem Rennen mit Startnummer und Zeitnahme und Ergebnisliste und Preisen auf fahrtechnisch langweiligen Strecken und bezahlt dafür auch noch fette Kohle? Nur für das irgendwo oben erwähnte "In einem Wald Pfeilen hinterherfahren" gebe ich doch keine 30 bis 50 Euro Startgeld plus Benzingeld und eventueller Übernachtung aus!
Dann reicht eine Tourenfahrt á la CTF schon völlig aus - und die kostet auch so gut wie nichts und macht genauso Spass.
Vielleicht sollte ich das alles nicht so schwarz malen. Du bist Deine eigene Frau und wirst selber wissen, ob Du das mitmachen willst. Aber lass Dich bloß nicht von diesem viel beschworenen und gefeierten MYTHOS MARATHON blenden. Ich hab mir jedenfalls vorgenommen, die ganze Kohle, die bisher dafür draufgegangen ist, zu sparen und davon schöne Bike-Urlaube, z.B. wie in den letzten zwei Jahren in Ehrwald/Tirol zu finanzieren.
(Oder in unser Haus im Grünen zu stecken, das wir jetzt bauen/ausbauen werden
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Liebe Grüße!
Markus