The Snake - von La Palma zum Gardasee

boing, es war brutzlheiss. aber man geht hier trotzdem nicht kurzhosig oder aermlig soweit ich sehe.

Nennt man "kulturellen Unterschied". Nackte Beine und Arme sind in dem Land nicht wohlgelitten. Wird dort so gerne gesehen wie "englische Sommertracht" (Flip-Flops, Hots pants, Trägerhemdchen, Tattoo und Sonnenbrille) in einer Wallfahrtskirche.
 
Nennt man "kulturellen Unterschied". Nackte Beine und Arme sind in dem Land nicht wohlgelitten. Wird dort so gerne gesehen wie "englische Sommertracht" (Flip-Flops, Hots pants, Trägerhemdchen, Tattoo und Sonnenbrille) in einer Wallfahrtskirche.

Ist nachvollziehbar. Aber nicht, dass die sich SO dick einpacken - das sieht ja teilweise nach Winterbekleidung aus. Oder sind die nur abgehärtet? ;-)
 
hi stuntzi,

fliessendes trinkwasser für umme sollte es eigentlich in den vorgärten der moscheen geben, zumindest ist es in der türkei so. das brauchen die gläubigen für ihre rituelle wäsche vor dem gebet.
ansonsten wünsch ich dir eine gute fahrt und viele schöne erfahrungen bei deinem abenteuer.

greetz
 
Ist nachvollziehbar. Aber nicht, dass die sich SO dick einpacken - das sieht ja teilweise
nach Winterbekleidung aus. Oder sind die nur abgehärtet? ;-)
Das hat nicht nur kulturelle Gründe. Wenn die Sonne so richtig brennt, beugt das dem Flüssigkeitsverlust
vor bzw. dient der Regulierung der Körpertemperatur. In der Wüste oder der Hamada halten die Menschen
eigentlich immer so viel Körperfläche wie möglich mit Kleidung bedeckt. Berberinnen sind häufig sogar völlig
in schwarz gehüllt, wie auf Stuntzis Foto.
 
fredeckbert, hat mehr als recht.
Die Bekleidung ist jetzt sicherlich kulturell verankert, hat aber ihren Ursprung im Schutz gegen die intensive Sonnenbestrahlung und Hitze.

schon mal was vom schwarzen strahler gehört? :cool:
Schwarze Oberflächen strahlen Wärme am besten ab.
Kann jemand erklären (fit in Thermodynamik oder so) warum diese weiten Gewänder ein guter Schutz gegen die Hitze sind?
Ich weis das es so ist, bekomme die phys. Erklärung nicht mehr sauber zusammen.
 
fredeckbert, hat mehr als recht.
Die Bekleidung ist jetzt sicherlich kulturell verankert, hat aber ihren Ursprung im Schutz gegen die intensive Sonnenbestrahlung und Hitze.

schon mal was vom schwarzen strahler gehört? :cool:
Schwarze Oberflächen strahlen Wärme am besten ab.
Kann jemand erklären (fit in Thermodynamik oder so) warum diese weiten Gewänder ein guter Schutz gegen die Hitze sind?
Ich weis das es so ist, bekomme die phys. Erklärung nicht mehr sauber zusammen.

Ich habe hierzu Folgendes gefunden:

Zunächst zur Theorie:

Die Emission eines schwarzen Strahlers (das ist ein Körper, der Strahlung aller Wellenlängen vollständig absorbiert) wird durch die Plancksche Strahlungsformel [ http://www.isd.uni-stuttgart.de/~busc... ] beschrieben. Das Emissionspektrum eines realen Strahlers erhält man nach dem Kirschhoffschen Gesetz, indem man sein Schwarzstrahlerspektrum mit seinem Absorptionsspektrum multipliziert. Daraus folgt, daß ein schwarzer Körper bei gleicher Temperatur mehr Wärme abstrahlt, als ein weißer.

Nun zur Praxis:

Das Maximum der Emission liegt bei Temperaturen, die ein Beduine überleben würde, weit im Infrarotbereich (in der Gegend von 10µm), also außerhalb des sichtbaren Spektrums (400nm bis 700nm). Schränkt man die Farben auf das sichtbare Spektrum ein, so spielen sie für die Abstrahlung der Wärme kaum eine Rolle. Ein weiß bemalter Gegenstand, der im Infrarotbereich absorbiert, wird beispielsweise mehr Wärme abstrahlen, als ein schwarzer Gegenstand, der keine Absorptionen im Infrarotbereich zeigt.

Wenn es darum geht im Sonnenschein schön kühl zu bleiben wäre also weiße Kleidung ideal, die starke Absorptionen im Infrarotbereich ab 1µm zeigt. Diese Kleidung würde wenig Licht absorbieren und gleichzeitig Wärme abstrahlen. Ich schätze daß dieses Prinzip bei modernen Sportbekleidungen genutzt wird.

Da sich die Absorptionen der meisten traditionellen Farbstoffe aber bis in den Infrarotbereich fortsetzen (d.h. schwarze Farbe absorbiert auch im Infrarotbereich, weiße dagegen nicht) mußten die Beduinen einen Kompronmiß eingehen. Um die Abwärme ihres Körpers durch Strahlung und nicht durch Verdunstung von Schweiß an die Umgebung abgeben zu können, färben sie ihre Kleidung dunkel. Damit nehmen sie den Nachteil in Kauf, daß sie sich unter der Sonnenienstrahlung aufheizen. Da sie damit aber seit Generationen gut leben zu können wird dieser Nachteil offenbar durch den Vorteil der erhöhten Abstrahlung ausgeglichen

Quelle: http://www.wer-weiss-was.de/theme50/article294485.html

Gruß,

Spoil
 
Der weiter Plan fuer die Experten zum kommentieren...

Heute: Tazarlahite, Tazegzaoute (schoene Piste), Igherm (Strasse) evtl zu weit, mal sehen)
Mi: Taliouine, Askaoun (Auf Strasse, Kilometer fressen)
Do: Anezal (Vulkanpiste), Quarzazarte

Moin Stuntzi,
die heutige Route ist ja schon meinerseits vorgeschlagen worden.
Taliouine Askaoun (liegt auf 2000 m) ist nicht ganz ohne, aber sehr nett, besonders der Blick zurück in die Ebene. Auch die Strecke nach Anezal wird Dir gefallen, insofern sind die nächsten Tage ja gebont.

Alternativ könntest Du natürlich auch von Askaoun nach Norden weiter gen Imlil und zum Lac d´Ifni fahren, Roland war gerade dort.
http://www.esgibtkeinesackgassen.de/Marokko3/Bericht08.html
Tag 8. , es gibt auch Bilder.
48.jpg

Wenn nicht Du, mit dem Minigepäck und dem Rad soll da durchkommen!? ;)
Von dort ist die Toubkalbesteigung kein Problem mehr. Wenn Du in Ouarzazate bist, bist Du ja schon ab vom Schuß, oder?

Viele Grüße,
Jan
 
Stunzi, habe mir heute deine komplette Tour durchgelesen und bin wie bei deinen anderen Trips zuvor begeistert - you're the man!

Freue mich auf weiterhin viele Bilder und Geschichten und wünsche dir noch viel Spaß.

Gruß

FLO


(Spende ist unterwegs)
 
Nun macht der Jan schon Werbung für meine hp, da muss ich mich wohl langsam auch mal hier einschalten.

Hallo Forum! Ich bin wie Jan auch kein MTBer, sondern eher Rennradfahrer und Radreisender. Aber stuntzis Reise schlägt Brücken...

Der weiter Plan fuer die Experten zum kommentieren...

Heute: Tazarlahite, Tazegzaoute (schoene Piste), Igherm (Strasse) evtl zu weit, mal sehen)
Mi: Taliouine, Askaoun (Auf Strasse, Kilometer fressen)
Do: Anezal (Vulkanpiste), Quarzazarte

Also zur Route: Die Piste ab Tazarlahite ist die "hohle Gasse", muss toll sein, da war ich selber noch nicht. Igherm ist sicher auch schön, Taliouine ist jedenfalls eine sehr angenehme Stadt. Da kannst Du Dich super oberhalb des Taxistands in ein Café/Restaurant setzen und das Treiben beobachten. Hast Du schon die Limonade "Hawai" probiert? Kalorienbombe, sehr empfehlenswert!

Anschließend dann also hoch nach Askaoun, die gesamte Strecke von Tafraoute bis dorthin ist auf jeden Fall eine absolut runde Sache. Von Askaoun aus kannst Du natürlich die Vulkan-Route nach Anezal machen. Ist eine sehr schöne Route. Aber geradliniger wäre es, wenn Du von Askaoun zuerst nach Norden, später dann nach Nordwesten direkt nach Imlil unterhalb des Lac d'Ifni fährst. Ist auch eine wirklich sehr schöne Strecke, sehr einsam. Nimm Dich dort vor den Hunden in Acht. Hier ein Foto von dem anspruchsvollsten Teil, aufgenommen kurz vor Imlil (für Dich wäre es Downhill):

51.jpg


Derart schlecht ist der Weg aber nur auf den letzten 10km, und auch dort sind nur kurze Stücke so schlimm.

Also beide Wege (über Anezal oder direkt) sind auf ihre Weise schön, lass Dein Bauchgefühl entscheiden.

Zum Toubkal: Bis zum Lac d'Ifni kommst Du locker (da bin sogar ich hoch), dann wird's interessant. Vermutlich ist es machbar, ich bin aber immernoch etwas skeptisch. Ich fänd's sehr spannend, wenn Du es versuchen würdest.

Bon courage!!
 
Klasse, dass jetzt auch die Reiseradler und Marokko-Experten hier dazustoßen und Schubladen wie Mountain-, Trekking-, Reiseradeln völlig unwichtig werden.

Stuntzi, was mich interessieren würde: Woher hast Du Deine Infos zu Deinen bisherigen Routenplänen? Aus dem einsamen Planeten? Denn die Experten bestätigen ja fast vollständig Deine Routenpläne, sodaß Du von Dir aus schon goldrichtig zu liegen scheinst, oder habe ich da was überlesen?

Und was kann man gegen die wild streunenden Hunde unternehmen? Steine schmeißen? Wenn ich mich richtig erinnere, erzählte mir ein Freund einmal, er hätte sich eine Steinschleuder gebaut und hat damit den wilden und aufdringlichen Hunden (irgendwo in Griechenland) vor die Pfoten geschossen. Damit hat er sich wohl nachhaltig Respekt bei denen verschafft...

Es ist schon unglaublich, wieviel Stimmung und wieviel vom Land Deine ja nur 600px breiten Bilder vermitteln. Du hast da ein Händchen bei der Motivwahl. Spende via Paypal ist schon eingetroffen.

Greez bikerhiker
 
Und was kann man gegen die wild streunenden Hunde unternehmen?
Da hat jeder so seine eigene Methode. In Marokko ist Steine werfen am Effektivsten, diese Sprache kennen die Hunde bestens. Und keine Zurückhaltung beim Wurf, die Hunde müssen gleich kapieren, dass sie an den Falschen geraten sind.
Was ich zusätzlich immer versuche, ist, dass ich den Besitzern der Hunde freundlich signalisiere, dass sie doch bitte ihre Hunde zurückpfeifen sollen. Sofern der Besitzer in der Nähe ist, was meistens aber der Fall ist. Von alleine kommen viele Hirten da nicht drauf, da sie vermutlich etwas überrascht vom Anblick des Touristen sind.
 
Servus Stunzi,

ich war die letzten Abende damit beschäftigt, deine klasse Berichte und Fotos zu genießen.
Meinen allergrößten Respekt für deine Leistung...

Besten Gruß und weiterhin alles Gute.:daumen:

P.S.: Die Planung für meinen diesjährigen AlpenX werd ich wohl in die Tonne klopfen. Damit komm ich mir ja richtig blöd vor, für fünf Tage Alpen zu planen.
 
... klasse Bilder wieder! DANKE STUNTZI!!! *däumchen*

... echt schöne Impressionen: tolle Oase, lachende Kinder, schöne Blumen, interessante Gebäude, einsame Straßen, bemalte Felsen, usw. - einfach toll!

... weiter gute Fahrt!!! *winkewinke*
 
Hunde: In Usbekistan hat es oft schon gereicht, sich nur zu buecken. Vermute dass dort Steine Werfen eine gaengige Methode ist, die auch von Einheimischen angewandt wird. Diese Hunde (gewaltige Biester) haben Doerfer verteidigt. Wenn wir das Dorf einige Steinwuerfe weit hinter uns hatten, haben sie uns in Ruhe gelassen.
 
:daumen: guten morgen stuntzi, hoffe du hattest eine ruhige und angenehme nacht und kannst uns heute wieder erneut mit entsprechenden berichten und bildern füttern.

grüße coffee
 
:winken: Hallo Stuntzi, wo bist du?
Ich hoffe nur Probleme mit der Technik.

@all
Weiß jemand näheres - ist ja schon einige Zeit her, das er sich gemeldet hat?
 
für Stuntzi gibt es keinen Online-Tarif in Marokko.
Sprich er meldet sich immer dann wenn er ein iCafe findet (oder heißen die in Maroc iTee's? :lol: ).

Wo sind die Sponsoren für das Iridium-Handy? ;)
 
22.04. 11:00 Tifeki, 1600m

von tafraoute nehm ich die teerstrasse durchs anselm-tal, links oberhalb
die steilen, bis zu 1000m hohen wände des jebel lkest. ein paar felszacken
sind auch zu sehen, man kommt sich fast ein bisserl vor wie in den
dolomiten.

leider ist heute mein freund der wind wieder mit von der partie. gestern
hatte er mir den ganzen tag über nur sanft die hitze vom leib
gestreichelt, quasi als entschuldigung für den sturm vom tag zuvor. heut
bläst er wieder garstig von vorne und bringt zu allem überfluss noch eine
menge sand der nahen wüste mit sich. der himmel ist bräunlich gelb
eingefärbt, die fernsicht sehr eingeschränkt.

im dörfchen tifeki sind dann die ersten 700 höhenmeter abgestrampelt, hier
zweigt meine piste von der teerstrasse ab. würde gern meine wasservorräte
nochmal auffüllen, einen laden gibt's allerdings weit und breit nicht.
also frag ich den ersten menschen der mir begegnet und finde mich, wie
könnte es anders sein, minuten später in seinem haus bei einem kännchen
tee wieder.


tee und leckerli in tifeki

dazu trägt seine frau gleich noch einen ganzen tisch voller leckerli
herein, die ungeplante pause verlängert sich dementsprechend. bin nicht
unglücklich darüber, die gegend draussen gefällt mir irgendwie gar nicht.
aus den hübschen granitbergen von tafraoute sind grad mal wieder runde,
nichtssagende schutthaufen geworden.
 
22.04. 11:00 Tifeki, 1600m

von tafraoute nehm ich die teerstrasse durchs anselm-tal, links oberhalb die steilen, bis zu 1000m hohen wände des jebel lkest. ein paar felszacken sind auch zu sehen, man kommt sich fast ein bisserl vor wie in den dolomiten.

leider ist heute mein freund der wind wieder mit von der partie. gestern hatte er mir den ganzen tag über nur sanft die hitze vom leib gestreichelt, quasi als entschuldigung für den sturm vom tag zuvor. heut bläst er wieder garstig von vorne und bringt zu allem überfluss noch eine menge sand der nahen wüste mit sich. der himmel ist bräunlich gelb eingefärbt, die fernsicht sehr eingeschränkt.

im dörfchen tifeki sind dann die ersten 700 höhenmeter abgestrampelt, hier zweigt meine piste von der teerstrasse ab. würde gern meine wasservorräte nochmal auffüllen, einen laden gibt's allerdings weit und breit nicht. also frag ich den ersten menschen der mir begegnet und finde mich, wie könnte es anders sein, minuten später in seinem haus bei einem kännchen tee wieder.

tifeki-tee.jpg

tee und leckerli in tifeki

dazu trägt seine frau gleich noch einen ganzen tisch voller leckerli herein, die ungeplante pause verlängert sich dementsprechend. bin nicht unglücklich darüber, die gegend draussen gefällt mir irgendwie gar nicht. aus den hübschen granitbergen von tafraoute sind grad mal wieder runde, nichtssagende schutthaufen geworden.
 
22.04. 13:55 Langweilige Einöde, 1700m

nach der pause schwinge ich mich frisch gestärkt und natürlich mit aufgefülltem wasservorrat aufs bike und bringe ein paar reichlich steile höhenmeter auf recht guter piste bis zum grauenvoll tristen dorf tazalarhilite auf einer öden hochebene hinter mich.

tazalarhite-uphill.jpg

alles braun-gelb-grau, selbst der himmel

tazalarhite-esel.jpg

der verkehr unterwegs hält sich in grenzen.

tazalarhite.jpg

ödes dorf in öder gegend.

hier begegnen mir zum ersten mal freche kinder. steine fliegen zwar keine, aber sie hüpfen mit vor dem rad rum, greifen in den lenker und ihre einzigen wörter sind "stylo" und "donnez mois d´argent". schnell weg aus diesem ort!

leider nimmt die einöde kein ende... eine stinklangweilige, holprige piste führt mehr oder weniger eben durch ebenso langweilige landschaft. die hügel werden immer konturloser und flacher, der boden, der himmel, einfach alles ist bräunlich trüb und trist.

tazeg-piste.jpg

wers mag... ich nicht!

tazeg-piste2.jpg

was soll ich hier?

eine stunde lang ändert sich nichts, die gegend sieht nach jeder kurve gleich aus, ein kleiner bedeutungsloser hügel jagt den nächsten. und dabei hab ich irgendwo mal gelesen, dies sei eine der schönsten pisten südmarokkos?! was für eine droge war denn dabei im spiel...

tazeg-mars.jpg

frust-pause!

ich setz mich gefrustet auf einen stein und werfe erst mal ein mars ein. wenn das jetzt noch lang so weiter geht, werd ich stinkig! irgendwas muss doch hier mal passieren. ich mag kontraste, ich mag steile uphills, ich mag harte downhills, ich mag an jeder ecke was neues sehen. ich mag keine sinnlosen auf-und-ab-pisten durch öde langweilige trübe schotterwildnis.
 
jetzt schreits halt net rum hier... ich poste so oft ich kann. und wenn mal drei tage pause ist, dann ist drei tage pause. marokko ist kein kindergeburtstag :)
 
Zurück
Oben Unten