Technologische Weiterentwicklung: Ersetzen Light-E-MTB künftig Mountainbikes?

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Fährt hier eigentlich auch irgendjemand nur zum Spass MTB (mit und/oder ohne e)? Man könnte das Gefühl bekommen dass hier nur Masochisten oder Leute mit sehr geringem Selbstwertgefühl unterwegs sind.

Frage für einen Freund
Was hier so geschrieben wird führt mich zu der Behauptung: Da fahren die wenigsten überhaupt Rad.:troll:
 
Na denn, gerne, geht sogar halbwegs im Kopf:

Formel:

Als erstes stellst Du Dein Systemgewicht m (in kg) fest (also Du + Bike + Zubehör).

Dann suchst Du Dir einen Berg, der zur Vermeidung zu großer Rechenfehler schon 50 hm haben sollte, etwas mehr wäre besser. Die Höhe h des Bergs (in Metern) solltest Du möglichst genau kennen. Der Berg darf keine größeren Flachstücke aufweisen, die Steigung sollte einigermaßen konstant sein.

Dann schnappst Du Dir eine Stoppuhr (= Handy zum Beispiel), fährst den Berg mit maximaler Leistung hinauf und stoppst die dafür benötigte Zeit t (in Sekunden).

Deine Leistung P (in Watt) kannst Du dann nach folgender Formel ermitteln:

P = (h * m * 10) / t

Warum am Berg?

Weil der Luftwiderstand und der Rollwiderstand aus der Formel herausgehalten werden sollen. Die für Luft- und Rollwiderstand aufzubringende Leistung ist (über-) proportional zur Geschwindigkeit, und die dafür aufzubringende Leistung ist wesentlich schwerer zu berechnen als die Leistung für die Überwindung des Höhenunterschieds.

Um Luft- und Rollwiderstand aus der Berechnung heraushalten zu können, muß das Experiment bei geringer Geschwindigkeit stattfinden, wobei aber trotzdem Leistung abgefordert wird. Also am besten am Berg.

Warum keine Flachstücke im Berg?

Naja, es darf durchaus mal ein bißchen flacher oder steiler werden. Aber auf Flachstücken fährst Du schneller, und damit kommen Luft- und Rollwiderstand doch wieder ins Spiel.

Was ist an der Formel noch falsch / ungenau?

Der Faktor 10. Da sollte eigentlich der Wert der Erdbeschleunigung stehen. Der beträgt aber glücklicherweise ungefähr 9.81 und ist somit recht nah an 10 dran. Die Verwendung des Faktors 10 verfälscht das Ergebnis also nicht nennenswert und ermöglicht die Kopfrechnung.

Daß Roll- und Luftwiderstand nicht berücksichtigt werden, seht ja oben schon. Aber bei langsamen Geschwindigkeiten geht dafür wirklich kaum Leistung drauf. Du kannst beim Bergauffahren mit 5 km/h von ungefähr 5W bis 10W ausgehen, bei marktüblicher MTB-Bereifung.

Beispiel:

Berg mit 50 hm, Fahrzeit 5 Minuten (=300 Sekunden), Gesamtgewicht 100 kg (z.B. Fahrer 85 kg, Bike + Flasche + Werkzeug + Rucksack 15 kg):

P = (50 * 100 * 10) / 300 = (50 * 100) / 30 = (50 * 10) / 3 = 500 / 3 = 166,6666 ...

Du hättest in diesem Beispiel also ungefähr 167 Watt getreten.


P.S. Du hast nichts überlesen; ich hatte in diesem Thread zwar mal typische Watt-Zahlen erwähnt, aber ohne Formel.
Kurzer Hinweis zu dieser Eigenleistungsschätzung, auch um hier Niveauanregend zu wirken: Die Rollreibung ist geschwindigkeitsunabhängig, verfälscht das Ergebnis also konstant zu geringeren Werten.

Ich hatte mal so ein 25kg Waldmofa: Gut um zB Grundlagenausdauer in schöner Landschaft zu schrubben. Leistungsmesser ist da gleich mitintegriert. Auf'n Trail hat's mir bei eher schmächtigen 70kg Körpergewicht zu viel Eigenleben entwickelt: Das Bike fuhr eher mich als ich das Bike.
 
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So kann ebike
 
Ich hatte mal so ein 25kg Waldmofa: Gut um zB Grundlagenausdauer in schöner Landschaft zu schrubben. Leistungsmesser ist da gleich mitintegriert. Auf'n Trail hat's mir bei eher schmächtigen 70kg Körpergewicht zu viel Eigenleben entwickelt: Das Bike fuhr eher mich als ich das Bike.
Um genau diese Fahrräder geht es bei dieser Fragestellung doch gar nicht. Den positiven Trainingseffekt im Grundlagenausdauerbereich hast du sehr gut beschrieben.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich das Mehrgewicht von einem Light-E auf dem Trail nach kurzer Eingewöhnungszeit nicht mehr merke. Gleichzeitig fahre ich weniger anaerob. Jenseits der 25 muss ich sowieso alleine treten. Ob das vorkommt? Ja! Erst letztes Wochenende wollten sich mal wieder Cool und Cooler auf ihren "alles was man kaufen kann"-Fullies mit mir anlegen. Nachdem ich sie im Trail mit meinem Urrun versägt hatte, wollte ich auf einem asphaltierten Radweg gechillt nach Hause kullern. Naja, die beiden Kasper hatten andere Pläne... Bei 45km/h in der Ebene bin ich dann mal langsam auf die Idee gekommen, auf den Tacho zu sehen. Wie unsportlich. Aber auch ohne unangenehme Zeitgenossen im Nacken übertrete ich den Motor oft genug.
Ja man kann sich auf einem E-Bike ausruhen. Muss man aber nicht. Das Gehampel der beiden Supercoolmanns im Trail hat deutlich gezeigt, dass kein Bike von alleine durch das Gelände fährt; auch kein Fully. Man muss es können. Und das erfordert Körpereinsatz. Ich hatte gestern zum Beispiel total schlappe Hände. Irgendjemand muss ja im Trail meinen Lenker festhalten...
Ich habe mir das Orbea Urrun geholt, weil mir mein Crash im letzten Jahr immer noch Probleme mit meinem Knie bereitet. Bekommen habe ich nicht nur ein Bike, mit dem ich wieder hacken kann. Nein, in dem Paket gab es gut versteckt gleich noch einen neuen Horizont. Inzwischen fahre ich beides. Und beides ist geil.

Aber bitte bitte werft Light-E nicht in den gleichen Topf wie E. Das sind zwei völlig verschiedene Zielgruppen.
 
Aber in unserer heutigen Gesellschaft ist man natürlich auch Bergsteiger, wenn man mit der Seilbahn rauffährt.

Höre ich zum ersten mal, woher hast Du das?
Oder meinst Du so etwas wie eine klassische Matterhornbesteigung, wo normalerweise bis auf 2500 Meter eine Seilbahn genommen wird und es dann in teils luftiger Gratkletterei zu Fuss weiter geht?
 
Kurzer Hinweis zu dieser Eigenleistungsschätzung, auch um hier Niveauanregend zu wirken: Die Rollreibung ist geschwindigkeitsunabhängig, verfälscht das Ergebnis also konstant zu geringeren Werten.
Das ist so nicht korrekt.

Der Rollwiderstand ist (im einfachsten physikalischen Modell) tatsächlich unabhängig von der Geschwindigkeit. So weit, so richtig, aber dazu habe ich auch gar nichts geschrieben.

Daß der Rollwiderstand per se unabhängig von der Geschwindigkeit ist, bedeutet aber unmittelbar, daß die zu seiner Überwindung aufzubringende Leistung (Wattzahl) direkt proportional zur Geschwindigkeit ist. Und bei der betreffenden Rechnung ging es um diese Leistung.

Um diese Leistung vernachlässigbar zu machen, muß man also langsam fahren. Die Aussage, daß das Ergebnis einer Leistungs-Ermittlung durch den Rollwiderstand konstant zu geringeren Werten verfälscht wird, stimmt also nicht. Je langsamer man fährt, desto geringer die Verfälschung. Deshalb führt man diese faustregel-artige Ermittlung am besten am Berg durch, wo man auch bei der persönlichen maximalen Wattzahl (die man ja ermitteln möchte) langsam fährt.

Und wenn wir schon beim Erbsenzählen sind: Es gibt Untersuchungen, die zeigen, daß das einfache physikalische Modell bei Fahrradreifen für höhere Geschwindigkeiten nicht mehr paßt. Bei einer Untersuchung, die ich mal gesehen habe (bitte frage mich nicht nach der Quelle - ich hab's vergessen), war der Rollwiderstand eines Fahrradreifens bei 80 km/h doppelt so hoch wie bei niedrigen, üblichen Fahrrad-Geschwindigkeiten (dies auf Asphalt). Umso mehr muß man zur Leistungsermittlung nach der oben dargestellten einfachen Methode darauf achten, langsam zu fahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist halt schon ein spezielles Gefühl, wenn du nach ca. 10/20/30/40 Jahren aktiven Radfahrens/Radsports an der steilsten Stelle deines Hausbergs von deinem recht unsportlichen Nachbarn mit süffisantem Grinsen versägt wirst, der seit einer Woche sein E-Bike hat und vorher nie wirklich Rad gefahren ist...
Solche Situationen stoßen mir auch übelst auf
Tatsächlich?

Das löst bei mir ähnlich wenig Emotionen aus, wie wenn mich der Förster mit dem Jeep überholt...
 
Tatsächlich?

Das löst bei mir ähnlich wenig Emotionen aus, wie wenn mich der Förster mit dem Jeep überholt...
Natürlich. Wenn mich jemand überholt will ich die Person leiden sehen. Ein Lächeln geht da überhaupt nicht. Nur ein schmerzverzehrtes Gesicht ist akzeptabel. Und sowieso: Unsportliche Menschen mit weniger Jahren Radsport als ich haben kein Recht mich zu überholen.
 
die 700 fällt auch bald 😂

ist halt ne Troll Frage, darauf steigen dann viele ein.

Antwort: nein, Räder ohne E wirds immer geben und werden immer gekauft werden.
Können sich Marktanteile verschieben: ja.

Damit ist die TROLL Frage zum Eingang des Artikels beantwortet.
 
Natürlich. Wenn mich jemand überholt will ich die Person leiden sehen. Ein Lächeln geht da überhaupt nicht. Nur ein schmerzverzehrtes Gesicht ist akzeptabel. Und sowieso: Unsportliche Menschen mit weniger Jahren Radsport als ich haben kein Recht mich zu überholen.
Das ist ein Paradebeispiel warum es solche Diskussionen gibt. Die fehlende Akzeptanz ist hier immer wieder der Hauptgrund.
 
Natürlich. Wenn mich jemand überholt will ich die Person leiden sehen. Ein Lächeln geht da überhaupt nicht. Nur ein schmerzverzehrtes Gesicht ist akzeptabel. Und sowieso: Unsportliche Menschen mit weniger Jahren Radsport als ich haben kein Recht mich zu überholen.
Lass sie doch fahren. Ich würde dann auf's Rad schauen und mir meinen Teil denken. Mit Hilfsmitteln kann jeder.
Wenn einer das für sein Ego braucht, oder nur dann glücklich wird, wenn er endlich auch mal einen Sportler überholt hat, meinetwegen.
Mich überholen auch Leute auf der Straße mit frisierten E-Bikes. Einer hatte sogar noch ein Kind drauf und beide ohne Helm. Bis 42 km/h kam ich auf dem fixed-gear noch mit. Er zog langsam an mir vorbei. Wird lustig, wenn der Polizei sowas auffällt und er angehalten wird.
Ich fahre für mich und nicht für andere. Wenn Jugendliche oder Neueinsteiger glauben, mit Motor kann man jahrelanges Training ersetzen ist mir das recht.
Sollte einer einen abfälligen Spruch machen, würde ich immer sagen; schalte den Motor aus und wir fahren unter gleichen Ausgangsbedingungen gegeneinander.
 
Das ist ein Paradebeispiel warum es solche Diskussionen gibt. Die fehlende Akzeptanz ist hier immer wieder der Hauptgrund.
Da geht es doch gar nicht nur um fehlende Akzeptanz, sondern um die absurde Vorstellung, dass man, weil man sich körperlich anstrengt, irgendwie einen Anspruch darauf hat, nicht von Personen überholt zu werden, die sich nicht ausreichend anstrengen, noch nicht lang genug Radfahren usw. Ein solcher Anspruch besteht nicht. Das Radfahren im Wald ist eben gerade kein Wettkampf bei dem man in irgendeiner Weise fordern kann, dass die anderen Teilnehmer nur aus eigener Kraft schneller den Berg hoch fahren dürfen.
 
Das stimmt, trotzdem denke ich, dass exakt dieses Phänomen die meisten so triggert, dass es zu der allgegenwärtigen „Antiaktzeptanz“ unter den MTB-lern kommt.🤷‍♂️
 
Das stimmt, trotzdem denke ich, dass exakt dieses Phänomen die meisten so triggert, dass es zu der allgegenwärtigen „Antiaktzeptanz“ unter den MTB-lern kommt.🤷‍♂️
Das glaube ich nicht. Es werden hier nur mal ein Stories geleakt, die ein wenig das "charakterliche Problem" beschreiben soll.
Und, wie IMMER!!, Anwesende ausgenommen (es sei denn sie :troll: en nur rum :lol: )
 
... und ich frage mich gerade, ob ich überhaupt ein Mountainbiker bin. Was sind denn Leute, die so 30-50km mit 600-1000hm auf nem Scott Genius fahren mit vielleicht 2-3km Trailanteil und ansonsten nur treten, treten, treten. Bin ich ein Touri? 🤣 Jedenfalls war ich nach nem 80km eBike test erstaunt, dass meine durchschnittliche HF ca. 20 Schläge niedriger ist (110-120 vs. 120-160). Also für Grundlagenausdauer taugt nicht mal das emtb bei mir, das müsste dann anders kalibriert sein.
 
... und ich frage mich gerade, ob ich überhaupt ein Mountainbiker bin. Was sind denn Leute, die so 30-50km mit 600-1000hm auf nem Scott Genius fahren mit vielleicht 2-3km Trailanteil und ansonsten nur treten, treten, treten. Bin ich ein Touri? 🤣 Jedenfalls war ich nach nem 80km eBike test erstaunt, dass meine durchschnittliche HF ca. 20 Schläge niedriger ist (110-120 vs. 120-160). Also für Grundlagenausdauer taugt nicht mal das emtb bei mir, das müsste dann anders kalibriert sein.
Und das ist der Punkt wenn man sich mit E Bikern unterhält im Bekanntenkreis zumindest in meinem Fall. Man bewegt sich zwar was ja schon mal gut ist, aber die Bequemlichkeit überwiegt den Berg mit einer schwachen Unterstützungsstufe zu befahren.

Aber dein Thema kenne ich und war mit einem Shimano Motor noch mal perfekt einzustellen, damit man auch im Eco Modus doch recht viel Kraft aufbringen musste. Blöd nur wenn der Akku mal leer war und der Bock hatte 25kg. Da hört dann auch der Spaß auf und das Light E Bike wäre in diesem Fall sicherlich die bessere Wahl gewesen.
 
Jedenfalls war ich nach nem 80km eBike test erstaunt, dass meine durchschnittliche HF ca. 20 Schläge niedriger ist (110-120 vs. 120-160). Also für Grundlagenausdauer taugt nicht mal das emtb bei mir, das müsste dann anders kalibriert sein.
Das wäre doch wunderbares Grundlagentraining, denn 160er Puls ist es nicht.
Bei GA1 geht es darum, dass du eben wirklich immer unten bleibst. Das geht auf der Straße im Tal halt bedeudent einfacher als mit dem mtb ohne Motor am Berg.
Dafür ist der Motor dann schon hilfreich.
Wenn du eine Grundfitness über mtb ohne Motor geschafft hast, bringt der Schritt (zurück) auf e-mtb für den Aspekt Fitness nix mehr. Wenn dann anders herum.
Für einen Trainingsplan mit GA1 heisst das GA1 in der Ebene zu trainieren oder alternativ mit Motor.
Der kuriose daran ist, dass ich GA1 mit HF2 am Anfang der Saison am Berg nicht schaffe; und da wäre es ja sinnvoll. Ab April geht es dann nur ist es dann gar nicht mehr so hilfreich. Wenn man so plant, ergibt e-mtb Sinn.
 
Das glaube ich nicht. Es werden hier nur mal ein Stories geleakt, die ein wenig das "charakterliche Problem" beschreiben soll.
Und, wie IMMER!!, Anwesende ausgenommen (es sei denn sie :troll: en nur rum :lol: )
Ja, das mit dem überholen am Berg ist ja auch nur ein Beispiel.
Geht dann weiter mit:
Die E-Biker nerven mich hier auf dem Trail.
Ich trainiere für die Passauffahrt seit X Jahren, der leiht sich nur das E-Bike dafür.
Etc.pp.
Die Gründe fürs genervt sein äußern sich ja recht vielfältig, sind aber trotzdem eigentlich immer auf fehlende Aktzeptanz/Toleranz zurückzuführen.
Und wenn hier im Forum nur Gutmenschen unterwegs sind, die eigentlich niemals was nervt und die alles aktzeptieren weil sie so unmenschlich tolerant sind, dann ist die große Frage woher die doch recht vielen negativen Kommentare gegenüber dem Thema E kommen...
Alles Doppelaccounts? 😇
Ich will übrigens niemanden verurteilen, lediglich die Beweggründe darlegen, die ich für am wahrscheinlichsten halte.
Letztlich war das ja die Antwort auf ne Frage die vor 15(!?) Seiten mal gestellt wurde.
Aber diese Threads drehen sich ja sowieso immer im Kreis.
Da isset letztlich egal wann man ein- oder aussteigt, man ist immer direkt im Thema... :D
Jetzt wäre wieder Zeit für Chauvinismus, ist schon 10 Seiten her.
Gruß,
Oppa
 
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