Geht mir allerdings genauso. Wie soll man darüber urteilen wenn man keines besitzt.
Ich sehe es immer als problematisch, wenn man keine Meinung haben darf, weil man etwas nicht selbst ausprobiert hat. Ich könnte jetzt echt krasse Themen aufführen, die ich ablehne obwohl ich nie selbst erfahren habe. So viel Intelligenz müssen wir Menschen zutrauen.
Abgesehen davon: Light-E-MTBs sind nicht leicht.
Der TQ-60 wiegt 3.680 g,
der Bosch SX 4.000 g und
der Bosch CX 6.550 g.
Ich bin ja großer Verfechter der Gewichtsdiskussionen und werde dafür gerne gemaßregelt.
Gewicht ist kein Makel sondern eine Eigenschaft. Und diese bringt
gewöhnlich Vor und Nachteile mit sich.
Ein Light-e-mtb mit 17-18kg wiegt ungefähr so viel wie Enduro oder DH und diese werden dann auch nicht als schwerfällig betrachtet.
Freilich werden sich die 18kg nicht gleich fahren, weil das eine eine Abfahrtsmaschine ist und das andere bei dem Gewicht einen motorisierter Tourenallrounder.
Und 23kg heben sich beschissen über umgefallene Bäume mit mehr als einem Ast im Weg. Da helfe ich dann beim e-buddy aus während ich im Crosserstyle drüber sprinte (alleine).
Also meine Touren waren dann eher am Ende der möglichen Geschwindigkeit schnell mal die Runde die ich mit dem Normalen Bike in der Zeit nicht geschafft hätte... und danach war ich genau so "kaputt" wie mit dem normalen Bike wenn ich eben die Runde gefahren wäre, die ich in der gleichen Zeit geschafft hätte.
Und ein riesen Vorteil war: Ich kam am Wunschtrail an und hatte nicht dicke Beine und konnte die Abfahrt nicht genießen.
Ja, das ist halt unser Zeitgeist. Es muss immer alles für jeden zu jedem Zeitpunkt gehen.
Und das finde ich persönlich schade. Gerade in Bezug auf das Hobby MTB.
UND: ich hatte viel mehr Reifen, Federweg etc (Abfahrtperformance) dabei als ich sonst für die Tour genommen hätte, da ich die Kiste ja mit eigener Kraft komplett hoch schaffen musste.
Ein weiteres Spiegelbild der Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Kompromisse und Verzicht sind sehr unpopulär.
Auch wenn wir uns mal unsere (aktuelle) grüne Ideologie anschauen, glauben wir das für jedes "Problem" eine technische Lösung hermuss, anstatt dass wir uns mal über das Problem und ihre Ursache an sich Gedanken
machen.
E-MTB ist dafür ein schönes Beispiel.
Ich bin nicht gegen E-MTB. Nur, ich verzichte gerne, solange ich es noch kann.
Meine beiden e-buddies wären ohne Motor nicht im Wald und ich hätte auch keinerlei Spaß an einer gemeinsamen Runde.
Ich habe keinerlei Sorge, dass ich irgendwann kein MTB ohne mehr beschaffen kann. Die Auswahl wird geringer werden. Aber ehrlich, ich brauche nur 1 MTB, welches passt und welches ich kaufe. Keine weiteren 5, die ich spannend finde, aber doch nicht kaufe.
Ich hoffe, dass die Light-E-MTB die E-MTB ersetzen und wäre sogar für eine regulatorische Lösung, um diese Wahnsinnsleistung der E-MTB aus dem Wald zu verbannen.
Leider hilft das dann auch wieder nur solange bis eine verbesserte Technologie oder eine regultorische Lücke gefunden wurde.