Stevens Sledge Max im Test: Volksrad mit Reserven?

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Vergleichen wir das Sledge Max z.B. mit dem Pivot Firebird.

Ist insofern interessant, als das Sledge, um an der Firebird ran zu kommen, einfach mal eine Nummer größer gefahren werden müsste, was aber wegen seiner Sitzrohrlänge meistens nicht möglich sein wird. Ein Sledge in Gr M entspricht so circa einem Firebird in S.
Man kann also erkennen, dass selbst die lang, flach (tief ist das Firebird nicht) Bikes, alles andere als extreme sind. Ein Grad am Lenkwinkel, 10 mm am Reach - das sind keine so großen Schritte.
 
"wer sich außerhalb seiner Komfortzone bewegt sollte sehr genau wissen was er tut"
"Wird der Untergrund ungleichmäßiger und die Geschwindigkeit höher, verlangt das Bike einiges mehr von seinem Piloten ab. Verglichen mit längeren Bikes büßt es hier deutlich an Laufruhe ein."

Nach Fahrspaß hört sich das nicht an... eher als ob man um sein Leben fürchten muss, sobald man das Bike so fährt wie man das mit einem Enduro für gewöhnlich macht.

Fazit: Ein Enduro das schlecht kontrollierbar wird sobald man auf endurottypischen Trails Gas gibt bekommt bei Handling ein +. Sehr verwirrend :confused:

Na das ist doch genau das, was in dem "Eingangstest" erwähnt wurde. Es gibt selbst im "Enduro-Bereich" viele Spezialisierungen.
Somit würde ich das Stevens eher in der Richtung Gemütlich/ Stolperbiken einordnen. Wenn man ein Enduro will, um ausschließlich ballern zu gehn, muss man halt was anderes kaufen.
 
Ich bin das Sledge ES (Top Modell 2015 in L, bin 1,90) 2 Jahre lang gefahren, es hat alles bestens mitgemacht von langen Alpentouren, über viel Bike-Bergsteigen bis hin zu vielen Bike Park Einsätzen.
Ich würde mich als technisch versierten Fahrer mit Kenntnis im Bereich Fahrwerk und Geometrie bezeichnen und bin auch schon viele andere Bikes im Vergleich gefahren.
Das Sledge ist auf jeden Fall nicht so Lauf-ruhig wie mein DH Bike oder ein Firebird in L aber gerade die Tatsache das es eben nicht nur auf Vollgas getrimmt ist sondern zum Spielen einlädt hat mir sehr gefallen. Ich tendiere dazu kürzere Bikes zu kaufen weil ich damit bei uns im Allgäu auf den verwinkelten Wanderwegen besser um die Ecken kommen und einfach gerne jede Gelegenheit nutze mit dem Gelände zu spielen. Ich ziehe das Firebird in M vor, ja ich bin beide in direktem Vergleich ausgiebig gefahren :) ebenso komme ich mit dem Spindrift in M bestens zurecht.
Die etwas geringere Laufruhe des Slegde bei Topspeed konnte ich immer gut ausgleichen, habe mich nie unwohl gefühlt.
Das Fahrwerk ist echt sehr gut gelungen und hat mich motiviert immer häufiger mein damaliges DH Bike (GT Fury WC 2015) daheim zu lassen, speziell weil es im Park sehr zum tricksen einlädt.

Im Moment fahre ich ein Tyee CF in L sowie ein Bashee Spitfire in L und vermisse etwas die kürzeren Kettenstreben des Sledge, allerdings ist das Tyee schon ne Ecke leichter im Gesamtaufbau (rund 14.5kg zu 13.3kg) und hat ebenfalls eine sehr gelungene Geometrie und Hinterbau-Kinematik.

Ich würde das Sledge auf jeden Fall weiterempfehlen, sehr Robust, macht richtig Spaß, ist sehr Berechenbar zu fahren, Preis Leistung passt auch bestens. Würde es auf jeden Fall jederzeit wieder fahren, ist vielleicht nicht so hip wie ein SC oder ein YT oder Pivot.......oder was auch immer, aber verstecken muss es sich sicher nicht. Am Schluss liegt´s doch eh zum Großteil am Fahrer wie schnell oder wie stylish du den Berg rauf- oder runter kommst.

Grüße
 
Es gibt ja einen Grund, warum sich das Konzept "Lang-Flach-Tief" bei Enduros durchgesetzt hat...

Aber: Stevens ist zum Einen keine Marke, die man als Enduro-Racer wählen würde, zum Anderen ist das Sledge auch ein wenig angestaubt. Im Vergleich zu Möchtegern-Enduros wie dem Cube Stereo 160 oder dem Radon Slide 160 Carbon ist die Geometrie jedoch noch in Ordnung.

Richtig, die Geo ist echt konservativ! Aber glaube auch dafür gibt es noch eine Käuferschicht und für ein Fachhandelsbike ist die Preis/Leistung echt gut! Optisch ist es sehr gelungen!
 
Richtig, die Geo ist echt konservativ! Aber glaube auch dafür gibt es noch eine Käuferschicht und für ein Fachhandelsbike ist die Preis/Leistung echt gut! Optisch ist es sehr gelungen!

Niemand der in einen Stevens-Laden reinmarschiert, sucht eine kompromisslose Rennmaschine. Von daher passt das schon. Nur: Spätestens nächstes Jahr muß ein Update her, sonst wird das ein Ladenhüter. Wenn es das nicht schon ist...
 
Niemand der in einen Stevens-Laden reinmarschiert, sucht eine kompromisslose Rennmaschine. Von daher passt das schon. Nur: Spätestens nächstes Jahr muß ein Update her, sonst wird das ein Ladenhüter. Wenn es das nicht schon ist...
Könnte mir gut vorstellen, dass dem aktuellen Trend nach die Gruppe der nicht Race-Enduristen vergleichsweise kleiner ist als die tiefer, länger, schneller Fraktion bzw. derer die aus mangelder Selbstreflexion meinen in die Race-Enduro Gruppe zu gehören.
Und von unten drückt das Whaka, das Tests zufolge recht viel Abfahrpotential bietet für ein AM.
Die entsprechend kleine übrige Zielgruppe ist sicherlich einer der Gründe warum man weder bei Whaka noch bei Sledge einen 22" Rahmen anbietet.
 
Könnte mir gut vorstellen, dass dem aktuellen Trend nach die Gruppe der nicht Race-Enduristen vergleichsweise kleiner ist als die tiefer, länger, schneller Fraktion bzw. derer die aus mangelder Selbstreflexion meinen in die Race-Enduro Gruppe zu gehören.
Und von unten drückt das Whaka, das Tests zufolge recht viel Abfahrpotential bietet für ein AM.
Die entsprechend kleine übrige Zielgruppe ist sicherlich einer der Gründe warum man weder bei Whaka noch bei Sledge einen 22" Rahmen anbietet.

Grund für die kleine Zielgruppe ist meiner Meinung nach auch, dass Stevens (wie auch Bergamont) als Fachhandelsmarke zunehmend unter die Räder kommt: Mit der Marktmacht und dem Preis/Leistungs-Verhältnis von Cube, Giant sowie zunehmend Focus u.a. im "preisgünstigen" Segment können sie nicht mithalten, im mittleren Segment haben sie keine Chance gegen Trek, Specialized und andere "innovativere" Brands bzw. deren Omnipräsenz bei großen Händlern und beim Marketing und im richtig teuren Bereich fehlt ihnen schlicht der Name bzw. dafür ist der traditionelle Fachhandel ohnehin der falsche Vertriebsweg.

Haibike hat das schon lange erkannt und voll auf E-Bikes gesetzt - Stevens und Bergamont versuchen das wohl zumindest teilweise auch, aber vielleicht zu spät?
 
Na das ist doch genau das, was in dem "Eingangstest" erwähnt wurde. Es gibt selbst im "Enduro-Bereich" viele Spezialisierungen.
Somit würde ich das Stevens eher in der Richtung Gemütlich/ Stolperbiken einordnen. Wenn man ein Enduro will, um ausschließlich ballern zu gehn, muss man halt was anderes kaufen.

Genau darauf wollte ich hinaus. Stolperbiken/ 10 mal am Tag den planierten Flowtrail rollen hat für mich relativ wenig mit Enduro fahren zu tun. Das geht genauso gut mit einem AM/ Trailbike.
Wenn man also schon zu dem Schluss gekommen ist, dass man ein Enduro braucht, weil man eben ständig abseits von Flowtrails und Stolperbiken unterwegs ist, dann ist ein Bike das nur da wirklich gut geht ganz offensichtlich die falsche Wahl.

Vorrausetzung bei der Überlegung ist natürlich eine realistische Selbsteinschätzung, was nicht unbedingt jedem liegt...
 
Wenn man die Kommentare liest, glaubt man hier würden alle die EWS fahren und da nur die Trails in Finale. Also Jagd um Sekunden und beim Männer Downhill rein treten. Der Trend zu lang und flach ist toll für Parks oder Highspeed auf leichten Trails aber im Gebirge?
Für Sitzzwerge und alle die Enduro nicht nur mit Lenker festhalten und draufhalten verbinden ist das Bike doch nicht schlecht.
 
Ich finde das Bike ganz geil und störe mich da nicht sonderlich an Begrifflichkeiten, was ein Enduro so alles leisten muß/kann/soll.
Mir würde es jedenfalls taugen, aber ich bin ja eh nicht so der Bergrunterfahrer in Falllinie.. :ka:
 
Grund für die kleine Zielgruppe ist meiner Meinung nach auch, dass Stevens (wie auch Bergamont) als Fachhandelsmarke zunehmend unter die Räder kommt: Mit der Marktmacht und dem Preis/Leistungs-Verhältnis von Cube, Giant sowie zunehmend Focus u.a. im "preisgünstigen" Segment können sie nicht mithalten, im mittleren Segment haben sie keine Chance gegen Trek, Specialized und andere "innovativere" Brands bzw. deren Omnipräsenz bei großen Händlern und beim Marketing und im richtig teuren Bereich fehlt ihnen schlicht der Name bzw. dafür ist der traditionelle Fachhandel ohnehin der falsche Vertriebsweg.

Haibike hat das schon lange erkannt und voll auf E-Bikes gesetzt - Stevens und Bergamont versuchen das wohl zumindest teilweise auch, aber vielleicht zu spät?

Ja wenn man bedenkt wie oft man Stevens in den 90ern gesehen hat und jetzt dagegen! Vielleicht setzt man bald auch auf den Versandhandel und findet so zu alter Stärke zurück! Ausstattungsmäßig muss man sich keineswegs vor Cube, Propain oder anderen erfolgreichen Marken verstecken!
 
Nein, Stevens wird sich ziemlich sicher nicht zu einem Versender entwickeln. Dazu sind sie meines Erachtens zu sehr mit dem Radläden verwoben. Die Gründer von Hacht betreiben ja immer noch den renommiertesten Radsportladen in Hamburg.
 
Ist es eigentlich ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft, dass laufruhige, alles ausbügelnde 29" Langhuber so beliebt sind? Ist ja schön bequem, wenn man einfach fast überall runterbolzen kann und das Bike schon die halbe Arbeit übernimmt... Hier wird von manchen Forumsteilnehmern ein Bike schlecht geredet, welches bei gewissen Geschwindigkeiten ein Plus an Bikebeherrschung erfordert. Etwas, was "früher" einfach normal war und eigentlich auch den Reiz ausmachte soll heute schlecht sein. Früher war nicht alles besser aber immer mehr speed und noch mehr speed zu Lasten der Wendigkeit/Herausforderung kann es doch auch nicht sein. Das geht für mich in Richtung Konsumgesellschaft welche nur noch möglichst viel mit möglichst wenig Aufwand bekommen will. Das meine ich nicht persönlich und ich will niemandem auf den Schlips treten. So kommt es mir halt einfach manchmal vor... Schlussendlich muss es jeder selbst wissen was ihm passt. Ein Bike aufgrund einer Sache, welche dem individuellen Geschmack unterliegt, schlecht zu reden geht jedoch nicht. Das ist wie zu sagen, dass Schokolade schei**e ist nur weil man sie nicht mag...
 
Ist halt auch die von den Bikebravos gehypte Auffassung, was wahres Mountainbiking eigentlich ist. Das lässt sich dann schon auf abfahrtsorientiertes Ballern zusammenfassen. Alles andere sind mehr oder weniger nette Begleiterscheinungen. Ein Bike welches nicht geeignet ist in Falllinie nen Berg runterzurauschen ist immer nur ein mieser Kompromiss, so meine ich es jedenfalls häufig zwischen den Zeilen herauszulesen.

Vorteile eines kürzeren Radstandes und eines steileren Lenkkopfes scheint es nicht wirklich zu geben und wenn nur auf einem eng begrenzten Betätigungsfeld, bzw. werden gerne runtergespielt und verschwinden nahezu komplett hinter der alles seelig machenden Abfahrtstauglichkeit.

In einer Welt von Chopperfahrern haben halt auch nur Chopper ne Chance.
 
Wie ist das dann eigentlich, wenn man z.B. mit so einem All-Mountain wie dem Sledge irgendwelche EWS Stages fährt... ist man dann Enduro-Fahrer oder eher ein langweiliger All-Mountain Fahrer? Oder wechselt das ab einer bestimmten Geschwindigkeit? Wie erkenn ich diese "Grenzgeschwindigkeit", ab der ich dann Enduro-Fahrer werde??
 
Wie ist das dann eigentlich, wenn man z.B. mit so einem All-Mountain wie dem Sledge irgendwelche EWS Stages fährt... ist man dann Enduro-Fahrer oder eher ein langweiliger All-Mountain Fahrer? Oder wechselt das ab einer bestimmten Geschwindigkeit? Wie erkenn ich diese "Grenzgeschwindigkeit", ab der ich dann Enduro-Fahrer werde??
Egal was du machst. Dein Bike bleibt weiterhin ein E-Rennrad oder was du halt so dein Eigen nennst.
 
Ich habe mir das Sledge Max ca. 4 Wochen vor diesem Test gekauft und stimme dem Testergebnis in allen wesentlichen Punkten zu. Vor allem der straffe, kurze Hinterbau und der verhältnismäßig kurze Radstand sorgen für einen super verspielten Charakter des Bikes. Das Fox-Fahrwerk vermittelt ein hohes Maß an Sicherheit, so dass man es auch mal richtig laufen lassen kann. Sicher wird ein Bike mit einer modernen EWS-Race-Geo auf rauen Strecken mehr Sicherheit vermitteln, doch realistisch betrachtet haben wohl die wenigsten von uns solche Strecken vor der Haustür, noch die Geschwindigkeit eines Enduro-Racers. Daher kann ich den Titel gut nachvollziehen. Es ist relativ leicht, angenehm zu touren und bergab potent genug, um wohl die Mehrheit der Hobbypiloten glücklich zu machen. Ich bin jedenfalls sehr zufrieden :).

Meine erste Testfahrt im Trail:

(Add: Ein BSA-Tretlager wäre alledings schöner.)
 
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