Steckachse = gute Sache? Verständnisfrage

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Bad Tölz
Hallo,

Soll ich beim Fahrradkauf auf Steckachse statt Schnellspanner achten? Ich suche ein 29"-Zoll Alu-Hardtail-MTB.
  • Belastung Mensch + Picknickkorb: nie über 100 kg
  • Fahrweise: mild ohne Brettern und harte Schläge (Schlagloch nicht auszuschließen).

Wie ich es verstehe (aber das kann falsch sein), bringt die Steckachse mehr Stabilität. Bisher hattte ich aber noch nie Probleme mit üblichen Schnellspannern.

Dreht das Rad offenbar auch glatter mit einer Steckachse als mit einem Schnellspanner? Ich hatte schon das Probleme mit einem Schnellspanner-Fahrrad, dass das Rad etwas schief saß und Schleifgeräusche produzierte oder dass die Scheibenbremse keinen perfekten Freilauf hatte – vielleicht auch, weil das Fahrrad zu grob ins Auto geschmissen wurde etc.

Meine Fragen:

  1. Garantiert mir die Steckachse mehr Freilauf von Rad + Bremse auch nach Misshandlung des Fahrrads? Das wäre ein toller Vorteil für mich.
  2. Haben 29"-Hardtail-MTBs zwischen 1500 und 2500 Euro üblicherweise Steckachse oder nicht?
  3. Findet Ihr die Steckachse wichtig?
  4. Wie erkenne ich fix, ob ein angebotenes Fahrrad eine Steckachse hat oder nicht? (Z.B. auch hier im Bikemarkt – nach meiner Übersicht gibt's das nicht als Suchkriterium.)
  5. Mit welchem engl. Ausdruck bewerben deutsche Anbieter die Steckachse? Quick release axle? Full floating axle? (Schnellspanner wäre laut dict.cc quick release skewer.)

Danke!


Link: Steckachsenkunde bei Fahrrad-xxl mit klaren Fotos, die aber auch nicht zu Angeboten mit Steckachse verlinken und "Steckachse" nicht als Suchfilter anbieten.


PS. UNWICHTIG:

Wer sich wundert, dass ich hier mehrere scheinbar widersprüchliche Threads starte – ich bin mir noch nicht ganz schlüssig und möchte noch in verschiedene Richtungen parallel ermitteln.
 
Steckachse bringt vor allem an der Gabel Stabilität und Sicherheit, da unbedarfte Menschen nicht mit Schnellspannern umgehen können.
Am Hinterrad sitzt das Rad einfach besser, zB beim harten Bremsen kann es sonst minimal (1mm) verrutschen und das wirkt sich auf die Bremse aus (hatte ich heute!).

Vor allem aber ist es bei Boost einfach gängiger, Schnellspannnaben für Boost sind recht exotisch und nur an Billigrädern zu finden.

Solange es non-boost und XC ist, und du weißt wie man einen Schnellspanner korrekt bedient (Konusnaben!), spricht nichts gegen Schnellspanner. Ist halt mittlerweile selten.
 
Steckachse bringt vor allem an der Gabel Stabilität und Sicherheit, da unbedarfte Menschen nicht mit Schnellspannern umgehen können.
Wenn man die ganzen Beiträge hier im Forum liest, in denen vermurkste und nicht mehr zu öffnende Steckachsen thematisiert werden, dann sind für "unbedarfte" Menschen Steckachsen erst recht ungeeignet.

Verschärfend kommt hinzu, dass diese Achsen proprietärer Teil von Rahmen bzw. Gabel sind. Wenn es ganz dumm läuft, findet man keinen Ersatz.
 
Verschärfend kommt hinzu, dass diese Achsen proprietärer Teil von Rahmen bzw. Gabel sind. Wenn es ganz dumm läuft, findet man keinen Ersatz.
Naja, Ersatz gibt es immer. Nur in Länge der Achse und bei der Gewindesteigung kann man sich mal gerne vertun. Die Daten stehen aber in der Regel auf der Achse.
 
Nicht umsonst wurde irgendwann in den 80ern eine Rückhaltenase an den Ausfallenden der Gabel eingeführt - sind wohl zuviel Vorderräder während der Fahrt verloren gegangen.

Am Rahmen hinten sind die Ausfaller manchmal ganz schön ungenau, und bei Konusnaben ist dann entweder das Lager kaputt oder die Nabe rutscht eben.
 
[…] sind wohl zuviel Vorderräder während der Fahrt verloren gegangen.

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[…] bei Konusnaben […] rutscht [die Nabe] eben.

Warum sollten Naben mit Industrielager nicht rutschen? 🤔
 
Naja, Ersatz gibt es immer.
Bei derart absoluten Aussagen wäre ich vorsichtig, wenn es sich nicht um Normteile handelt.
Der Hersteller des Rahmens könnte ein proprietäres Gewindemaß haben und hat es geschafft, sich dieses patentieren zu lassen. Und schon hat man ein Problem, wenn das Produkt eingestellt wird. Oder man hat das Gegenstück in Gabel oder Rahmen vermurkst - auch hier ist man meist auf die Gnade des jeweiligen Herstellers angewiesen.
 
In so Fällen hilft dann immer eine massive 12mm Stahlachse mit Beilagscheiben und Muttern, wie sie auch an Dirtbikes gerne verwendet wird.
Abgeschliffen zweiseitig auf 10mm Dicke passt die auch für labbrige Schnellspannausfallenden.

Immer diese Kopfprobleme.
 
Wenn man die ganzen Beiträge hier im Forum liest, in denen vermurkste und nicht mehr zu öffnende Steckachsen thematisiert werden, dann sind für "unbedarfte" Menschen Steckachsen erst recht ungeeignet.

Sorry, aber: Das ist absoluter Blödsinn. Aber mal so richtig.

Steckachsen werden einfach reingesteckt, durchgeschoben und mit 10nm festgezogen. Fertig. Einfacher gehts nicht. „die ganzen Beiträge“ hier im Forum gibt es nicht.

Die „unbedarften“ Menschen haben eher Probleme damit, Schnellspanner so zu montieren, dass die Bremsscheiben danach nicht schleifen - und brechen sich dann die Finger dabei, alles vernünftig auszurichten.
 
Absoluter Blödsinn sind die pauschalen 10 Nm und das es keine Beiträge zu Steckachsen und deren Probleme gibt.

Dann halt 12nm. Oder 11,8. Such Dir eine Zahl aus, wobei die genauen Werte nicht erheblich sind: Letztendlich „steckt“ man die „Steckachse“ hinein, zieht handfest und kann dann nach belieben den Drehmomentschlüssel nutzen. Idealerweise mit etwas Fett auf dem Gewinde. Und mit dem richtigen Inbus, dann klappt’s auch mit der wieder lösbaren Verbindung.

Schrauben werden gerne mal rund gedreht. Wenn man die falsche Werkzeuggröße verwendet. Und klar gibt’s hier auch Beiträge zu Problemen mit Steckachsen, wie wohl zu jedem anderen Teil auch.

Um mal die Einstiegsfrage zu beantworten:

Steckachsen sind seit Jahren der Quasi-Standard und in allen hochwertigeren Rädern ab 1000€ aufwärts zu finden. Seit Einführung der Boost-Naben 110/148 bzw 100/142 sind die nicht mehr wegzudenken und stellen eine logische Evolution des Radbaus dar. Auch, weil dadurch eben der Teil des Laufradzentrierens wegfällt, sollte man die Räder mal ausgebaut haben. Schnellspanner bei 100/135er Nabenbreite haben gerade bei Scheibenbremsen immer zu dem Problem geführt, die Bremssättel nach Aus- und Einbau neu einstellen zu müssen, was mit Steckachsen eher selten der Fall ist. Man hakt die Räder dabei nicht ins offene Maul, sondern schiebt die Achsen durch feste Verbindungen mit wesentlich geringeren Toleranzen als mit QR. Gleichzeitig erhöht dies die Gesamtsteifigkeit des Fahrrads und man ist dazu in der Lage, mit besagtem Drehmomentschlüssel nachvollziehbare Werte zu erreichen, die Steckachsen dann tatsächlich zur „Sorglosverbindung“ machen.

Hinzu kommt, dass sich die Industrie mittlerweile auf diesen Standard mit Boost und Steckachsen eingestellt hat und es kaum noch hochwertige Produkte und Komponenten gibt, die den alten 135er Standard und die entsprechende Kettenlinie bedienen: Siehe den Wegfall der 135er-Komponenten bei Shimano, die die Trekkingserien Deore/Deore LX eingestampft haben. Etcpp.

Also: Schnellspanner sind gut, funktionieren und wurden jahrzehntelang von allen Leuten gefahren - bis zur Einführung der Steckachsen.
 
Also: Schnellspanner sind gut, funktionieren und wurden jahrzehntelang von allen Leuten gefahren - bis zur Einführung der Steckachsen.
Auch jetzt gilt das "Schnellspanner sind gut, funktionieren und wurden jahrzehntelang von allen Leuten gefahren" noch ... nur gibt es mit Steckachsen einen neuen Standard (der wiederum div. Alternativen "bietet").
Bisher schaffe ich es sowohl Vorder- als auch Hinterräder mit Schnellspannern wieder einzubauen, ohne danach den Bremssattel neu ausrichten zu müssen :) .
 
Bisher schaffe ich es sowohl Vorder- als auch Hinterräder mit Schnellspannern wieder einzubauen, ohne danach den Bremssattel neu ausrichten zu müssen :) .

Du, ich wollte Dir und anderen Usern die Befähigung auch nicht absprechen. Mein Stadtrad hat ebenfalls noch Schnellspanner mit 135er Nabe hinten, Scheibenbremsen… und 26“. Funktioniert in dem Einsatzbereich einwandfrei. Und ja, es ist ein weiterer Standard - trotzdem wird es immer schwieriger, 135er QR mit Ersatzteilen zu versorgen.

Letztendlich ging es mir bei meinem Beitrag nur darum, die Vorteile von Steckachsen herauszustellen - und die Tatsache, dass es mittlerweile ein normaler Standard ist. Spätestens, seitdem Rennräder mit Scheibenbremsen unterwegs sind und sich dort ebenfalls die Steckachse etabliert hat, ist der Trend nicht mehr von der Hand zu weisen.
 
Bei derart absoluten Aussagen wäre ich vorsichtig, wenn es sich nicht um Normteile handelt.
Der Hersteller des Rahmens könnte ein proprietäres Gewindemaß haben und hat es geschafft, sich dieses patentieren zu lassen. Und schon hat man ein Problem, wenn das Produkt eingestellt wird. Oder man hat das Gegenstück in Gabel oder Rahmen vermurkst - auch hier ist man meist auf die Gnade des jeweiligen Herstellers angewiesen.
Hätte könnte .... und nen Ei :D
 
Hallo, Danke für neuesten Input, auch wenn ich nicht alles verstehe.

Darf ich was in dem Zusammenhang fragen:

Ich sichte online relativ teure, relativ stabile Fahrrad-Transporttaschen um 500 Euro, und ich frage mich, ob die Steckachsen-tauglich sind.

Scicon sagt (Quelle):

Das Multi-Axle-Durchstecksystem ermöglicht die Montage von Fahrrädern mit dem klassischen Schnellspanner, Felgenbremsen und auch 15-mm-Steckachse für Scheibenbremsen

Würden Steckachsen mit 12 oder 10 mm dann nicht passen? Welche Maße sind üblich. Ein mich interessierendes Rad hat RockShox Recon Gold RL – hier bei einem Anbieter – mit 15x100mm, soll heißen?

Evoc sagt:

nach meiner Übersicht nichts zur Steckachsen-Kompatibilität. Man bekommt dort den Bike Stand Pro mitgeliefert (Fotos unten) – sieht der Steckachsen-kompatibel aus oder nicht?

Ich frage hier wohlgemerkt NICHT nach einer allgemeinen Einschätzung dieser Taschen und Alternativen dazu, sondern nur, ob sie Steckachsen verschiedener Größen verkraften würden.

Danke!

== FOTOS: Evoc Bike Stand Pro als Teil der Evoc-Tasche – sieht das Steckachsentauglich aus? ==

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Die sind alle steckachsentauglich, bei Rennrädern sind inzwischen die üblichen Maße 12x100/142. Taschen für Rennräder sind halt kleiner, könnte bei einem MTB zu klein sein. Ob die Adapter für MTB Steckachsen dabei sind, musst du den Hersteller fragen, wenn da nichts steht.
 
sieht der Steckachsen-kompatibel aus oder nicht?

Das hier sind die Adapter für alle gängigen Achsen inkl. Steckachsen.

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v.l.n.r.
12 x 157mm Steckachse
12 x 150mm Steckachse
12 x 148mm Steckachse
12 x 142mm Steckachse
12 x 135mm Steckachse
5 x 130mm QR Schnellspanner

20mm Steckachse
15mm Steckachse
Boost Adapter
12mm Steckachse
5mm QR Schnellspanner
 
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Man kauft sich heutzutage kein Rad mit Schnellspannern, das ist eine Sackgasse. Wenn du da bessere Teile nachrüsten willst, brauchst du zusätzliche Adapter. Gabeln gibt es eh kaum noch für Schnellspanner.
Für Steckachsen gilt, dass Montagepaste sinnvoll ist und gelegentliches Öffnen. Sonst kann sie nach einigen Jahren schon festbacken.
 
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