oh ja, diese infantile clownsfraktion kenn ich noch aus der sogenannten dot com zeit, wo ich mit diversen startups zu tun hatte, die allesamt von solchen vögeln geründet und geleitet wurden. alles so typ samwer brüder, nur dass die die aussichtsreicheren konzepte kopierten.
alles dieselben ego basierten charaktere wie im musik und film geschäft, unerträgliche selbstdarsteller.
deswegen wundern mich diese zahlen auch als branchenoutsider null, denn diese gewichtung ist in zeiten der geisteskranken mmt mit dem kostenlosen aber halt auch wertlosen geld standard. die böse überraschung wird deshalb früher oder ei klein wenig später, auch alle anderen ereilen.
Kann dir zu den Aussagen (fett hinterlegt) nur beipflichten - auf den Punkt gebracht.
Wie ich schrieb, ich arbeitete dort lange Zeit und bekam daher die Veränderungen auch mit. Die ganzen Probleme fingen auch erst an, als diese "Clownfraktion", wie du sie beschreibst, die ersten Anteile an der dahinter stehenden GmbH erwarben und sich damit personell soviel änderte. Das ist über 10 Jahre schon her. Zwar war dann noch der alte GF am Ruder, aber die zunehmenden Probleme unübersehbar und diese begannen sich dann ab etwa 3 Jahren nach Einstieg auch schon auf die Zahlen nieder zu schlagen. Wachstum ging flöten, Umsätze stagnierten. Das war sozusagen die Vorhut.
Als das Unternehmen dann übernommen wurde mehrheitlich und in die Organisation des Mehrheitseigentümers integriert worden ist, ging es eben rapide bergab mit Umsätzen - Gewinne gab es längst keine mehr. Auf diesen Sachverhalt angesprochen (binnen 3 Jahren die Umsätze zu vervierfachen): schweigen und mauern. Denn innerhalb dieses Zeitraums vielen die Umsätze um etwa 60%, was doch substanziell in meinen Augen ist.
Eine gewisse "Geisteskrankheit" konnte ich bei diesen Leuten immer beobachten - vor allem die Reaktionen waren verwunderlich, wenn man mal als MA Äußerungen machten, die nicht in das Bild der "Spaßgesellschaft" passten: es wurde sofort geschwiegen und gemauert - ähnlich der Situation, wenn ein Elternteil das pubertierende Kind mal maßregelt und dieses dann trotzig reagiert.
Die Selbstdarstellung wurde auf ein Maximum getrieben - ebenso für mich komplett neu. Hedonismus pur. Aber ich konnte es leider nicht beeinflussen. Hätte komplett gehen sollen als der neue GF kam, habe aber die Arbeitszeit massiv reduziert (etwa 20h/Wo) und arbeitete auch noch anderswo. Trotzdem war der Job mühsam - langjährig ging ich gerne arbeiten, aber als die neue GF kam, drehte sich alles um 180°.
Nach aussen hin (in medialer Berichterstattung vor allem) alles in Butter - Partystimmung wurde verkauft nach aussen hin. So inszeniert man sich auch medial nach aussen: bunte Wände in den Büros, Möbel von Ikea, Schaukeln für (erwachsene) Kinder im Eingangsfoyer - eigentlich die Verlängerte Wohnzimmercouch im Beruf und das Ø-Alter zwischen 20-30. Familienstimmung wurde verbreitet.
Abseits von einigen Fachleuten in der IT und Buchhaltung durchwegs unqualifiziertes Personal (Abitur max.), das binnen ein paar Tagen eingeschult war, aber eigentlich vielfach überflüssig gewesen ist. Dazu die massive Desorganisiation - organisiertes Chaos jahrelang, denn das Wachstum in anderen Teilbereichen der Unternehmensgruppe kaschierte substanzielle Mängel, auf die niemand achtete.
Nicht selten hat in unserem Bereich ein angestammter MA mehr auf die Reihen gebracht in gleicher Zeit, als 5 neue MA zusammen, welche nach dem GF-Wechsel eingesetzt worden sind. Dafür ist halt alles "krampfhaft digital", die Leute liefen brav mit Tablets im Lager herum, vertrauen dem Ding blind und unreflektiert. Es wurde einige Jahre später auf sog. "chaotische Lagerführung" umgestellt im Lager mit dem Ergebnis, dass es über 2,5 Jahre brauchte, bis alles fehlerfrei lief. Die Durchlaufzeit pro Sendung stieg im Mittel von 45sek. auf rund 3,5min - hat aber niemanden interessiert.
Dafür immer mehr Idio*en am fuhrwerken, vor allem an den wichtigen Schaltstellen, die natürlcih alles besser wussten, als die angestammte Belegschaft, denen diese Leute mit Anfang 20 zu erklären begannen, wie das Geschäft zu machen sei, um erfolgreich zu werden. Eine solche Arroganz erlebte ich in meinem Berufsleben zuvor noch nie.
Wiederkehrende, provokante Aussagen des späteren GF untermauern diese "innere" Überheblichkeit - nach aussen gibt man sich super bescheiden - die Leute von nebenan, aber der Widerspruch ist für Beobachter klar erkennbar. Von den Medien wurde er regelmäßig als "Marketing-Experte" betitelt, der fundamentale Marketingtätigkeiten nicht beherrschte, sondern eine einzelne Vertriebsaktivität, Google Adwords, zum "Gamechanger" hochjubelte. (wer Google adwords schalten kann, ist kein Marketing-Experte in meinen Augen).
So äußerte der neue GF in diesem Unternehmen einmal in einem Interview, dass "er eigentlich Familienvater sei, weil er hätte 3 Kinder und das sei seine primäre Tätigkeit. Seine Unternehmen (Anm. so auch jenes wo ich tätig war), würde er als "Hobby nebenher betreiben". Und alles ginge so easy nebenher: einfach ein paar Google Adwords auf die Produkte im Onlineshop schalten und "da das I-net so weitreichend sei, würden eh genug Kunden daherkommen". Da wurden 5-stellige Beträge Google in den Rachen geworfen ohne jegliche Implikation auf ein Umsatzplus.
Der GF, der das Unternehmen gründete und aufbaute, arbeitete regelmäßig 50-70h/Woche an 7 Tagen, wie ich weiß. Natürlich schafft jemand anderer den gleichen Output/Umsatz im Vorbeigehen, weil der Gründer ist doch auf der "Nudelsuppe dahergeschwommen". Der war ein studierter Betriebswirt und betrieb das Unternehmen über 13 Jahre hinweg. Dürfte wohl irgendwas richtig gemacht haben, denn die Zahlen waren damals in Ordnung. Zwar ein Kleinbetrieb, aber sehr stark international ausgerichtet im Umsatz/Export.
Tja, weit gefehlt letzten Endes, wie die Zahlen deutlich zeigten.
