Super Skala, super Projekt. Ich muss ehrlich gesagt zugeben, dass mir die Hofer-Skala "gereicht" hätte (va. auch interessant wg. den Gefährlichkeitsgraden), aber da die ja so gut wie nicht publik gemacht wird, ist die STS ein guter und sinnvoller Ableger davon.
Es sind mittlerweile viele super Argumente gefallen, für und wider - wobei ich finde, dass die positiven Kommentare überwiegen bzw. die negative Kritik oft nicht gerechtfertigt ist.
Die Sache mit der groben Abstufung finde ich gut, ich meine, mehr als "leicht/mittel/schwer" (umgelegt S0/S1/S2) und vielleicht S3 als sehr schwer ist doch für Tourenfahrer auch nicht nötig. Für jeden cm Wurzelhöhe eine eigene S-Stufe einzuführen wäre zu viel des Guten.
Letztendlich sind wir Mountainbiker, und sollten doch auch etwas Spaß an schwierigem Gelände haben. Wenn also auf der Tour die ein oder andere Stelle kommt, die man nicht schafft, schiebt man einfach oder sucht einen "Chickenway". Das gehört für mich einfach zum MTBen dazu, OHNE dass man es dazusagt! Wer das nicht mag kann sich ja ohne weiteres auf Schotterstraßen beschränken, oder überhaupt auf der Straße bleiben - auch auf diesen Routen gibt's zB Alpenüberquerungen (absolut nicht böse gemeint, auch sowas ist anstrengend hoch 3...)
Natürlich darf man frustriert sein, wenn eine Tour als S2 ausgeschrieben ist, und dann aber technisch absurd und echt unfahrbar ist. Zu der anfangs beschriebenen Tour von Hofer muss man aber fairerweise sagen, dass sie eine TRIAL Tour ist (und das ist nicht das verschriebene "Trail"). Hofer unterscheidet extra MTB-Touren und Trial touren, und wer sich auf eine letztgenannte ohne Trial-Können und dem Willen, Sektionen wieder und wieder zu versuchen (= Trial...), der hat - mit Verlaub gesagt - einfach schon im Vorfeld nicht die Hausaufgaben erledigt. Bei so einer Trial-Tour würde es mich auch ehrlich gesagt nicht wundern, wenn die Schwierigkeitsgrade generell leichter angegeben sind als sonst.
Ansonsten aber bringt natürlich die Skala nichts, wenn viele Über- oder Unterbewerten, weil dann kommt ein ordentliches Mischmasch raus, was keinem was bringt. Klar sind die Einschätzungen subjektiv, aber jetzt generell (und mitunter sogar beabsichtigt) falsch bewerten hat keinen Sinn.
Noch was kurz aus meiner Erfahrung: Ich selber fahre auch schon seit den 90er Jahren MTB, und dachte immer, ich fahre sehr gut. Von Extrembikern wusste man so gut wie nichts, vielleicht ein Hans-Jörg Rey, aber der wurde sowieso mit "No Way" von den meisten Bike-Lesern bewundert und/aber ansonsten abgehakt.
Ein paar schwierige Wege bei mir in der Gegend, so dachte ich, gehören überhaupt mir alleine, weil kein anderer so verrückt sein kann, um diese Wege mit dem MTB zu befahren. Tja, und dann stellt sich heraus, dass diese Wege bestenfalls S2 sind, wenn's gut geht 1-2 S3 Stellen drin, und es Leute gibt, die über sowas nur müde lächeln. Klar ist man da anfangs extrem Enttäuscht und vielleicht frustriert.
Aber das schöne dabei ist, dass Leute, die S4+ Sachen fahren und dies einem zeigen Ansporn sind, das eigene Potential zu steigern. Sie zeigen einem, was möglich ist, und was man auch können kann. Die Frage ist natürlich, ob man das überhaupt will
, aber wenn ja benötigt es letztendlich "nur" Übung und Hingabe, und man wird besser.
Wobei man da dann für Glücksgefühle nichtmal eine STS braucht - wenn man Stellen bravourös meistert, bei denen man früher "no way" gesagt hat, dann reicht das schon für den Glücksrausch, egal ob das jetzt S2, S3 oder S7 ist. Das wichtige ist, sich selbst als Maßstab zu nehmen, und zu versuchen, sich zu steigern - und stets den Spaß im Vordergrund zu halten!