Nachdem sich die Diskussion nun etwas beruhigt hat, kann sie vielleicht auch so weitergeführt werden. Daher erlaube ich mir, meine Argumente vorzubringen.
1. Ich halte die STS für brauchbar, die Kriterien sind benannt und in der Aufstellung sind die subjektiven Faktoren ausgeschlossen worden.
Der Fehler, dass ein Krierium von 'ausserhalb' (unfahrbar) drinn ist, wurde inzwischen behoben.
Die Konvention, dass die STS bei S0 startet, halte ich für etwas unglücklich. Wäre die Skala bei S1 aufgenommen worden, so hätte man den Vorteil, dass die vorliegende sechsteilige Skala auch bei S6 endet. Ich weiss, mathematisch ist es möglich bei S0 zu starten und zudem ist es ein reine Konvention (es wäre auch eine Skala von S-2 bis S3 möglich). Den Punkt bringe ich hier ein, weil er dem 'spontanen' Alltagsverstand entgegenkommt. Zudem wären alle rein zahlenmässig eine Stufe weiter oben. Das ist 'nur' eine nominelle, keine reale Veränderung, aber hätte vielleicht trotzdem eine positive Wirkung...
Auch wenn ich weiss, dass es problematisch ist, eine eingeführte Skala umzubenennen, würde ich es wagen. Dann wäre es auch möglich den S0 als nicht Trail zu verstehen. Damit komme ich zum nächsten Punkt.
2. Carsten hat grosse Probleme mit mehreren Skalen, wie z.B. die STS und eine für Touren. Was die Gründe dafür sind, weiss ich nicht.
Ich finde mehrere Skalen durchaus sinnvoll. Z.B. haben wir in der Schweiz mehrere Skalen, die bei Wanderungen zur Anwendung kommen können (für Wanderungen generell T1 bis T6 [T für Touren ist also in der Schweiz als Abkürzung nicht so geeignet], zur Alpinbewertung kommt die L, WS usw. Skala hinzu und Kletterstellen können nach der UIAA Skala mit I, II usw. bewertet werden). Dabei ist zu bemerken, dass die T-Skala das meiste abdeckt und die anderen Skalen erst ab den höheren Stufen zur Anwendung kommen.
Zurück zur STS: Diese ist für mich definitions- und namensgemäss eine Trailskala. Damit erfasse ich keine Touren (das ist für mich so, als würde ich die UIAA-Skala auf Wanderungen anwenden). Dafür wurde sie auch nicht entwickelt. Z.B. kann ich mit der STS keine Aufstiege bewerten. Für eine Tour-Bewertung finde ich es aber durchaus sinnvoll, dies tun zu können. Gäbe es eine Touren-Skala, könnte ich jedoch die STS sehr gut benutzen, um Trails/Trailabschnitte zu bewerten. Das Resultat wäre eine genauere Bewertung der Tour.
Es geht also in meinen Überlegungen nicht darum, Skalen gegeneinander zu setzen, sondern sie komplementär zu gestalten. Eine Tourenskala würde ich z.B. begrenzt halten (z.B. TS1 - TS6). Eine solche Skala hätte im weiteren den Vorteil, dass eine grössere Anzahl von Tourenfahrenden eine TS4-Tour fahren könnten, mit einiger Übung/Ausbildung auch TS5. Damit wäre auch die Diskussion entschärft, dass man so tief unten eingestuft ist, wie bei der STS. Gerade weil's im Mountainbiking unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen gibt, sollten diese nicht über eine Skala wie die STS allein bewertet werden, die einen Teil - wenn auch, zumindest für mich, den interessantesten - dessen erfasst, was in dieser Aktivität zusammenkommt. Wird eine Tour oder gar ein AX z.B. mit S1 bewertet, so erfasst das einen grossen Teil der gefahrenen Kilometer und Höhenmeter nicht. Ein Streckenabschnitt, wie z.B. von Sur En zum Schlinigpass ist nicht einmal S0, im obersten Teil zwar Trail, aber eben aufwärts (die kleinen flachen Abschnitte bis zum höchsten Punkt lasse ich weg).
Noch einmal: Es geht mir nicht darum, die STS wegdrücken zu wollen, im Gegenteil (ich persönlich habe einen Nutzen von bewerteten Trail-Passagen und weiss dann, was mich erwartet): Über die klare Eingrenzung auf den Bereich, für den sie steht, soll sie ihre Bedeutung erhalten. So wird sie auch in der Anwendung klarer.
spectres